Transfer 3. Tag oder Blastozystentransfer?

Hallo,
wir werden wahrscheinlich in 2 Wochen mit unserer 1. IVF starten.
Das KIWU lässt es uns frei, ob wir am 3. oder 5. Tag einen Transfer planen. Wie würdet ihr euch entscheiden?
Ich bin 33, idiopathische Sterilität, AMH 3,4, normalgewichtig

Liebe Grüße :)

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Hallo Alexa.

So richtig planen lässt sich das ja leider meist nicht, da man vorher nicht weiß, wie viele Eizellen entnommen und befruchtet werden können.
Wir haben tatsächlich alles auf eine Karte gesetzt damals und uns für den Blastozystentransfer entschieden, da dieser in unseren Augen die größtmögliche Wahrscheinlichkeit einer Schwangerschaft mit sich bringt.

Ich hatte 14 Eizellen, davon 7 reif. 4 konnten sich befruchten lassen und gingen in die Kultur. Eine blieb leider an Tag 4 als Morula stehen. Letztlich hatten wir dann drei sehr schöne Blastozysten auf Eis.
Das Ergebnis habe ich vorhin in die Krippe gebracht :)

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Hallo, vielen Dank für deine Antwort :)
sind dann die "übrigen" 2 noch eingefroren worden, falls es nicht geklappt hätte?
Liebe Grüße

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Es wurden ja alle eingefroren. Ich habe PCOS und lande daher in der Überstimulation, wenn hcg gespritzt wird, nachdem so hoch stimuliert wurde.

Das 1. Eisbärchen ist nicht aufgetaut. Kann vorkommen, aber nicht oft. Und gerade Blastos tauen besser auf als Zeller.

Das 2. Eisbärchen war der 1. Transfer. Da war mir aber vorher schon klar, dass es nichts wird. Ich habe Estrifam und Utrogest vaginal genommen und war dermaßen wund...

Auf den 2. Kryoversuch habe ich mich dann anders vorbereitet und alles oral genommen. Das 3. letzte Eisbärchen wurde dann unser Sohn :)

Wir hätten bei Fehlversuch die Klinik gewechselt, da wir noch einen Versuch bei Kasse und Beihilfe gehabt hätten und dann einfach noch weitere unterstützende Maßnahmen genommen hätten, die meine Kiwu-Sprechstunde nicht im Programm hatte.

Mich hat es anfangs wahnsinnig aufgeregt, dass sie keinen Frischtransfer machen wollten. Ich bin da echt quasi auf die Barrikaden gegangen ^^
Im Nachhinein würde ich mich allerdings sofort für den Kryozyklus entscheiden.

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Wir haben uns bei unserer ersten ICSI für Tag 2 Transfer entschieden.
Meine KiWu-Ärztin hat uns sehr stark dazu geraten aus folgenden Gründen:

1. War ich noch "jung" (für eine Frau die sich einer Kiwu-Behandlung unterzieht). Ich war 34.

2. Ich hatte keine größeren Baustellen. Grund für die ICSI war das SG meines Mannes.

3. Es war unsere erste Behandlung. Meine KiWu-Ärztin rät in dem Alter bei ersten Behandlungen nicht zur Blasto-Kultur, das würde sie erst in einem weiteren Schritt machen.

4. Die Gebärmutter ist trotzdem noch der beste Ort für die befruchteten Eizellen (natürliche Umgebung...)

Ich hatte am Ende aber eh nur vier befruchtete Eizellen, da wäre ich das Risiko einer Blasto-Kultur sowieso nicht eingegangen. Und was soll ich sagen, wenn alles gut geht, haben wir im Juli aus diesen vier Eizellen nach und nach drei Kinder bekommen. Das ist natürlich überhaupt nicht repräsentativ, aber für mich war es die absolut richtige Entscheidung. Ich würde beim ersten Versuch immer auf frühen Transfer setzen. Sollte es nicht klappen, könnt ihr euer Vorgehen ja dann auch anpassen. Die Wahrscheinlichkeit ist so allerdings höher, dass du etwas auf Eis hast und nicht sofort wieder eine Stimulation brauchst.

