5 Fehlgeburten und die 6. scheint zu nahen

Hallo zusammen,

Ich bin neu hier und muss mir einfach mal meinen Frust von der Seele schreiben.

Nach 5 frühen Fehlgeburten in den letzten 3 Jahren habe ich aktuell zum sechsten Mal positiv getestet, allerdings sehe ich die nächste Fehlgeburt auf mich zu rollen.

Ich bin heute 5+4, habe keinerlei Symptome mehr für eine bestehende SS, stattdessen bereits leichte Schmierblutungen und Krämpfe. Ich fürchte die aktuelle SS übersteht das WE nicht.

Bei 5+1 hat mein FA einen HCG Wert im Blut von 244 gemessen (in meinen Augen viel zu niedrig, nach seiner Aussage noch im normalen Bereich), im US war natürlich noch nichts zu sehen. Also alles wie immer. :-( Gestern hat er erneut Blut abgenommen, das Ergebnis gibt es erst Anfang nächster Woche, also kann ich noch nichts dazu sagen, wie es sich entwickelt. Ich hänge mal wieder in der Warteschleife.

Mein Problem ist immer schon gewesen, dass ich zwar schwanger werde, aber Probleme bei der Einnistung habe und meine SS immer in der 5.-7. Woche von alleine abgehen. Zweimal gab es eine Fruchthöhle, noch nie einen Herzschlag. Soweit bin ich nie gekommen. Die Entwicklung war immer schlecht und zu langsam.

Nachdem mein Mann und ich die komplette Diagnostik einer KiWu Praxis durchlaufen haben (Gerinnung ok, Progesteron ok, Schilddrüse ok, aber trotzdem bekomme ich unterstützend Hormone um die Werte zu „optimieren“, Genetik ok, Sperma ok) wurde bei mir nach Überweisung zu einer Gebärmutterspiegelung eine Anomalie festgestellt, der sogenannte T-shaped Uterus. Diese Anomalie wurde im Juni diesen Jahres operiert und zur Ursache für meine frühen Fehlgeburten erhoben. Nun sollte es also klappen können.

Nach aktuell 3 ÜZ seit der OP durfte ich also positiv testen und meine Freude war endlich mal wieder groß und nicht so angstbehaftet wie sonst. Der niedrige HCG - Wert am Mittwoch, die fehlende Bestätigung durch US und die heutigen Schmierblutungen und Krämpfe belehren mich gerade eines besseren. Mein FA hat mir Mittwoch Progesteron verschrieben (sicherheitshalber, auch wenn meine Werte immer ok waren) und seit Mittwoch Abend wende ich es auf seine Anweisung hin vaginal an. Aktuell fürchte ich, dass die Anwendung den Prozess der Fehlgeburt nur verlangsamt und das unausweichliche vor mir her schiebt.

Sollte das jetzt hier wieder in einer Fehlgeburt enden, hat‘s ja wohl doch nicht nur an der Anomalie der Gebärmutter gelegen. Als letzte Diagnostik bliebe dann noch eine Bauchspiegelung (wobei der Gyn mir sagte, das eine Endometriose in der Regel bereits das Eintreten einer Schwangerschaft verhindert und damit habe ich ja kein Problem), daher haben wir bisher keine Bauchspiegelung gemacht.

Außerm hat die KiWu Ärztin gesagt, sie können noch auf intrauterine Killerzellen testen, das würde sie aber erst als letzten diagnostischen Schritt machen, wenn alles andere ausgeschlossen sei. Das sei so die Reihenfolge, wegen dem Seltenheitswert. Das könnte ich also noch mal angehen, falls das jetzt hier nichts wird.

Wenn das alles nichts ergibt, dann kann man uns nicht helfen, hat sie gesagt. Dann gehören wir zu den 3-5% der Paare, denen man nicht helfen könne.

