Chancen ICSI nach Nullbefruchtung IVF

Hallo,

gestern haben wir die niederschmetternde Info bekommen, dass sich von 7 Eizellen bei unserer IVF keine einzige befruchten liess.
Habe jetzt im Internet gestöbert, dass es sein kann, dass die Hülle meiner Eizellen zu dick bzw. hart sein könnten denn die Spermien sind 1 Tag nach PU noch "lebendig" um die Eizellen gekreist und fanden das Ziel nicht....

Würdet Ihr an unserer Stelle mit einer ICSI weitermachen?
Ich frage mich ob es überhaupt was bringen kann? Die Enttäuschung war gestern einfach so riesengroß weil wir mit sowas überhaupt nicht gerechnet hatten....
Und ich habe Angst vor einer Behinderung beim Kind, so nach dem Motto, dass die Natur bei uns vielleicht einfach nicht (mehr) will, dass wir ss werden und deshalb die Eizellen die Spermien nicht mehr "rein" lassen wollen?

Klingt vielleicht verrückt, aber vielleicht wisst Ihr was ich meine?

Kann es überhaupt bei so einer Prognose überhaupt zu einer SS kommen wenn ich z.B. nur noch Utrogest nehme und wir GVnP machen? Oder ist das total aussichtslos?
Wir sind schon einmal ganz ohne Medis ss geworden, vor ca. 4 Jahren, wobei ich da ja auch jünger war als jetzt...

Kennt Ihr Statistiken ob die Fehlbildungsrate oder Fehlgeburtsrate bei einer ICSI höher ist als bei einer IVF oder ist das völlig gleich?

Kann es sein, dass die Eizellen auch aufgrung einer starken Erkältung, mit der ich schon seit über 1 Woche rum mache, nicht "gut genug" waren?
Habe jetzt auch noch eine Mittelohrentzündung und nehme jetzt Antibiotikum.
Kann das auch ein Grund für die Nullbefruchtung gewesen sein?

Fragen über Fragen... Danke fürs Lesen!

Viele Grüße

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Liebe Petra,

ich kann deine Sorgen und Ängste sehr gut verstehen. Diese Nachricht war sicher wie ein Schlag ins Gesicht. Ich denke du solltest als nächsten Schritt einen Termin in deiner Kiwu-Klinik machen und dort erst wieder weggehen, wenn dir alle Fragen beantwortet wurden.

Ich kenne mich nicht wirklich mit Problemen bei der IVF aus, aber ich könnte mir tatsächlich vorstellen, dass dir als nächstes eine ICSI vorgeschlagen wird. Vermutlich weiß in der Kiwu auch keiner, woran es wirklich lag.

Was deine Sorgen bezüglich Fehlbildungen angeht, kann ich dich (denke ich) beruhigen. Unsere Ärztin hat uns das genauestens erläutert. Bei einer normalen SS liegt die Gefahr für Organfehlbildungen (zu denen z.B. auch abgeknickte Ohren gezählt werden) bei etwa 15%. Bei ICSI liegt diese Rate bei etwas über 12%. Die Gefahr ist also leicht (aber nicht dramatisch) erhöht und wie erwähnt werden auch eher harmlose Fehlbildungen dazu gezählt. Letztlich trägt jeder, der ein Baby haben möchte, das Risiko, dass etwas schief gehen kann. Soweit ich informiert bin, ist das größte Risiko für das Baby aber letztlich die Geburt und das kann man nicht wirklich vorhersagen. Ich würde dir wirklich empfehlen, jetzt nicht zu viel zu googeln. Versuch dich etwas zu pflegen und gib dir selber etwas Zeit, dich von diesem Schock zu erholen. Wenn du dann etwas klarer siehst, schreib eine Liste mit all deinen Fragen und die arbeitest du dann in der Kiwu-Klinik ab. Ich wünsch dir alles gute und hoffe, dass du schnell neuen Mut schöpfen kannst.
#herzlich

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hey also, ich würde es auf jeden fall mit icsi probieren viel teuerer und aufwendiger ist es nicht, aber das mit der eihülle gibts oft habe ich auch.nicht aufgeben es looooont sich viel glück,FB und FG rate ist nicht viel anders, aber auch nicht sonderlich erhöht in vergleich zu normalen SS, es ist ja nur so das viel mehr ältere frauen icsi und ivf gemacht werden und die fliessen in die statistiken mit rein keine angst, ich kenne genug mädels die gesunde kinder auf dem weg ....zur welt gebracht haben.LG ekol#winke

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Hallo!

ich kann Dich im Moment sehr gut verstehen.
Wir bekamen heute die Nachricht Nullbefruchtung, bei allen 13 Eizellen. Alle waren zu unreif!
Und das war schon die ICSI!!!

