PCOS - welche weiteren Untersuchungen vor 3. IUI

Hallo,
ich bin gerade am Ende meines zweiten IUI-Zyklus (ES +13/14). Der SST Frühtest zeigt heute ein negatives Ergebnis, weswegen ich vorsichtig davon ausgehe, dass der 🐉 bald kommt und wir auch diesen Zyklus abhaken können.

Bevor ich nun in das nächste Gespräch mit der KiWu-Klinik gehe, hätte ich gerne euren Rat: Sollte ich weitere Untersuchungen anfragen, bevor wir in den dritten IUI-Zyklus starten?

Zur Historie und meinen bisherigen Diagnosen:
- PCOS mit tlw. >70 Tage Zyklen
- Schilddrüsenunterfunktion, nehme daher Tabletten. Den aktuellen TSH-Wert hat die KiWU-Klinik aber nie abgefragt.
- keine sonstigen Vorerkrankungen, Blutuntersuchung ohne Auffälligkeiten
- SG meines 👨🏻 war bei der zweiten IUI tadellos.

Sonstige Diagnosen/Untersuchungen gab es in der Kinderwunschklinik nicht.

Ich stimuliere in den IUI-Zyklen mit Clomifen (100mg) und löse den Eisprung mit Ovitrelle aus.
Zur Zyklusüberwachung werden nur Ultraschalle durchgeführt, zwischenzeitlich gibt es keine Blutuntersuchungen. Nach IUI soll ich pauschal immer Progesteron nehmen, obwohl ich nie was von einer GKS-Diagnose bei mir gehört habe..

Ich frage mich, ob bei mir als PCOS-Patientin nicht bspw. auch Metformin unterstützend gegeben werden könnte. Ich hab gelesen, dass manche schon vor der IUI eine Eileiterdurchlässigkeitsprüfung hatten (was evtl. nur bei Endometriose-Patientinnen notwendig ist?)

Ich will einfach gut auf den dritten Zyklus vorbereitet sein, daher bin ich euch für jeglichen Rat dankbar. Denke es gibt genug Frauen mit PCOS, die hier Erfahrungen mit der Diagnostik haben?

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Hallo du liebe,
Erst mal ist es schade, dass deine Klinik weder Blutentnahmen macht, noch wirklich angeschaut hat, wie du von der Schilddrüse her eingestellt bist. Das ist schon relativ relevant und auch die Hormonkonzentration in der Mitte des Zyklus war bei mir immer mit entscheidend dafür, wann der Eisprung ausgelöst wird. Da war nur der Ultraschall und die Follikel Größe nicht ausreichend. Ich habe auch ein PCOS und habe wenige Untersuchungen gemacht: ich habe einen oralen Glukose Toleranz Test gemacht, in welchem sich herausgestellt hat, dass ich keine Insulinresistenz habe. Deshalb nehme ich kein Metformin ein. Es gibt nahezu keine Studien, die belegen, das Metformin eine positive Auswirkung hätte, wenn keine Insulinresistenz vorliegt. Trotzdem geben das manche Zentren auch ohne Insulinresistenz, würde ich mir aber überlegen, da es auch nicht ganz ohne Nebenwirkungen ist. Ich selbst bin schlank, unter 30 und habe auch sonst nicht ganz die klassischen Kennzeichen eines PCOS. Trotz optimaler Voraussetzungen hat bei mir keiner der drei geplanten IUIs geklappt und ich bin jetzt gerade in der Stimulation für meine IVF. Eine Eileiter Durchgängigkeits-Prüfung empfiehlt sich sowieso irgendwann, ihr solltet euch natürlich aber die Frage stellen, welche Konsequenz das für euch hätte. Wenn ihr sowieso nur drei IUIs macht, und danach vorhattet zu IVF überzugehen, bleibt die Behandlung immer die gleiche, egal, ob die Eileiter durchgängig sind oder nicht. Je nach Methode der Prüfung (Hycosy oder BS) ist es natürlich auch ein invasiver Eingriff. Ich habe mich gegen die Eileiter Durchgängigkeit-Prüfung entschieden, weil es für mich erst mal keine Relevanz hätte, ich bin allerdings auch mit einer Frau verheiratet und wir haben keine lange Kinderwunsch Reise zu Hause hinter uns, sondern sind einfach nur schon lange in Kinderwunsch Behandlung. Eine spontane Schwangerschaft zuhause würde also sowieso nie entstehen. Wenn ihr grundlegend vorhabt, noch mehrere Kinder zu bekommen und gerne auch zu Hause die Chance hättet, spontan schwanger zu werden, wäre es durchaus sinnvoll, auch die Eileiter zu überprüfen. Grundlegend muss man einfach dazu sagen, dass trotz optimaler Voraussetzungen die Chance pro IUI einfach nicht so gut ist. Sie liegt bei ungefähr 10-15 %. Das bedeutet, dass es einfach auch nicht sonderlich wahrscheinlich ist, dass es damit klappt. Mir hat es geholfen Mir dies vor Augen zu führen und keine übersteigerte Hoffnungen hinein zu legen. Ich wünsche euch ganz viel, viel Glück. 🍀