Für mich besonders schlimm ist der Faktor Zeit. Ich wollte eigentlich bis zu meinem 40. Lebensjahr mein Baby haben und hatte mir mal vorgenommen, dass ich es bis zum 40. Geburtstag versuche und dann aufgeben werde. Jetzt rückt die 40 aber bereits in greifbare Nähe. Ich weiß wir haben auch sehr spät angefangen zu üben, da war ich schon 35 1/2; ich mache mir diesbezüglich seit geraumer Zeit Vorwürfe, das bringt mich nur leider so gar nicht weiter (außer dass ich mir die Erfolglosigkeit selbst zuzuschreiben habe, wenn wir für immer kinderlos bleiben). Nächstes Jahr werde ich 40 und meine Hoffnungen werden immer kleiner und meine Verzweiflung immer größer. Im Moment habe ich besondere Probleme mit meinem Umfeld, welches mich ständig ungefragt darauf anspricht, dass es jetzt doch langsam echt mal Zeit würde.

Ich gehöre aber zu den Menschen die nicht bereit sind, jedem die intime Wahrheit auf die Nase zu binden. Also antworte ich ausweichend.

Außerdem bin ich neidisch auf andere und frage mich, warum ich so gestraft werde, während andere das Glück genießen dürfen.

Hin und wieder fühle ich mich so ausgelaugt und es scheint so hoffnungslos, dass ich erwäge schon früher die Flinte ins Korn zu werfen, weil es keinen Sinn mehr zu machen scheint. Jede weitere Fehlgeburt verursacht nur zusätzliche Narben in meiner Seele und es wird immer schwieriger das wegzustecken.

So ihr Lieben, das soll es erst einmal gewesen sein. Ich danke Euch für‘s zuhören und sorry, dass ich mir hier so viel Text von der Seele geschrieben habe. #sorry

LG
Jessy

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Tut mir echt leid was du bisher erleiden musstest oder musst. ♥️😪 Wir sind auch in der Kinderwunschklinik, hatte aber bereits eine "lange Schwangerschaft" bis zur 29ssw🌟 und 2 Fehlgeburten. Ich hoffe das endlich eine Ursache gefunden wird und du endlich dein Wunder in den Armen halten kannst. Ich bin mir sicher das es irgendwann klappen wird, die Frage ist nur wann. Alles Liebe ♥️

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Hallo!

Das tut echt ultra leid für dich 😟
Ich kann mir vorstellen, wie es dir geht...

Ich hatte auch in den letzten 13 Monaten 3 frühe Abgänge in der 6. SSW jetzt aktuell habe ich eine MA in der 9. Woche und warte auf den Abgang...

Ich weiss auch nicht, was ich noch machen soll.
Die Untersuchung mit den Killerzellen habe ich schon gemacht, war positiv. Leider hat es trotzt Intralipinfusionen nicht geklappt 😕

Jetzt haben wir am Mittwoch nochmal einen Termin beim Andrologen..vielleicht hat der noch eine Idee..

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Hallo Jessy,
das ist wirklich hart und tut mir von Herzen leid.
Ich habe jetzt, hoffentlich, meine 5.FG innerhalb der letzten 1,5 Jahre durch. Wir sind seit Juli 2017 an unserem Nesthäkchen. Ich wurde immer problemlos schwanger, naja, fast immer.
Aber jetzt ist der Wurm drin und ich kann deinen Mutlosigkeit gut verstehen .
Bei mir sind es , wahrscheinlich , natürliche Killerzellen, Der Bluttest zeigte erhöhte Werte an.
Leider lag es diesmal an der Genetik, also hing es mit meinem Alter zusammen.
Aber ich gebe auch noch nicht auf, auch wenn es schwer ist positiv zu denken.
Bei euch muss es ja eine Ursache geben, wenn es mit der Schwangerschaft klappt.
Ich drück euch die Daumen, dass die Ursache bald gefunden wird.
LG

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Vielen Dank für Euren Zuspruch. Auch Euch wünsche ich, dass es bald klappt. Wider erwarten haben wir das Wochenende überstanden und ich hadere immer noch mit Schmierblutungen und Krämpfen. Inzwischen mache ich mir Sorgen, dass das Progesteron was mir mein FA letzten Mittwoch verschrieben hat den Eintritt der Abbruchblutung verhindert. Aber sicher ist natürlich wie immer nichts.

Heute muss ich nach drei Wochen Urlaub leider wieder arbeiten und direkt auf eine 10stündige Dienstreise. Hoffentlich überstehe ich den Tag ohne größere Zwischenfälle. Morgen Nachmittag habe ich dann meinen nächsten Termin beim FA für einen US und die nächste Blutabnahme. Außerdem bekomme ich dann das Blutergebnis von Freitag und wir können endlich prüfen ob der HCG Wert wenigstens steigt, oder wir die Hoffnung begraben müssen.

