ICSI = höhere Rate an negativem Ausgang?

Wir stehen vor der ersten IVF.

Nun riet man uns zunächst zur IVF (genug Sperma, aber nicht top)..., sollte sich herausstellem, dass die Eizellen kein einziges Spermium rein lassen, steigt man auf eine ICSI tags drauf um.

Nun betonte man die ICSI so negativ. Hintergrund ist der, dass man bei einer ICSI ja der Natur gar keinen Freiraum mehr lässt und ein bestimmtes Spermium zwanghaft in das Ei einsetzt. Ob es das will oder nicht.
Man sagte auch, dass Studien laufen, die wohl herausfinden wollen, ob es Zusammenhänge gibt zwischen ICSI und einer Fehlbildung/Fehlgeburt/Krankheiten....weil eben ein Sperma zu einem Ei hinzugefügt wurde, welches dieses Sperma eigentlich nicht wollte.

Verzeiht bitte meine laienhafte Beschreibung. Wir sind ganz am Anfang der Reise und ich versuche alles zu verstehen.

Kann mir irgendwer dazu etwas erzählen????

Für viele ist ja die ICSI der einzige Weg.... Für uns stellt sich nun die Frage, ob wir dann abbrechen und eine erneute ivf einen Monat später starten mit der Hoffnung auf kompatibleres Sperma/Ei.

1

Ehrlich gesagt höre ich das das erste mal. :) Ja, ICSI hat eine leicht erhöhte Rate an Fehlbildungen/ Chromosomenabbarationen ect, aber! das liegt an der vergleichsgruppe. Frauen, die auf eine ICSI angewiesen sind sind im schnitt älter als die durchcschnittliche Mutter. Plus : Das sind Paare, bei denen eben irgendwas nicht stimmt, sodass es natürlich nicht klappt.

Nur gibt es eben keine Studien, bei denen ein " vollkommen gesundes Paar" eine ICSI bekommt.

Die Methode ist aufwendiger, moderner und teurer, das ist der Hauptgrund, der dagegen spricht. Find ich schade, dass dir deine Klinik da soviele negative Gedanken einredet..

2

Wenn das Spermiogramm einen Normalbefund ergeben hat, dann kann man guten Gewissens eine IVF machen. Wir haben 5 IVFs und eine ICSI hinter uns. Wir waren einfach neugierig, ob es einen Unterschied macht und wollten einen ICSI Versuch starten. Antwort: Nö, es hat absolut keinen Unterschied gemacht. Bzw. war es tatsächlich unser bisher schlechtester Versuch, allerdings schiebe ich das auf das veränderte Protokoll, nicht auf die ICSI.
Was ich euch direkt UNBEDINGT empfehlen möchte ist die ZyMot Kammer. Damit werden die Spermien nochmal selektiert und nur die besten Schwimmer gegen ins Rennen. Das hat bei uns einen großen Unterschied bezüglich der Blastorate gemacht.
Unsere Biologin ist übrigens auch der Meinung, dass man eine ICSI vermeiden sollte, wenn es nicht nötig ist, weil es ein für die EZ invasives Verfahren ist. Ich glaube aber, da gehen die Meinungen, wie bei so vielen Themen in der Repro Medizin, wieder weit auseinander.
Also ich finde die Option, die deine Klinik vorschlägt super. IVF mit „Not-ICSI“. Damit habt ihr doch einen sicheren Plan. 👍🏼🍀

3

"Unsere Biologin ist übrigens auch der Meinung, dass man eine ICSI vermeiden sollte, wenn es nicht nötig ist, weil es ein für die EZ invasives Verfahren ist"

Okay. Also ist diese Aussage unserer Klinik nicht herbei gezaubert....
Es klang für mich auch alles sehr logisch. Ich meine mich auch zu erinnern, dass die KK eine ICSI nur unter bestimmten Bedingungen zusagt.

Wir müssen der Klinik vertrauen und hoffen. Ich gehe schwer davon aus, dass das Sperma selektiert wird und aufgepimpt wird. Bei einer iui wird dieses ja auch etwas aufgepeppelt....

4

Die normale Aufbereitung wie z.B. auch bei einer IUI ist was anderes als die ZyMot Kammer. Die ist nicht standardmäßig dabei, sondern ist eine Zusatzleistung. Ist ein spezielles Verfahren. Hier ist das ganz gut beschrieben: https://ivf-dresden.de/ZyMot-Kammer.php

weitere Kommentare laden
5

Meine persönliche Erfahrung ist tatsächlich die, dass zwar die Befruchtungsrate bei den ICSIs nicht so schlecht aber die Qualität der Embryonen letztendlich miserabel war. Wir sind dann irgendwann wieder auf die IVF umgestiegen (Spermiogramm zwar Normozoospermie allerdings doch grenzwertig viele Fehlförmen).
Wir hatten am Schluss der IVFs wenigstens immer eine Blastozyste übrig.
Ich bin auch ein großer Fan der natürlichen Selektion, sofern das Spermiogramm in Ordnung ist.
Wir haben inzwischen zwei IVF-Kinder (7 Jahre und 1 Jahr alt).

Viel Erfolg!🍀🍀🍀

Bearbeitet von Loewenzahn14
8

Danke dir für eine Antwort...

