Überstimu, KH, ss und warum viel Wasser trinken so wichtig ist ...

Guten Morgen Mädels,

ich möchte einfach mal meine Erfahrung bzgl. Überstimu etc hier niederschreiben. Vielleicht hilft es der ein oder anderen und viel wichtiger fände ich es, dass uns die Ärzte über solche Dinge aufklären -- auch bevor die IVF oder ICSI erstmal beginnt - spätestens jedenfalls, wenn man SIEHT, dass eine Überstimu vorliegt.

2009 war unsere 1. ICSI. Durch PCOS hatten wir eine Eizellausbeute von 17. Damals hatte ich schon Probleme mit dem Laufen eine Woche VOR der Punktion! Natürlich habe ich die Schmerzen angesprochen... ist halt normal, kann man nix machen. 3 Tage nach PU war dann Transfer von 2 Embryonen, der Rest ging ins Eis. Wäre mein Mann nicht mein Chef, hätte ich mich also bereits vor PU schon krankschreiben lassen müssen... bis ... tja, bis sicherlich 8. SSW! Denn erst dann konnte ich wieder einigermaßen laufen, habe besser Luft bekommen und hätte die normalen Dinge an der Arbeit (Büro/Verkauf - also nicht richtig körperlich anstrengend) vollrichten können.

Damals hat man eben gemacht, was die Docs gesagt haben - eine Überstimu ist ja insofern normal, denn schließlich will man ja mehrere Follis/Eizellen produzieren... aber wie ich auch erschreckenderweise in dem Post etwas weiter unter meinem hier gelesen habe, werden Frauen sogar vom KH ferngehalten, um trotzdem transferieren zu können. Komme, was wolle.

Rückblickend hätte man weder bei dem Mädel des Posts unter mir (sorry, hab den Namen gerade nicht parat), noch bei mir und sicherlich bei vielen anderen auch nicht transerieren dürfen. Aber - wenns denn dann klappt - vergisst man dieses enorme Risiko sicherlich auch wieder und ist einfach nur froh, schwanger zu sein - das, was wir hier alle wollen!

Wir hatten tatsächlich das Glück, was auch bedeutete, dass die Überstimu noch zunahm. Nicht zuletzt, weil ich auch noch 3x nachgespritzt habe!! Ende der 6., Anfang der 7. SSW lag ich damals dann auch im KH. Meine Eierstöcke waren jeweis 21,5 cm groß!! Wie wahnsinnig ist das denn?! von dem vielen Wasser etc mal ganz zu schweigen.

Bei dieser ICSI wurde ich eines besseren belehrt. Die PU und Transfer wurden in einer anderen Praxis gemacht, als die Stimu und Nachkontrolle. Dort sagte man mir nach TF, dass man anhand des Östrogenwertes sehen könne, die hoch die Wahrscheinlichkeit einer Überstimu wäre. Mein Wert war recht hoch, sodass ich am Tag des TF nur 650 IE (also eine halbe kleine Ampulle) nachspritzen sollte. Jeweils 3 Tage später nochmal die gleiche Dosis, unter der Auflage, dass ich KEINERLEI Schmerzen im Unterbauch hätte!! Das ist doch mal eine Aussage.

Da wir dieses Mal nur eine Ausbeute von 8 Follis/7 Eizellen hatten - zzgl. 2 Zysten, merkte ich tatsächlich nichts. Aber, da ich wusste, dass das alles noch enorm schlimmer werden könnte, habe ich es gelassen und tatsächlich nur die 650 IE am TF-Tag nachgespritzt, obwohl ich schon da mit mir gehadert hatte...

4 oder 5 Tage später hatte ich trotzdem die ersten Überstimu-Probleme ... Wasser im Bauch, Eierstöcke hatten sich nochmal vergrößert, ich bekam teils sehr schlecht Luft, obwohl GsD das Wasser nicht im Oberbauch angekommen war. Dieser Zustand hielt nur 3 Tage an. Dann ging es wieder besser... Als ich zur Kontrolle in der Praxis war (am 1. Tag der Überstimu-Reaktion), war doch tatsächlich die Rede davon, dass sie sich abends melden würde, ob ich nich doch nochmal nachspritzen sollte. Meine Östogenwerte wären ja dieses Mal niedriger, als beim letzten Mal --- das wäre nicht so schlimm! (darauf hatte ich sie natürlich hingewiesen, dass ich aufgrund der Aussage des anderen Docs NICHT weiter nachgespritzt hatte!)

Ich hab gedacht, ich fall vom Glauben ab - da sitze ich da schon mit einer Überstimu und soll trotzdem weiter nachspritzen?!?

Ich frage mich wirklich, was das soll?!

Nunja - gemeldet hatte sie sich nicht, gespritzt hätte ich sowieso nicht. Geklappt hat es trotzdem... wir haben tatsächlich nochmal Glück gehabt, wofür ich natürlich unendlich dankbar bin.

