Kinderwunsch und Antidepressiva

Hallo,
ich habe eine kleine Frage an euch.

Sorry für den langen Text und schonmal danke fürs durchlesen. 😊

Ich bin schon seit längerem in Psychotherapeutischer Behandlung, aufgrund von depressiver Anpassungsstörung, angststörung bzgl. Kinderwunsch.😕
Mein Freund und ich üben seit 28 Monaten mit 2 frühen FG und kurzer Pause von 2 Monaten. Nach der 2. Frühen Fehlgeburt sind wir jetzt in eine andere kinderwunschklinik gewechselt dort findet nächsten Monat unsere 1. Hoffentlich komplette iui statt. In der letzten Klinik wurde die iui abgebrochen aufgrund corona trotz perfekter Bedingungen. ( trotz Abbruch bin ich dann schwanger geworden was jedoch nicht lange hielt.)

Ich merke mehr und mehr wie mir das Thema Kinderwunsch die oberhand gewinnt. Ich versuche dagegenzusteuern, aber merke wie es immer schwieriger wird.
Ich bin zunehmend antriebslos etwas zu machen und mehr und mehr konzentrationslos.

Jetzt zu meiner Frage
Gibt es unter euch auch Frauen die das gleiche wie ich durchmachen und es durch Antidepressiva besser ging?

Ich wollte es eigentlich vermeiden Medikamente zu nehmen, da es ja auch dem Kind schaden könnte.
Aber ich möchte so nicht mehr sein. 😥

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Hey, ich selbst habe keine Antidepressiva genommen, kenne mich aber ein bisschen aus :)
Erst einmal: hast du mit deiner Psychotherapeutin über die Möglichkeit einer zusätzlichen pharmakologischen Behandlung gesprochen? Das würde ich zuerst machen.
Wenn das indiziert ist, spricht erst einmal nichts wirklich gegen bestimmte Antidepressiva. Man kann gleich welche auswählen, die dann in einer Schwangerschaft kein Problem darstellen. So ist z.b. Citalopram ein gängiges Medikament und in der Schwangerschaft Mittel der Wahl.
Frauen die unter der Gabe von Antidepressiva schwanger werden, wird sogar abgeraten, die Medis abzusetzen. Eine unbehandelte Depression oder dann eben die Wiederkehr depressiver Symptome kann negativere Folgen haben als die Medikation. Dazu gibt es so ein paar Studien...

Also: generell spricht nichts gegen bestimmte Psychopharmaka und Kinderwunsch, im Gegenteil. Natürlich immer in Absprache, nur bestimmte Medis und immer unter Abwägung von Kosten-Nutzen.

Alles Gute dir!
Lena 🍀

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Vielen Dank😊
Ich hab mich selber auch schonmal etwas belesen und hab hier auf Erfahrungen gehoft.
Mit meiner Therapeutin würde das Thema schoneinmal angesprochen und sie sagte ich solle es mir überlegen. Zwischenzeitlich ging es mir dann aber etwas besser. Wahrscheinlich durch Verdrängung 🤔

Lg Mayra

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Hallo Mayra88,

es tut mir Leid, dass du so viel erleben musste. Ich hatte auch einiges hinter mir: 1 MA und 2 ELSS auf natürlichem Wege, als ich mit meiner Tochter nach künstlicher Befruchtung schwanger geworden bin.

Vor den SSf hatte ich starke Panikattaken und musste mit meinen Angsstörungen mithilfe Citalopram kämpfen. Vor der SSf aber abgesetzt (das muss immer sehr langsam abgesetzt werden, hat ca. 3 Monate nur Absetzen gedauert). Ich wollte auf jeden Fall versuchen, während der SSF keine Medikamente zu nehmen.

Ich habe dann meine FÄ immer gefragt, was machen wir, wenn meine Angststörung während der SSf wieder da ist? Sie hat mir immer gesagt, dass ich das Medikament nicht "präventiv" nehmen darf, aber sollte es dazu kommen, werden wir dann spontan entscheiden. Also Probleme lösen erst wenn diese auftreten. Zum Glück musste ich Medikamente nicht mehr nehmen, jetzt geht es mir psychisch auch top. Es hat mich immer beruhigt, dass sie gesagt hat, dass es verschiedene Situationen während der SSF geben kann, man braucht manchmal auch OPs und Vollnarkose sogar mehrmals und ich soll mich einstellen dass, wenn wir es brauchen, wird es keine Auswirkungen haben.