2010 hatten wir eine ICSI mit Super-Ergebnis, und für das Ergebniss hätten wir sehr gerne ein Geschwisterchen gehabt.

Der Schock sitzt tief und wir sind total fertig und machen uns Gedanken.

Es gibt wohl eine leicht erhöhte Fehlbildungsrate nach ICSI, was aber eher am Alter der durchschnittlichen Patientin liegt, als an der ICSI selbst. Ich glaube die Fehlbildungsrate ist etwa so wie bei der IVF.
Die Schwangerschaftraten bei ICSI und IVF liegen in etwa gleich.

Diese schlimme "WARUM?" schleppen wir auch mit uns rum. Ich hatte ebenfalls eine Erkältung und leichte Durchfälle. Aber das deshalb ALLE Eizellen nix sind????
Ich vermute es liegt am Spritz-Schema.
2010 hatte ich ziemlich viel Menogon gespritzt, dieses Mal nur 2x. Man macht sich alle möglichen Gedanken!

ich kann sehr gut mit Dir fühlen und drücke Dich!

adelaide

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Hey,

erstmal #liebdrueck

ich kenn das gefühl nach einer nullbefruchtung... es ist wirklich einfach nur niederschmetternd...

bei uns lag es allerdings klar an den #schwimmer

ich würd auf jeden fall eine ICSI versuchen!!!

dann gäb es ja auch noch die möglichkeit des assisted hatching, wenn die EZ-hülle zu dick ist.

zu zahlen, raten etc kann ich dir nicht viel sagen, ich beschäftige mich da nicht so mit, da kann man sich ja echt mit verrückt machen.

aber da gibt es sicher die ein oder andere expertin hier, die dir da besser helfen kann.

wie gesagt, ich würd`s auf jeden fall versuchen, allein schon, um nicht irgendwann mal zu sagen "hätten wir doch nur..."

ich wünsch dir alles gute #klee

liebe grüße
salvarine
#winke

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Hallo,

vielen Dank für Eure aufmunternden Worte von Euch allen.

Muss man die Kiwu denn speziell auf das Thema "Assisted Hatching" ansprechen?

Das nervt mich ehrlich gesagt etwas wenn ich immer dies und jenes nachfragen muss.

Für mich gehört es dazu, dass die Kiwu uns gut aufklärt, aber leider ist das bei unserer etwas nervig. Alles muss man den Ärzten aus der Nase ziehen....

Und meint Ihr ein Pausenzyklus muss definitv sein?

Ich habe auch Bedenken, dass dann beim nächsten Versuch wieder was nicht stimmt. Denn bei unserer 1. IVF war es auch so, dass ich erst eine Zyste hatte, dann war der FSH viel zu hoch und erst im 3. Zyklus konnten wir die IVF starten (leider ja dann mit Ergebnis Nullbefruchtung). Insofern zieht sich das ganze irgendwie ewig hin.
Und wir hatten uns vorgenommen Ende des Jahres einen Schlußstrich zu ziehen. Denn dann wäre ich 39 und bei der Geburt knapp 40. Noch älter möchte ich eigentlich nicht Mama werden.....
Kann man etwas unternehmen, dass der FSH-Wert im nächsten Zyklus gut ist?

Viele grüße

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pillen vorzyklus da gibt es keine zysten und die mens trudelt pünktlich ein,;-) wegen hatching musst du villeicht ansprechen, unsere macht das bei icsi automatisch mann unterschreibt und wennes nötig ist wird es dann gemacht. Ekol

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Hallo Petra

Uns geht es fast wie Dir. Unsere Tochter ist vier und wir versuchen seit zwei Jahren ein Geschwisterchen "herzustellen". Bei unserer Tochter schlug es beim zweiten ÜZ ein und nun üben und üben und üben wir.... Liegt es am Alter? Habe ich überhaupt noch eine Chance auf ein zweites Kind?

Bin gerade in der WS unserer ersten IVF und mache mir so meine Gedanken was ich machen soll, wenn dieser und die anschliessenden Kryo-Versuche scheitern.

Bin ziemlich ratlos.

Meine Antwort hilft Dir leider nicht weiter, aber du bist nicht alleine!
#blume
sadsadsad

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Hallo,

ich bin schon lange nicht mehr hier im Forum aber bei uns war es ähnlich nur das ich noch mehr EZ hatte. Über 20 Stück und dann eine Nullrunde bei der IVF. Im gleichen Telefonat durften wir uns dann auch noch sagen lassen das unsre Große Tochter ja nicht von meinem Mann sein kann....

Bei uns hieß es das seine Jungs es nicht schaffen die Eiweiß Hülle meiner EZ auf zu "weichen"...

