Abschabungen sind fast NIE notwendig!!

Hallo ihr Lieben!

Leider hatte ich nun bei meiner 2. SSW eine verhaltene Fehlgeburt (missed abort).
Das heißt in der 7. SSW hat man nur Fruchthöhle + Dottersack gesehen.

In der 8. SSW war der Embryo erst 3 mm groß und kaum ein Herzschlag zu erkennen.
In der 9. SSW war maß der Embryo 4 mm und es war kein Herzschlag da!
In der 10. SSW wurde vorsichtshalber nochmal ein US gemacht, aber da konnte man eindeutig sagen, dass es 100% nichts mehr werden wird.

Ich habe meinen Frauenarzt (= Oberarzt vom Landesklinikum) gefragt, was ich nun weiterhin tun sollte. Er sagte mir, dass ich eine Abschabung machen kann, wenn ich das wünsche. Es birgt aber immer Risiken (Narkose, Verletzung der Gebärmutter).

ODER

ich kann mich für den natürlichen Weg entscheiden und warten, bis es von selbst abblutet. Was aber leider einige Wochen dauern kann. (Bei mir blutet es jetzt in der 13. SSW ab)
Ich fragte ob das nicht gefährlich sei, solange zu warten.
Er sagte NEIN KEINESFALLS. Es ist NICHT gefährlich, DENN es blutet IMMER von selbst ab. Und in manchen Ländern werden überhaupt KEINE Abschabungen mehr bei Fehlgeburten gemacht.
Weil es einfach NICHT NOTWENDIG ist, solange alles abgeht.

Eine Abschabung ist nur notwendig, wenn nicht alles von selbst abgeht.

Wie ich in den Foren lese, hätten 99% aller Frauenärzte sofort zu einer Abschabung geraten. Und wahrscheinlich nicht mal bis zur 9. oder 10. SSW gewartet. (Es gibt Fälle, da konnte man erst in dieser Woche eine Herzaktivität erkennen).

Also liebe Mädls. Solltet ihr in meiner Situation sein, und der Natur ihren freien Lauf lassen wollt, lasst euch nicht zu einer Abschabung zwingen oder überreden!

Ausserdem besteht nicht die Gefahr, dass ihr euer Kind verliert, obwohl es vielleicht doch gelebt hätte. Es gibt solche Fälle, wo zu einer Abschabung geraten wurde und dann hat doch noch das Herzchen geschlagen!
Ich kenne persönlich jemanden. Das Kind ist nun 10 Jahre alt :-)

Alles Liebe!

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hallo,
du sprichst mir aus der seele!!!!ich selbst habe am letzten freitag begonnen meinen krümel zu verlieren. erst sah es noch gut aus, am freitag und am sontag setzten aber starke blutungen ein mit frischem blut. im KH war nur noch die fruchthülle zu sehen aber keine anlagen mehr. dann bin ich mit schmerzen nach hause und habe bis di gewartet und bin dann zu meiner FÄ die mir sofort zur ausschabung geraten hat, obwohl auf dem ultraschall nichts außer der schleimhaut mehr zu sehen war.

sie meinte ich würde sonst wochen bluten und ne iinfektion riskieren.

dienstag war die ausschabung und seit dem blute ich immer noch und habe immer noch schmerzen(von der gelbkörperzyste) und bereue nicht auf mein bauchgefühl gehört zu haben. denn im op bericht stand: nur wenig MA.....also.....mädels seit nicht so dumm wie ich, sondern hört auf euren körper!!!!!!!

lg

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Das kann man aber nicht wirklich verallgemeinern, oder ?

Ich hatte gestern eine Ausschabung wegen einem Missed Abort.

Das Baby war in der 9. Woche schon zu klein (ca. 5 mm mit Herzschlag). Wurde 2-3 Wochen zurückgestuft. 2 Wochen Später war es ca. 1,5 cm groß mit Herzschlag und am beim nächsten Termin (4,5 Wochen später) war es nur 1,8 cm groß und keine Herzaktivität mehr feststellbar.

Ich wäre eigentlich, von der letzten Regel ab gerechnet, schon 14.-15. Woche gewesen.

Meine Frauenärztin riet mir zur Ausschabung.

Vielleicht gibt´s da einen bestimmten Zeitraum, den man abwarten kann ??

