Hallo,
vielleicht kann mir ja jemand weiterhelfen. Wir hatten dieses Jahr 2 Fehlgeburten. Jeweils in der 8 SSW.
Leider können einem die Ärzte nicht viele sagen. Was die ganze Sache nicht verständlicher für uns macht. Ich denke jeder kennt die Frage "Warum wir und nicht ....?"
Jetzt haben uns mehrere geraten eine Genuntersuchung zu machen.
Ich bin mir aber nicht sicher ob wir das machen sollen. Eigentlich raten die Ärzte einem das erst nach 3 Fehlgeburten.
Hat den schon jemand Erfahrung damit gemacht? Können solche Untersuchungen oder andere helfen die nächste Schwangerschaft vielleicht sicherer zu machen?
Wir wünschen uns so sehr ein Kind. Aber ich möchte das nicht nochmal erleben.
Wäre nett wenn mir jemand ein paar Tipps schreiben könnte.
Liebe Grüße Thekla
Genuntersuchung nach 2 Fehlgeburten
Hallo Thekla,
mir wurde in der KiWu-Klinik im Vorfeld zu einer ICSI Blut für eine genetische Untersuchung abgenommen.
Heraus kam, dass ich eine sogenannte balancierte Translokation habe, d.h. bei mir sind grundsätzlich alle Chromosomen vorhanden (daher balanciert), jedoch sitzt ein Teilstück an dem falschen Chromosomenpaar und anders herum.
Mir wurde erklärt, dass bei der Eiproduktion in der Theorie zu 50% Eier mit zu viel oder zu wenig Chromosomen entstehen, 25% sind komplett i.O. und 25% so wie ich.
Die oben genannten 50% führen zu einer Trisomie (z.B. der bekannten Trisomie 21) oder Monosomie (z.B. Turner Syndrom) - sprich das Kind ist behindert und die Schwangerschaft führt im besten Fall zu einem sponten Abgang.
Zuzammengefaßt habe ich damit ein erhöhtes Fehlgeburtenrisiko.
Diese Fehlverteilung kommt ca. bei 8:1000 vor und ist damit nicht allzu selten (betrifft Männlein wie Weiblein).
Ich will Dir keine Angst machen, aber das wäre grundsätzlich eine Möglichkeit, warum Du mehre FG hattest.
Mein Arzt sagte, es gäbe bei Ihnen in der Klinik ca. 2 - 3 neue Fälle im Monat, bei denen eine Translokation festgestellt wird.
Wir haben nächste Woche einen Termin beim Humangenetiker, der uns die Ergebnisse nochmal richtig erklären wird ...
Ich drücke Euch die Daumen.
LG
Mäuschen
"Die oben genannten 50% führen zu einer Trisomie (z.B. der bekannten Trisomie 21) oder Monosomie (z.B. Turner Syndrom) - sprich das Kind ist behindert und die Schwangerschaft führt im besten Fall zu einem sponten Abgang."
Ich hoffe, das "im besten Fall" bezieht sich auf die umgangene Situation, selbst über den Tod oder das Weiterleben des eigenen Kindes entscheiden zu müssen. Wenn es Mutter Natur macht, ist das sicher trotz allem "angenehmer" als wenn man selbst unterschreibt, dass das Kind so wie es ist nicht willkommen ist.
Sollte das "im besten Fall" aber darauf bezogen sein, dass es pauschal immer "das Beste" ist, wenn Kinder mit Trisomien oder Monosomien die Schwangerschaft nicht überleben und der "beste Fall" dabei die natürliche Fehlgeburt ist (im Gegensatz zur selbst entschiedenen Abtreibung), finde ich den Ausdruck nicht verständlich.
Je nach Trisomie-Form sind die Kids nunmal lebensfähig. Manche sogar mit einer guten Lebenserwartung (qualitativ wie quantitativ!), solange es nicht als "das Beste" angesehen wird, ihnen normale medizinische Versorgung und soziale Zuwendung zu versagen. Die meisten Familien, die ein Kind mit Trisomie 21 haben, bezeichnen diesen Zufall früher oder später sogar als eine der besten Gegebenheiten, die ihnen wiederfahren ist in ihrem Leben. Könnte zu denken geben...
