AMH niedrig, IVF mit maximaler Stimulation und kein Follikel, was tun?

Ich habe hier echt aufschlussreiche und berührende Beiträge gelesen und hab mir gedacht ich traue mich, auch mal zu posten. Habe das noch nie gemacht, also bitte verzeiht wenn ich mich nicht an eine klare Netikette halte (newbie). Ich würde mich freuen über aufmunternden Worte und auch Ideen von Erfahreren grad gut brauchen :D

Meine Geschichte:

Mein Mann (36) und ich versuchen seit fast 2 Jahren ein Kind zu bekommen.

Nach einem Jahr waren wir im KiWu-Zentrum, antrale Follikel reduziert, AMH 0,4 mit 34 Jahren :( Ich war komplett am Boden, habe dann neue Hoffnung geschöpft, weil ich dachte IVF wird immerhin eine Lösung für unser Problem.

Der 1. Zyklus ergab 4 Follikel, 3 Eizellen, 2 Embryonen mit ICSI, die beide eingesetzt wurden und dann einen zu niedrigen HCG-Wert. Im Endeffekt musste ich die SS medikamentös beenden. Im 2. Zyklus (5 Follikel, 4 Eizellen, 2 Embryonen mit IVF) kam es dann zu einer SS mit positivem Herzschlag, aber in der 8. SSW wurde eine Fehlgeburt im US diagnositziert.

Im 3. Zyklus mit "sehr hoher" (lt. meinen Ärzten) Stimulation mit FSH 300IE, inkl. GNRH-Blocker am Anfang dazu, hatten wir einen Follikel und haben uns entschlossen den Zyklus abzubrechen. Die Ärzte meinten "ein Zyklus ist mal so, einer mal so, keine Sorge". Im 4. Zyklus nochmal mehr Medis (langzeit FSH mit normalem FSH kombiniert) - lt meinen Ärzten "maximale Stimulation - und wieder nur ein Follikel. Wir haben uns zur Punktion entschieden. Vor kurzem haben wir erfahren, dass keine Eizelle gewonnen wurde und dass es nicht mal ein Follikel war sondern wh eine Zyste die punktiert wurde.

Ich bin verzweifelt. Wir denken, dass es niemals klappen wird wenn es so weiter geht. Ich dachte eigentlich ich bin stark und werde kämpfen für mein "genetisches" Kind, aber überlege ernsthaft ob es sich überhaupt auszahlt und tendiere schon Richtung Eizellspende (obwohl ich immer zu weinen anfange wenn mein Mann das Wort in den Mund nimmt). Ich weiß auch nicht wie ich weitermachen soll... Nochmal maximale Dosis stimulieren? Es kommt mir vor wie ein Kampf gegen meinen Körper mittlerweile...

Gibt es hier jemanden der ähnliches erlebt hat? Hat es bei euch trotzdem geklappt?

Bearbeitet von July31
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Hi,

Stimuliert ihr mit Pergoveris? Wir haben bei nur einem Versuch mit anderen Medis stimuliert, das Ergebnis war schlecht. Ob das ein Zufall war wollte ich aber nicht ausprobieren und haben ab dem nächsten Versuch wieder mit Pergoveris stimuliert.

Wir haben bis jetzt 9 Versuche ivf/icsi gehabt. Die beste Kombination war Pergoveris und das lange Protokoll. Das bedeutet, man startet mit Downregulierung im Vorzyklus.
Außerdem hat uns ivf zwar weniger befruchtete Eizellen gebracht als icsi, dafür hatten die aber bessere Qualität.

Hattest du nach der FG in der 8ssw eine Ausschabung? Wurde es genetisch untersucht? Tut mir Leid, dass du dadurch musstest.

Liebe Grüße

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Hey!

Danke für deine Antwort. Ich stimuliere mit Meriofert, in allen Zyklen. Denke weil es Anfangs gut lief, wollten die Ärzte das Medi bei mir behalten.

