am Freitag Abbruch / Stille Geburt....

Nach unserem langen Kampf für ein Baby haben wir letzten Donnerstag die grausige Nachricht bekommen, dass unser Wunschkind krank ist.

Jetzt habe ich für Freitag einen Termin in der Klinik und weiß gar nicht, was mich erwartet. Der Prof. welcher die FU machte, versicherte mir, wenn es zu lange dauert und nach Größe des Kindes noch machbar wäre (bin dann 16+3), würde er operativ eingreifen (Cürretage).
Die letzten Tage waren schon der Horror und jetzt diese Ungewissheit, was alles auf mich zukommt.
Wie war es bei Euch? Auch die Zeit danach? Blutungen, Schmerzen etc.....
Fällt man seelisch noch tiefer, wenn die SS-Hormone nachlassen????
So viele Fragen.....

Habe ich überhaupt nochmal eine Chance schwanger zu werden?????

Traurige Grüße
Leoba

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Hallo,

erstmal tut es mir leid, dass Dein Baby gehen muss. Kann das so nachempfinden...
Hatte vor sieben Monaten selbst eine MA in der 15+6 SSW.

Also so grausig es klingt, um jetzt mal Dir die Angst etwas zu nehmen.
Du kommst morgens ins KH, dann wird Dir erstmal ein Zugang gelegt. Dann bekommst Du ein Vaginalzäpfchen, welches die Wehen auslöst.

Alle zwei bis drei Stunden, so lange die Wehen auf sich warten lassen.

Du kannst Schmerzmittel ohne Ende haben. Ich bekam eine PDA und ich hatte, bis auf die seelischen Schmerzen, die Dir leider keiner ersparen kann, keine so großen. Die Wehen waren zwar heftig (es ist ja eine Geburt), aber durch die PDA echt erträglich. Mir sagte man, dass es bis zu drei Tage dauern kann, was aber zum Glück bei mir nicht der Fall war. Es dauerte 12 Stunden, bis mein Mäuschen aus mir draußen war. Es flutschte einfach aus mir heraus, ohne Pressen, so wie ich mir das vorgestellt habe. Die Hebamme war bei einer anderen Geburt und ich war heilfroh, dass mein Mann und ich das alleine erlebt haben.

Aber ganz ehrlich, finde die Aussage vom Prof. komisch, mir wurde versichert, dass es keinen anderen Weg gibt das Baby zu bekommen, ausser dem KS, was man aber in der Größe eigentlich nicht macht, eben weil das Baby schon Knochen hat, ist es für eine Küretage schon zu groß und Du bist ja weiter als ich damals.

Auch wenn es hart klingt, aber versuche durchzuhalten. Es ist so wichtig, dass Du Dein Kind siehst. Ich hatte eine wahnsinnige Angst davor....
wollte es zuerst gar nicht sehen, war so geschockt, ich war ja gar nicht darauf vorbereitet. Obwohl ich bezweifle, dass Deine Situation die bessere ist...
Aber wie gesagt, zieh das Ganze durch, es hilft Dir später bei der Trauerbewältigung. Habe auch im Forum vor dem ganzen Drama geschrieben und vielen haben mir den Rat gegeben, mir das Baby anzusehen. Es ist wirklich nicht schlimm, nur halt sehr sehr klein, aber trotzdem Dein Kind.

Du kommst nach der Stillen Geburt gleich in den OP zur Ausschabung. Wenn Du eine PDA hattest, wird diese nachgespritzt, sodass Du keine Vollnarkose mehr brauchst. Wenn Du möchtest, kannst Du die Ärzte nach einem Schlafmittel während der OP fragen, ist nur ganz leicht und Du bekommst von dem Ganzen nichts mit. Ich emfand dies als angenehm, wenn man in diesem Augenblick es überhaupt als angenehm bezeichnen kann, eher als erträglich.

Die Blutung war bei mir nicht sehr stark. Ich hatte danach auch keine Schmerzen auch zu Hause nicht. Am Tag der Einleitung durfte ich nicht wieder heim, aber am nächsten Tag.

Die Tage zu Hause waren wie leer, ich fühlte mich total leer. Mein Mann holte mich mit meinen Kindern ab, aber Trost war das auch keiner. Ich stand da mit meiner Mappe (Foto des Kleinen und Fußabdruck) sowie Adressen mit Trauerbewältigung, aber ich hab mich innerlich so leer, so nutzlos gefühlt. Hatte ja schon Umstandshosen tragen müssen und mein Bauch war schon deutlich sichtbar....

Hatte das Glück, dass die im KH sehr einfühlsam waren und bestehe bitte drauf, dass Du vom Kreissaal mit lauter glücklichen Mamis abgeschirmt wirst. Keiner Frau sollte dies zugemutet werden. Bei uns hat das recht gut geklappt.

Hatt noch 14 Tage Schmierblutung und meine erste Periode nach der Ausschabung kam 6 Wochen danach, aber so schlimm, dass ich einen Eimer unterstellen hätte können. Dies war dann wohl nochmals eine Art Reinigung und auch mit immensen Schmerzen verbunden.

Die nächste Periode war nicht so schlimm, war zwar immer noch heftig, aber hab lange nicht so geblutet.

Tja und was soll ich sagen, ich wurde drei Monate nach der FG wieder schwanger....

Konnte und kann mich übrigens noch gar nicht richtig freuen, hab immer noch totale Angst, dass das Baby wieder einfach abstirbt, aber ich versuche positiv zu denken, nehme ASS100 und brüte vor mich hin. Habe übrigens auch ein ganzes Weilchen vor dem letzten Kind auf eine Schwangerschaft warten müssen.