Noch ein Beispiel: Mädchen und Frauen mit Ullrich-Turner-Syndrom (Monosomie X)sind normal intelligent, können ein normales Leben führen und fallen häufig gar nicht als Trägerinnen dieser chromosomalen Besonderheit auf. Die Fertilität ist zwar eingeschränkt, aber damit sind sie ja auf der Welt auch nicht allein. Ebenso wie mit vorkommende Herzfehlern, die heutzutage meist problemlos operiert werden können. Wo liegt da die Behinderung, die rechtfertigen könnte, eine spontane Fehlgeburt als "besten Fall" zu bezeichnen?
Insgesamt ist es eine eher seltsame Formulierung, die jede Form von Trisomie und Monosomie ohne Unterschiede gleichsetzt ("sprich das Kind ist behindert") und darum für den Schwangerschaftsverlauf mit dem Kind offenbar pauschal eine Fehlgeburt als "besten Fall" voraussetzt. Ist das denn wirklich so? Immer? Für alle?
Liebe Grüße
Sabine
Hallo Sabine,
natürlich meinte ich damit, dass die Natur entscheidet und man selbst nicht vor der Entscheidung steht, nach einer Fruchtwasseruntersuchung entscheiden zu müssen, ob man die Schwangerschaft ausführt oder nicht.
Und ich sprach auch nicht von irgendwelchen chromosomalen Defekten oder vererbten Krankheiten, sondern von einer Translokation, die zu schwersten Behinderungen führen kann.
Da kann ich für mich persönlich nur sagen, ich wünsche mir zwar ein Kind - aber nicht um jeden Preis.
Und das jemand sagt, dass die Trisomie seines Kindes das Beste ist, was ihm je wiederfahren konnte, kann ich ehrlich gesagt kaum glauben ...
Das würde ja heißen, besser als ein gesundes Kind.....
Viele Grüße
Mäuschen
Hallo Du,
ich hab noch keine fehlgeburt gehabt und kann nicht weiter dazu sagen aber im bekanntekreis kenn ich jemand der auch so eine genuntersuchung hatte (hatten auch 2 FG)und dort hieß es das das Paar von den Genen her sehr gut zusammen passt. Es weiß leider keiner warum die Baby abgegangen sind aber ich wollte Dir damit nur sagen, dass nicht immer vielleicht was schlechtes dabei rauskommen muß.
Liebe Grüße und viel Glück für Euch
Hallo Thekla!
Lass Dich erst mal . Da hast Du heuer ja schon viel mitmachen müssen.
Ich hatte auch 2 FG (07/2005 10.SSW und 03/2006 11.SSW). Wir sind danach zu einem Humangenetiker gegangen, der unser Blut auf verschiedene Ursachen untersucht hat. Mir wurde dort auch gesagt, dass zu der Untersuchung eigentlich erst nach 3 FG geraten wird aber wir bekamen trotzdem einen Termin (Kasse zahlt auch).
Mit den Chromosomen war bei uns Gott sei Dank alles okay, allerdings wurde bei mir eine Blutgerinnungsstörung festgestellt, die wahrscheinlich an den FG schuld war. Wenn ich wieder schwanger werde (was ich bis heute leider noch nicht bin), muss ich täglich Heparin spritzen.
Also ich würde Euch raten, auf jeden Fall Euer Blut untersuchen zu lassen. Wenn nichts gefunden wird, dann waren die FG halt eine "Laune" der Natur, aber wenn eine Ursache gefunden wird, dann kannst Du beim nächsten Mal wenigstens was "machen".
Ich war irgendwie sogar ein bißchen froh, dass eine Ursache gefunden wurde, denn sonst wäre die Angst vor einer erneuten FG bei der nächsten SS riesengroß. So weiß ich jetzt wenigstens, dass ich was tun kann (auch wenn Spritzen nicht gerade angenehm ist).
Ich wünsche Dir alles, alles Gute. Falls Ihr Euch zu einer Untersuchung entschließt, wartet nicht allzu lange, denn das Ergebnis dauert auch noch mal 6 - 8 Wochen.
LG Isa
Hi, Thekla,
ich kann deine Gedanken sehr gut nachvollziehen. Auch ich hatte dieses Jahr bereits 2 Aborte, den letzten am 1.8. Meine Ärztin sagte uns, wir sollten mal über eine genetische Beratung nachdenken. Da müssten wir Fragebögen ausfüllen etc. Das sei alles sehr aufwühlend und umfangreich. Und die Gene würden erst nach der 3.FG untersucht, weil die Analyse schlichtweg zu teuer sei.
Ich entschied mich dagegen, weil mir sowieso schon alles zu viel war. Aber mein Freund wollte diese Beratung unbedingt und sagte, wenn wir das machen würden, müssten wir uns "beim nächsten Mal", sprich wenn wieder was schief geht, wenigstens keine Vorwürfe machen. Schließlich hätten wir dann alles getan, was in unserer Macht stand.
