Schlag ins Gesicht...

Liebe redheaven,

solche Situationen werden immer wieder auf dich zukommen. Besonders, wenn noch niemand von deiner Schwangerschaft wusste bzw. jetzt von deinem Verlust.
Es werden weiterhin Babys geboren, auch in deinem Umfeld. Das Leben geht unerbittlich weiter. Und jedes neue Leben ist ja auch erst einmal etwas Positives.
Man trifft ständig auf Schwangere und Neugeborene. Ich nicht nur privat, sondern auch noch beruflich. Igel dich da nicht ein. Jede dieser Frauen hat auch ihre Geschichte. Irgendwann wirst du die glücksstrahlende Schwangere sein. Man wird dir auch nicht ansehen, was du bis dahin durchgemacht hast.
Du sagst selber, deine Freundin weiß nicht, was ihr durchgemacht habt. Ebenso wenig wirst du wissen, was sie durchgemacht hat. Rede mit ihr. Wenn es deine Freundin ist, wird sie dich verstehen. Ihr seid beide in absolut extremen Situationen und braucht einander.
Das Leben ist absolut ungerecht. Aber da kann niemand etwas für. Weder du, noch deine Freundin. Lasst euch davon nicht auseinander bringen.

Ich wünsche dir ganz viel Kraft und alles Gute

Hallo, ich kann dich nur zu gut verstehen. Wir versuchen seit Dezember 2015 schwanger zu werden. In dieser Zeit sind einige Freundinnen schwanger geworden und haben sogar entbunden. Teils im ersten ÜZ. Wir hingegen haben 3 Fehlgeburten in folge einstecken müssen. Mir fällt es auch schwer mit ihnen umzugehen, obwohl ich Ihnen alle ihr Glück wirklich von ganzen Herzen gönne! Natürlich möchte man sich nicht distanzieren, aber es tut einfach weh sie zu sehen. Ich glaub man braucht Zeit um sich dran zu gewöhnen... Ich versuche mir meinen Schmerz nicht anmerken zu lassen. Meine engen Freundinnen wissen auch von den Fehlgeburten, aber ich verstehe auch wenn sie sich bei Treffen untereinander drüber unterhalten wollen.

Versuch stark zu sein... Ich weiß wie du dich fühlst.

Ich kann nur zu gut verstehen, wie Du Dich fühlst. Leider kann ich mit der Situation nicht so gut umgehen, wie meine Vorrednerinnen. Ich habe eine Nachbarin, die im 3. Zyklus mit Ihrem zweiten Kind schwanger geworden ist. Zu dem Zeitpunkt hatte ich schon eine ELSS und weitere 6 erfolglose ÜZ hinter mir. Mittlerweile ist sie seit über einem halben Jahr Mutter und ich "durfte" letzten Mittwoch mein 5. Sternchen durch Ausschabung ziehen lassen.

Ich will mich nicht mehr mit Ihr treffen, obwohl unsere Jungs im gleichen Alter sind. Ich schaffe es nicht. Leider scheine ich nicht so souverän, wie andere, damit umgehen zu können. Um ehrlich zu sein finde ich es sogar unfair, dass sie so ein Glück hat und ich so viel Pech (leider auch außerhalb des Kinderwunsches).

Ich verbittere und es wird jeden Tag etwas schlimmer. Ich komme da nicht mehr heraus, da ich nicht über meinen Schatten springen kann. Es ist aber keine schöne Situation. Wenn es Dir irgendwie gelingt, Dich trotzdem mit Ihr zu treffen, dann tue es. Verbittert sein ist nicht schön .

Ich danke euch allen für eure lieben Antworten... ich werde mal schauen wann sie Zeit hat für ein Treffen... ich weiß ja auch das ihre Situation im Moment auch nicht leicht ist... und wenn ich in Tränen ausbreche weil ich ihr von unserem Sternchen erzähle dann weiß ich auch das sie für mich da ist... und irgendwann lässt es sich auch nicht vermeiden das ich auf schwangere Frauen und Babys treffe...

Hallo Liebes,

es tut mir leid, dass auch du ein Sternchen hast. Fühl dich gedrückt

Dass du momentan weder Schwangere noch Babys sehen kannst und willst, ist völlig normal. Aber irgendwann kannst du es wieder.

Ich kann dir aber nur ans Herz legen, rede mit deiner Freundin. Erzähle ihr von deinem Verlust. Sie wird dann verstehen, wenn du dich im Moment lieber zurück ziehst.

Eine gute Bekannte von mir bekam im Juli 2007 eine Tochter. Ich wollte sie besuchen, aber irgendwie passte es anfangs nicht. Im August 2007 musste ich unsere Leonie in der 19. SSW still zur Welt bringen. Anschließend lud meine Bekannte mich immer wieder ein, aber ich brachte es nicht übers Herz, sie zu besuchen. Erst im Oktober schaffte ich es mit einem mulmigen Gefühl im Bauch. Die Kleine schlief im Nebenraum. Wir unterhielten uns hauptsächlich über den Verlust unserer Leonie. Irgendwann wurde die Kleine wach. Meine Bekannte holte sie und legte sie, ohne Worte, mir in den Arm. Dann schaute sie mich an und fragte erschrocken ob das ok sei. Was soll ich sagen? Es war ok. Als ich dieses kleine Baby in Arm hatte, dachte ich, sie kann ja für unser Schicksal nichts. Genauso wenig wie ihre Mama. Das war wie eine Therapie.

Liebe Grüße

Emansara