Austausch und Mutmach-Geschichten gesucht

Hey ihr Lieben,

ich bin seit Jahren stille Mitleserin. Nun hoffe ich hier auf ein wenig Austausch mit Leidensgenossinnen und vielleicht auch ein paar positive Geschichten.

Mein Mann und ich haben uns leider recht spät kennengelernt, wir waren beide schon Mitte dreißig. Seit fast zwei Jahren versuchen wir nun ein Kind zu bekommen. Da ich unter Endometriose leide und mittlerweile 40 Jahre alt bin, sind wir auch recht schnell in eine Kinderwunschklinik. Bevor wir gestartet sind, hatte ich Anfang letzten Jahres auch nochmal eine BS bei der großflächig Endometriose-Herde entfernt wurden. Ansonsten war alles prima und unauffällig, sowohl meine Blutwerte als auch das Spermiogramm meines Mannes. Im Sommer durfte ich dann endlich den positiven Test in den Händen halten. Geklappt hat es in einem Pausenzyklus einfach so. Diese Schwangerschaft endetet leider in der 10. Woche in einem MA. Bis zu diesem Zeitpunkt war unser kleines Gummibärchen zeitgerecht entwickelt.
Nach dem MA wurde uns von allen Seiten gesagt, dass es ganz schnell wieder klappt, die meisten werden schnell wieder schwanger. Auch in unserem Umfeld gab es dazu einige Erfahrungen.

Nun ist ein halbes Jahr vergangen, aber es tut sich nichts mehr. Ich habe wieder regelmäßige Zyklen, allerdings seit dem MA eine extrem starke Periode und ich benötige bereits zwei Tage vor Beginn der Periode Schmerztabletten. Ich vermute also, dass die Endometriose wieder da ist.

In der Kinderwunschklinik waren wir in der Zwischenzeit nochmal. Dort machte man uns aber wenig Hoffnung, dass eine IVF klappen würde. Dazu kommt, dass wir nun Selbstzahler sind und letztes Jahr eine Wohnung gekauft haben. Finanziell haben wir also nicht viel Spielraum.

Momentan belastet meinen Mann und mich das Thema sehr. Wir haben nicht viele Menschen in unserem Umfeld, mit denen wir uns austauschen können und mussten uns schon manchen dummen Spruch anhören. Ich habe das Gefühl, dass die Schwangerschaft im letzten Jahr unsere einzige Chance war und die wurde uns dann genommen.

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Liebe Florentine,

es tut mir sehr leid, dass du einen MA in der 10. ssw hattest...

Grundsätzlich ist es tatsächlich als gutes Zeichen zu werten, dass es bei euch mit dem schwanger werden schon mal geklappt hatte. Das Hauptproblem ist höchstwahrscheinlich dein Alter und somit die Eizellqualität.

Ich weiß, dass es finanziell sehr belastend ist, eine ICSI komplett selbst bezahlen zu müssen, aber ich fürchte, dass das der einzige Weg für euch ist, um wirklich noch eine realistische Chance auf ein Baby zu haben.
Falls es also irgendwie für euch machbar ist, würde ich euch definitiv zur ICSI raten.

Dennoch kann ich dir noch eine "Mutmach-Geschichte" ohne IVF/ICSI erzählen...

Ich habe hier im Forum eine liebe Userin kennengelernt, die mit 41 J. ihr erstes Kind und danach nochmal ein zweites Kind bekommen hat.
Sie hatte vorher schon einige IVF/ICSI-Behandlungen und viele biochem. Schwangerschaften, aber gehalten hatte es nie.

Sie hatte dann angefangen DHEA (ein Hormon) zu supplementieren und hat ein sehr ausgedehntes "Pimp my eggs"- Programm gemacht. Und siehe da...sie wurde dann noch mit Ü40 J. 2 x auf natürlichem Wege Mutter.#herzlich

Ich bin auch schon 42 J. alt und befinde mich aktuell wieder in einem ICSI-Versuch fürs Geschwisterchen. (Meine erste Tochter bekam ich mit 37 J. - ebenfalls durch ICSI.) Ich habe Endometriose und mein Mann OAT3.
Die Chancen sind in meinem Alter nicht mehr allzu groß, aber dennoch gibt es Hoffnung.:-)

Wie schon geschrieben...falls ihr irgendwie die Möglichkeit haben solltet, eine IVF/ICSI zu bezahlen, würde ich euch diesen Weg empfehlen.
Ansonsten noch das Übliche, um die Eizellqualität zu verbessern:
- Pimp my eggs
- gesunde Erhährung
- mäßig Sport
- evtl. Supplementierung von DHEA (verschreibungspflichtig)

Alles Gute für dich!
Laurentia #blume

Bearbeitet von laurentia-suani
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Lieben Dank für deine Antwort! Pimp my eggs mache ich seit einem Jahr. DHEA war im Herbst auch noch sehr gut. Ansonsten achte ich natürlich auch auf die Ernährung und ausreichend Bewegung.
Nach dem MA war ich in sofern erstmal positiv, dass ich nun wusste, dass ich natürlich schwanger werden kann. Nun, nachdem es aber wieder seit einem halben Jahr nicht klappt, fängt man eben an zu Zweifeln.

Unsere Kinderwunschklinik hat uns wenig Hoffnung gemacht, dass uns eine IVF /ICSI so viel mehr bringen. Und das Finanzielle lässt sich eben auch nicht einfach weg diskutieren. Ich stelle es mir im Moment fast noch schlimmer vor, nach zwei erfolglosen Versuchen aus finanziellen Gründen aufgeben zu müssen.