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Hallo Alexa,

ich persönlich wäre damals überfordert gewesen, wenn mir die Klinik diese Entscheidung überlassen hätte, vor allem ohne Vor- und Nachteile beider zu nennen.

Letztlich kommt es aber, wie hier ja schon oben genannt wurde, auch ein bisschen darauf an, mit wie vielen befruchteten Eizellen ihr arbeiten könnt.

Wenn es mehr als 5 sind, würde ich persönlich in die Blastokultur gehen.
Es stimmt zwar, dass die Gebärmutter eine natürliche Umgebung für die Zelle darstellt, allerdings teilt sie sich sonst auch im Eileiter und nicht in der Gebärmutter. Natürlich im Sinne von „da wo sie sonst auch ist“ ist also nicht die Rede.

Eine Eizelle, die es in der Petrischale geschafft hat sich zu einer Blasto zu bilden, wird es womöglich in der Gebärmutter auch geschafft haben,
andersherum weiß man das bei einem Mehrzeller an Tag 3 vorher nicht, ob sie sich zur Blasto weiterentwickeln wird oder hätte.

Vorausgesetzt man hat genug befruchtete Eizellen, wäre mir ein Tag 3 zu riskant. Bzw, ich würde bis zuletzt noch sehen wollen, wie sie sich macht.

Wenn man nicht genügend Eizellen zur Verfügung hat, würde ich den Tag 3 Transfer aber durchaus vorziehen, für den such vorkommenden Fall, dass die Zelle sich im Körper wohler fühlt als in der Petrischale.

Viel Erfolg! 🍀

Bearbeitet von Suzy
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Hallo, vielen Dank für deine Meinung und deine Erfahrung :)
Falls mehrere Blastozysten entstehen würden, könnte man die auch einfrieren, oder? Oder gibts da Probleme mit dem Embryonenschutzgesetz?
Ich bin schon total aufgeregt und google ganz viel, das macht die Aufregung nicht besser :D
Im KIWU sagen sie, beides ist möglich, die KK zahlt nur bis Tag 3 und sie wollen nicht den Ruf, sie würden teure Methoden "aufdrängen".
Natürlich ist Geld ein Faktor, aber das wichtigste ist mir die größtmögliche Wahrscheinlichkeit auf eine SS...
Liebe Grüße

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Bei uns sind Blastozysten eingefroren worden :-) Ich bin 35 und habe etwas Übergewicht und die Klinik hat uns ganz klar zum Transfer von Blastozysten geraten.

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Hallo,

wir stehen genau vor der gleichen Frage. Hatten heute die 1. ICSI für ein Geschwisterkind. Es wurden 13 Eizellen gewonnen, von denen 10 reif sind und 3 noch ggf. nachreifen können.

Wir waren jetzt etwas überrascht, das uns die Ärztin einen Blastozystentransfer vorgeschlagen hat, da wir das bei den drei vorherigen ICSIs, die wir für unsere Tochter gebraucht haben nicht gemacht haben.

Dazu muss ich noch sagen, dass wir immer relativ schlechte Befruchtungsraten hatten und bereits 10 Jahre altes vor einer Krebserkrankung kryokonserviertes Sperma nutzen müssen.


Unsere Tochter ist dann in einem Kryoversuch nach der 3. ICSI entstanden.

Eigentlich haben wir gehofft, nun einen Embryo an Tag 3 einsetzten zu können und dann vll noch 2 oder 3 Kryoversuche machen zu können, wenn der Frischeversuch nicht klappen sollte.

Nun haben wir uns auf einen Blastozystentransfer geeinigt, wenn mehr als 4 EZ befruchtet werden können.

Haben jetzt aber auch etwas Angst, dass in einer Blasokultur dann vll nichts eingesetzt werden kann.

Finde das echt schwierig zu entscheiden.

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Vielen Dank für deinen Erfahrungsbericht!
Ich finde das auch total schwer. Man weiß ja letztlich nicht, was wäre wenn...
aber sich eine Anzahl vorzunehmen ab der man es macht, hört sich plausibel an...
Ich drücke die Daumen!!