Wer hat sich gegen IVF/ICSI entschieden und warum?

Hallo Mädels,
wir haben uns gegen eine IVF/ICSI entschieden, da es mir mit den "sanften" Methoden schon nicht gut ging. Körperlich, wie psychisch. Ich wollte einfach mal fragen, was eure Gründe sind diese Eingriffe nicht zu machen. Gibt es jemanden der sich aktiv dagegen entschieden hat?
Liebe Grüsse

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Ich denke die meisten hier in diesem Forum entscheiden sich dafür und wollen für ihr Wunder kämpfen.

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Das denke ich auch. Andere, die sich dagegen entschieden haben, werden hier wohl kaum zu finden sein.

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Hallo, ich weiß, das es eigentlich genau darum ging ,warum man sich GEGEN die Behandlung entschieden hat, aber vllt interessiert dich auch die "Gegenansicht" ...

Ich bzw wir wünschen uns seit 11 Jahren ein Baby, seit knapp 10 Jahren sind wir in diversen kiwu-kliniken in Behandlung.
Natürlich haben wir schon oft darüber nachgedacht es einfach bleiben zu lassen,ABER es gibt immer noch Hoffnung. Und so lange unsere Ehe nicht leidet,wir es finanziell und körperlich können, werden wir weiter machen.
Sinnvoll??? Keine Ahnung,aber für uns fühlt es sich richtig an.

Wir geben nicht auf,solange Hoffnung besteht! Ich könnte diesen Traum niemals einfach ablegen.
Es sei denn es gibt einen Grund. (Oben genannt)


Lg und alles gute

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Ich habe das Glück, dass ich die Behandlungen körperlich sehr gut vertrage, das lasse ich jetzt außen vor.

Psychisch fand ich die IVF besser erträglich als die ganzen GVNP und IUI, bei denen ich schnell gemerkt habe, dass sie mich nicht weiter bringen. Die Erfolgsaussichten sind einfach viel besser.

Ich bin bei 7 GVNP und 5 IUI nicht schwanger geworden, bei der 1. IVF schon (auch wenn es leider nicht lange gehalten hat).

Vielleicht wäre IVF/ICSI naturelle etwas für dich, also ohne oder nur mit minimaler Stimu.

LG Luthien mit ⭐⭐

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Genau so ging es mir auch...12/13x ES auslösen nach Stimulation hat mich genau 1x kurz schwanger gemacht. Es war nur noch frustrierend und Kräfte zehrend. Die IVFs waren wie eine Erlösung, weil endlich mal vernünftige Chancen da waren. 👍🏼

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Bei uns ist es auch so.. 8xgvnp + 3iui negativ, wollen nun in die icsi starten, da wir es so auch nicht mehr wollen.. jeden monat harte arbeit, die doch nie zum erfolg führt.
Natürlich probiert man immer die schonende variante und hätte es so geklappt, hätten wir auch gesagt GOTT SEI DANK haben wir es probiert.. aber den wunsch auf unser eigenes kind werden wir nicht aufgeben nur weil wir evtl mehr hilfe benötigen und zur icsi greifen müssen.. wünsch dir alles gute 🍀

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Hallo,
wir überlegen gerade ob wir den Schritt wirklich gehen wollen. Wir haben bereits eine Tochter und ich persönlich weiß noch nicht, ob ich eine IVF oder ICSI machen möchte.

Was sich nur hier bei den anderen Beiträgen zeigt: Man wird ziemlich (unbewusst) unter Druck gesetzt diese Behandlungen machen zu lassen. Man will ja "für sein Wunder kämpfen", so wie andere Frauen es auch tun. Lehnt man die künstliche Befruchtung ab, dann ist man irgendwie schwach und auch selbst Schuld,wenn man kinderlos bleibt.

Ich möchte dir jedenfalls sagen: Ich finde es sehr stark, dass du deinem Bauchgefühl traust und dich gegen die Behandlungen entschieden hast. Du hast dich für dich und deine körperliche wie seelische Gesundheit entschieden. Und nimmst im Kauf womöglich einen anderen Lebensweg einzuschlagen als du das vielleicht ursprünglich geplant hast. Das ist absolute Stärke und verdient größten Respekt!!!

