Insemination sinnvoll?

Hallo ihr Lieben,

ich versuche (!!!) mich heute mal kurz zu fassen. Aber ich trage jetzt seit 2 Wochen diesen Konflikt mit mir herum und in der "realen Welt" kann mir / uns niemand helfen. In der Kiwu- Klinik herrscht gerade Ärztemangel (unsere Ärztin ist passenderweise schwanger geworden und nicht mehr da) und eine BeRATung ist dort leider ausgeblieben...

Uns wurde lediglich empfohlen, eine Insemination durchführen zu lassen. Punkt. Unterlagen. Bluttest. #augen

Nun bin ich grundsätzlich nach fast 2 Jahren Kiwu und einer FG im Dezember zu allem bereit, aber weiß nicht, ob eine Insemination wirklich zielführend ist, da es ja nur eine 3-10%ige Erfolgschance gibt. Momentan wird in der Kiwu- Klinik nur mein Eisprung kontrolliert, um den richtigen Zeitpunkt für #sex zu Hause zu bestimmen.

Die Insemination soll im "Spontanzyklus" stattfinden. Nennt man das so? Ich soll jedenfalls den Eisprung nicht unterstützen. Es würde also sehr spontan ablaufen. Was für mich aber ein riesen Problem ist, da ich Lehrerin bin und nicht weiß, wie ich das auf Arbeit machen soll abgesehen von dem weiten Weg bis zur Kiwu-Klinik... Gut, aber das lässt sich alles regeln. Auch finanziell ist die Sache (fast) kein Problem...

Nur ich habe das Gefühl, dass eine Insemination im Spontanzyklus (ich nenn das jetzt mal so) auch nicht sinnvoller ist, als der GVnP, den wir momentan machen... Ich dachte, dass wenn wir uns zu so einem Schritt entscheiden, wenigstens der Eisprung (medikamentös) ausgelöst wird...
Was ist, wenn ich in dem Zyklus ausgerechnet gar keinen ES habe?

Ich glaube, ich würde mich einfach freuen, wenn jemand seine Erfahrung(en) zur Insemination mit mir teilt... Ich zweifle einfach daran, dass dieses Verfahren uns etwas bringt... Andererseits was sollten wir sonst tun?

Liebe Grüße und danke im Voraus für jede Art der Hilfe!
Mica

P.S.: Gesundheitlich ist bei uns beiden soweit alles ok... Mein Freund hat "Normozoospermien", was ja gut ist - allerdings leben die nicht lange genug (nicht mal 24h)... Dieses Timing- Problem ist der Hauptgrund für die Insemination...

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Vorab: wofür eine Insem., wenn Du bereits schwanger geworden bist?

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Das ist eine gute (?) Frage...
Die neue Ärztin in der Kiwu- Klinik ist leider auf die SS / FG gar nicht eingegangen, sondern hat einfach nur die Insemination empfohlen. Punkt.

Von unserer Seite her, möchte ich nicht nochmal 2 Jahre warten, bis es wieder passiert...

Ich weiß nicht, ob du das jetzt meintest...

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Ja, genau das meinte ich!

Letztlich ist die Frage, ob eine stimulierte IUI nicht mehr Erfolg bringt... Also in meinem Fall: geringe Hormone zur gezielten Follikelwachstum & ganz bewusst den ES auslösen, sowie die Spermien an die richtige Stelle setzen. Dann musst Du zwar 2-3 Mal zum Ultraschall und zur Blutabnahme, aber hast ein besseres Gefühl!?

Ich denke, dass der Wohlfühlfaktor in der Praxis und die professionelle und qualitative medizinische Versorgung mit das A&O sind. Wenn Du nicht 100% glücklich bist steht es vielleicht gegen eine erfolgreiche Behandlung...
In welcher Praxis bist Du? Hast Du Alternativen in Deiner Nähe?

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Huhu,

ist deine gerinnung untersucht worden? Wenn man sonst keinen Befund hat und eine FG würde ich das erst mal machen.

