Spätabort nach Blasensprung?!?

Ich habe tatsächlich etwas Angst nach diesem Beitrag viele verschiedene und verunsichernde Beiträge zu bekommen. Aber ich bin ratlos.

Ich hatte in der 14.Ssw einen Blasensprung - seither nahezu kein Fruchtwasser. Man sah dass im Magen und der Blase etwas ist aber eben generell zu wenig. Grundsätzlich entwickelt sich unser Baby aber dem Alter entsprechend. Die Ärzte haben uns direkt einen Schwangerschaftsabbruch nahegelegt. Dies kam für uns überhaupt nicht in Frage. Wir haben auf ein Wunder gewartet - entweder dass sich wieder Fruchtwasser ansammelt oder das Herz von alleine aufhören darf. Bis heute (21 Ssw) ist nichts davon eingetroffen. Laut Ärzte hat es kaum Überlebenschancen und wenn dann muss mit schwersten körperlichen Einschränkungen gerechnet werden. Nachdem wir nun auch bei einer Heilpraktikerin/Hebamme waren, stellte sich in Gesprächen heraus, dass wir uns eigentlich innerlich bereits für einen spätsabort entschieden haben. Wir wollen dem Kind und (ehrlich gesagt auch uns) ein so zu erwartendes Leben nicht zumuten. Ich habe allerdings Angst diese Entscheidung nie verarbeiten zu können - nie wieder glücklich zu werden.
Hat eventuell jemand dieselbe Erfahrung mit einem Spätabort ?

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#liebdrueck
Es tut mir so leid, dass Ihr so früh einen Blasensprung hattet und bis jetzt keine positive Wende eingetreten ist.
Ihr steht vor der schwersten Entscheidung überhaupt. Diesen Weg sollte man nur gehen, wenn man sich absolut sicher ist. Ihr hattet schon lange Zeit darüber nachzudenken und habt sicherlich alle Fakten auf dem Tisch. Ich musste diesen Weg in der 18.SSW beschreiten - es tut auch nach 2 Jahren noch unfassbar weh aber ich bereue es nicht. Wir wollten unsere Tochter nicht leiden lassen (Sie hatte eine Gehirnfehlbildung und keine Überlebenschance). Danach sind wir mit dem Kleinsten schwanger geworden und ihn gäbe es nicht, wenn wir uns anders entschieden hätten. Wir sind also mit uns im Reinen. Das kann aber natürlich auch ganz anders verlaufen und daher wünsche ich Euch viel Kraft - egal welchen Weg Ihr gehen werdet, es wird der Richtige sein.

Alles Liebe

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Hallo.
Tut mir Leid, dass ihr das auch erleben müsst.
Ich hatte in der 16. SSW einen Blasensprung. Wir haben auch auf ein Wunder gehofft und gewartet. Unser Sohn war gesund und entwickelte sich weiter, ich bekam Antibiotika und wir haben gesagt wir warten 2 Wochen. Ich bin selbst vom Kinderkrankenschwester und ich weiss wie schlimm es für Kinder und Elternsein kann, wenn die Lunge schlecht ist. So ein Leben wollten wir für unserem Sohn nicht. Bei uns hat es allerdings die Natur selbst entschieden und ich bin sehr froh darüber dass wir das nicht entscheiden mussten. Den es kann dir ja niemand eine genaue Prognose sagen.
Nun zu dir. Ich finde es schon Wahnsinn, dass du schon 7 Wochen ausgehalten hast. Toll!!!
Ich empfehle dir dich an Spezialisten zu wenden. Die UNI in Mannheim ist spezialisiert auf Lungenfehlbildungen. Sie haben auch gerade bei Frühem vorzeitigem Blasensprung ein Verfahren entwickelt für eine Behandlung. Holle dir da noch eine Meinung ein und entscheide dann.

https://www.umm.de/fetale-therapie/krankheitsbilder/vorzeitiger-blasensprung/

Ich wünsche dir, dass alles irgendwie gut wird und drück dir alle Daumen. #klee#klee#klee
P:S.: Kannst mir gerne nochmal schreiben, wenn du fragen hast.

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Du Liebe,
das Bangen und Hoffen all die Wochen muss dich schon viel Kraft gekostet haben. Es tut mir so leid, was du zu tragen hast! Es ist schwer für dich... ist es dein erstes Kind? Wie geht es dem Papa dazu? Mit einem Schwangerschaftsabbruch habe ich keine Erfahrung. Wie eine Frau ihn verkraftet, lässt sich kaum vorhersagen. Da sind wir so individuell und einzigartig und Erfahrungen anderer lassen sich kaum auf einen selbst übertragen. Gibt es denn schon einen Termin dafür? Du nennst dich UndMorgen?

