Nur am schreien

Hallo ihr lieben,

ich habe schon öfters Beiträge zu dem Thema geschrieben. Meine Tochter ist fast 8 Monate alt und weint sehr sehr viel. Sie hatte auch die 3-Monatskoliken und ist seitdem nur am schreien. Ganz schlimm ist es beim Einschlafen. Ich probiere wirklich alles, nichtmal die Brust beruhigt sie. Ich bin langsam wirklich am Ende und schäme mich für meine Gedanken, aber wenn sie stundenlang schreit, dann werde ich so wütend auf sie und empfinde fast schon Hass. Ich bin den ganzen Tag mit ihr zusammen. Mein Mann arbeitet im Schichtdienst. Immer wenn er Frühschicht hat, muss er sich danach nochmal ins Bett legen zum schlafen weil er so kaputt ist. Also bleibt kaum Zeit für mich. Sie lässt sich nur durch mich beruhigen, also habe ich auch wenn sie schläft kaum Zeit zu duschen. Ich habe am Tag wenn überhaupt nur ein paar Minuten für mich. Ich glaube ich schaffe das alles nicht mehr. Ich liege abends im Bett und weine. Schon wenn ich weiß, gleich muss ich sie hinlegen, könnte ich heulen. Ich habe Angst dass ich irgendwann falsch reagiere. Gibt es Stellen an die ich mich wenden kann? Immer wenn ich mit meinem Mann darüber rede, sagt er dass das nicht passiert und ich das toll mache. Ich glaube ihm nie.

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Hallo liebe Michelle,
fühl dich erst mal ganz lieb gedrückt!
Deine Reaktion ist total verständlich und Menschlich. Das ist ja auch einfach eine krasse nervliche und emotionale Belastung was du da beschreibst. Dafür musst du dich nicht schämen- im Gegenteil ich finde es mutig und stark sich auch negative Gefühle einzugestehen. Und ich finde es super dass du dir Hilfe suchen willst, hier gibt es sowas wie die „frühen Hilfen“, das läuft übers Jugendamt. Oder habt ihr eine Schreiambulanz bei euch in der Nähe?
Übers Jugendamt könntest du auch eine Familienhilfe bekommen, das wäre vielleicht auch gut, damit ihr mehr Unterstützung habt. Schichtdienst ist ja auch wirklich schwierig mit einem Familienleben vereinbar.
Gibt es bei euch Familie die dich entlasten können?
Liebe Grüße!

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Nein meine Familie wohnt 350 km weit weg

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Puh, das ist wirklich weit! Wäre es denn für dich vorstellbar das Angebot der frühen Hilfen zu nutzen? (Sofern es das bei dir in der Nähe gibt?) Die können so weit ich weiß doch auch ganz gezielt beraten und Kontakte vermitteln z.B. zu einer Familienhebamme oder so. Und dieses Angebot ist genau für solche Situationen gedacht, wenn man nicht mehr weiter weiß.
Liebe Grüße!

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Hallo du liebe..Du wirkst sehr reflektiert und deine Angst irgendwann weiter zu gehen sollte dein Mann ernst nehmen. Oft ist es aber einfach nur ein sehr lauter schrei nach Hilfe. Man will sozusagen seine Verzweiflung in Worte fassen.

Ich hatte auch so ein Exemplar und irgendwann habe ich nur noch mich selbst bemitleidet und war auch wütend auf meinen kleinen Zwerg. Wie und wo schläft sie denn wenn ich fragen darf? Hast du verschiedene Möglichkeiten, also mal Kinderwagen, mal trage mal auf dem Ball? Das hat mir unglaublich geholfen weil das schlafen legen dann wenigstens ein bisschen abwechslungsreich war- auch für mich.

Wir haben uns irgendwann eine Federwiege zugelegt. Ich weiß, die kleinen gewöhnen sich dran aberich war fertig mit den Nerv.an Tagen an denen ich extrem müde bin macht er auch durchaus jedes schläfchen da drin. Er schläft dadurch zwar nicht länger aber es geht schneller und stressfreier
Fühl dich umarmt

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Und warst du schonmal beim Osteopathen? Manchmal haben die kleinen Blockaden die schmerzhaft sein können. Wenn unser kleiner wegen Zähnen unruhig war hat er auch mal ein Viburcol bekommen, vielleicht beruhigt sie das an extremen Tagen?

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Und ich möchte deinem Mann nicht zu nahe treten aber dann kann er sich eben nach der Arbeit mal nicht hinlegen. Das kannst du ja auch nicht. Oberste Regel: wenn das Baby in Ausnahmesituationen ist dann verlangt es Hilfe..und ja, auch das kann man erwarten.

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Dein Mann muss dich entlasten! Er macht es sich sehr einfach mit seinem Spruch!

Drück ihm euer Baby in die Hand, wenn er von der Arbeit kommt!

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Hallo du!

Fühl dich gedrückt. Es tut mir sehr leid was du durchmachen musst.

Ich habe leider auch ein Exemplar Mann zu Hause, der oft glaubt aufgrund von Erwerbstätigkeit ein Anrecht auf (mehr) Schlaf und Ruhe zu haben.

Ebenso wohnt meine Familie mehrere hundert KM weit weg.

Mittlerweile bin ich selbst soweit, dass ich mit meinem Kleinen einfach für mehrere Tage, oder sogar ganze Woche, zu meiner Familie fahre. Dort wird das Baby der Oma oder dem Opa in die Hand gedrückt und ich setz mich in den Garten, geh in Ruhe duschen oder sonstiges.

Meins schreit aber nicht das ist ein Unterschied. Aber vielleicht klappt es bei der Familie besser weil du dich entspannen und entlasten kannst. Alles Liebe!