Wenn Eure Kinder Schlafprobleme haben und Ihr selbst schon verzweifelt seid, dann informiert Euch bitte mal über das Schlafhormon Melatonin. Unter anderem hier:
http://de.wikipedia.org/wiki/Melatonin
Ich bin der festen Überzeugung, dass das der Schlüssel für viele Schlafprobleme von Babys und Kleinkindern ist. Natürlich neben der eigenen Erwartungshaltung, die oftmals einfach viel zu hoch ist.
Manche Babys und Kleinkinder scheinen Probleme zu haben, das Hormon Melatonin ausreichend zu produzieren. Das liegt ziemlich sicher auch daran, dass wir in unserer Kultur sehr viel künstliches Licht einsetzen, das einen entscheidenen Einfluss auf die Bildung von Melatonin hat.
Offenbar ist unser Körper so programmiert, dass die Betrachtung eines Sonnenuntergangs mit seinem rötlichen Licht und anschließender Dunkelheit, eine vermehrte Melatoninausschütttung bewirkt. Teilweise nachzulesen hier auf Seite 2:
http://www.newerla.de/rad/downloads/Der%20Gluehbirnenblues.pdf
Eine wirksame Maßnahme wäre es also, eine Lampe mit hohem Rotlichtanteil einzusetzen, während man das Abendritual durchführt.
Das Abendritual würde ich als einen wichtigen Bestandteil sehen, um dem Kind den Stress zu nehmen. Rituale bedeuten Sicherheit und auch, wenn sie nicht sofort Wirkung zeigen, sind sie doch für ein Baby ein deutliches Signal: "Jetzt ist Schlafenszeit."
Ein schönes Ritual ist die Massage. Aber untenstehender Quelle hilft leichtes Massieren an Kopf und Rücken dem Baby seinen Schlafrhythmus zu finden. Durch die Massage verändert sich der Hormonhaushalt der Babys. So war bei ihnen im Alter von zwölf Wochen die Ausschüttung des Schlaf-Hormons Melatonin regelmäßig zur Nacht erhöht. Melatonin reguliert die innere Uhr. Daher vermuten die Forscher, dass die Massagen eine starke Zeit-Marke setzen, die den Babys hilft, ihre innere Uhr auf "Nacht" zu stellen.
http://www.3sat.de/dynamic/sitegen/bin/sitegen.php?tab=2&source=/nano/sp/39522/index.html
Ich hoffe, dass diese Artikel helfen, das Schlafverhalten besser zu verstehen.
Sollte das Kind mit etwa 2 Jahren immer noch sehr schlecht schlafen (oftmals hat man ja einen Vergleich zu den Altersgenossen), empfehle ich dringend einen fähigen Kinderarzt aufzusuchen, der das Problem ernst nimmt und nicht nur das völlig veraltete Ferber-Programm empfiehlt, die auf dem 70er Jahre Prinzip "Babys nicht verwöhnen" basiert. Einen fähigen Arzt erkennt man daran, dass er sich ausführlich mit den Problemen befasst und
1. Eine Blutuntersuchung nebst Hormonhaushalt (z. B. Schilddrüse) vorschlägt
2. Ein Schlafprotokoll über mehrere Wochen empfiehlt
3. Nicht als ersten Satz sagt "Dann haben Sie das Kind wohl verwöhnt" oder "Bei Ihnen liegt ein Erziehungsproblem vor"
Erst wenn Punkt 1 und 2 durchgeführt wurden, kann sich ein Mediziner ein Bild von der Situation machen und die Notwendigkeit einer Behandlung erkennen.
So und nun hoffe ich, dass Ihr Euch mehr informiert, bevor Ihr ungefragt Medizinern vertraut, die seit Jahrzehnten nur ein Programm durchziehen, sich aber nicht weitergebildet haben.
Schlafprobleme? Beschäftigt Euch mit Melatonin
ja, das melatonin ist sehr interessant.
und es wird wohl leider oft ganz vergessen.
es gibt ja auch unterschiedliche massagen, abendmassage, morgenmassage zb., zu babyzeiten hatte ich mich damit mal ein bißchen befaßt.
in manchen ländern werden die babys sehr oft massiert und auch unterschiedlich, das paßt ja genau zusammen.
lg
ayshe
Ja, wobei die Massagen auch oft einen rituellen bzw. spirituellen Hintergrund haben, z. B. Geister vertreiben und so. Nachzulesen in:
Babys in den Kulturen der Welt
http://www.amazon.de/Babys-Kulturen-Welt-B%C3%A9atrice-Fontanel/dp/3836929570/ref=sr_1_1?ie=UTF8&s=books&qid=1254066265&sr=8-1
ja, das habe ich auch mal gelesen, aber das meinte ich jetzt eigentlich nicht.
es gibt auch verschiedene massagen, die damit nichts zutun haben,
sondern sich auch die muskulatur und nerven beziehen.
das fand ich ganz schön.
