Weiß nicht, was ich/wir machen sollen. Hoffen oder handeln?

Hallo zusammen,

ich könnte mal ein paar Denkanstöße gebrauchen.

Im Frühjahr 2021 war ich nach 6 oder 7 ÜZ natürlich schwanger. Es endete leider in einer MA in der 10. Woche ohne Ausschabung und der Zyklus war sofort wieder normal.

Seitdem tut sich nichts mehr. Ich bin gerade frisch 42 geworden. Mein Mann ist 44. in der Kiwu waren wir. Spermiogramm top, Eileiterdurchgängigkeit top, AMH 2,88. sonst keine Auffälligkeiten. Regelmäßiger Zyklus, beim Monitoring auch alles immer schick. Wir haben ein paar mal GVnP mit Ovitrelle gemacht. Dann hab ich Anfang des Jahres beim normalen Gyn 3 Clomi Zyklen gemacht.

Außer dem Alter gibt es keine Diagnose.
Außer eine massiven Insulinresistenz und Prädiabetes (KEIN PCOS).

Ich bin nicht massiv übergewichtig und habe auch 5 Kilo abgenommen. Seit Dezember nehme ich Metformin.

Nun müssen wir uns entscheiden, ob wir weiter gehen. Und ich bin hin und her gerissen. Das Plangespräch haben wir durch. Die Rezepte für die Medis liegen hier. Und meine Ärztin wartet auf unser Go.

Ich hab jetzt auch nochmal pimp my Eggs gestartet und stopfe mir jeden Tag ne Hand voll Pillen rein. Und ich bin genervt.

Ich weiß nicht, ob ich die Behandlung packe. Ob das überhaupt Sinn macht, wenn es ja eigentlich keine Diagnose gibt.

Die letzten Tage waren aufwühlend, weil eine Freundin ihr Baby bekommen hat. Ich hatte es bereits im Arm, durfte Fläschchen geben und mein Mann und ich sind uns einig: wir wollen auf jeden Fall ein Baby. Aber so wirklich durchringen zum nächsten Schritt können wir uns nicht. Dabei wäre es ein Anruf und wir könnten in rund drei Wochen die erste IVF starten.

Wäre eine echte Diagnose vorhanden und eine künstliche Befruchtung wäre DER Weg, kein Thema. Ich hab aber immer die Statistik im Kopf und frage mich, ob wir einfach Pech haben, weil wir zu spät dran sind und uns besser damit abfinden anstatt jetzt Zeit, Geld und Hoffnung in ein doch eher aussichtsloses Unterfangen zu stecken.

Wer dachte ähnlich und hat es dann doch gewagt? Bin gerade etwas mutlos.

Danke fürs lesen und LG

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Hey Lillybeth

Ich finde, du hast schon eine gute Ahnung, was mit einer IVF oder ICSI auf dich zukommen wird. Ja, eine KiWu-Behandlung ist anstrengend. Es ist ein Auf und Ab. Mir ist es zum Teil psychisch und physisch nicht gut gegangen. Aber es gibt auch noch die Möglichkeit einer IUI, wenn ja das Spermiogramm top ist, habt ihr gute Chancen. Die KiWu-Reise kann jedoch unter Umständen sehr lange dauern. Ich spreche da aus Erfahrung, wir haben 'nur' PCO und teils langsame Spermien. Mit der Zeit wird man auch immer älter und die Qualität/Quantität der Eizellen kann abnehemen.

Ich hatte vor allem Respekt vor der Narkose und einer Überstimulation. Die Narkose war kein Problem, die ÜS hingegen nicht so toll.

Wenn du die Prozedur auf keinen Fall machen willst/kannst, was wäre die Alternative? Oder einen Plan B in Erwägung ziehen. Würdet ihr auch ohne Kinder glücklich sein? Wäre eventuell eine EZS eine Idee?

LG Ale

Bearbeitet von AleCH
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Hallo,

sein AMH ist gut, aber das sagt ja nichts über die Qualität der Eizellen aus. Statistisch sind in deinem Alter nur noch etwa 20 Prozent der EZ überhaupt brauchbar. Das ist hart, aber die Realität.
Wenn du Kinder willst würde ich dir direkt zur einer ICSI raten.
Oder du musst dir Gedanken über einen Plan B machen.

LG

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Hallo und willkommen in unseren Reigen,

vorneweg: es ist immer eure Entscheidung, was ihr macht und wieweit ihr geht. Und gut ist, dass es schon mal ohne Unterstützung geklappt hat.
Bei uns war auch nie eine Diagnose da. Erst bei der ivf hat man bemerkt, dass scheinbar eine Interaktionsstörung zwischen Eizellen und Spermien vorliegt. Deshalb mussten wir dann zu einer ICSI wechseln. Und das ist tatsächlich relativ häufig. Bei vielen KiWu-Paaren gibt es nicht "die eine" Diagnose, sondern es klappt einfach nicht. Entweder weil man es mit den aktuellen Untersuchungen nicht feststellen kann oder weil die Untersuchungen immer Momentaufnahmen sind.

Ob ihr die Zeit und Energie in den nächsten Schritt steckt, das müsst ihr in Ruhe entscheiden. Ob es Sinn macht kommt immer auch darauf an, wie stark der Wunsch ist. Wenn am Ende eine Regenbogenbaby heraus kommt, dann war es die richtige Entscheidung, leider gibt es dazu keine Garantie. Ich an eurer Stelle würde es wagen, einfach damit man am Ende es nicht bereut, weil man nicht alles versucht hat. Aber das ist meine Meinung.