So überzeugte er mich und vor 2 Wochen saßen wir total nervös und ängstlich im Wartezimmer zur genetischen Beratung. Und dann kam alles anders: Wir mussten weder Fragebögen ausfüllen, noch wurden uns unangenehme Fragen gestellt oder dergleichen.
Die Ärztin, die übrigens sehr nett und einfühlsam war, erklärte uns, die Beratung sei dazu gedacht, mögliche Ursachen für eine FG auszuschließen. Dazu wurde eine Anamnese gemacht (Fragen nach Krankheiten bei mir und meinem Fraund) sowie eine Stammbaumerstellung. In diesem Stammbaum, der bis zur Generation der Großeltern geht, wurden alle Krankheiten markiert. Dann wurde uns erklärt, welche Ursachen überhaupt für FGs in Frage kommen, die Ärztin zeigte uns zahlreiche Bilder von Chromosomenveränderungen und skizzierte Prozesse, etc. Anschließend fragte sie uns, ob wir eine Chromosomenanalyse machen lassen wollen, da dies evtl. viele Fragen beantworten könnte. Ich dachte ja vorher, diese Untersuchung werde erst nach der 3.FG gemacht, weil das doch so teuer sei. Aber uns wurde - Gott sei Dank - gesagt, dass das die Krankenkasse übernimmt. Daraufhin wurde uns Blut abgenommen und die Ergebnisse erhalten wir innerhalb von 6 bis 8 Wochen.
So, lange Rede kurzer Sinn: Nehmt euch Zeit, darüber nachzudenken. Ich wollte das auch alles zuerst nicht. Und hinterher habe ich mich besser gefühlt, weil wir nun "die Sache in die Hand genommen haben". Natürlich haben wir auch gleichzeitig Angst, dass was "Schlimmes" rauskommt. Aber andererseits kann es ja auch eine ganz simple Ursache gehabt haben, gegen die wir was tun können. Und wenn gar nichts rauskommt, können wir beruhigt sein und brauchen uns später nicht sagen: Hätten wir das damals mal doch gemacht.
Ich hoffe, ich konnte dir mit dieser langen Erklärung helfen, eine Entscheidung zu treffen. Letztendlich müsst ihr selbst wissen, was für euch das Beste ist. Und wenn ihr euch dagegen entscheidet, kann euch auch niemand dazu zwingen.
Also, ich wünsche dir ganz viel Kraft und Zuversicht - denn ich weiß: daran mangelt es einem nach 2 FGs.
Alles Gute,
die Knuddelkuh
Hi!
Leider weiß ich nicht wo Du wohnst, aber die Heidelberger Uni ist da sehr erfahren und berät in Sachen FG kompetent und einfühlsam.
Manchmal liegt ja auch eine Blutgerinnungstörung oder ein Hormonmangel vor.
Laßt Euch unverbindlich von einer Fachklinik beraten. Ob Ihr dann wirklich noch genaue Diagnostik in Sachen Genetik macht muß ja nicht gleich entschieden werden!!!
Zum Mut machen kann ich Dir noch sagen: Hab im Bekanntenkreis 4 (!!) Mädels mit jeweils 2 FG, alle haben bzw bekommen jetzt ein gesundes Kind, eine sogar das 2te - ohne eine weitere FG dazwischen.
Ganz viel Kraft und Glück,
Hermiene
Ich hatte letztes Jahr auch 2 Fehlgeburten.
Mein Arzt wollte auch nach langen gesprächen und hitzigen Diskussionen keine Untersuchung machen, sozusagen erstmal die 3. Schwangerschaft abwarten. Daraufhin habe ich den Arzt gewechselt.
Der andere Arzt hat mich dann auch endlich ernst genommen.
Dann hatte ich eine Gebärmutterspiegelung, einen Hormonspiegel und mit meinem Mann die Genberatung, bzw. Analyse.
Ich hatte nur eine leichte Erhöhung der männlichen Hormone, dafür habe ich ganz leichte Cortisontabletten verschrieben bekommen.
Sonst war alles bei den Untersuchungen "normal", und nichts auffälliges.
Im zweiten ÜZ nach den Untersuchungen bin ich wieder schwanger geworden, und mittlerweile in der 32. SSW
Also, mach´die Untersuchungen, damit Du weißt was los ist, und dann habe schnell den Mut es wieder zu probieren.