Super bine!
Ich hoffe, deine Tipps werden eher angenommen, als die Tipps zum Kinderpsychologen zu gehen
lg
sparrow
hoffe ich auch, aber heute geht man eben zum psychologen und dann wird geferbert
Hallo bine!
DANKE!!
Endlich mal hilfreiche Tipps
Damit kann man echt was anfangen.
Vielleicht sollte ich meinen Arzt wechslen, der sprach nämlich sofort vom Schlafprogram nach Ferber (mein kleiner ist 9 Monate).
... und ich suche schon die ganze Zeit nach Alternativen.
Werde wohl eine Rotlichtlampe und eine "neue" Massage ins Abendritual einbetten. Das mit dem Melatonin war mir schon klar, nur auf die Idee mit der Rotlichtlampe bin ich noch nicht gekommen... ist ja eigentlich offensichtlich
Finde Deinen Beitrag echt super!
GLG
Marion
Hallo!
Danke für deinen Beitrag, er macht mir wieder Hoffnung!
Meine Tochter ist gerade 2 geworden und schlief schon immer schlecht (phasenweise ging es mal ein paar Wochen ganz gut) - seit 5 Wochen aber richtig extrem, d.h. sie wird zwischen 4 und 6 Mal die Nacht wach und schreit wie am Spieß. Komme ich dann zu ihr, ist sie ganz normal, möchte was trinken oder ihren Schnuller.
Unser Kinderarzt sagte mal (ich glaube das war vor 1 Jahr), dass manche Kinder eben "so seien" ... das musste mir dann als Erklärung reichen und ich musste weiterhin hoffen, dass es von allein besser wird - wird es aber eben leider nicht.
Mit deinem Beitrag kann ich ihn nun direkt auf dieses Hormon und die erforderliche Behandlung (Blutuntersuchung usw.) ansprechen - ich hoffe, es kommt was dabei raus!
LG
huhu bine,
danke, toller beitrag
mein kleiner ist ja nun mal so ein richtiges schreibaby und hat NATÜRLICH auch extreme schlafprobleme. momentan ist es wieder besonders schlimm. aber wie du sagst, von den kinderärzten kommt ja meist nur "der eine" tip, von daher traue ich mich schon gar nicht mehr, von unseren schlafproblemen zu sprechen (wobei ich mit meiner kinderärztin sonst sehr zufrieden bin - hab hier aber auch noch von keinem kinderarzt gehört, der da anders ist, leider, somit ist wechseln wohl zwecklos ). mal sehen, ob ich es bei der U6 anfang november doch noch mal anspreche...
von den schreiambulanzen kann man auch nicht wirkliche unterstützung erwarten
gut finde ich die idee mit dem rötlichen licht. ich glaub, das werd ich mal testen. und selbst wenn's nicht hilft, ist ja vielleicht trotzdem etwas gemütlicher
liebe grüße
carola
Schön, dass Euch der Beitrag gefällt.
Vergessen habe ich noch, dass auch Milch die Melatoninproduktion ankurbeln kann, weil in MIlch Thryptophan enthält. Was das ist, erklärt der Wikipedia Artikel (1. Link). Übrigens enthält nachts gemolkene Milch bis zu 4 mal mehr Melatonin und wird neuerdings als Anti-Stress-Milch vertrieben, allerdings scheinbar nur für Erwachsene:
http://www.3sat.de/dynamic/sitegen/bin/sitegen.php?tab=2&source=/nano/cstuecke/11986/index.html
Aaaaber: Ich denke, dass es naheliegend ist, dass auch Muttermilch nachts mehr Melatonin enthält. Und vielleicht ist das auch der Grund, dass Säuglinge abends und nachts häufiger stillen wollen. Erscheint mir sehr plausibel.
wieder ein grund mehr, dem kind nicht einfach das nachtstillen wegzunehmen
... oder in der Nacht gemolkene Milch zu geben Also Kuh ins Schlafzimmer, Kuh wecken, wenn Kind schreit und Milch abzapfen.
Vielleicht passt der Beitrag ja, zumindest informativ zum Thema Medikation von Melatonin bei Kindern
https://www.tomvega.tv/news/melatonin-anwendung-bei-kindern/
LG aus München