Ich würde eine IUI immer vor ICSI/IVF setzen! Gerade wenn sonst nicht gefunden wurde. Aber ihr könnt natürlich auch nochmal etwas abwarten. Eine IUI ist mit Stimulation erfolgsversprechender! Ihr müsst ja auch nicht 6 Stück machen, drei reichen ja.

Es gibt übrigens sehr viele die mit ICSI Spermiogramm (also stark bis sehr stark eingeschränkt) auf einmal so schwanger werden! Das ist dann eben der 6er im Lotto u passiert möglicherweise nicht wieder. So wie bei mir! Mein 6er im Lotto endete leider in einer FG.

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Vielen Dank für deine ausführliche Antwort! #blume
Es tut mir Leid, dass du eine FG durchleiden musstest! #liebdrueck

Das mit dem 6er im Lotto kommt mir bekannt vor. In dem Monat, als wir erfuhren, dass die Spermien eine zu kurze Lebensdauer haben, bin ich schwanger geworden (im 20 ÜZ). Der nächste Termin in der Klinik war schon geplant.

Leider war der Traum schon in der 7. SSW aus... Weder meine FA, noch die beiden Ärzte in der Kiwu- Klinik haben aber irgendeine Veranlassung gesehen, da etwas zu untersuchen... So etwas passiert halt. Das habe ich mir mittlerweile auch (erfolgreich?) eingeredet und versuche (!) mir keine Gedanken mehr darüber zu machen...

Gerinnung o.ä. wurde nicht untersucht, aber ich habe in den letzten 2 Monaten so viel Blut abgeben müssen, da denke ich immer, dass die schon was sagen würden, wenn was nicht stimmt #schwitz

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Tut mir leid dass es bei euch auch so war. Die Gerinnung muss ganz gezielt untersucht werden, sonst fällt das nicht auf!

Ich habe drei ICSI u eine kryo gebraucht um schwanger zu werden! Hätte man vorher festgestellt dass ich eine gerinnungsstörung habe wäre ich vermutlich schon eher schwanger gewesen!

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Hallo Mica,

dein Fall kommt mir recht bekannt vor. Ich bin auch Lehrerin und uns wurde auch eine IUI vorgeschlagen (Diagnose: schwankendes Spermiogramm, z.T. zu wenige A+B-Schwimmer und nach 24 Stunden fast alle tot).

Es wurde ein Mittelweg gewählt, um sicherzustellen, dass ein Eisprung stattfindet: Ich bekam Clomifen (3-7 ZT) und der ES wurde mit Brevactid ausgelöst.

Der Vorteil ist, dass i.d.R. nur 1-2 Follikel heranreifen (Stichwort: Mehrlinge) und die Beihilfe 8 Versuche unterstützt (im hormonstimulierten Zyklus sind es 3).

Was die Termine angeht, musst du zur Not wirklich die Arztbesuche angeben, für Kontrolltermine (Follikelgröße) kannst du ja nach Nachmittagsterminen fragen. Ich hatte Glück, meine IUIs waren immer Samstags und die dritte war tatsächlich erfolgreich (obwohl mein Mann bei dem Versuch nur 5% A- und 25% B-Spermien hatte).

Deine Voraussetzungen sind ja scheinbar noch besser, somit würde ich es erstmal mit IUIs probieren !! Ich empfand diese Methode als psychisch anstrengend, allerdings sind die Strapazen bei künstlichen Befruchtungen (IVF, ICSI) wesentlich größer. Als einen wirklichen Eingriff in die Natur habe ich es nicht empfunden, da ja nur eine Wegverkürzung und Zeitoptimierung stattfindet.

LG Raupe2010 (37 SSW #verliebt)

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Vielen, vielen Dank für deine ausführliche Antwort #blume
Das hilft mir wirklich sehr weiter und macht Mut!
Ich werde versuchen, das mit dem Stimulieren des ES nochmal anzusprechen, spätestens wenn es beim ersten Versuch nicht klappt... Finanzielle Unterstützung werden wir keine bekommen, die Hochzeit ist erst für nächstes Jahr geplant.