Bei diesem Kind ging es richtig schnell und das wünsche ich Dir auch, auch wenn die Schwangerschaft bestimmt nicht entspannt verlaufen wird, die Illusion kann ich Dir nehmen. Hört sich zwar hart an, ist aber so, aber es zählt schließlich das Endergebnis...

Ich hoffe, Dir jetzt mit meinem doch sehr ehrlichem Bericht, die Angst etwas genommen zu haben, bzw. dass Du weißt, was ungefähr auf Dich zukommt. Es ist zwar nicht bei jedem gleich, aber doch sehr ähnlich.

Wünsche Dir alles Liebe und Gute und vorallem viel Kraft

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Ich danke Dir sehr für Deinen ausführlichen Bericht!
UND ich wünsche Dir ganz viel #klee#klee#klee für Deine Schwangerschaft!

LG Leoba

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Hallo Leoba,

Es tut mir sehr leid das ihr euer Wunschkind zu den Sternen lassen müsst.

Ich war 15+2 als die Ärzte entschieden haben, die Geburt einzuleiten und anschließend eine Cürettage zu machen.

Also ich empfand alles so als würde ich träumen, wie unter schock. 10 Stunden nach der Einleitung war das Krümelchen da. Die Wehen konnte ich dieses mal sehr gut ertragen, obwohl ich sonst immer dachte ich würde sterben. Die Geburt an sich ist gar nicht schlimm. Schlimm ist eher das seelische...

Ich empfand die Geburt als Befreiend, jedoch war unser Krümel schon im Mutterleid gestorben.

Es ist seltsam wie schnell der Körper wieder ganz normal ist. Nach 2 Wochen erinnerte nichts mehr an meine Schwangerschaft. Nach der Ausschabung hatte ich wirklich keine Schmerzen und die Blutungen waren wirklich nicht schlimm.

ich wünsche dir viel Kraft #klee

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Hey,
ich hatte eine stille Geburt in der 22.ssw. weil mein Sohn nicht Lebensfähig gewesen wäre.
Ich habe Tabletten zur Einleitung bekommen ,dadurch wurde mir unglaublich übel & ich musste mich häufiger übergeben.
3 Tage später bekam ich erst stärkere Wehen, Abends um 19 Uhr war es soweit, mein Engel machte sich auf den Weg.
Während dessen musste ich mich auch noch häufiger übergeben.

& plötzlich war er auch schon da.
Die Hebammen nahmen ihn , er wurde Not-getauft, weil er lebte.
Dann haben sie ihm auf die Brust gelegt.
Ich konnte ihn in den Tod begleiten & eine Stunde mit ihm alleine verbringen.
& ich war glücklich & unglaublich Stolz & voller Mutterglück ,dass er so gekämpft hat & überlebt hat ,damit er beerdigt werden kann.

Das Glücksgefühl hat alle trauer überwogen in dem Moment.
Danach wurde ich ihn den Op gebracht & ausgeschabt.
Ich hatte keine Schmerzen , mir war nur sehr Schwindelig & mein Kreislauf war im Keller.
Daher es Abends war , habe ich dann geschlafen & am nächsten Tag war mir immer noch sehr schwindelig & mein Puls ziemlich niedrig, das legte sich nachdem ich Obst gegessen habe.
Ich hatte da noch keinen Schwangerschaftsbauch, daher ich kein Fruchtwasser hatte, Schwangerschaftsanzeichen auch keine.

Also da war keine veränderung.
Blutungen hatte ich 2 Wochen .

Der Zusammenbruch kam nach 2 Wochen .
Danach war ich 1 Jahr krank geschrieben , wegen einer reaktiven Depression.
Bei jeder Schwangeren ,selbst im Tv habe ich geheult..
Nach 12 Monaten wurde ich wieder schwanger & vorallem die ersten 20 Wochen waren der reinste Horror.
Ich hatte vor jedem Ultraschall Angst , meine Tochter könnte auch krank sein.
Nun ist es schon 3 Jahre & 5 Monate her & ich vermisse ihn immernoch.
Aber man denkt nicht mehr jede Sekunde daran, man lernt damit zu leben .

Ich wünsche dir alles,alles Gute #liebdrueck

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Hallo Leoba,

mein Sohn wurde bei 16+4 tot geboren.
Ich habe ihn "normal" nach eingeleiteten Wehen geboren.
Es ist der letzte Liebesbeweis den du deinem Baby erweisen kannst.
Ich weiß nicht, ob du weißt wie der operativer Eingriff, von dem du geschrieben hast, durchgeführt wird? Aber ich würde das für mein Kind nicht wollen, bzw. wollte ich das nicht, obwohl er das ja nicht mehr mitbekommen hätte.
Diese Geburt gehört zum Abschied nehmen dazu! Sie ist wichtig, damit dein Körper sich auf die Hormonumstellung einrichten kann.
Jetzt, nachdem ich das alles durchmachen musste, sehe ich das nicht mehr als Qual an.

Ich wurde nach der Geburt auch ausgeschabt. Danach hatte ich keine Schmerzen. Die Blutungen hielten bei mir etwas länger. Es kommt aber auch darauf an, wie gründlich der Arzt ausschabt ... Weniger ist hier meist besser!

Ich wünsche dir viel Kraft für morgen.
Nimm dir die Zeit zum verabschieden die du brauchst!
Alles Gute!

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ich kann mich nur anschließen

bei mir wars die 15. ssw und ich hätte auf eine stille geburt bestanden, wenn sie mir nicht von vornherein nahegelegt worden wäre!

mir war wichtig mein kind zu sehen und auch an einem stück! (klingt hart)

wir haben uns auch für eine eigene beisetzung enschieden im familiengrab und ich muss ehrlich sagen, wir hätten nicht besser entscheiden können!

schmerzen hatte ich kaum.

alles gute #liebdrueck