Alles Gute und viel Glück #klee #klee #klee

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Hallo Pip2 ,
hattest du damit denn Erfolg alles zu wagen? Das hoffe ich sehr ,für dich und deine Familie. 🙏🏻
Ein unerfüllter Kinderwunsch ,macht Menschen wahnsinnig, irgendwie. Ich erwarte mein 6tes und 7tes Kind ,mit 42 Jahren 🙄😛. Ich habe seit meinem 20ten Lebensjahr darauf hinaus gearbeitet, dass meine zukünftigen Kinder es mal echt, verdammt ,,gut" haben. Zwischen Kind 3 und 4 hatte ich Fehlgeburten und so unschöne Erfahrungen, die doch unendlich prägen. Insgesamt , ja , 30 ,oder 34 ÜZyklen ...Ich war immer tot traurig, trotz der 3 vorhandenen Kinder. Ich stelle mir oft vor , wie schlimm dieses Gefühl, für die armen Wunschundherzensmamas sein muss 😓.
Schön , dass es heutzutage Hilfe gibt .

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Ich bin aktuell schwanger und hoffe sehr, dass es dieses Mal hält. Die letzte Schwangerschaft endete leider in einer MA. Dementsprechend zittere ich vor dem Termin beim Gyn am Montag - da bin ich 7+6, das letzte Mal bekam ich da die schlimme Diagnose.
Wenn dieses Mal alles gut geht, dann hat es sich gelohnt. Wenn nein, dann weiß ich nicht, wie wir weiter machen, weil das unser letzter Versuch war.

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Huhu,

fühl dich gedrückt ❤️

Ganz unabhängig vom AMH ist das Alter ein Faktor, der sich nicht wegdiskutieren lässt. Statistisch werden eure Chancen jetzt leider von Monat zu Monat schlechter.

Ihr habt keine Zeit mehr, auf irgendetwas zu warten.

In 1 oder 2 Jahren kann es wirklich zu spät sein und ihr bereut später vielleicht, es nicht versucht zu haben.

Mit der IVF verbessert ihr eure Chancen gegenüber einem natürlichen Zyklus deutlich, weil sehr wahrscheinlich mehr Eizellen reifen und weil die Eizellreifung und die Rahmenbedingungen optimiert werden.

Habt ihr euch Gedanken über Plan B gemacht? Pflege, Adoption, Eizellspende?

LG Luthien mit ⭐⭐⭐ und 👶

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Danke für eure Antworten.

Einen Plan B haben wir nicht. Unser Leben ist sehr ausgefüllt. Langeweile gibts hier nicht. Und wir werden auch ohne gemeinsames Kind ein schönes Leben haben.

Über Adoption haben wir mehrfach gesprochen, aber so richtig überspringen will der Funke da nicht. Beraten lassen wollen wir uns da aber schon noch zeitnah. Ich kenne einige Paare, die adoptiert haben und das war wirklich ein Segen.

EZS oder Samenspende schließen wir für uns aus.

Meine Kiwu Ärztin ist total optimistisch, dass die künstliche Befruchtung was bringt. Wir haben auch direkt vereinbart, dass sofort auf ICSI umgeschwenkt werden kann, sollte es eine interaktionsstörung geben. Dann wäre der Zyklus nicht verschenkt. Das finde ich ja schon mal gut.

Ich habe auch keine Angst vor Eingriffen oder mir selbst spritzen zu geben. Das ist alles kein Thema. Ich hab eher Angst davor, dass ich mich wochenlang schlecht fühle, die volle Breitseite an Nebenwirkungen abkriege und einfach dann nicht wieder auf die Beine komme.

Bin da etwas Corona traumatisiert. Trotz dreifach Impung hat es mich ordentlich erwischt und ich hatte monatelang mit den Auswirkungen zu kämpfen. Ich hab einfach gefühlt keine Kraft mich wieder schlecht zu fühlen.
Sind einfach irrationale Ängste.

Und wenn einem dann noch die Zeit im Nacken hängt …

Sorry fürs Jammern.

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"Ich hab eher Angst davor, dass ich mich wochenlang schlecht fühle, die volle Breitseite an Nebenwirkungen abkriege und einfach dann nicht wieder auf die Beine komme."

Ich möchte dir nicht zu nahe treten. Aber ich fürchte in so einem Fall sind Schwangerschaft und Geburt eher nichts für dich.

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Hallo!

Ich habe selbst eine Icsi hinter mir, dank dieser Behandlung bin ich Mutter einer wunderbaren Tochter. Jedoch musst du für dich entscheiden, ob du so eine Behandlung möchtest. An deiner Stelle würde ich es zumindest einmal versuchen. Vielleicht denkst du dir ein paar Jahren, warum du es nicht einmal versucht hast. Eine Freundin von mir hat versucht ein Kind zu bekommen, jedoch ohne Ivf. Derzeit sagt sie, dass sie keine Kinder haben möchte. Es ist ihr Leben und ihre Entscheidung, trotzdem sieht sie manchmal ein bisschen traurig aus, wenn sie uns mit unserem Kind sieht. Jetzt hast du noch eine Chance, aber in ein paar Jahren wird es zu spät sein.

Lg