Wie ich das auf Arbeit mache, weiß ich wirklich noch nicht! Die Kontrolltermine waren bisher auch nachmittags und ich hoffe, dass ich für den Tag der Insemination eine Krankschreibung bekomme. Auch wenn es medizinisch nicht notwendig ist, aber da der "Eingriff" morgens stattfindet und durch die Entfernung zur Klinik würde ich es nicht mehr zum Unterricht schaffen...

Nochmal vielen Dank!
Ich wünsche dir noch eine tolle Schwangerschaft - lange hast du ja nicht mehr ;-)
Alles Gute #klee

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Also mit IUI werden die Spermien ja direkt in die GM gespritzt, sparen sich also den langen und gefährlichen Weg durch den Gebärmutterhals....somit haben deutlich mehr Spermien die Chance zum Ei zu kommen als per GV.

Wenn die Schwimmer nicht so lang leben, finde ich Spontanzyklus nicht so optimal.

Ich selbst hatte zwei IUI, die erste auch im Spontanzyklus. .....der ES kam früher als gedacht, ich hatte zum Glück Ovus gemacht. ...so wurde die IUI spontan einen Tag vorverlegt und hat auch grad so zeitlich gepasst, ES fand gerade statt (was lt meinem Prof perfektes Timing bei IUI ist).
Die war negativ.

Für die Zweite sprach ich ihn an, dass ich den ES gern medikamentös und mit Auslösen herbeiführen will, weil ich selbst dieses eher unwissende und spontane "wann ist es soweit" nicht so toll fand und es auch mit der Arbeit schwierig war.
Also wurde bei der 2. IUI mit Clomifen (so war keine neue Genehmigung der KK nötig) und zum Auslösen Ovitrelle gearbeitet. ....das war deutlich "entspannter".....die IUI fand wie geplant ca 36 h nach der Auslösespritze statt....der ES fand wieder genau während der IUI statt.....und 9 Tage später testete ich positiv :-)
Im übrigen hatte diese IUI sehr schlechte Voraussetzungen, das SG war an dem Tag sehr schlecht und ich hatte auch nur einen Follikel.

Also ich finde dass bei euch nichts gegen IUI spricht, für etwas bessere Planbarkeit würde ich jedoch den ES medikamentös unterstützen und da die Spermien nicht so lange leben, sollte das Timing eben wirklich gut sein, also möglichst wenn der ES gerade stattfindet.

LG und viel #klee

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Vielen Dank für deine ausführliche Antwort - das macht Mut und hilft mir sehr weiter #blume

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Hi,
also eine IUI hat zwei Vorteiel gegenüber dem normalen GvnP:

1. Das Sperma hat nur die halbe Wegstrecke zu absolvieren, weil es ja direkt in die Gebärmutter eingebracht wird.

2. Das Sperma wird aufbereitet. Aus einem Spermiogramm mit z. B. 4% A und 15% B und 50% C können durch die Nährflüssigkeit dann z. B. 20% A und 40%B und 10%C werden. Dadurch sind die Chancen eben höher.

Alles Gute,
Pureheart

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Dass das Sperma aufbereitet wird, stimmt. Man kann aber nicht mehr schnelle herbeizaubern, wenn keine da sind.

Hier ein vereinfachtes Beispiel.

Wenn von 100 Spermien 10 schnell (also Kategorie A), 10 mäßig (also B) und der Rest unbeweglich (C+D) sind, dann wird meist mit Swim-up aufbereitet. Das bedeutet man filtert die unbeweglichen größtenteils raus. Da sind dann von den 100 Spermien am Anfang z.B. noch die 10 schnellen, die 10 mäßigen und 5 unbewegliche dabei. In % gesehen wären es bei diesem Beispiel nach der Aufbereitung 40% A, 40% B und 20% C. Allerdings sind es wesentlich weniger Spermien. Bei der Insemination braucht man auch nur 0,5ml, bei IVF ca. 80-100.000 Spermien pro Eizelle und für ICSI sovielmal Spermien, wie Eizellen da sind.