Spontan würde ich nämlich dann die IVF abbrechen und erst den Monat darauf neu beginnen und die ICSI zunächst ausschließen.

15

Abbrechen würde ich nicht….bei einer Behandlung gilt es nichts unversucht zu lassen. Man spritzt ja nicht fast zwei Wochen lang um dann die Eizellen verhungern zu lassen.
Außerdem mal angenommen, du hättest eine Nullbefruchtung (eher selten), dann müsstest du im nächsten Versuch ohnehin eine ICSI machen.
Ich habe keine Ahnung wie es wäre, die Eizellen unbefruchtet einzufrieren. Aber ich glaube zu wissen, dass befruchtete Eizellen eine bessere Chance haben wieder „aufzuwachen“.

6

Einerseits klingt es logisch, andererseits gibts für Icsi ja Gründe.

Wenn es also zusätzlich zu Problemen bei der Frau auch Probleme beim Mann gibt, ergo auch noch schlechte Spermienqualität, wird es wohl auch mehr Probleme geben 🤷

So zumindest meine Theorie 😅 für die Forschung sind andere zuständig 😉

11

Interessanter Gedanke. Also bei uns geht nur ICSI, haben aus der ersten ICSI mit 2 Blastos eine Fehlgeburt und dann aus der ersten kryo unsere gesunde Tochter bekommen.
Hatten auch Angst das aus einer ICSI vielleicht kein gesundes Kind kommt, da die Spermien von mein Mann grottenschlecht sind und wenn welche für ne ICSI geeignet sind auch nur sehr vereinzelnt vorkommen.

Aber es hat geklappt. Drück dir die Daumen das es bei euch auch bald klappt. Ich denke das die im Labor die Eizellen/ Spermien sehr gut zusammenführen können und es nicht viel aus macht ob ICSI oder IVF.

Bearbeitet von lisalissie
13

Huhu Meimaus,

ich habe mich am Anfang auch schwer mit der Icsi getan. Ich dachte da spielt jemand Gott und entscheidet selbst statt dass die Natur entscheidet.

Nachdem es einmal keine Einnistung gab und einmal eine MA in der 10. Woche, bin ich mittlerweile davon überzeugt, dass die Natur ja trotzdem eingreift. Wenn diese Eizelle und das Spermien nicht zusammengehören, dann wird es eben nichts. Wenn es passt, hälst du 9 Monate später dein Baby im Arm.

Ich habe mich damit ausgesöhnt und vertraue darauf, dass es irgendwann passen wird, auch wenn es vielleicht Zufall ist.
Für uns ist es so oder so ein Wunder. Wir haben zur Icsi auch gar keine Alternative.

Und wenn du dein Baby erst hast, denkst du wahrscheinlich: Gott sei Dank haben die im. Labor es genau so gemacht! :)

14

Interessanter Gedanke, ob da wirklich was dran ist, wird man wahrscheinlich nie rausbekommen 🤷🏼‍♀️ Immerhin passieren auch ohne Hilfe sehr häufig Fehlgeburten, obwohl alles „natürlich“ abgelaufen ist.

Hier in Spanien wird in unserer Klinik gar keine IVF angeboten, man geht direkt auf ICSI. Der ohnehin sehr aufwendige & teure Weg soll durch eine IVF nicht gefährdet werden, wenn es am Ende nicht klappen sollte. Letztendlich wird die Natur so oder so entscheiden, wenn Eizelle=Spermium nicht zu einander passen.

Aus meinen 3 Blastos einer ICSI hatte Ich 2 frühe Abgänge & der dritte Transfer liegt grad schlafend neben mir 💙 Die Abgänge führe ich eher auf meine schlechte Eizellqualität zurück. Und um ehrlich zu sein, ist es mir total egal, wer genau dieses eine Spermium ausgesucht hat, mit dem es dann geklappt hat. Im Endergebnis habe ich einen wunderbaren & gesunden Sohn - und nur das zählt für mich 🙏🏻

16

Ups, falscher Beitrag, sorry!

Bearbeitet von jennyjenny87
17

Ich denke, das kann man gar nicht so pauschal sagen - zum einem kommt es ja sehr darauf an, warum eine ICSI gemacht werden muss. Manchmal würde die Eizelle ja total gern ein Spermium nehmen, nur leider kann das sonst gesunde Spermium nicht schnell genug/gar nicht schwimmen - jetzt mal ganz vereinfacht ausgedrückt.
Und wie schon einige hier schrieben, wenn mit dem eingebrachten Spermium wirklich etwas nicht stimmt, klappt entweder die Befruchtung gar nicht erst, oder der Körper bricht die Schwangerschaft selbst schnell wieder ab.
Bei uns ging nur ICSI, da die Schwimmer meines Mannes nicht mobil genug waren - es ließen sich von 7 Eizellen nur 3 befruchten, eine davon entwickelte sich nicht weiter - und die beiden, bei denen alles passte, bauen gerade im Wohnzimmer eine Höhle ☺️
Ich würde also nicht allzu negativ an eine ICSI herangehen, da wird auch nur ein weiterer kleiner Schritt hin zur Befruchtung übersprungen, aber den Löwenanteil regelt die Natur immer noch selbst.

LG,
Jenny

18

Danke dir. Der letzte Satz ist absolut korrekt.