Mein Protokoll ist glaub ich ein Flare up, ultra short, aber ich lerne erst all diese Begriffe ;) Ich habe meist die Punktion am 10. Tag der Stiumatlion. Downregulierung im Vorzyklus hatte ich noch nie.

Wir haben auch das Gefühl mit IVF war die bessere Eizellqualität (nicht getestet), aber da war halt die erfolgreiche SS. Ich hatte eine medikamentöse Beendigung der SS, gsd habe ich keine Ausschabung gebraucht.

Ich halte dir die Daumen für euren weiteren Weg

Bearbeitet von July31
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Guten Morgen, liebe July!

Herzlich willkommen bei uns im Forum! 🤗

Ich habe eine ähnliche Ausgangslage wie du!
Niedriger AMH, 4 ICSIs in Deutschland mit teils hoher Stimulation bis auf eine biochemische SS negativ. Hatte auch immer wenige EZ und zweimal sogar eine Nullbefruchtung.

Was ist denn bei dir schon alles untersucht worden?
Bevor ihr in irgendeine Richtung weitermacht würde ich folgende Dinge untersuchen lassen:

- Schilddrüse/Vit. D
- Gerinnung
- Genetik bei dir und deinem Mann
- Gebärmutterspiegelung mit Biopsie

Immerhin weißt du, dass du schwanger werden kannst! Das ist schon mal gut, auch wenn eine Fehlgeburt natürlich scheiße nicht!

Hab ich das richtig verstanden, dass ihr auch schon verschiedene Medikamente und verschieden Protokolle ausprobiert habt?
Evtl. könnt ihr euch auch eine Zweitmeinung in einer anderen Klinik einholen. Manchmal ist es einfach gut, anderen Input zu bekommen. Vielleicht wäre eine Mini-ICSI bzw. ICSI Naturelle mit wenig bzw. keiner Stimulation etwas für euch.

Wir sind mittlerweile in der 3. Klinik in Behandlung und hatten dort zum ersten Mal Blastozysten (anderes Protokoll, teils andere Medikamente, bessere Spermienselektion)!
Wir sind trotzdem mittlerweile bei der EZS, weil scheinbar meine „alten“ EZ das Problem sind. 🤷🏻‍♀️

Warum habt ihr von ICSI auf IVF gewechselt? Wie ist das Spermiogramm deines Mannes? Evt. könntet ihr mit „Pimp my eggs“ und „Pimp my Sperm“ etwas verbessern (einfach mal hier über die Suchfunktion eingeben, da gibt es etliche gute Beiträge zu).

Ansonsten kann ich dir nur raten, die Hoffnung nicht aufzugeben! 🍀
Letztendlich kann man auch mit wenigen EZ schwanger werden, es braucht im Prinzip nur eine Gute!

Hier im Forum bist du sicher gut aufgehoben, hier findest du so einiges an Erfahrung und Schwarmwissen zu dem Thema!

Liebe Grüße, Coernchen 🍀

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Hey Coernchen!

Es tut so gut von anderen zu hören die ähnliches erleben wie man selbst.

Die Abklärungen wurden durchgeführt, alles in Ordnung. Auch Spermiogramm ist in Ordnung. Nur eine Gebärmutterspiegelung hatte ich nicht, da derzeit kein Anhaltspunkt, dass mein Problem dort liegt. Ich sehe es so, dass mein "Flaschenhals" die Anzahl und Qualität der Follikel ist und meine Gebärmutter an allem festhält was sie zu fassen bekommt... irgendwie... :D

Ein Versuch mit weniger Medis oder eine naturell IVF habe ich jetzt eben auch schon angefangen zu überlegen... Dann hätte ich vll nicht das Gefühl so sehr gegen meinen Körper zu arbeiten... Ich werde das auf alle Fälle bei meinem nächsten Arzttermin fragen!

Blastozystentransfer haben die Ärzte sich glaub ich nicht getraut abzuwarten... bei meiner niedrigen Embryonenanzahl... Deshalb hatte ich meine zwei Transfers am 3. Tag.

