Ich vermisse mein Baby so sehr

Huhu ihr Lieben,



Habe lange nichts mehr in diesem Forum geschrieben weil ich einfach Abstand von dieser ganzen Sache brauchte.
Ich erzähl jetzt erst mal wie es bei mir war.
Ich habe vor 3 Monaten meinen aller ersten positiven Schwangerschaftstest in der Hand gehalten. Dann auch bald den 2.,3.,4, weil ich es einfach nicht glauben konnte. Ich bin grade mal 18 Jahre alt und war zu dem Zeitpunkt erst in der 4. Woche, mein Eisprung hatte sich wohl vorverschoben. Ich wusste dass es nicht einfach werden würde da ich erst mit dem Studium anfange und mit dem Vater auch alles etwas kompliziert ist, dennoch wusste ich von der ersten Sekunde an dass ich das Kind bekommen möchte. Es gab keine andere Option für mich. Ich bin sofort zu meiner FA gegangen und sie meinte ich bin schwanger. Ich hab mich einfach riesig gefreut, mich selbst fast nicht mehr wieder erkannt, da ich nie so begeistert von dem Thema war. Aber als es eben so weit war, hat sich einfach alles verändert. Hab sehr schnell eine enge Bindung zu dem Kind aufgebaut und es so sehr geliebt. Ich hab mir Gedanken über die Zukunft gemacht und Visionen und Vorstellungen gehabt. Und so war ich dann in der 6. Woche angekommen, überglücklich, und auch mit dem Vater auf einem grünen Zweig. Und dann kam der Schock. Ich bin morgens aufgestanden und bin aufs Klo gegangen. Das ganze Klo war sofort voller Blut. Ich war wie im Film. Hab gar nichts mehr verstanden. Ich bin zu meiner FA und sie meinte es tut ihr sehr leid, das Kind hat es nicht geschafft. Es ist ein natürlicher Abgang. Zumindest musste ich keine Ausschabung über mich ergehen lassen. Zuhause brach ich völlig zusammen. Ich konnte tagelang mein Bett nicht verlassen. Mein Freund war für mich da und weinte sogar mit mir. Es ekelte mich jedes Mal aufs Klo zu gehen, mit diesem ganzen Blut kam auch ein wirklich riesiges Stück Gewebe mit, das war es wohl. Mein Baby, dass ich über alles geliebt habe.


Ich hab mich in Therapie begeben und es hat mir schon geholfen. Aber trotzdem weine ich fast täglich deswegen. Es war so ein extremer Verlust für mich. Ich weiß viele werden mein Verhalten vermutlich übertrieben finden weil es noch so früh war. Aber ich finde das alter des Krümelchens definiert nicht den Schmerz danach. Es wäre mein erstes Kind gewesen, ich wollte es gebären, es im Arm halten, mich mein ganzes Leben um es kümmern. Ich hab eine Kleine Kiste mit den Tests und ein paar anderen Sachen neben meinem Bett, um einfach etwas zu haben, woran ich es binden kann und das ich mir ansehen kann wenn ich es brauche.

Wie kommt ihr mit diesem Schmerz zurecht?

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Heii, liebes <3

mir tut es unfassbar leid, dass auch du dies erleben musstest :(

ich habe mein Krümelchen am 31.03. in der 7. Schwangerschaftswoche verloren und bin immer noch unfassbar traurig darüber :(

ich weiß auch nicht, wie ich mit diesem Schmerz umgehen soll, denn sobald ich eine schwangere oder einen Kinderwagen sehe, bin ich enttäuscht :(

ich wünsche dir alles liebe <3

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Es tut mir auch so leid für dich. Die Trauer wird einfach nicht weniger. Habe auch genau die gleichen Gefühle, sobald ich mit Babys, kleinen Kindern oder Schwangeren in Kontakt komme muss ich leider gehen. Es tut mir dann immer sehr leid und ich freue mich auch für die anderen, aber ich halte es einfach nicht aus. Es erinnert mich zu sehr an mein Baby. Ich wünsche dir ebenfalls viel Kraft und alles gute ❤️

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&‘ genauso ist es bei mir! ich möchte so gerne ein weiteres baby, aber meine Periode ist immer noch nicht gekommen, weswegen ich nicht weiß, wo ich momentan stehe :(

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Hallo meine Liebe,

es tut mir so leid für dich. Ich kann dich nur all zu gut verstehen und verstehe deinen Schmerz.