Bzw. nach einer bestimmten Zeit geht man davon aus, dass es nicht mehr alleine abgeht ???

Wäre jetzt meine Vermutung.

Denn sonst hätte meine FA mir sicher nicht zu einer Ausschabung geraten ohne die andere Möglichkeit zu erwähnen.

LG

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Also mein FA hat eben gesagt dass es IMMER von selbst abgeht.
Es kann nur passieren, dass nicht alles abgeht. Aber passieren tut es immer von selbst. Es kann aber eben ein paar Wochen dauern, bis es zum Abbluten beginnt.
Letzendlich muss es eh jede Frau selbst entscheiden, ob sie eine Abschabung möchte, oder ob es auf natürlichem Weg abgehen soll.

Nur finde ich, sollte eben auch jede Frau richtig aufgeklärt werden, und sie sollte auch frei wählen können, wie sie es möchte.

Und das ist der springende Punkt, dass die meisten FA einem gar keine Wahl lassen und nicht richtig aufklären. Aber eh logo, denn bei einer Abschabung verdient ja wieder jemand #augen

lg

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Hallo

wenn man mal ganz streng nach Lehrbuch geht dann ist eine MA erst dann der Fall wenn nach 3 MONATEN noch keine Blutung eingesetzt hat. und das ist wirklich so gut wie nie der Fall. Aber eine Frau die ganze Zeit über zu betreuen und zu begleiten kostet Zeit und damit auch Geld. Und so traurig es auch ist, dafür haben die meisten FÄ nicht das Budget. Mit einer AS hat man das "Problem" schnell vom Hals. Und leider klären die wneigsten FÄ in dem Fall wirklich auf. Viele kennen sich auch einfach selbst nicht richtig aus, weil es eigentlich kaum bestandteil der Ausbildung ist. Das wird mal ganz kurz angerissen und mit 3 Sätzen erwähnt, aber wirklich lernen was bei einem natürlichen Abgang normal ist tun Ärzte nicht.

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Hallo,

ich wünschte meine damalige FA hätte mir auch die Option zum natürlichen Abgang gegeben!
Ich hatte 2007 meine erste FG in der 7./8. SSW. Es war ein Windei und die Blutung hatte bereits angefangen. Die Ärztin schickte mich aber sofort zur AS! Über andere Varianten hatte sie mich gar nicht erst aufgeklärt. Ich war mit der Situation total überfordert und hab meiner FA blindlings vertraut. Dachte, das müsste so nach einer FG gemacht werden. #gruebel
Aber gerade in diesem Fall hätte sie mir sagen müssen, das ich auch abwarten kann. Danach habe ich mir gleich 'nen neuen Arzt gesucht! #aerger

Meine zweite AS war leider notwendig. Ich hatte 2008 (fast ein Jahr später nach meiner ersten FG) eine stille Geburt in der 18. SSW und es waren noch Reste in der Gebärmutter, die entfernt werden mussten.

LG
Pina mit zwei Mädels an der Hand und #stern Aidan (18. SSW) ganz fest im #herzlich

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Hallo

Im Prinzip sprichst du mir aus dem Herzen.
Ich halte eigentlich auch nicht viel von einer AS. Meine FÄ hatte mir damals sofort zu einer AS geraten und ich hatte auch nicht wirklich die Chance mich mit der natürlichen Alternative auseinanderzusetzen.

Andererseits denke ich, dass man manchmal einfach nicht drumrum kommt. Es kann auch passieren, dass der Blutverlust während der Abblutung zu groß wird und das kann dann auch gefährlich werden.

Ich denke man kann das nicht verallgemeinern.

Aber wenn es möglich ist würde ich immer den natürlichen Abgang bevorzugen #pro
Das heißt, das Beste wäre natürlich gar keine FG.