Wir haben dann als nächstes eine ICSI gemacht und hatten wirklich gute Ergebnisse bei der Befruchtung. Wir hatten jede Menge Eisbären. Leider war die Qualität nie besonders gut und leider hat sich auch keine Schwangerschaft ergeben.

Ich glaube nicht das Du SS werden kannst mit GVP. Klar wir haben auch unsren 6 im Lotto unsre Große, genau wie ihr Euren 6er habt.

Aber die Chance das es so nochmal klappt ich denke nicht. Tut mir Leid das ich so negativ bin.

Wir haben das "Problem" dann gelöst in dem wir ein Pflegekind aufgenommen haben #schein Ich meine wen das Schicksal "stänkern" will dann kann ich auch zurück "stänkern". ;-) #schein

Ich wünsche Euch alles gute für Euren weitern Weg, wohin er Euch auch führen mag.

LG dore

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Hallo Dore,

danke für Deine ehrliche Antwort.
Und wie ist das mit einem leiblichen und einem Pflegekind so?
Habe da so meine Bedenken, zumal so ein Pflegekind ja auch sein "Päckchen" zu tragen hat.....

Vielleicht hast Du ja Lust mir per PN zu antworten.

Viele Grüße

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Hallo,

Es kann viele Gründe haben....

Aber ich kann dir ein positives Beispiel nennen: ich "kenne" ein Mädel in einem anderen Forum, die nach einer ICSI nach IVF mit Nullbefruchtung ein gesundes Mädchen geboren hat.

Lg und alles Gute!

Jojo

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Hallo ihr Lieben!

Auch uns traf gestern der Schock! NULLBEFRUCHTUNG nach 1. ICSI
Heute in genau 25 Minuten sollte eigentlich der Transfer stattfinden.
Am Di. wurden bei der PU 6 tolle Eizellen (laut Oberarzt) gefunden.

Gestern 9.45 Uhr Anruf vom Arzt es hat sich keine Eizelle befruchten lassen.

Gund: 1. schlechte Spermienqual. meines Mannes (33 ), wir haben nur durch eine Tese OP ein paar langsame Flitzer gewinnen können.

Grud: 2. Mein (32) AMH Wert liegt bei 0,7 und meine Eizellen waren von sehr schlechter Qualität!

Nun meine Frage an euch , soll ich die Hoffnung jetzt schon ganz aufgeben oder gibt es hier jemanden mit gleichem oder ähnlichem Schiksal bei dem es dann doch noch geklappt hat ?

Es macht einen so traurig wenn man nicht mal die Chance dafür bekommt !!!

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Hallo Petra

Habe dir zwei Links zu 2 Studien herausgesucht.

1. Studie: Das ist eine grössere Studie aus dem Jahr 2008. Originalstudie müsstest du googeln.:
http://www.wunschkinder.net/aktuell/wissenschaft/ivf-und-icsi/fehlbildungen-nach-kuenstlicher-befruchtung-stellungnahme-von-prof-ludwig-893/
2. Studie: Interne Studie einer Reproduktionsklinik:
http://www.kinderwunsch-blog.com/mehr-fehlbildungen-durch-ivf/

Zur 1. Studie: Diese hat keine statistisch signifikanten Unterschiede zwischen IVF und "natürlich" festgestellt. Jedoch einen statistisch signifikanten Unterschied zwischen ISCI und "natürlich" (wenn auch nur knapp an der Grenze zur statistischen Relevanz). Nun muss man wissen, dass die untersuchte Gruppe 10-20 Jahre zurückliegt (müsste dazu nochmals die Studie lesen). Worauf ich hinaus will: Früher hat man hauptsächlich IVF angewandt und ICSI nur in den ganz schwierigen Fällen. (Ich kann das jetzt nicht beweisen - aber für mich liegt der Schluss nahe, dass in der Gruppe "ICSI" vermutlich die "schwierigeren" Fälle drin sind. Heute hat sich das aber geändert. "ICSI" ist verbreitetet. Ich meine sogar, dass ICSI zum Standard wird, weil es immer je bessere Verfahren gibt und ICSI schneller zum Erfolgt führt. Heute werden bei ICSI Methoden angewandt, die zum Zeitpunkt der untersuchten Gruppe (im Hinblick auf die Studie) noch nicht angewendet wurden. Vermutlich gibt es in 10-15 Jahren Studien, welche den heutigen Stand der Praxis und Forschung abbilden.

Wie auch immer, die ganzen Studien und Pressemeldungen, die immer wieder kommen, sind auch für mich nicht einfach. Es gibt so viele Gegner. Dabei sind alle Zahlen im Grunde zu unwichtig, um sich deswegen gegen IVF oder ICSI zu entscheiden. Man kann doch nicht wegen einem Risiko 1:2'000 (natürlich) gegenüber ICSI (3:2'000) gegen ICSI oder IVF entscheiden? Und dann gibt es wieder Studien, die gar keinen Unterschied feststellen. Das zeigt, wie knapp die Unterschiede sind, falls es überhaupt Unterschiede gibt.

