Hallo zusammen, mein Mann (36) und ich (32) versuchen nun schon seit über einem Jahr schwanger zu werden.
Vorgestern erhielten wir dann die Horrornachricht nach dem Spermiogramm beim Urologen und einem 2. Spermiogramm in der Kinderwunschklinik: Azoospermie. Es wurde also kein einziges Spermium gefunden. Das ist ein herber Schlag und ich weiß gerade so garnicht wohin mit mir.
Gleichzeitig wurde bei mir eine Eizellreifungsstörung diagnostiziert und mein TSH Wert lag bei 3,7. Ich nehme LThyroxin für die Schilddrüse und Myoinositol um die Eizellreifung zu unterstützen.
Wir haben demnächst ein Beratungsgespräch beim Urologen um zu erfragen, welche Möglichkeiten wir überhaupt haben. Wir möchten keine Samenspende in Anspruch nehmen und daher wird es wohl darauf hinauslaufen, dass ggf direkt aus dem Hoden meines Mannes Samen entnommen wird. Selbst wenn das möglich ist, muss aber doch bei mir alles stimmen?! Ist mit meiner Eizellreifungsstörung eine ICSI überhaupt möglich??? Hat hier jemand erfolgreich auch mal eine ICSI abgeschlossen? Irgendwie liest man nur von negativen Fällen und ich kann die Erfolgschancen garnicht einschätzen.
Ich habe nur noch Fragezeichen im Kopf. Mit einfach schwanger werden und unbeschwert hat das alles nichts mehr zu tun. Tut mir leid, jetzt ist es doch so lang geworden...
Eizellreifungsstörung und Azoospermie
Hi. Das tut mir Leid das sind wirklich harte Diagnosen. Ihr müsst auch erstmal hoffen das im Hoden Samen gefunden werden. Das ist leider auch nicht so oft der Fall ohne euch Angst zu machen. Ich möchte nur das du darauf vorbereitet bist. Eizellreifestörung kann ich nicht viel zu sagen. Aber man wird vor der icsi durch die Klinik gut eingestellt u bekommt ja Hormone zum stimulieren. Dürfte also das kleinere Problem sein. Ich drücke euch die Daumen.
Das tut mir Leid.--Ich sehe es wie die Vorrednerin, dass der männliche Faktor wohl das Hauptproblem sein wird. Bei Dir kann man wahrscheinlich schon gut helfen, aber TESE-Material ist oft nicht gut. Drum wäre es wahrscheinlich schon nochmal zu überlegen, ob es dabei bleibt, dass eine Samenspende nicht in Frage kommt...
Ja wir sehen es ja auch sehr kritisch. Samenspende kommt für uns nicht in Frage. Tese wäre für uns wahrscheinlich nur ein Schritt den wir noch gehen würden um später besser damit abschließen zu können und zu wissen, alles was man selbst für ok hält versucht zu haben. Dann kann man das Thema endlich abhaken und wieder ins richtige Leben starten. Es fühlt sich ja schon so an als würde das Leben ständig auf Pause stehen und immer diese Ungewissheit..
holt euch am Besten noch psychosoziale Beratung zum Thema; das ist ja was Existenzielles. Donum Vitae ist sehr zu empfehlen; die sind auch spezifisch auf Beratung bei Kinderwunsch, auch nicht erfülltem, spezialisiert (und auch kostenfrei).
Hallo Isabell,
es tut mir sehr leid, dass ihr diese Diagnose bekommen habt.
Wir hatten zuerst auch Azoospermie diagnostiziert bekommen, was sich glücklicherweise dann als Fehleinschätzung des Urologen herausgestellt hat. ich habe dennoch die 6 6 Wochen, bis wir das wussten, sehr viel zu dem Thema gelesen.
Wir waren dann trotzdem auf ICSI wegen OAT 3 angewiesen. Meine EZ reifen auch nicht wie im Bilderbuch, das ist aber unter Hormongabe meist kein Problem - wird ja sowieso alles künstlich gemacht. Dein Tsh ist auch nicht so schlimm, das lässt sich gut einstellen (während der Behandlung immer mal wieder überprüfen lassen).
Es kommt jetzt erstmal auf die Hormonwerte deines Mannes an, dann kann man sehen, ob eine TESE oder Mikro-TESE sinnvoll ist. Er sollte zu einem sehr guten Andrologen gehen, der kann bestimmt eine gute Einschätzung abgeben. Ich kenne durchaus Geschichten und auch persönlich zwei Frauen, bei denen es mit TESE-ICSI geklappt hat.
Wir haben die erste ICSI hinter uns und der dritte und letzte transfer daraus hat zum Erfolg geführt. Grundsätzlich kann ICSI also gut klappen! Du bist außerdem jung. Die größere Baustelle ist jetzt dein Mann.
Ihr habt einen langen Weg vor euch, allein künstliche Befruchtung ist schon sehr ätzend und kann lange dauern, bei euch wird's wegen TESE etc. noch länger dauern. Viel Kraft! Aber es gibt immer eine Lösung.
Ich hätte wahrscheinlich auch Samenspende in Betracht gezogen - das war mir schnell klar, weil ich einfach gerne schwanger werden wollte, weil es bei mir ja grundsätzlich geht.
Ich würde auf jeden Fall psychologische Unterstützung suchen. Ich hatte eine Therapie zeitgleich, das war sehr hilfreich und wir waren auch mal gemeinsam mit meinem Mann bei einer auf Kinderwunsch spezialisierten Psychologin. Fanden das sehr hilfreich!
Viele Grüße und ganz viel Kraft!
Samenspende fühle ich mich nicht wohl mit. Aber jeder geht ja auch nur soweit, wie er sich wohl fühlt. Im Moment überfordert mich das alles sehr. Wir werden bald einen Besprechungstermin beim Urologen haben. Danach werden wir uns Spezialisten suchen und nochmal nach deren Meinung fragen. Aber ich habe im Gefühl das war es jetzt und beginne auch mich vom Gedanken eines eigenen Kindes zu verabschieden. Ich werde derzeit schon psychologisch betreut. Die aufkommenden Gefühle sind so komisch. Vorgestern war ich zb total erleichtert. Erleichtert weil ich wusste, dass all das Bangen jetzt vorbei ist und wir als Paar endlich wieder durchatmen können. Und danach war ich gestern sehr wütend auf das Schicksal und innerlich unruhig. Ich glaube, ich kann jetzt auch noch garkeine Entscheidungen treffen und warte erstmal die Arzttermine ab. Nur Samenspende fühle ich mich jetzt schon unwohl mit.
Ich denke, dass ihr jetzt erstmal Zeit braucht, das alles zu verarbeiten und dann findet ihr bestimmt auch eine gute Lösung für euch. Vielleicht bringen euch die weiteren Untersuchungen auch weiter!
Auf jeden Fall ganz viel Kraft! Und die Wut kann ich sehr gut verstehen, es ist einfach nur unfair! Alles Gute für euch!