Potter Sequenz

Hallo ich heiße Jessica bin 29 Jahre. Ich hatte schon zwei frühe Fehlgeburten einmal hat das Herz aufgehört zu schlagen 9ssw und das zweite mal war es ein Windei. Zwischen diesen schwangerschaften liegen vier Jahre da wir nach der ersten Schwangerschaft uns beruflich weiterentwickeln wollten.Die zweite war dann richtig geplant hat aber auch fast 8 Monate gedauert aber führte leider auch nicht zum guten Ende. Ich hatte da schon schwierigkeinen an das Gute zu glauben. Nach vielen Tests dann die Diagnose OHT Syndrom aber wohl nicht als zu schlimm denn wir wurden ja schon zweimal auf natürlichem Wege schwanger. Trotzdem gingen wir in eine Kiwuklinik.Und versuchten da ein paar Methoden die leider nicht zu einer Schwangerschaft führten. November 2017 starteten wir unsere erste ivf mit Erfolg. Ein Traum wurde wahr trotzdem blieb die angst. Und was soll ich sagen ich bin nun in der 21ssw und weiß seid ein paar Tagen das unser Wunschbaby nicht überlebensfähig ist. Er hat das potter syndrom. Ich konnte es nicht glauben. Es ist wie in einem Albtraum. Doch es ist Wirklichkeit. Ich denke mir "Nein" das passiert nicht dir. Doch dann schau ich in den Spiegel und sehe mich "doch du mußt nun dein kleines Baby gehen lassen ". ich spüre das kleine Würmchen in mir und doch wird es immer weniger. Wir haben uns für einen Abbruch entschieden. Ich kann ihn einfach nicht noch wachsen und tretten spüren es zerreißt mir das Herz. Die Ärzte sagen er würde vielleicht noch ein paar Wochen in meinem Bauch, auch ohne Fruchtwasser überleben. Doch sobald er geboren wird würde er sterben. Es ist aber ohne Fruchtwasser sehr eng und er kann sich nicht ausbreiten. Am 16 April wird die Geburt eingeleitet. Ich habe große Angst vor dem was kommt und was danach passiert.Werde ich noch Hoffnung haben ? Werde ich jemals Mutter sein dürfen? Ich weiß es nicht... Danke das ich hier ein paar Zeilen schreiben darf.😢

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Ich kann dir nicht mehr sagen, als dass es mir unheimlich leid tut, was dir grade passiert. Und helfen kann ich auch nicht, außer sagen, dass du nicht allein bist, und dass du alles hier runterschreiben kannst, was du loswerden willst.
Ich weiß nicht, warum es manchmal so unfair sein muss. Warum es so lang gut geht, und dann eben doch nicht. Ich wünsche euch viel Kraft :(

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Vielen Dank

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Liebe Jessica,
eigentlich bin ich seit meiner FG Ende Februar fast nur noch stille Leserin hier im Forum. Aber ich muß mich anschließen, Du bist nicht allein! Es tut in solch einer Situation, egal auf welch verschiedene Arten eine jede von uns hier es durchmachen muß, so gut die seelische Unterstützung von Gleichgesinnten zu bekommen.
Es tut mir so unendlich Leid, was nun auf Dich/Euch zukommt. Mir kommen die Tränen wenn ich mir vorstelle, was du fühlen musst. Ich kann Dir leider gar nicht mehr dazu sagen, als fühl dich ganz fest gedrückt unbekannterweise wir alle hier sind in Gedanken bei euch Allen.
Ich wünsch dir ganz viel Kraft und noch viel mehr Glück, dass ihr irgendwann eurer gesundes kleines Wunder in den Armen halten dürft.
Liebe Grüße Simone 😘🍀

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Liebe Jessi.

Es tut mir so unendlich leid, das Leben kann so grausam sein.

Ich müsste in meiner ersten SS, mein Sohn tot gebären im der 22. SSW. Es wurde beim Goßen US in der 22.SSW entdeckt, das mein Sohn nicht mehr lebt. Eine Ursache wurde niemals gefunden. Das macht mich Heute noch wahnsinnig, immer bleibt die Frage warum? Bei bei der Obduktion, den wir schweren Herzens machen lassen haben, wurde festgestellt das er kerngesund war und das er seit 2-3 Wochen, nicht mehr gelebt hat. Mein Körper hat mir nie ein Zeichen gegeben das irgendwas nicht in Ordnung war, Ich war bei jede Vorsorge, jede 4. Woche wurde geschallt und alles war immer bestens. Mein Sohn ist wohl kurz nach der US in der 18.SSW, gestorben. Meine Plazenta war auch weitgehend unauffällig..

Sein eigenes Kind tot zu gebären, ist einfach das schlimmste was einen als Mutter passieren kann, mehr braucht man eigentlich nicht dazu zu sagen. Die Geburt wurde bei mir mit Zäpchen eingeleitet die sehr schnell gewirkt haben. Nach 8 Stunden, habe Ich mein Engel geboren. Ich war leer, komplett leer, Ich funktionierte nur. Ich hätte das Gefühl das Ich aus mein Körper ausgetreten war und alles von oben betrachten würde.. In den 8 Stunden habe Ich nur noch funktioniert, erst danach kam die unfassbare Trauer und Wut. Wut auf mein Körper, Wut auf Schwangere , Wut auf Gott und die Welt.