LG

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Nur ist das Risiko einer Atonischen Blutung auf Grund eines natürlichen Abgangs etwa so groß wie das Risiko das eine solche Blutung bei einer AS ausgelöst wird

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Danke für deinen Beitrag.
Ich hatte am 31.08./01.09. eine FG in der 8.Ssw. Es begann mit Schmierblutungen. Unser Krümel konnte sich wohl nicht richtig einnisten und so konnte man auf dem US nur eine hochaufgebaute Schleimhaut mit einer kleinen Aussparung erkennen. Da es Wochenende war, mussten wir in die Notaufnahme. Dort wollten sie mich auch gleich zu einer AS dabehalten. Zum Glück hatte ich noch bevor wir losgefahren sind mit meiner Hebamme telefoniert, die mir gesagt hat, ich soll auf keinen Fall gleich einer AS zustimmen, sondern erstmal abwarten, wie es sich entwickelt. Falls ich große Schmerzen bekomme oder es sehr stark blutet, müssten wir auf jeden Fall nochmal in die Klinik. In der Klinik meinten sie zwar, es sei verantwortungslos, wenn ich heimgehen würde, da es zu Entzündungen, Wucherungen usw. kommen könnte.

Aber es ging zum Glück von selbst alles ab. Es hat eine Woche geblutet und danach war auf dem US nur noch eine normale Schleimhaut zu sehen und das hcg war auch wieder ganz unten. Ich hatte so Angst, dass sie bei einer Ausschabung etwas verletzen könnten.

Und siehe da, ich glaube, es nähert sich schon wieder ein ES. So konnte mein Körper selbst alles regeln. Gut, ich war noch bei meiner Heilpraktikerin, die mich sehr unterstützt hat.

Überlegt es euch bitte genau, ob ihr gleich eine AS vornehmen lasst. Ein paar Tage warten schadet dem Körper nicht und zur Not kann man immer noch eine AS vornehmen lassen. Aber der Körper kann das meist von allein sehr gut regeln, ohne das man ihm dazwischenpfuscht.

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Hallo,

ich bin seit ein paar Wochen stille Mitleserin ... uns Leidensgenossin. :-(

Ende Mai hatte ich einen MA bei 10+4 #heul ... mir wurden im Krankenhaus beide Möglichkeiten aufgezeigt.

Bitte vergesst nicht, dass die Ausschabung ein "Routineeingriff" (sorry für den Ausdruck) ist. Sicher besteht wie bei jedem Eingriff ein Risiko. Ich hatte und habe Vertrauen zu den behandelnden Ärzten und bereue meine AS in keinem Fall!
Vielmehr war die Gewissheit, mein verstorbenes Baby in mir zu haben unerträglich #heul

2-3 Wochen auf einen natürlichen Abgang zu warten, muss man nervlich durchhalten können ... ich hätte das nicht durchgestanden.

Ich ziehe meinen Hut vor Allen, die einen natürlichen Abgang durchstehen und zünde eine #kerze für unsere #sterne an.

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Es tut gut, das zu lesen.

Ich hatte vier Fehlgeburten.

Nr. 1 in der 6 SSW: da es Zwillinge waren und der andere im Eileiter festsaß, bin ich um eine große OP nicht herumgekommen.

Nr. 2 in der 5. SSW: da ich extrem früh die SS bemerkte und mein FA auch sehr früh feststellte, dass etwas nicht stimmt, schickte er mich sofort ins KH zu weiteren Untersuchungen bzw. einer Ausschabung. Da die Ärzte sich nicht sicher waren, ob es wieder eine EU ist (da auf dem US natürlich noch nichts zu erkennen war), machten sie zur Sicherheit gleich eine Bauchspiegelung mit anschließender Ausschabung.

Nr. 3 in der 7. SSW: da zu dem Zeitpunkt klar war, dass das Baby in der Gebärmutter sitzt, war keine Bauchspiegelung nötig. Mein FA schickte mich trotzdem sofort ins KH, weil er meinte, man muß auf jeden Fall eine Ausschabung machen, damit keine Reste zurückbleiben, die dann Vernarbungen und Entzündungen hervorrufen können.

Für mich waren die OPs alle der absolute Horror vor allem für die Psyche. Außerdem habe ich extrem Angst vor Vollnarkosen, da eine Bekannte von einer Arbeitskollegin von mir gestorben ist (junge gesunde Frau), weil sie bei einer Ausschabung nicht mehr aus der Vollnarkose erwacht ist.

Die ganzen OPs waren immer mit ca. 1 Woche KH-Aufenthalt verbunden (bis mal die Blutergebnisse davor und danach alle gemacht waren und die untätigen Wochenenden abgewartet waren!!!), was mir immer das Gefühl gegeben hat, dass ich todkrank bin.

