Abschied vom eigenen Kinderwunsch - wie geht es weiter?

Hallo ihr Lieben,

Eigentlich gehöre ich überhaupt nicht mehr in dieses Forum. Allerdings habe ich mich (damals noch mit anderem Account) hier früher sehr wohl gefühlt und viele liebe Mädels kennen gelernt so das ich denke ihr könnt das am ehesten nachvollziehen weshalb ich nun hier schreibe.

Mit meinem Ex Mann haben wir 2010 angefangen an Nachwuchs zu basteln. Einmal hat es geklappt aber ging leider in der 6ssw wieder ab. Danach passierte nichts mehr. Ab 2013 hatten wir dann das volle KiWu Programm, ICSI, Kryo aber es sollte einfach nicht sein.
Anfang 2014 haben wir uns aus anderen Gründen getrennt.

Seit 2015 ist das Thema Kinderwunsch wieder aktuell, mit neuem Partner. Seitdem klappt es auf normalem Weg, ABER ich werde zwar schwanger, jedoch verliere ich jedes Kind in der 8ssw (inzwischen sind es 4). Medizinisch ist ALLES in Ordnung, die Ärzte sind ratlos, keiner weiß woran es liegt und so langsam gebe ich die Hoffnung auf das es noch funktioniert. Vor allem habe ich Angst es einmal zu oft versucht zu haben und dann an den psychischen Folgen kaputt zu gehen..

In meinem Kopf reift langsam der Gedanke, ob nicht evtl auch die Aufnahme von Pflegekindern eine Möglichkeit wäre.
Mein Mann würde sich zwar lieber sowas wie eine Leihmutter wünschen aber nachdem das in Deutschland ja nicht legal ist...
Sind hier Mädels dabei die sich vielleicht schon etwas besser mit dem Thema Pflegekinder auskennt? Sprich Prozedere, vielleicht Erfahrungsberichte etc?
Ich weiß man muss sich beim entsprechenden Jugendamt melden und dort werden auch Info Abende veranstaltet allerdings hoffe ich, das wir durch ein paar Erfahrungen schon etwas besser für uns entscheiden können ob das der richtige Weg sein könnte.

Ich danke euch für eure Hilfe, oder auch nur fürs lesen!

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Hallo kiku,

eine Arbeitskollegin hat zwei Pflegekinder aufgenommen, nachdem sie vor etlichen Jahren auch diverse erfolglose Kiwu-Behandlungen hinter sich hatte.

Das eine Pflegekind hat sie vor ca. 6-7 Jahren als Kleinkind aufgenommen und inzwischen sogar adoptiert. Das Mädchen hat sich von einem sehr verschlossenen schüchternen Kind in ein total offenes selbstbewusstes junges Mädchen entwickelt.

Vor einigen Monaten hat sie ein weitere Kleinkind als Pflegekind aufgenommen, mit dem sie zunächst - und auch noch - zu kämpfen hat (kratzen, beißen, schreien etc.). Aber es wird von Tag zu Tag besser.

Meine Kollegin selbst ist eine beeindruckende Person, sie und ihr Mann sind sehr gefestigt und stehen voll im Leben. Ich persönlich finde, das muss man auch sein um diesen Schritt zu gehen.

Ich finde es wahnsinnig toll und wichtig dass es Leute gibt, die solchen Kindern eine Chance geben.

Zuständig dafür sind die Jugendämter. Meine Kollegin ist seit dem ersten Kind dort natürlich bekannt und wurde seither immer mal wieder angesprochen ob sie nicht ein weiteres Kind aufnehmen möchte und kann. Wende dich also einfach an das Jugendamt, die freuen sich auf jeden Fall wenn sie diese Unterstützung bekommen. Alles weitere können dir die Personen vom Jugendamt sicher beantworten.

Ich wünsche dir/euch, dass ihr den für euch "richtigen" Weg findet!

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Hallo kiko87,

erstmal möchte ich dir mein herzliches Beileid zu deiner Situation ausdrücken! So eine lange traurige Geschichte ist echt Mist und kann keiner gebrauchen!

Ich habe durch meine Arbeit eine Mitarbeiterin von einer Pflegekindstelle kennengelernt und mich aufgrund meiner Situation (Kinderwunsch seit 9/2013, mittlerweile bin ich 39 Jahre) intensiv mit ihr über das Thema unterhalten. Wie du schon selbst herausgefunden hast, gibt es Informationsabende, bei denen man sich erstmal grob informieren kann. Wenn ihr euch dann zur Aufnahme eines Pflegekindes entscheidet, müsst ihr bei der Pflegekindstelle einen Kurs besuchen, um eure Eignung darzulegen. Je nachdem, wie alt das Pflegekind ist, das euch zuerkannt wird, müsstest du bis zum 3. Lebensjahr auf eine Arbeit verzichten und zu Hause bleiben (das war ein Punkt, der mich gestört hat).
Ein Thema, mit dem man sich auseinandersetzen muss, sind die leiblichen Eltern. Sofern diese Kontakt zu Ihrem Kind wünschen, können die Pflegeeltern einen solchen nicht verwehren. Eventuell bekommst du also nicht nur ein Pflegekind sondern die ganze Familie mit dazu.
Nach Erfahrung meiner Bekannten, ist die Wahrscheinlichkeit, dass das Kind zurück in die leibliche Familie kommt sehr gering. Das war immer meine größte Sorge. Aber diese "Gefahr" besteht und damit der Balanceakt für euch als Pflegeeltern, dem Kind einerseits ein geborgenes Gefühl zu geben und ein familäres Umfeld zu schaffen und andererseits es darauf vorzubereiten, dass es euch wieder verlassen könnte.

So, das ist alles, was ich zu diesem Thema für mich zusammen getragen habe. Ich hoffe, dir damit ein bisschen weiterhelfen zu können. Es gibt auf jeden Fall sehr viele Pflegekinder, die sich eine Familie wünschen!

Liebe Grüße

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Es ist doch völliger Quatsch das man bis zum 3. Lebensjahr des Kindes zuhause bleiben muss! Muss man bei einem leiblichen kind auch nicht.
Mein mann und ich haben lediglich unser Arbeitszeiten geändert sodass wir zeitversetzt arbeiten und immer einer da ist. Mit 2 Jahren geht der kleine zwerg in die Kita (halbtags) und wir arbeiten. Keiner verlangt das man zuhause bleiben muss. Sicherlich sollte die Betreuung sicher gestellt sein und das kind nicht vom 1. Tag in eine Einrichtung gehen

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Hallo.

Wir haben nach erfolgser kiwu Prozedur abgeschlossen! Wir haben die Notbremse gezogen denn es war uns nicht wert daran kaputt zu gehen, wir wollten wieder ganz normal leben können. Ich werde nie wieder eine kiwu betreten.

Seit 9 Monaten lebt unser Herzkind bei uns und wir sind sehr glücklich darüber und es fühlt sich vollkommen richtig an. Das war unser Weg.
Es gibt hier auch einen Club für Pflegeeltern.
Der Gedanke muss Reifen und man muss mit dem leiblichen kiwu abgeschlossen haben. Ich wünsche euch alles Gute