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Hi,
das stimmt, man kann keine schnelle herbeizaubern. Aber die TE schreibt ja, daß das Spermiogramm gut sei, lediglich das Sperma nicht lange genug lebe, d. h. die grundsätzliche Anzahle von A und B scheinen vorhanden zu sein. Mit deR aufbereitung könnte man den relevanten A und B-Teil erhöhen.
So betrachtet kann eine IUI durchaus Sinn machen: nämlich die Wegstrecke, die zurückgelegt wird ist kürzer und es sind mehr schnelle nach der Aufbereitung vorhanden. Damit steigen nach meinem laienhaften Verständnis durchaus die Chancen auf eine Schwangerschaft mit einer IUI.
Ich lasse mich aber auch gerne korrigieren. Vielleicht hab ich die TE ja tatsächlich falsch verstanden.

LIebe Grüße,
Esther

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Eine IUI ist sehr viel einfacher für den Körper zu verkraften, als eine Ivf oder ICSI. Ein Stimulierte IUI ist nicht unbedingt leichter zu planen, als eine im Spontanzyklus. Bei der ersten Stimulation weiß man nie so genau, wie schnell der/die Follikel reifen. Wenn dein ES regelmäßig ist, dann sollte das kein Problem sein. Frage ist, woran lag es, dass du eine FG hattest? Beim nächsten Mal, wenn du wieder ein Gespräch hast, dann würde ich mich vorher vorbereiten, Fragen aufschreiben und die dann mitnehmen. Ärzte sind auch dazu da um ihre Patienten richtig aufzuklären.

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Ich hab dir zwar schon oben gedankt, aber auch hierzu nochmal kurz:

Ich werde bestimmt das nächste Mal vorbereiteter in die Klinik fahren... Ich war ja letztes Mal eigentlich auch darauf aus nochmal einen Beratungstermin zu bekommen, bis mir die Ärztin die (scheinbar unvollständigen) Fakten vorbetete und sagte im nächsten Zyklus kann es losgehen... Leider lass ich mich von sowas zu oft überrumpeln und erst im nachhinein fallen mir dann Fragen ein.
:-)

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Hi du,

also ich hatte 4 Inseminationen. Ein klein bissl mit Clomifen unterstützt (3x 1/2) und mit Brevactid ausgelöst.

Spontan wäre fast unmöglich gewesen, schon allein wegen der Sperma-Abgabe meines Mannes....(arbeitstechnisch)
Und dann auch noch bei Normozoo....
Ich finde es seltsam, dass die Klinik da nicht durch Auslösen auf Nummer Sicher geht, dass zumindest der ES in Kürze stattfindet.

Ich persönlich halte inzwischen von IUI's gar nichts mehr....

Allerdings saß mal eine Frau mit mir im Wartezimmer, die bei der 1. IUI und total grottigem SG schwanger wurde .... ist einfach auch Glückssache

Bei uns lag eigentlich gar kein Problem vor und die IUI war für mich nichts anderes als GvnP - also Zeitverschwendung.....

lg

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Danke für deine Antwort! #blume
Wie ging es denn dann weiter für euch, wenn ich fragen darf?
Nach den ganzen Ratschlägen aus dem Forum hier, gehe ich das nächste Mal sicher etwas vorbereiteter ins Gespräch mit den Ärzten und kann hoffentlich v.a. die Timing- Frage nochmal klären...
LG

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Du, ich habe dann eine IVF gemacht. Nach über 2 Jahren hatte ich einfach auch keine Nerven mehr....Wollte auch wirklich mal wissen, wie es um meine Eizellen bestellt ist.

Und die 1. IVF war ein voller Erfolg. Ich bekomme in 12 Tagen Zwillinge. Sind jetzt dann zu sechst#schwitz

Ja, frag da mal das nächste Mal genauer nach. Ich glaube, die fahren meist ihr Standardprogramm: GvnP -> IUI -> IVF....Mein Arzt sagte, man könne jederzeit ne IVF versuchen, ich müsse nur den Startschuss geben....und das habe ich dann getan...

lg

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