Pimp my eggs werde ich mir anschauen, danke für den Tipp!

Wie geht es dir mit der EZS? Ich denke auch schon immer öfters darüber nach. Was das bedeuten würde etc...

Lg July

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Ich würde an deiner Stelle die Gebärmutterspiegelung machen lassen. Wahrscheinlich wird da alles gut sein, aber so kannst du dir hinterher sicher sein, alles Sinnvolle untersucht zu haben, ist auch ein vergleichsweise kleiner Eingriff.

Endometriumbiopsie auf Killer-/Plasmazellen hattest du schon? Das geht ja auch ohne Spiegelung.

Ich habe auch vor 2 Monaten eine Bauchspiegelung machen lassen. Hab mich lange davor gedrückt, aber wollte mir später keine Vorwürfe machen, nicht alles gemacht zu haben…

Ich habe auch schon diverse Medikamente in unterschiedlichen Dosierungen und verschiedenen Protokollen ausprobiert. Bei mir war letztendlich hochdosiertes Meriofert (Menogon) im Flare-Up-Protokoll am erfolgreichsten.

Bei wenigen befruchteten EZ würde ich auch keinen Blastozystentransfer anstreben. Ich würde an deiner Stelle auf wenige, aber qualitativ gute EZ gehen.

Mir geht es mit der Entscheidung zur EZS gut. Wir haben uns nach der 4. ICSI (die zweite Nullbefruchtung in Folge) schon damit auseinandergesetzt, dann aber nochmal in Ö die 3 ICSIS mit eigenen EZ gemacht. Nachdem auch diese Versuche unter super Bedingungen und mit insgesamt 5 transferierten Blastozysten negativ waren, konnte ich mit meinen eigenen EZ abschließen und war froh, schon Plan B in der Hinterhand zu haben.

Mein Mann wäre schon früher zu dem Schritt bereit gewesen, aber ich habe diese 3 ICSIs irgendwie noch gebraucht.

Wie Luthien schon geschrieben hat, ist es nie zu früh sich über Plan B/C/D Gedanken zu machen, auch wenn man sich dafür noch nicht bereit fühlt. Mir hat das unheimlich Druck rausgenommen und als dann die letzte ICSI wieder negativ war, war ich auch emotional bereit zur EZS, es hat sich dann einfach richtig angefühlt.

Es gibt hier euch eine „Gruppe“ zum Thema EZS, wenn du möchtest nimmt Luthien dich bestimmt gerne auf. Dort findet auch ein reger Austausch statt und du bekommst vielleicht schon mal einen kleinen Eindruck, was auf dich zukommen könnte

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Fühl dich gedrückt ❤️

Gerade bei niedrigem AMH bringt die volle Dröhnung oft nichts.

Hattet ihr schon einmal eine low dose Stimu nur mit Letorozol oder Clomi, später ggf. Menogon o.ä.? Das würde ich noch versuchen.

Und behaltet euch einen Plan B wie Eizellspende (oder auch Pflege, Adoption) im Hinterkopf, das kann den Druck herausnehmen.

Ob und wann ihr wirklich dazu bereit seid, könnt ihr nur selbst entscheiden.

Bei mir war es aus anderen Gründen sehr schwierig (Endometriose und dadurch schlechte Eizellqualität), ich hatte 6 IVF mit 9 TF, davor noch einige GVNP-Zyklen und IUI und 3 FG, in 6 Jahren.

Für uns konnte es so nicht mehr weiter gehen.

Die Eizellspende hat gleich im ersten Versuch geklappt, das Ergebnis ist 8 Monate alt und ich könnte mir nicht vorstellen, ein genetisch eigenes Kind noch lieber zu haben als dieses wunderbare fröhliche Kerlchen 🥰


LG Luthien mit ⭐⭐⭐ und 👶

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Hallo Luthien!