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"Unsere Kinderwunschklinik hat uns wenig Hoffnung gemacht, dass uns eine IVF /ICSI so viel mehr bringen."

Dazu möchte ich noch gerne etwas schreiben...
Klar, dass die Erfolgschancen mit 40 J. mit IVF/ICSI nicht mehr so rosig aussehen wie mit 30 J.
Dennoch, würdest du mit einer ICSI die Schwangerschaftschancen, im Vergleich zur natürlichen Empfängnis, stark erhöhen.

Die Wahrscheinlichkeit, dass du mit 40 J. spontan schwanger wirst, liegt pro Zyklus bei etwa 5%. Bei einer ICSI wären es pro Transfer etwa 22% (siehe Statistik anbei, aus dem deutschen IVF-Register).
Das ist schon ein großer Unterschied. Daher mein Rat zur ICSI.

Eine Garantie gibt es natürlich nie.
Ihr müsst selbst abwägen, ob ihr es mit Hilfe von modernen Reproduktionsmedizin versuchen möchtet oder nicht.
Es ist eine Chance - nicht mehr und nicht weniger.

Welche NEM nimmst du denn genau und wie hoch ist dein DHEA-Wert und dein AMH-Wert?

Bearbeitet von laurentia-suani
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Liebe florentine

Erstmals mein tiefes mitgefühl für euren Verlust, dass tut mir wirklich sehr leid!
Ich hatte selbst im Dez einen MA in der 10ssw und kann ersr jetzt nachempfinden wie schmerzhaft es ist, sein Baby wieder zu verlieren!

Über erfolgsstories bin ich hier immer wieder mal gestolpert.
Bei uns hat es 2020 geklappt, der 4.transfer, obwohl wir pid gebraucht haben wegen Erbkrankheit. Also unsere Karten sind auch nicht die optimalsten. Jetzt kämpfen wir für ein 2.kind.

Wie schon erwähnt, kann ich dir PME empfehlen. Dazu das Buch, am Anfang ist das Ei.

Ich wünsche dir von Herzen viel Erfolg und dass euer Regenbogenbaby zu euch kommt!

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Hey Cosma, lieben Dank! Und es tut mir leid, dass du ebenfalls einen MA durchmachen musstest :-(
PME mache ich bereits seit einem Jahr, ob es was bringt, keine Ahnung.

Ich wünsche dir ebenfalls alles Liebe und dass es bald mit dem 2. Kind klappt #klee

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Liebe Florentine,
Du hast mein Mitgefühl für euren Verlust! Ich musste auch zwei Sternchen sammeln bevor es geklappt hat!

Ich habe endometriose, hatte erhöhte killerzellen und mein Mann ein schlechtes spermiogramm. Los gings mit den icsis als ich 37/38jahre alt war, es dauerte 6.icsis/ 7 transfere bis wir eltern werden durften.
Aktuell bin ich mit ü40 das erste mal in meinem Leben spontan schwanger, aktuell 22.ssw.

Ich denke durch die endometriose und dein Alter hat bei dir wie bei mir die eizellenquaität vermutlich bereits gelitten. Das du PME machst, finde ich gut.
Meines Erachtens liegt der Vorteil in einer ivf bzw icsi darin, dass man pro Versuch viel mehr eizellen zur Verfügung hat und davon wir bereits ein Großteil beschädigt sein. Diese können zb durch nichtbefruchtung oder eine verlängerte Kultur aussortiert werde.
Ich hatte beispielsweise pro punktion 11-15 eizellen, jedoch hat sich daraus meist nur eine blastozyste entwickelt. Das heißt aber auch, dass es ohne stimmulation viele reguläre zyklen gebraucht hätte bis eine potentielle gute eizelle dabei ist und auch dann klappt es nicht immer. Die Möglichkeit zur ivf/ icsi sehe ich als Zeitraffer an nicht zu viele zyklen und damit monate/ jahre zu verlieren bis zumindest eine reelle chance besteht. Zudem kann man diesen Prozess auch diagnostisch nutzen, das mit den killerzellen wurde erst nach dem 4 Transfer entdeckt, da es trotz guter blastos nicht geklappt hatte.
Klar kann es auch wieder natürlich klappen (bei mir dieses mal vermutlich deshalb, weil sich die vorausgehende ss positiv auf endometriose und killerzellen ausgewirkt hat), aber mit ivf/ icsi sind eure Chancen nach meinem Verständnis einfach höher.

Wir haben auch viel Geld in die Behandlung investiert, aber es ging um unseren Herzenswunsch. Da war ich gerne bereit mich finanziell einzuschränken, bezahlte Überstunden zu machen usw um zumindest zu wissen alles versucht zu haben.

Vielleicht wäre ein kk Wechsel eine Option? Manche kk zahlen bis zu 42 Jahren, wenn eine kooperierende Klinik gewählt wird. Oder Ausland, da ists zim Teil günstiger.
Auch würde ich mir eine zweitmeonung in einer anderen kiwu-klinik einholen, ob die Chancen wirklich auch so schlecht einschätzen.

Das du schon mal ss warst und das auch noch natürlich würde ich als gutes omen werten.

Ich drück euch von Herzen ganz feste die Daumen und hoffe, dass sich auch für euch der Traum vom Kind erfüllt!!!