Tipps: Wann Hilfe suchen / wie kann es weitergehen?

Hi zusammen,

in diesem Zyklus scheint es wieder nicht geklappt zu haben, daher erhoffe ich mir von euch ein paar Tipps/Ratschläge zu erhalten.

Im Januar hatte ich im 2. ÜZ eine ELSS, bei der mir der linke EL entfernt werden musste. Bei der Bauchspiegelung sahen Gebärmutter und rechter EL unauffällig aus. Wir haben es nun 5 Zyklen probiert, bisher hat es nicht funktioniert und zu allem Überfluss habe ich das Gefühl, dass es um den ES eher auf der Seite mehr zwickt, wo ich keinen EL mehr habe. Ob es wirklich so ist, keine Ahnung, das ist natürlich nur eine Vermutung. Mein Zyklus ist ansonsten recht regelmäßig, ich messe Temperatur und Ovus um den ES zu bestimmen und nehme in der 2. ZH zur Unterstützung Progesteron. Meine Schilddrüsenunterfunktion ist gut eingestellt.

Die psychische Belastung jeden Monat ist enorm - die Tatsache mit dem einen EL und die Sorge macht mich jeden Monat auf's Neue so traurig und wütend. Ich habe auch Gefühl, das mein Mann mein "Gejammer" jeden Monat auch nicht mehr aushält.. :-(
Meine FA ist ziemlich entspannt, sieht nicht die Notwendigkeit zu handeln, sondern vertraut darauf, dass es ganz normal klappen wird. Leider habe ich das Vertrauen nicht und habe gleichzeitig Angst zu viel Zeit zu verlieren.

Wie würdet ihr an meiner Stelle handeln? Mir fällt es schwer zu definieren, was die nächsten Schritte sein könnten und wann man die angehen sollte. :-(

Ich bin für alle Tipps dankbar!!! #herzlich

Liebe Grüße,
Thessa90

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Hey,
ich weiß wie du dich fühlst. Ging mir genauso, nach einer Fehlgeburt in der 12. Woche habe ich mich vom Frauenarzt ziemlich allein gelassen gefühlt. Es wurde zwar meine Schilddrüse eingestellt, aber wirklich weitere Untersuchungen fanden immer nur auf Drängen statt. Ich habe das ein halbes Jahr mitgemacht und mich dann beim Kinderwunschzentrum angemeldet. Das war die beste Entscheidung, die ich treffen konnte. Wir haben zwei Monate auf unser Erstgespräch warten müssen und anschließend hat es auch alles noch ein 3/4 Jahr bis zur ersten IVF gedauert. Mein Zyklus wurde ganz genau gemonitored, alle Blut- und Hormonwerte geprüft und ich hatte eine Gebärmutter- und Bauchspiegelung. Es tat gut, dass endlich jemand das Heft in die Hand genommen hat und mich behandelt hat. Bin jetzt in der ersten IVF und hoffe das Beste.

Mein Rat also: Mach dir einen Termin im Kinderwunschzentrum. Da sitzen die Experten.

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Danke dir für deine Antwort! Ich kann mir gut vorstellen, dass es einem besser geht, wenn man das Gefühl hat es geht weiter - in welcher Form auch immer.

Für ein Kinderwunschzentrum benötige ich eine Überweisung von meiner FA, richtig? Nehmen die mich dann auf jeden Fall auch auf oder erst ab einem Jahr erfolglosen Probierens (das habe ich des öfteren gelesen)?

Drücke dir fest die Daumen für deine erste IVF #klee#klee

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Ja, du benötigst die Überweisung vom Frauenarzt. Ich habe es damit begründet, dass die Wartezeiten beim Kinderwunschzentrum teils bis zu 6 Monaten bei uns sind und ich nicht noch mehr Zeit ins Land gehen lassen möchte. Im Endeffekt hatte ich Glück und habe weil ein anderer Patient abgesagt hatte, kurzfristig nach zwei Monaten einen Termin bekommen. MIt meinem Frauenarzt war das kein Problem, ich habe ganz offen darüber gesprochen, dass ich Angst habe und, dass ich das Warten nicht mehr aushalte.

Ich hatte direkt als der Termin beim Kinderwunschzentrum feststand meinen Mann beim Urologen angemeldet, weil unser Kinderwunschzentrum ein gültiges Spermiogramm wollte. Auch habe ich ein vollständiges großes Blutbild von uns beiden beim Hausarzt machen lassen sowie die Impfpässe auf Vordermann gebracht und alles gleich mit eingereicht. Das hat auch Zeit gespart.

In den Monaten bis zum KiWuZ-Termin kannst du ja immer noch entspannen... ging bei mir mit dem Termin im Hinterkopf wesentlich besser.

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Zum ersten Entspannen: Ovus weg, Thermometer weg und kein Wort mehr darüber zu Deinem Mann, damit ihr beide mal abschalten könnt.

Hast Du jemanden mit dem Du Dich austauschen kannst, außer Deinem Mann? Ansonsten kannst Du hier alles abladen.

Ich würde mir selbst noch 3-4 Monate Zeit nehmen und das Ganze entspannt angehen...und ja, jede hier weiß, wie schwer das ist, aber wenn es nur noch ein Thema gibt, leidet die Psyche und am Ende auch die Beziehung und das möchte ja niemand.