Liebe Grüße
Maria

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„ Lehnt man die künstliche Befruchtung ab, dann ist man irgendwie schwach und auch selbst Schuld,wenn man kinderlos bleibt.„

Das glaube ich nicht. Es gibt viele Wege, nur das hier ist das unterstützte KiWuForum. Es wird hier einfach wenige geben, die den Weg nicht gehen wollen.

Ich glaube auch nicht, dass man schwach ist, wenn man es nicht möchte. Ich finde es viel schwerer, wenn man es nicht macht (das sage ich nach 11 erfolglosen ICSIs und knapp 11 Jahren aktivem Kinderwunsch).

Wenn man später sich nicht fragt, ob man nicht durch eine IVF/ICSI schwanger geworden wäre, dann ist doch alles gut. Solange man selbst hinter der eigenen Entscheidung steht und der Partner das genauso sieht.

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Ich meine das ja auch im Sinne der selbstwahrnehmung, dass Druck entsteht, weil es eben die künstlichen Befruchtungen gibt und andere Frauen scheinbar "stärker" sind und das Ganze durchziehen.

Und da ist dann auch die Frage des bereuens, wie du schon geschrieben hast. Ich frage mich ja gerade selber ob ich diesen Schritt der künstlichen Befruchtung gehen möchte und es sind genau diese Gedanken, die mich beschäftigen.

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Ich gehoere auch zu der Gruppe, die 'kaempft'. Mein Mann und ich haben uns vorgenommen so lange weiter zu machen, bis es koerperlich, psychisch und finanziell geht. Ich bin 34, wir sind seit etwas ueber 2 Jahren in einer KiWu Klinik in Behandlung,. Theoretisch kann das auch gut ungefaehr 8 Jahre so weiter gehen, was sich unglaublich lang anfuehlt, manchmal auch ein bisschen nach einem 'verlorenen Jahrzehnt'. Mein Grund fuers Kaempfen: ich habe unbeschreiblich grosse Angst mit Mitte 40 zu denken, dass ich nicht alles probiert habe und es dann bereue. Letztlich ist es also Angst, die mich treibt weiter zu machen und nicht Staerke.
Vor kurzem, nach der zweiten IVF Stimulation, hatte ich fuer einen super kurzen Moment die Ahnung wie es sich anfuehlen koennte nicht weiter machen zu wollen. Ich hatte Schmerzen, ich war erschoepft, ich konnte mich auf der Arbeit nicht konzentrieren, ich war fies zu meinem Mann, allgemein schlecht gelaunt, distanziert von Freunden, und durchgehend aengstlich und angespannt. Da habe ich ganz kurz gedacht: was, wenn das jetzt die naechsten 8 Jahre so weiter geht? Ist es das wert? Vor allem, wenn es dann trotzdem nicht klappt? Ganz kurz hab ich gedacht: vielleicht nicht und es hat sich friedlich angefuehlt. Ich glaube nicht, dass es was mit Staerke zu tun hat, sondern eher mit dem Annehmen einer Situation und sich darin zurecht zu finden. Unser Kinderwunsch wkam kurze Zeit wieder, bzw. die Angst war wieder da, dass ich es spaeter bereue. Und diese Angst ist staerker, als mein Wohlbefinden im Jetzt.

Mein Punkt ist: wenn man durch die Behandlungen (egal ob IUI, GVnP oder was auch immer) und das Auf und Ab so stark mitgenommen, dann ist der Schlussstrich vielleicht nicht eine 'aktive' Entscheidung dagegen, sondern ein Abwaegen bei dem der Kinderwunsch verblasst in Anbetracht der Anstrengungen und Verluste, die diese Phase so mit sich bringt. Wenn ich irgendwann an diese Punkt komme, dann wird es keine weiteren Behandlungen mehr fuer uns geben.