Also, Erfahrungen mit Medis während der SSF habe ich nicht, wollte aber trotzdem erzählen, wie es in meinem Fall war und ich wünsche dir, dass du es auch ohne Medis schaffst. Während der SSF sind frauen meistens wegen Hormonen viel ruhiger. Es ist schon von der Natur so gedacht, dass wir konzerntriert an Babys denken und dadruch weniger von anderen Sachen abgelenkt werden.

Also ich wünsche dir alles gute für deinen KiWu und für die zukünftige SSF!

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Vielen Dank für deinen Bericht.
Scheinst eine sehr starke Frau zu sein.

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Hi,
Ich habe auch das gleiche durchgemacht wie du ungefähr.da ich meinen Job aufgrund der Depression aufgrund des unerfüllten Kinderwunsches nicht verlieren wollte nahm ich 50 mg setralin und es wirkte Wunder(nach 5 Jahren versuchen schwanger zu werden,legte ich das Thema beiseite)mir ging es seit Jahren wieder gut einmal nicht am das Thema denken zu müssen und ich konnte mich wieder auf meinen Job konzentrieren. Nsch 4/5 Wochen war mir morgens immer übel und ich dachte es wären nebenwirkungen von den Tabletten,aber nein ich war schwanger,meine Ärzte in der Klinik rieten mir die Tabletten weiterzunehmen,habe auch bei der Tablettenfirma angerufen,ich habe sie jedoch sofort abgesetzt da ich so glücklich über diese schwanger schaft war und keine künstlichen Glücksgefühle mehr brauchte.leider hörte das Herz in der 10 Woche aufzuschlagen.seitdem versuche ich seit 1,5 Jahren wieder schwanger zu werden.ich habe seitdem nie wieder Tabletten genommen. Manchmal glaube ich,ich bin nur schwanger geworden weil ich mich sovielen Jahren das Thema aus meinen Kopf gelöscht habe.
Ich hoffe ich konnte dir ein bisschen helfen ?

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Danke für deine Geschichte, sie hilft mir wirklich weiter.
Hier sind soviele starke Frauen unterwegs.
Ich hoffe du hast dein Glück bald in deinen Armen. 😊

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Danke und habe ich gerne gemacht :-)
Dir auch ganz viel Glück und ganz viel kraft! Ich musste damals in der Klinik jeden Tag Sport machen,malen Handwerkern etc..ich wünschte ich könnte dir helfen weil es alleine verdammt schwer ist!
LG

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Hallo,
ich habe auch länger Escitalopram genommen und habe dann versucht es in der Schwangerschaft auszuschleichen, obwohl mir geraten wurde, es weiterzunehmen, ja sogar höher zu dosieren, hatte eine halbe Normaldosis. Hatte dann einen ganz schön ordentlichen Rückfall und eine dicke postpartale Depression. Würde es jetzt nicht mehr absetzen, sondern weiternehmen. Kenne auch andere, die das getan haben. LG

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Noch nehme ich kein Medikament.
Aber ich denke es würde mir definitiv gut tun da ich nicht mehr abschalten kann.

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Danke für deine Erfahrung.

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Hallo liebes,

natürlich wünscht man sich das nicht mit den Medikamenten aber bevor es richtig schlimm wird kann es besser sein etwas zu nehmen. Da gibt es einiges was ok ist. Es gibt ja auch viele Frauen die an Schwangerschaftsdepressionen leiden.

Ich selber nehme leider seit meinem burnout vor ein paar jahren venlafaxin. Ich habe auch versucht abzusetzen aber dann werden die panikattacken wieder zu schlimm.

Ich habe mich vor dem Start in den kinderwunsch dann bei embryotox beraten lassen. Da kann man anrufen und dann klären die einen auf und empfehlen auch Medis die gut erprobt sind.

Liebe grüße
Amphiura

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Vielen Dank,
für deine Erfahrung.
Ich drücke dir die Daumen das es mit deinem Kinderwunsch bald klappt und das du vll die Medikamente irgendwann nicht mehr brauchst und ein unbeschwerte leben führen kannst.
Lg Mayra

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Ich habe meiner Ärztin von meinem Kinderwunsch erzählt und sie hat mich von meinem alten Medikament (Opipramol) auf ein anderes umgestellt (Amitriptylin), das ich auch während der Schwangerschaft nehmen darf. Die kleine entwickelt sich super und es geht ihr gut. Ich würde jedem empfehlen schon vor dem Eintritt der Schwangerschaft das Medikament abzusprechen und ggfs zu wechseln.

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Danke für deine Erfahrung.
Ich wünsche dir eine schöne Schwangerschaft.