Man könnte noch ganz andere Studien machen:
- Kinder von Eltern zwischen 20-30 vs. Kinder von Eltern 35 und aufwärts
- Kinder bildungsferner Eltern vs. Kinder akademischer Eltern
- Kinder armer Eltern vs. Kinder reicher Eltern

oder Kombination:
- Kinder aus bildungsfernen Schichten/plus Armut vs. reich und akademisch
- Kinder Goldküste Zürich vs. Ausländerviertel
- Kinder Eiheimisch vs. Migrationshintergrund
- Kinder von Eltern mit Krebs in der Familie (Grosseltern etc...) vs. gesunde Eltern
- Kinder von Eltern mit Diabetes vs. gesunde Eltern
- Kinder von Eltern mit Übergewicht vs. Normalgewicht
- Liste beliebig fortsetzbar
- Kinder von Eltern mit Gewalt in der Familie vs. inakte Familie
- Kinder von Eltern mit Suchtproblemen vs. gesunde Familie
- Kinder von Eltern die rauchen vs. Nichtraucher
- Kinder von Eltern mit gesundem Essverhalten vs. ungesundes Essverhalten
- Kinder japanischer Eltern vs. Kinder amerikanischer Eltern (Stichwort Lebenserwartung, Esskultur etc...)
- Scheidungskinder vs. intakte Familie
etc...

- Vorstellbar ist in Zukunft im Rahmen einer genetischen Entschlüsselung eine Bio-Karte. Da liessen sich dann alle möglichen Kategorien bilden.
- Liste beliebig verlängerbar....

Das Interessant an den oben aufgeführten Fällen: Jeder Fall für sich stelle eine Minderheit dar. Zählen wir das zusammen, haben wir plötzlich eine Mehrheit. Praktisch niemand könnte mehr Kinder kriegen, wenn man alle Risiken ausschliessen will.

Deswegen ist diese ganze Diskussion auch "lebensfremd". Wenn du einen Jungen bekommst, denkst du doch auch nicht: "Mein Gott - ein Junge! Statistisch gesehen lebt der nun weniger lang als ein Mädchen!"

Aber bei IVF und ICSI haut man drauf ohne Ende. Verbreitet statistisch nicht relevanten Blödsinn. Natürlich reagiert dann auch das Umfeld auf solche Meldungen. Und das ist wiederum ganz sicher nicht ideal für die Kinder. (Als wäre das Ganze nicht schon schwierig genug). Grundsätzlich gehören solche Diskussionen in den Rahmen von Experten.

Persönliche Meinung auf das Eingangsposting: Wenn man bei euch IVF empfiehlt, so deutet das auf relativ gute Werte hin. Wenn die Chancen bei ICSI höher sind, würde ich sofort zu ICSI wechseln bzw. IMSI etc... (das volle Programm bzw. die besten Selektionsmethoden). Höhere Risiken bezüglich Fehlbildung etc... haben mit der Disposition der Eltern zu tun. (Und nicht mit ICSI oder IVF).

Viel Erfolg.

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Soll ich dir noch etwas sagen bezüglich Fehlbildungen? Ich habe mir auch viele Gedanken diesbezüglich gemacht und auch Sorgen. (Ehrlich gesagt verfolge ich auch heute noch hin und wieder Studien/Ergebnisse zu diesem Thema).

Wenn ich mich aber mit meinem Umfeld vergleiche, so stelle ich fest, dass viele, die auf "natürlichem" Weg Kinder bekommen haben, Probleme haben wie:
- Extreme Frühgeburt (Kinder gesund und werden sicher ihren Weg gehen - aber man sieht es ganz klar, dass es eine extreme Frühgeburt war).
- Schwere Komplikationen
Die genannten Familien haben nur ein Kind und werden wohl auch keine weiteren bekommen.
- Seltene schwere Erbkrankheiten (bei IVF würde man sofort sagen, dass es wegen IVF ist)
- Ungünstige Familienkonstellationen (fehlende Bezugspersonen aufgrund Scheidung und/oder fehlendem Vater aus welchen Gründen auch immer) etc....

Und weisst du was: Wir haben 4 Kinder (ICSI) - ja 4 und nicht eines. (Die katholische Kirche hält ja in einem Schreiben fest, Kinder, die mit Hilfe medizinischer Unterstützung gezeugt wurden (mich stört der Begriff "IVF-Kinder") - seien i.d.R. Einzelkinder. Und ja: Alle kerngesund, intelligent (sicher nicht untere Bandbreite) und intaktes Familienleben.