Nr. 4 schließlich in der 5. SSW: da zwischen Nr. 3 und Nr. 4 sieben Jahre liegen, wurde ich in der Zwischenzeit gelassener, selbstbewußter und ähem... klüger. Ich war völlig auf mich allein gestellt in der Entscheidung, da mein (mittlerweile anderer) FA im Urlaub war. Ich entschied mich für Abwarten, da mir das meine innere Stimme gesagt hat. Die Blutung kam von selbst. Als sie vorbei war, bin ich zur Nachkontrolle zum FA, der meinte, es sei alles in Ordnung. Ich glaube, wenn ich gleich zu ihm gegangen wäre, hätte er mich auch nicht ins KH geschickt.

Psychisch war für mich die 4. FG nicht sehr schlimm, da ich den Prozess des Loslassens durch das miterlebte Abbluten durchmachen durfte. Ich hab mir die Blutklumpen, die ich erwischt habe, in die Hände genommen, gestreichelt und mir vorgestellt, dass DAS jetzt wohl mein Baby ist. Ich habe es bewußt und selber abgegeben, und nach ein paar Stunden Trauer war es für mich dann in Ordnung. Die Blutung war nicht anders als sonst, wenn ich meine Tage hab.

Der einzige Grund, bei dem ich eine Ausschabung bevorzugen würde, wäre, wenn die Frau es psychisch nicht aushält, ein totes Baby im Bauch zu haben, bis es von selber abblutet. Das war bei mir beim ersten Mal der Fall. In dem Moment, als ich innerlich wußte, das Baby ist tot (die Ärzte waren zu dem Zeitpunkt noch anderer Meinung und wollten mir einreden, ich würde mich täuschen), wollte ich es sofort raushaben aus meinem Körper, weil ich das Gefühl hatte, es vergiftet mich. Die Wartezeit bis zur OP habe ich fast nicht ausgehalten. Aber die anderen Male war das nicht der Fall, und ich würde heute ein natürliches Abbluten auf jeden Fall bevorzugen.

Im übrigen, als ich mit meiner zweiten Tochter schwanger war, bekam ich in der 9. SSW ungefähr Bauchkrämpfe und Blutungen, und uns war klar, dass ich das Baby verliere. Wir sind dann ins KH gefahren, dort wurde ich untersucht: keine Herztöne mehr. Baby tot. Ich wurde auf die Station verlegt, mußte auf die Ausschabung warten. Ein paar Stunden lag ich da und habe nur geheult mit meinem Mann. Bis wir es schließlich schafften, es zu akzeptieren, eine spontane Urlaubsreise überlegten. Dann wurde ich nochmal zum Ultraschall geholt, weil der Oberarzt nochmal draufschauen wollte vor der Ausschabung. Er sagte nur: "Das Herz schlägt doch. Schauen Sie mal." Meine kleine Tochter war ein sogenannter Eckenhocker. Und die Blutung, die war harmlos gewesen!

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Hallo!

Es tut mir leid, dass du schon so viele Fehlgeburten durchmachen musstest!

Der letzte Absatz deines Beitrages ist der beste Beweis, dass oft viel zu früh reagiert wird. Auch Ärzte können sich mal irren. Das ist doch der Horror, wenn ein gesunder Embryo entfernt wird, nur weil der FA nicht warten kann, und zu früh Entscheidungen trifft #schock

Ich finde das sehr verantwortungslos! Solange es der Frau gut geht, sollten sich die Ärzte doch so lange Zeit lassen, bis sie wirklich zu 100% sicher sein können #klatsch

Ich bin echt froh, dass mein FA mich Woche für Woche ins KH bestellt hat um nochmal zu gucken. Erst nach dem 3. Ultraschall im Zeitraum von 4 Wochen hat er gesagt, dass es ganz bestimmt nichts mehr wird. Und die Zeit davor, hat er kein einziges Mal negative Äußerungen gemacht.

Aber er meinte auch, dass manche Frauen es psychisch nicht aushalten, wenn sie wochenlang einen toten Embryo im Bauch haben.

Doch wie gesagt, wenn medizinisch problemlos... sollte JEDE Frau die Entscheidung selbst treffen können!!

Alles Liebe!