Ps. Das alles gilt selbstverstaendlich nur fuer Paare, die nur durch eine KiWu Behandlung schwanger werden koennen. Wenn es irgendwie noch natuerlich klappen kann, dann bleibt die Hoffnung vielleicht ja trotzdem im Hinterkopf.

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Schön geschrieben auch von Minikawano..

Ich bin gerade an einem Punkt den Kampf aufzugeben und Frieden zu finden. Nieee hätte ich gedacht, dass es soo krass werden würde. Die erste ICSI habe ich total gut vertragen. Die zweite schon weniger, bei der dritten eine schlimme Uberstimulation und Depressionen. Und mittlerweile ist mir meine Gesundheit wichtiger vor allem mein seelisches befinden. Alles drehte sich nur um das thema Kiwu über einen längeren Zeitraum.
Es muss jedes Paar für sich entscheiden, ob sie diesen Weg gehen wollen. Viele werden belohnt und manche nicht. Glaube da gibt es kein richtig oder falsch. Vielleicht hätten wir uns Vorwürfe gemacht, es nie versucht zu haben. Aber mittlerweile widerstrebt mir jegliche Art von Stimulation, es fühlt sich nicht mehr gut an. Ob es die Angst vor der nächsten uberstimulation oder Enttäuschung ist? Keine Ahnung, es fühlt sich einfach nicht mehr richtig an für mich und meinen Mann.

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Das hätte genauso von mir kommen können. Sehr schön geschrieben.

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Ich hätte auch nur eine Gegenansicht:

Mein Kinderwunsch war schon immer sehr groß und ich habe sehr darunter gelitten, dass es nicht klappte und altersbedingt wurde die Torschlußpanik auch immer größer. Alle meine Untersuchungen waren ohne Befund, das Spermiogramm meines Mannes perfekt und trotzdem klappte es nicht. Mich haben fünf Zyklen GvnP und die ganze Wartezeit davor rückblickend wesentlich mehr belastet, als die IVF und die Icsi, die schlussendlich zur Schwangerschaft und zu unserem mittlerweile 17 Monate altem Sohn und meiner frischen, erneuten Schwangerschaft nach Kryo geführt haben. Ich hatte endlich mal 'richtige' Ergebnisse durch die PU. Man konnte sehen, wie die Eizellen aussehen, wie die Befruchtung geklappt hat usw. Das alles war für mich wichtig, weil ich ja vorher nie eine Diagnose hatte. Ich bin soooo froh, dass ich immer offen für diesen Weg war und würde jedem mit unendlichem Kinderwunsch eher früher als später dazu raten, diesen Schritt zu gehen.

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Wir haben uns auch gegen eine IvF oder ICSI Entschieden. Wir sind momentan bei der 1. IUI und haben evtl noch 2 vor uns, das ist für uns die Grenze um zu sagen, wenn es jetzt nicht klappt soll es so sein. Wir wollen nicht mehr eingriff von der Medizinischen Seite haben und jeder der so empfindet, entscheidet es für sich und sein Wohlbefinden. Ich denke jeder hat eine andere Meinung zu diesem Thema, doch jede davon sollte akzeptiert werden. Eine wundervolle Tochter haben wir!

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wie lautet nochmals das sprichwort? wer nicht wagt, der nicht gewinnt

ich bin im nachhinein überglücklich, haben wir die ivf nach der langen qualvollen kiwu zeit gemacht.
und auch ich war skeptisch, haben 3 jahre gebraucht, bis wir endlich die ivf gewagt haben.

lg ladyone 23ssw

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Hallo!

Bei mir hat das sich dagegen entschieden zu haben mehrere Gruende:

1. Ich wuerde es nicht uebers Herz bringen befruchtete Eizellen verfallen zu lassen.

2. Mir wurde von mehreren Seiten gesagt, es wuerde auf natuerlichem Wege nie klappen. Hat es aber dann doch nach 9 Zyklen. Wieso sollte es dann nicht wieder mal klappen?

3. Ich bin mittlerweile 44. Da sind die Changen sehr gering.

Waere ich 30 und kinderlos, haette ich meine Einstellung sehr wahrscheinlich geaendert.

LG