Ja, ich habe mittlerweile auch das Gefühl die volle Dröhnung bringt vll nichts. Hab in einigen Beiträgen hier jetzt schon von low dose gelesen oder naturell, auch Clomifen. Ich denke auch, dass das eine gute Idee für mich wäre... Ich kann mir irgendwie nicht vorstellen so weiter zu machen wie bisher...

Wir haben schon über EZS oder Adoption gesprochen, aber es fällt mir noch schwer... Mir ist klar, dass es mir um eine Familie geht, darum in Kind beim Aufwachsen zu begleiten etc und nicht darum mein "genetischens" Kind in die Welt zu setzen... ich übe daran diese zwei Sachen auseinander zu halten und es ist klar was meine Prioritäten sind ;)... Trotzdem fällt es mir noch sehr schwer loszulassen von dem "genetischen" Aspekt... Ich hoffe das wird mit der Zeit besser...

Ich finde was du schreibst über deinen Weg zeigt, dass du eine sehr starke und resiliente Frau bist! Kudos to you! Und zu lesen, dass euer Weg ein fröhliches Ende hatte tut extrem gut! Das zaubert mir ein Lächeln ins Gesicht! Ich schicke dir eine feste Umarmung!

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Danke für deine lieben Worte 😘 ich freue mich immer, wenn ich mit meiner Geschichte etwas Mut machen kann.

Jetzt ist für mich alles richtig so, wie es ist 🙂

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Hi July,

unerfüllter KiWu mit solchen Strapazen verbunden ist so unfair und frustrierend.
Ich kann dich verstehen.

Wir haben seit 7 Jahren KiWu und sind erst vor einem guten Jahr in die Klinik. Dumm von uns im Nachhinein solange gewartet zu haben.
Aber nachdem es anfangs recht flott geklappt hatte (leider mit Abort SSW 8) dachte ich, wird schon wieder klappen.

Bisher hatten wir zwei IUIs, davon eine Tubenwinkel SS, eine IVF mit 14 Follikel, von denen nur zwei befruchtet werden konnten und eines am Ende übrig blieb, dass sich nicht eingenistet hat.
Nun habe ich mitten in der zweiten IVF auf ICSI gewechselt. Hatte Mittwoch Punktion. Damit haben wir jetzt 7 befruchtete von wieder 14 Follikel. Montag hab ich Transfer.
Mal sehen, was übrig bleibt und eingefroren werden kann.

Daher ist meine Situation natürlich eine Andere, aber wäre die Befruchtungsrate wieder so miserabel ausgefallen, hätten wir wohl keinen weiteren Versuch in DE gemacht. Mal sehen, was nun raus kommt.

Ich stehe einer Eizellspende aber positiv gegenüber und zwar weil ich es bei einer Verwandten erlebt habe.
Sie hat mit 18 geheiratet und seither unerfüllten KiWu. Jahre KiWu Kliniken und etliche Versuche mit IVF und ICSI. Aufgegeben hat sie nie und dann mit 47 Jahren (wielang man sich bereit fühlt und es wagen möchte, ist jedem Paar selbst überlassen) ist sie nach Spanien und hat dort eine Eizellspende mit den Spermien ihres Mannes befruchten und sich einsetzen lassen.
Nur 1 Versuch und heute hat sie 11 Jährige Zwillingsjungs. Einer sieht aus wie der Opa mütterlicherseits und einer wie die Oma. Also wie die Eltern von ihr. Krass oder. Sie ist überglücklich, sich getraut zu haben.
Dank dieser so positiven Erfahrung würde ich es als nächsten Schritt wohl auch wagen, wenn die jetzige Ausbeute keine Erfolge bringt.

LG und alles gute 🍀
Gianna

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Wow Gianna86, ich drücke dir ganz fest die Daumen! Montag wird sicher super! Und eine IVF-Freundin von mir sagt immer es braucht nur den richtigen Embryo (was mir hier ja auch schon gesagt wurde ^^).

Auch voll schön einen weiteren positiven Ausgang eines Kinderwunsches zu lesen. Und speziell witzig wenn die Kinder dann den Großeltern mütterlicherseits ähnlich schauen :D