Also heißt es mal wieder warten und bangen.

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Tja, sieht alles nicht so gut aus.

Heute (6+0) konnte mein FA im US immer noch nichts sehen.

Mein HCG war letzten Mittwoch bei 244 und der Wert von Freitag ist 394. Seit Mittwoch Abend nehme ich auf Rat des FA Progesteron(sicherheitshalber). Seit Samstag habe ich leichte braune Schmierblutungen und immer mal wieder Krämpfe. Außerdem habe ich keine Schwangerschaftsanzeichen (empfindliche Brust, Übelkeit, o.ä.).

Heute hat er noch mal Blut abgenommen, das Ergebnis kann ich Morgen Abend erfragen.

Davon machen wir jetzt abhängig ob ich das Progesteron absetze oder nicht.

Mein FA meint, wir hätten heute was sehen müssen und macht mir keine großen Hoffnungen mehr. Er meint das Progesteron verhindert die Abbruchblutung und sobald ich das absetze könnte es losgehen. Er will aber auch nichts riskieren, also warten wir den HCG Wert von heute ab und entscheiden wie wir weitermachen.

Ich fühle mich sch....

Was habe ich eigentlich angestellt, dass ich so bestraft werde?

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Hallo Jessy,
es tut mir sehr Leid, was du schon alles durchmachen musstest. Ich kann deine Verzweiflung sehr gut verstehen.
Ich hatte nach der Geburt meines großen Sohnes auch 4 FG.
Wir sind dann aus lauter Verzweiflung 600 km bis München zu Prof. Würfel gefahren. Ich hatte sehr viel gutes über ihn gelesen und er ist auf habituelle Aborte spezialisiert.
Er ist wirklich klasse. Er hat sich ganz viel Zeit genommen um alles genau zu erfragen und zu untersuchen.

Tatsächlich hat er dann rausgefunden, dass mir einige KIR Gene fehlen und das mein Mann und ich ein großes HLA Sharing haben. Das bedeutet so viel, dass sich unsere Gene wohl zu ähnlich sind und der Embryo dadurch abgestoßen wird.

Ich musste dann unter anderem Granocyte spritzen. Leider bekam ich trotzdem wieder eine FG. Allerdings ergab die Untersuchung das unser Baby Trisomie 6 gehabt hätte. Die Medikamente hätten also nicht helfen können.

Wir haben uns dann für Embryonenspende 2ntschieden entschieden mit der Medikamentenempfehlung von Prof. Würfel und endlich ging alles gut. Ich würde schwanger und blieb es auch. Unser kleines Wunder ist jetzt schon 2 Jahre alt. Und ich bin fest davon überzeugt ohne Prof. Würfel hätte es nicht geklappt.

Vielleicht ist das noch eine Alternative für euch bevor ihr aufgebt.

Alles Liebe
Holly

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Hallo Holly,

danke für Deine Tipps.

Musstet ihr dann nicht mehrfach nach München fahren? Das war doch sicher sehr zeitaufwendig, oder?

Es freut mich, dass Du Dein zweites Wunder erhalten durftest.

Wenn der aktuelle Spuk vorbei ist, wollen mein Mann und ich uns mal zusammen setzen und überlegen wie und was wir weiter machen.

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Hallo,
darf ich fragen, ob ihr manchmal das Gefühl habt, dass euer Gefühl zum zweiten Kind anders ist, weil es genetisch nicht mit euch verwandt ist? Oder gibt es keinen Unterschied? Und erfährt man, wer die Spender waren bzw. die wer man selbst ist? Und werden bestimmte Infos angegeben, so dass einem das Baby etwas ähnlich sieht? Hab auch schon mit dem Gedanken gespielt vielleicht irgendwann zu spenden. LG

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Hallo,
wo hast du denn deine Gerinnung testen lassen? In der Kiwu? LG

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Nein, mein Frauenarzt hat mich zu einer Gerinnungsambulanz überwiesen.

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Dann waren sie bestimmt gründlich. Ich drück dir ganz doll die Daumen, dass ihr etwas behandelbares findet und bald ein Baby bekommt! Alles Liebe

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