Die leichte Überstimu hat mich nach den heftigen 3 Tagen dann aber nicht weiter beeinträchtigt ... ein Spaziergang sozusagen, wenn man es mit der 1. ICSI vergleicht. Jedenfalls bis zu diesem Wochenende. Ende der 6. SSW. Ähnlich wie damals. Eine Überstimu - auch wenn man sie nicht mehr arg merkt, ist dennoch ein Anlass, weiterhin viel viel zu trinken! Warum eigentlich? Hat man das euch mal erklärt? Ich wusste das auch während der 1. Überstimu 2009 nicht wirklich und auch jetzt war mir zwar klar, nach TF vermehrt zu trinken, aber immer in dem Glauben, einer Überstimu dadurch "vorbeugen" (!) zu können.

Nachdem ich Sonntag Nachmittag auf einmal einseitige Schmerzen bekam, dachte ich erst, ich hätte zuviel gearbeitet... Wir waren den halben Tag lang unterwegs und nachmittags hatte ich im Garten noch ein paar kleine Sträucher etc umsetzen wollen (zur Erinnerung: bis dato hatte ich wirklich nichts mehr von der leichten Überstimu gemerkt!!)

Was war passiert?

Bei einer Überstimu sammelt sich u.a. Wasser im Bauchraum, das dann dem Blutkreislauf nicht mehr zur Verfügung steht und daher das Blut eindickt! Trombosegefahr!

Okaaaay - wieso muss ich diesen Satz erst 10 Minuten vor meiner Entlassung gestern aus dem Krankenhaus erfahren?! Und das zum 2. Mal!!

Vielleicht geht es auch nur mir so und ihr wisst sowas!? Ich wusste es nicht.

Also, auch wenn man später keine Probleme mehr hat, man evtl tatsächlich schwanger ist, muss man doch noch einiges beachten.

Mir war übrigens eine Zyste geplatzt, was wirklich höllisch weh tat! Aufgrund dieser einseitigen Schmerzen und der Vermutung, dass ich vllt eine ELSS hätte (wir waren bis dahin noch nicht beim Kontroll-US nach den Bluttests), sind wir abends zum KH gefahren. Da die SS intakt ist, man die Zyste sehen konnte, die geplatzt war, sind wir auf Wunsch wieder nach Hause gefahren. Nachts hatte ich dann einen Kreislaufkollaps und bin dann stationär aufgenommen worden, habe Infusionen bekommen etc. Mein Blut war bereits etwas eingedickt, die Werte alamierend und der 2. US, nur ein paar Stunden nach dem 1., sah ganz anders aus! Wesentlich mehr Wasser im Bauchraum. Die Eierstöcke hatten nochmal einen Satz gemacht.. Das kann so schnell gehen. Und hätte ich niemals für möglich gehalten. Warum es etwa der gleiche Zeitpunkt wie bei meiner 1. ICSI schon war, konnte mir niemand beantworten.

An dem Vortag habe ich tatsächlich relativ wenig getrunken, da wir eben viel unterwegs waren... hätte ich gewusst, WIE wichtig das ist, auch weiterhin darauf so zu achten, wäre der Zusammenbruch vielleicht nicht passiert. Wäre mein Mann nicht im Schlafzimmer/Nebenraum gewesen, hätte ich da gelegen ... wer weiß wie lange.

Ziemlich lange Rede - kurzer Sinn: viel hängt davon ab, an welchen Arzt man gerät ... und einiges, wenn man auch nur ein paar Dinge aus Erfahrungen von anderen aufschnappen kann. Vielleicht kann ich durch "meine Geschichte" der ein oder anderen ein paar unnütze Schmerzen etc ersparen?! Das war jedenfalls meine Intention, diesen Roman hier zu posten ;-)

Alles Gute und ganz viel Glück #klee

Sunny

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oh je, du machst ja was mit #liebdrueck

mir ist der zusammenhang mit dem viel trinken schon klar.
ich bin eh so ziemlich die einzige die hier immer wieder schreibt, dass man einer überstimu mit viel trinken oder eiweiß nicht vorbeugen kann, sondern erst wenn man sie hat weil die blutgefäßwände durchlässig werden und wasser und eiweiße verloren gehen und das dringend ausgeglichen werden muss.

ich finde die nachspritzerei bei dir wirklich unverantwortlich, alein schon wegen der vorgeschichte.

lg und alles gute! #klee#klee#klee

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Huhu,
Ja, dann lese ich das hier bei dir zum ersten mal in richtiger Form. Bisher hab ich es hier auch immer "falsch" gelesen. Ich find das wirklich erschreckend, wie wenig man aufgeklärt wird.

LG

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Wie geht's dir?! Naechste Woche ist ja "schon" BT :-) ich drück die die Daumen!!

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Liebe Sunny!

Da stimme ich dir zu. Ich binübrigens diejenige...meine Arzt wollte nicht dass ich ins KH gehe. Mein Mann sagte ihm damals, dass ich vor Schmerzen weder liegen, laufen noch sitzen kann. Das ich beim Drehen im Bett Luftnot bekomme und es sich in meinem Bauch anfühlt als seien dort 25 große brennende Steine.

