schlechtes Spermiogramm - Empfehlung ICSI

Hallo ihr lieben,
ich bin neu hier angemeldet, lese aber schon seit ca. 7 Monaten im Forum.
Mein Partner (30) und ich (29) wünschen uns ein Kind und sind mittlerweile im 9. ÜZ angelangt. Er hat bereits einen Sohn (12), der nicht geplant war damals.
Am Anfang war es natürlich total aufregend und ich habe gefühlt jeden Zyklus - regelmäßig mit 28 Tagen - gehibbelt und mir natürlich sämtliches Ziepen und Stechen immer als Anzeichen eingeredet. Das endete jedesmal in einem Tief mit meiner Periode. Als ich dann im November noch einmal bei meiner Frauenärztin (ebenfalls Ärztin in dazugehöriger KiWu-Klinik) war, empfahl sie uns ein Spermiogramm. Ich hab mir natürlich jeden Monat neue Anzeichen gesucht, warum bei mir irgendwas nicht stimmen könnte, schließlich hat er ja bereits ein Kind. Er hat sofort zugestimmt,zwei Proben wurden abgegeben und es kam raus, dass er zu wenig Spermien hat (8 Mio), davon 25% zwar sehr flink sind, aber 100% deformiert. Die Chance auf natürlichem Wege schwanger zu werden ist minimal, sie empfiehlt uns eine ICSI.
Das einmal zur Vorgeschichte.
Warum ich hier schreibe ist allerdings, dass ich gerne mal eure Gedankengänge wissen möchte.
Je mehr ÜZ dazu kamen, desto mehr habe ich mich gefragt, ob ich vielleicht noch gar nicht bereit bin für ein Kind. Ich habe mir eingeredet, dass meine Psyche vielleicht noch gar kein Kind zulassen will, obwohl der Wunsch sehr groß ist(da hatte ich ja noch nicht geahnt, dass bei mir alles in Ordnung ist, aber nicht bei ihm). Als meine Frauenärztin das Spermiogramm empfahl, hab ich mich bis zum Ergebnis schon lange damit auseinander gesetzt, dass es an ihm liegt. Natürlich war das Ergebnis ein Schock, aber seit dem spüre ich eher eine Erleichterung irgendwie. Liegt es daran, dass ich nicht mehr hibbeln muss? Oder dass ich vielleicht doch noch kein Kind wollte? Und warum träume ich seit dem jede Nacht, dass ich schwanger bin, obwohl ich mir emotional absolut keinen Druck mehr mache.
Danke schon einmal!

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Huhu,

ich glaube, es kann viel Druck herausnehmen, wenn man einen konkreten (und behandelbaren!) Grund erfährt, warum es bislang nicht geklappt hat.

An so etwas wie "es klappt nicht, weil ich nicht dazu bereit bin" glaube ich nicht.

Es sind viele ganz und gar nicht bereit und werden ungewollt schwanger.

Solche Gedanken sollte man gar nicht in sich aufkommen lassen.

Bestimmt wird euch die ICSI helfen, viel Glück 🍀

LG Luthien mit ⭐⭐

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Ich bin eigentlich auch ein absolut rationaler Mensch, ich glaube, dass ich mir sowas eingeredet habe, weil ich mir einfach immer mehr Druck gemacht habe. Danke für deine Worte 💕
Ich frage mich halt, ob das normal ist, dass man plötzlich daran zweifelt, ob man doch ein Kind haben möchte zum jetzigen Zeitpunkt.

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Hallo,
Zu Anfang unseres kinderwunsches war mein Mann 36 und ich 28, das bei mir etwas nicht stimmt wusste ich von Anfang an(pco)
Aber er meinte dann mal bei ihm wäre alles in Ordnung, da er ja auch schon ein Kind hatte(damals 10 Jahre)
Aber siehe 2 Spermiogramme waren alle beide schlecht.
Ich glaube der Gedanke das mann noch nicht reif für ein Kind ist, macht der Kopf als selbst Schutz, weil diese ständigen Enttäuschungen sehr hart sind und auf Dauer schwer zu verkraften.
Lg

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Ich kann das verstehen.
Bei uns war es ähnlich (nur 2 Jahre Wunsch vorher) und die Diagnose (noch sehr viel schlechter als bei euch) hat uns erstmal hart getroffen, aber es war auch eine art Erleichterung!
Intimsleben endlich mal wieder ohne Druck... kenn hibben weil es fast ausgeschlossen ist, dass es klappt ... und den Wunsch und die Verantwortung Wunsch mal in andere Hände abgeben.

Das tut gut!
Genieße die Zeit jetzt. Die icsi selbst wird wieder nervenaufreibrnd, aber ich habe mir das alles viel schlimmer vorgestellt als es ist!!