Darf ich trotzdem fragen, wie es kommt, dass die Ärzte dir so wenig Hoffnung, machen können? Könnte es nicht auch gut weitergehen? Eine Frau hatte in so einem Fall zum Beispiel künstliches Fruchtwasser bekommen. Magst du schreiben, über was für Möglichkeiten du mit den Ärzten gesprochen hast?
Es tut mir als Mutter unvorstellbar weh und es fällt mir schwer, es zu schreiben – aber welche Überlebenschancen hat dein Baby – was sagen die Ärzte dazu? Wenn es nun eher danach aussieht, dass es sich noch während der Schwangerschaft von alleine verabschieden würde, dann müsste nicht von außen eingegriffen werden würde? Dann wäre es nicht deine Entscheidung, sondern du würdest dich in das Schicksal fügen. Es wäre ein ganz anderes Erleben für dich. Du würdest gute Unterstützung dafür bekommen.
Es tut mir im Schreiben weh und ich will dir nicht zu nahe treten – schreibe gerne wieder.
Sehr herzlich,
Britta

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Hallo,
erst einmal tut es mir sehr leid, was euch gerade passiert. Ich kann sehr gut nachvollziehen, wie es euch gerade ergehen muss.

Vor 7 Jahren befanden wir uns in einer ähnlichen Situation.
Ich war mit Zwillingen schwanger als in der 19. SSW (18+1) die Fruchtblase des führenden Kindes platzte und ich direkt auch heftige Wehen bekam. Wir stellten uns darauf ein, dass beide Kinder nun geboren werden. Nach der PDA waren die Wehen plötzlich weg und der Muttermund, welcher bereits vollständig offen war, schloss sich.
Fortan musste ich strikte Bettruhe bewahren, bekam Antibiotika und wurde in eine Spezialklinik verlegt, die Fruchtwasserauffüllungen durchführt.
Da meine Fruchtblase wirklich geplatzt war und nicht gerissen, kam das allerdings für uns nicht in Frage. Obwohl der kleine Mann absolut kein FW mehr hatte, entwickelte er sich gut. Wir warteten also ab.

Schließlich kam es bei 23+6 zu einem Nabelschnurvorfall und wir mussten eine Entscheidung treffen: Entweder direkter Notkaiserschnitt oder abwarten und dem „gesunden“ Zwilling wichtige Zeit in meinem Bauch verschaffen. Die Entscheidung musste innerhalb von Minuten getroffen werden und wir entschieden uns fürs Abwarten. Dies bedeutete gleichzeitig, dass das Kind in der geplatzten FB sterben wird.

Eine ganze Woche hielt der kleine Mann durch, dann hörte sein Herz auf zu schlagen. Fünf weitere Tage später mussten die Kinder geholt werden, bei 25+3.

Unser überlebender Sohn hatte schwere Monate vor sich, er hat alle Frühchenkomplikationen mitgenommen.
Im Nachhinein weiß ich, dass wir die richtige Entscheidung getroffen haben. Hätten wir die Kinder nach dem Nabelschnurvorfall holen lassen, hätte keines überlebt, da mein Sohn 12 Tage später noch sehr sehr unreif war für die SSW.

Aber all das weiß man oft erst nachher.
Deine Gedanken, dass man sein Kind nicht leiden lassen möchte, kann ich absolut nachvollziehen. Wir hatten auch sehr große Angst davor, ein - durch das fehlende FW - stark beeinträchtigtes Kind zu haben. Und dass der Zwillingsbruder all die Komplikationen so gut wegsteckt und heute ein aufgeweckter Erstklässler ist, war damals auch nicht absehbar.

Der Beitrag der UK Mannheim klingt auf jeden Fall sehr interessant und ich würde deine behandelnden Ärzte bitten, zu prüfen, ob es eine Option für euch wäre.

Ich wünsche euch viel Kraft für all das, was kommt und dass ihr Entscheidungen trefft, von denen ihr im Nachhinein sagen könnt, dass sie für euch und für eure Situation richtig waren. Das Wichtigste ist, dass ihr diesen Weg gemeinsam geht und Entscheidungen gemeinsam trefft.
Ich hoffe sehr, dass es ein gutes Ende nimmt. Meine Daumen sind gedrückt.

Viele Grüße und fühl dich gedrückt.

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Du Liebe, wie geht es dir inzwischen? Du hattest am Mittwoch geschrieben, dass ihr euch eigentlich für einen Spätabbruch entschieden hattet. Da sind immer noch viele Zweifel dabei und vielleicht bekommt ihr doch noch etwas Zeit? Oder euer Baby entscheidet selber?
Alles Liebe dir und viel Kraft dafür, wo du sie brauchst #liebdrueck

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Ich habe gerade auch gedacht, ich muss mal nachsehen, ob es eine Nachricht der TN gibt.

Egal wie ihr entscheidet, es ist für die euch die richtige!!

Viel Kraft für alles was noch kommt. #klee