Sandy
Hallo Thekla!
Ich hatte dieses Jahr mit Abstand von genau 6 Monaten 2 Fehlgeburten.
Mein Arzt hat uns auch zu einem Humangenetiker überwiesen, obwohl die meisten Frauen wohl erst nach dem 3.-4. Mal dorthin geschickt werden.
Den Befund bekamen wir nach nicht mal knapp 2 Wochen, unsere Chromosomen sind unverändert und es wurde rein gar nichts gefunden.
Ebenso unauffällig sind die Blutbefunde, ausser einer wirklich minimalen Schilddrüsen-Unterfunktion, die sich wohl erst anschleicht, habe ich überhaupt nichts. Den Befund des Hormon-Status bekomme ich nächste Woche, bin gespannt, ob dort dann etwas ist, aber ich denke nicht.
Ich bin sehr viel beruhigter, seitdem ich all diese Untersuchungen gemacht habe, weil ich weiß, daß ich eigentlich gesund bin und es scheinbar an der Natur liegen muß, daß unsere 2 Sternchen nicht leben konnten/wollten.
Mein Freund und ich blicken positiv in die Zukunft, wir gehen die ganze Kinderwunsch-Angelegenheit sehr viel ruhiger an und wir haben beide sehr viel aus den letzen Schicksals-Schlägen gelernt.
Vielleicht liegt das Alles auch an dem Stress, den man sich durch die Arbeit zuführt oder vielleicht steigert man sich zu sehr in den Kinderwunsch hinein, woran es auch liegen mag, niemand hat so schlechte Erfahrungen verdient und zum Lachen ist es alles nicht, ich bin viel ernster und erwachsener geworden in diesem Jahr, würde mir oft wünschen, wieder öfter lachen zu können.
Meine Meinung ist, es kann nicht schaden, zum Humangenetiker zu gehen.
Wenn du etwas hast, dann hast du es ohnehin, wenn nicht, dann bist du beruhigter.
Frag mal bei deinem Arzt nach, ob er dir nicht eine Überweisung schreiben kann, sonst musst du glaube ich bezahlen, ist wohl nicht so günstig.
Liebe Grüsse
Miezimaus
Hallo,
ich hatte im März und Juli 07 eine FG , im Juli waren wir in der genet. Beratung .
Uns überwies meine neue FÄ dahin , außerdem hatte ich 96 schon eine ELS und unser 2. Sohn ist nicht gesund .
Wir sind sehr froh dort gewesen zu sein , bei beiden ist alles i.O. und es wurde keine Ursache für die FG gefunden .
Uns wurde Blut abgenommen , mir mehr als meinem Mann , ein Familienstammbaum angelegt und einiges gefragt , aber es war überhaupt nicht schlimm und wir wollten einfach Sicherheit .
Wäre bei einem von uns beiden was raus gekommen , was ein Risiko für weitere FG ist , hätten wir falls es nicht zu behandeln ist vom Kinderwunsch Abstand genommen .
Wir haben 7 Wochen auf das Ergebnis gewartet , aber das war es uns wert .
Überweisen kann der FA oder auch Hausarzt und genet. Beratungsstellen gibt es in Unikliniken oder großen Arztpraxen , wo viele Ärzte zusammen arbeiten .
Irgendwo las ich mal , ab 35 J. zahlt die KK ab der 2. FG , davor ab der 3. FG oder wenn es in der Familie Auffälligkeiten gibt .
L.G.
Anja
Hallo,
wir haben im August 2007 eine stille Geburt in der 18.+5 SSW. gehabt. Seit der 12. SSW haben wir gehofft und gebangt, weil bei der NT-Messung (8,6mm) ein Risoko Trisomie 21 von 1:2 und Trisomie 13/18 von 1:8 errechnet wurde.
Am 15.08. hörte das Herz unserer kleinen Maus auf zu schlagen und am 16.08. brachte ich sie auf die Welt.
Uns wurde zu einer genetischen Untersuchung geraten, obwohl es erst die 1. FG war und wir eine gesunde Tochter haben.
Den Termin zur gen. Untersuchung haben wir am 02.10..
Außerdem warten wir noch auf das Ergebnis der gen. Untersuchung unserer kleinen Maus.
Ich wünsche mir auch ein weiteres Kind, habe aber genauso eine Angst, wie du, das wieder etwas schief geht. Hab auch des öfteren noch Phasen, wo ich ganz traurig bin.
Ich wünsche dir viel Kraft und Mut für eine weitere SS.
LG sternchen