Wir dürften nach der Geburt Abschied nehmen. Die Hebamme war unfassbar lieb, sie hat selber so geweint, sie war ganz jung.. Wir haben 2 Stunden Abschied genommen. Bevor Ich am nächsten Tag nach Hause gegangen bin, habe Ich Fotos mitbekommen und eine kleine Karte mit Fußabdrücke meines Sohnes.. Wir haben ihn beerdigen lassen, weil es einfach für uns unfassbar wichtig war/ist das er sein Platzt hat, den wir pflegen können und wo wir in seiner Nähe sein können.

Die Zeit danach war grausam. Wir haben mehrere Monate mit weinen verbracht und Ich dachte das wir nie wieder lachen werden können, das wir nie wieder das Licht sehen werden können. Irgendwann kam aber ein kleines Licht am Ende des Tunnels und wir versuchten wieder unser Glück. Ich wurde danach relativ schnell wieder schwanger und bekam eine gesunde Tochter. Bitte geb nicht auf, auch Du wirst irgendwann ein gesundes Kind bekommen. Lass Dir Zeit zum trauern, es dauert seine Zeit, aber dein Engel wird Dir Kraft geben wieder aufzustehen und weiter zu kommen.. Dafür sind Engeln da..

Ich bin mir Heute noch sicher, das mein persönlichen Engel seine Flügeln über sein Geschwister ausgebreitet hat in meiner folgeschwangerschaft und dafür gesorgt hat, das alles gut gegangen ist.

Ich wünsche Dir ganz viel Kraft und alles Liebe#klee

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Vielen Dank ihr lieben für eure Worte. Das bedeutet mir sehr viel. Es ist immer eine Tragödie sein Kind gehen zu lassen oder zu verlieren.Es spielt auch keine Rolle ob man schon ein Kind oder mehrere hat. Der Schmerz bleibt der gleiche. Die letzten fünf Monate waren trotzdem eine schöne Zeit die mir keiner nehmen kann auch wenn mich oft die angst gepackt hat werde ich sie nie vergessen.

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Hallo liebe Jessi,
Ich schließe mich den anderen an, mir tut es sehr leid, was dir passiert ist und auch gerade passiert.
Ich wollte dir nur noch sagen :kennst du die Organisation Dein Sternenkind? Da gibt es ehrenamtliche Fotografen, die kostenlos Fotos von euch und eurem Baby machen. Sodass ihr eine wertvolle Erinnerung haben könnt an euren Sohn. Hier ist mal der Link, falls du dich noch informieren möchtest und einen Fotografen haben möchtest:
http://www.dein-sternenkind.eu

Ich wünsche dir nur das Beste und drücke dir die Daumen für den schönsten und gleichzeitig schlimmsten Tag in deinem Leben. Sei gedrückt. Susi🕯️

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Liebe Jessi,

es tut mir leid, dass ihr eine so niederschmetternde Diagnose bekommen habt. Für die kommende Zeit, besonders den 16. April wünsche ich euch ganz viel Kraft #liebdrueck Ich hoffe, ihr werdet gut betreut. Nehmt eich Zeit, euch von eurem Sohn zu verabschieden. Saugt so viele Erinnerungen auf, wir ihr könnt. Macht Fotos oder lasst diese machen, wenn ihr selbst nicht dazu in der Lage seid. Auf die Sternenkindfotografen wurdet ihr ja schon hingewiesen. Wichtig finde ich auch eine Bestattung (egal, ob gemeinsam mit anderen Stenrnenkinder bei einer Sammelbestattung oder in einem Einzel- oder Familiengrab).

Leider musste auch ich zwei Kinder still zur Welt bringen - 2007 unsere Leonie in der 19. SSW, ihr Herz hörte aufgrund eines Chromosomendeffektes auf zu schlagen. 2009 ließen wir, aus Angst auch unser Tim könnte krank sein, die FWU durchführen. Leider hatte ich 2 Nächte später einen Blasensprung und er war nicht mehr zu retten. Ich musste ihn in der 17. SSW still zur Welt bringen. Noch heute kämpfe ich mit Schuldgefühlen, denn er war gesund.
Die Sternenkindfotografen gab es damals noch nicht. Auch war die Aufklärung lange nicht so wie heute. Unsere Leonie wollte ich nicht sehen, gab ihr keinen Namen (den bekam sie viel später) und auch an der Sammelbestattung wollte ich nicht teilnehmen. Dies alles bereute ich später sehr.
Von unserem Tim gibt es zwei Fotos aus dem KH und mein Mann machte vier und ich ein Foto (zu mehr waren wir emotional nicht in der Lage). Diese Fotos sind mir sehr wertvoll. Was gäbe ich dafür, wenigstens ein ähnliches Foto von Leonie zu haben.
Bei Tim nahmen wir an der Sammelbestattung teil und erfuhren ein paar Tage vorher, dass auch unsere Leonie 2007 mit bestattet wurde. Die Seelsorgerin zeigt uns zur SB die Stelle, an der Leonie ruht. So schwer es ist, zu wissen, dort ruhen unsere Kinder, so schön ist , dass sie nah beieinander liegen. Wir besuchen sie mehrmals im Jahr an ihrer Ruhestätte. Gerade heute habe ich die Beiden wieder besucht.

Fast jeden Abend leuchtet eine Kerze für Leonie und Tim. Sie wird in Zukunft auch für euren Sohn leuchten #kerze

Wenn du jemanden zum Reden brauchst, kannst du sich gern melden.

Liebe Grüße
Emansara