Wenn dann bis Herbst nicht passiert ist, dann würde ich vielleicht mal in einer Klinik vorstellig werden, um genau prüfen zu lassen, woran es klemmt.

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Danke dir für deine Antwort. Alles weglegen ist wahrscheinlich schwierig weil ich ja in der 2. ZH Progesteron nehme und wissen muss, wann der ES ungefähr durch ist.. :-(

Ich habe natürlich viele Menschen im Freundes- und Familienkreis, mit denen ich reden könnte. Aber das ist eher schwierig weil niemand in einer vergleichbaren Lage ist. Deswegen ist es leider so, dass ich hauptsächlich mit meinem Mann darüber spreche. Und er sieht natürlich jeden Monat auf's Neue wie schlecht es mir geht, es lässt sich also nur schwer verbergen.

Du hast vollkommen recht, ich will nicht das unsere Beziehung darunter leidet und ich würde mir auch wünschen, dass das Thema entspannter ist. Bei mir fängt nur leider das Gedankenkarrussell schon an wenn ich merke, dass es um den ES rum auf der "falschen" Seite zwickt.

Meinst du ich sollte mir vllt. für Herbst schon einen Termin machen? Vielleicht entspannt mich das ja weil ich weiß, dass es dann weitergeht!?

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Ja, ich würde auch das Progerston mal für 2-3 Monate sein lassen. (ich bin kein mediziner, nur mein persönliches Empfinden, um Dich mal komplett aus dem Thema raus zu nehmen)

Übrigens, nur weil es zwickt heißt das nicht, dass auf der Seite der ES ist, das habe ich mehrfach selber erlebt und gebe auf irgendwelches Pieksen und stechen nichts mehr ;-)

Vielleicht hilft es Dir, Dir bereit sjetzt einen Termin zu machen in der Kiwu und bis dahin machst Du Dich nicht mehr verrückt, sondern läßt mal Eisprung Eisprung sein#liebdrueck

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Ich bin auf 2 Seiten gleichzeitig:
1. Entweder du machst jetzt Pause und setzt alles erst mal ab.
Dass du deinen Fokus mal auf etwas anderes richten kannst.
Oder
2. du gehst richtig rein. Du machst dich über andere Verfahren schlau, machst Termine im KiWuZentrum.

Egal, was du machst - eine Sache lernen hier die meisten auf diesem Weg:
Vertrauen. Einfach nur vertrauen, dass sich alles finden wird ob mit oder ohne Kind.
Denn wenn du eines auf diesem Weg nicht hast, dann ist es Kontrolle.
Und in einer Welt, in der wir über so gut wie alles Kontrolle haben können und versuchen, wie die Heizung vom Smartphone aus steuern etc.,
da ist es verdammt schwer, den Wunsch mehr loszulassen, um einfach zu leben.

Trotzdem darfst du an deinem Wunsch "arbeiten", doch lass dir dein Leben nicht nehmen. Die Zeit zieht an dir vorbei. Mach noch andere Dinge, die du machen würdest, egal ob mit oder ohne Kind. Dinge, die du erlebt haben möchtest. Du bist mir als dein Kinderwunsch.
Und vor allem bist du auch ohne Kind was wert.
Und dein Mann ist mit dir zusammen, um noch ganz viele andere Dinge mit dir zu erleben.

Ich sag das, weil ich die letzten 5 Jahre so krasse Downs hatte, dass ich manchmal auch dachte, ich zerbreche, aber es hat immer nur zu mehr Wut und Trauer geführt.
Lerne anzunehmen und zu akzeptieren, statt traurig, wütend und bitter zu werden.
Du bestrafst am Ende wieder dich.
Und das ist eigentlich das letzte was du willst.

Alles Liebe #klee

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Das hast du super schön ausgedrückt, danke für die lieben Worte, da hatte ich doch glatt Pipi in den Augen! Du hast so recht, man sollte sich und sein Leben nicht durch den Kinderwunsch bestimmen lassen (das passiert leider viel zu schnell) - es gibt so viele schöne andere Dinge im Leben. Aber das umzusetzen ist die aller größte Herausforderung..

Ich merke oft selber in bestimmten Phasen wie traurig, wütend und bitter mich das ganze Thema macht und ich mich sehr zurückziehe, obwohl ich eigentlich nicht der Typ dafür bin. Ich bin gerne mit Freunden unterwegs, lache und habe Spaß. Das ist auch nach wie vor so aber oft kann ich das einfach nicht weil ich mich so gar nicht danach fühle.

"Lerne anzunehmen und zu akzeptieren" .. das macht mich wirklich nachdenklich und es steckt so viel Wahrheit in dieser Aussage. Am Ende kann ich es nicht ändern, es kommt wie es kommt. Ich muss den Weg für mich finden, wie ich das gedanklich und psychisch umsetzen kann.

Danke für deine Denkanstöße!!!
Ich wünsche dir ebenfalls von Herzen alles Liebe #klee

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Wir erleben hier eben alle was Ähnliches. Da versteht man sich einfach besser.
Es ist manchmal wirklich herausfordernd, sich nicht in dem ganzen Thema zu verlieren.
... und ich glaube es ist normal, dass man auch immer wieder traurig wird.
Nur bitter werden ist nicht schön, das hab ich auch eine zeit lang bei mir bemerkt. Dann wusste ich, da muss ich schnellstmöglich wieder weg.
Sonst verliert man die Freude.

Ein Drücker #herzlich