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Danke für deine ausführliche Antwort. Das hilft mir schon mal weiter.

Ich werde die Ärzte mal auf die Möglichkeit der Blutuntersuchung zur Mitte des Zyklus ansprechen. Ich habe nämlich immer das Gefühl, dass mein Körper zum Zeitpunkt der Auslösespritze/ IUI noch nicht so weit ist. Weder Zervixschleim noch Temperatur haben bei mir in unmittelbarer Nähe zu den letzten beiden IUIs auf einen ES hingewiesen....

Danke auch für deine Einschätzung zur Hycosy und co. Ich will eigentlich eine IVF vermeiden, wäre auch bereit, noch mehr IUI durchzuführen, sofern die Ärzte da bei uns eine Erfolgschance sehen.

Wünsche auch dir alles Gute für deinen weiteren Behandlungsverlauf!!

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Nimmst du Inositol?

Weitere IUI würde ich ohne Eileiterprüfung nicht machen. Eileiter können nicht nur durch Endometriose beschädigt sein, sondern auch durch Entzündungen oder von vorne herein.

Und Endometriose wurde bei mir gefunden, obwohl ich nie Symptome hatte.

Daher würde ich gleich zur Bauch- und Gebärmutterspiegelung raten.

Außerdem Biopsie auf Killer- und Plasmazellen.

Insgesamt sehe ich IUI eher als Zeitverschwendung, bei einem guten SG gibt es keine Vorteile gegenüber GVNP-Zyklen.

Haltet euch nicht zu lange damit auf, besser ist direkt IVF.

Viel Glück 🍀

LG Luthien mit ⭐️⭐️⭐️⭐️ und 🧒🏼

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Ich habe mal über einen längeren Zeitraum Inositol genommen, das hat jedoch bei mir in keinster Weise Wirkung gezeigt.

Danke für Deine Einschätzung, ich lasse mich mal zur Eileiterprüfung beraten.

Ich hab mich bisher noch nicht
mit IVF oder operativen Eingriffen auseinandergesetzt: Kann diese Biopsie auf Killer-/Plasmazellen auch "in einem Rutsch" mit einer Eizellentnahme im Rahmen einer IVF-Behandlung gemacht werden, oder muss das noch davor stattfinden?

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Kann man erwägen, das in einem Rutsch zu machen, ich würde aber eher dazu raten, die Biopsie vorher zu machen.
Das kann man grundsätzlich schnell bei so ziemlich jedem x-beliebigen Gynäkolgen durchführten lassen. Es wird empfohlen, das zu einem bestimmten Zeitpunkt im Zyklus zu machen.
https://www.uniklinikum-jena.de/geburtsmedizin/Forschung+_+Klinische+Studien/Forschung/Placenta_Labor/Diagnostik+Endometrium/ich+bin+Patientin-p-3450.html
Dadurch, dass sich daraus ggf. Therapieempfehlungen (und ggf. Kontrolluntersuchen) ableiten, würde ich das vorher machen.