Er meinte dazu, ich könne ins KH gehen, aber die Ärzte dort würden mich bei den Problemen sicherlich nicht wieder entlassen ;-) Is klar. Ich habe damals, wortwörtlich, gesagt dass es mir schxxxxegal ist, was mit den Embryonen passiert-ich hatte ehrlich gesagt Angst um mich, um mein Leben. Dank Schmerzmittel, Infusionen & Co ging es mir nach und nach besser...zum TF hat man mich entlassen. Noch im TFRaum habe ich vor Schmerzen geheult ohne Ende. Und ich sage es immer wieder-> ich halte einiges aus. Aber das war heavy.

2te ICSI-ähnliches Spiel! Ich sagte ihm gleich, dass ich sowas nicht wieder mitmachen möchte. Es wurden trotzdem 19 EZ, voll ausgereift, alle um die 20mm ...diesmal ging es aber mit Schmerzmittel eeetwas besser, man konnte es gut aushalten....aber trotzdem war es nicht ohne. Zwar kein Vergleich zu ICSI Nr.1....aber auch schmerzhaft das Ganze.

(Wenn ich dann noch an meinen kryoversuch denke mit 4x2 Progynova am Tag über 20 Tage....weiss nich ob ich lachen oder heulen soll!!!)

Ende vom Lied: ich bin eine schwer stimulierbare Patientin....das geht einfach nich anders ;-)

Klinikwechsel!

3.ICSI Neues Protokoll, verständnisvoller Arzt, 8 tolle EZ, davon 2 Blastozysten in BilderBuchQuali....zwar keine Schwangerschaft...aber mir ging es prima dabei.

Und nun 4te ICSI-alles läuft super! Ein groooßes Lob an die Kinderwunschklinik/Praxis Dr.Mai/Schmitt/Mulfinger in Würzburg!!!!!!! Kann man ruhig mal erwähnen! Da wird man noch menschlich behandelt....wäre ich nur gleich dort hingegangen :-(

Ich weiß ja dass man nie weiß wie man als PCOlerin reagiert...das werfe ich meiner alten Klinik nicht vor. Aber das Verhalten des Arztes als es dann soweit war.....*ohne Worte* Und 2te ICSI -selbes Protokoll mit minimaler Abwandlung.....tzzz.

Ich finde es sehr gut, dass du das Thema mal ansprichst. Ich achte mittlerweile sehr darauf was die Ärzte mit mir machen...informiere mich. Glaube dass ich ganz gut in der Materie drinne. Viele PUs verlaufen ohne große Komplikationen. Und ja, dass es nachher drückt und zwickt und schmerzt ist normal. Aber ein solches OHSS wünsche ich keiner Frau!

Was mir geholfen hat:
- trinken (abends hatte ich dann zwar einen noch dickeren Bauch, aber am morgen danach ging es mir super)
- kalte Quarkwickel (Empfehlung von einer lieben befreundeten Hebamme; ist total gut und linder den Schmerz!)
- Buscopan :-)

Das letzte Mal bekam ich nach PU eine HAESInfusion....die hat mir nochmal suuper gut getan!

Alles in allem....eine solche PU wie nach 3ter ICSI-immer wieder gerne! Ich habe zwar nich ein solches Glück wie Du bisher...aber ich komme ans Ziel. Ich weiss dass ich für diesen harten Weg "belohnt" werde....

Herzliche Grüße
Lina

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...und was ich noch sagen möchte:

Man liest immer dass eine Überstimu förderlich für eine Einnistunfg ist-richtig. Durch diese Hormonmengen im Körper geht das einnisten besser!

A b e r wir reden hier nicht von einem OHSS-> ganz ehrlich? Mag sein, dass sich da auch was einnisten kann....aber ich denke das der Körper soooo sehr zu kämpfen hat, dass es auch super oft nicht funktioniert. Also nach erster ICSI....hätte mich sehr gewundert wenn es geklappt hätte bei dem Leiden.

Und das Gefährliche ist halt auch-hat man nur eine leichte ÜS ist das prima dafür...nisten sich die Kleinen ein....werden die Eierstöcke nochmal (wie bei dir) angeregt und das Ganze wird schlimmer bzw kann schlimmer werden!!!!

Man sollte keine große Angst davor haben, aber der Behandlung mit ein bissl Respekt begegnen und sich dabei nicht vergessen und nur den Doktoren vertrauen. DAS habe ich gelernt...#herzlich

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Du sprichst mir aus der Seele. Was dir bei der ersten icsi passiert ist, ist ja wirklich der Wahnsinn... Das fällt ja schon fast unter unterlassene Hilfeleistung. Und ja, ich verstehe es, wenn du sagst, dir war es egal was mit den Embryonen war und du Angst um dein leben hattest. So war es damals auch bei mir...

Ich wünsch die alles Gute und nun endlich das Glück, auf das hier alle warten!

LG
Sunny

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Mensch Sunny,

da hast du ja einen Streifen mitgemacht #liebdrueck und mir einen Riesenschrecken eingejagt #liebdrueck

Jetzt hoffe ich doch, dass der Rest komplikationslos verläuft #pro

Schon dich #herzlich

Alles Liebe, Cattie #liebdrueck