Habe auch nach dem positiven Schwangerschaftstest direkt eine Verbindung mit meinem Baby gehabt. Hatte eine Eileiterschwangerschaft und die Schwangerschaft musste mit einer Bauchspiegelung entfernt werden, davor hatte ich sogar noch eine Ausschabung. Für mich war es so, als würden wir das Leben des Babys einfach beenden, weil es ja scheinbar von Tag zu Tag größer wurde. Auch wenn ich weiß, dass es im Eileiter nicht wachsen kann, hat mich der Gedanke zerstört, es entfernen zu müssen. Offensichtlich sind sogar noch Schwangerschaftsgewebe in meinem Eileiter, sodass ich mit dem Thema noch nicht einmal durch bin. Die Bauchspiegelung war vor mittlerweile drei Wochen und ich dachte, ich komme mit dem Thema klar. Und jetzt kommt alles wieder hoch.

Ich war tatsächlich auch noch nicht so weit, aber von anderen zu hören, dass ich darüber nicht so traurig sein soll, da ich ja nicht einmal so weit war, finde ich unbegreiflich. Ich darf doch genauso traurig darüber sein, wie alle andere Schwangeren und Mütter, die ihr Kind verlieren? Vielleicht ist der Schmerz ein anderer, aber ich leide auch und das sollte nicht kleingeredet werden. Ich habe einfach gemerkt, dass es mir gut tut darüber zu reden und mich mit meinen Liebsten auszutauschen und mich einfach auszuheulen. Außerdem habe ich einfach wieder etwas Normalität gebraucht, sodass ich wieder mit dem Lernen für das Studium und dem Arbeiten weitergemacht habe. Mein Mann und ich wollen jetzt bald einen Urlaub machen, um das Ganze mal (selbst für nur eine kurze Zeit) zurückzulassen. Vielleicht hilft es dir ja auch, etwas Abstand davon zu nehmen?

Liebe Grüße
Mila

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Danke für deine Antwort meine Liebe. Ich stelle mir das Gefühl auch einfach schrecklich vor sein Baby wissentlich hergeben zu müssen. Es tut mir unglaublich leid für dich. Menschen die sagen “ es war doch noch nicht mal ein Kind” oder “ manche verlieren ihre Kinder erst viel später “ könnte ich einfach nur eine klatschen. Mittlerweile habe ich erkannt das Niemand das Recht hat zu beurteilen wie traurig man sein darf oder welche Verbindung man zu dem Krümel hatte. Ich lenke mich so gut es geht ab, aber dieser Gedanke an das Kind kommt immer wieder hoch.Ich denke mit der Zeit wird es besser werden, auch wenn unsere Babys immer im Herzen bleiben werden. Ich wünsche dir alles alles gute und viel Kraft 🍀

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Liebe Mila. Euer Verlust tut mir sehr leid, überhaupt jeder Verlust hier, ist schlimm. Ist hatte auch eine ELSS und mein linker EL wurde entfernt. Wie du hatte ich 3 Wochen nach der OP immernoch einen HCG Wert der bis 12 stieg. Ich dachte es liegt an einer neuen ss aber die Ärzte haben mir gesagt, dass es restgewebe im Bauchraum ist, weil der EL geplatzt war und eventuell ein Stück gewebe in den Bauchraum gefallen ist.

Musste nun auch noch 3 Wochen lang zur BE gehen und MTX spritzen lassen. Für mich ist die ganze Geschichte auch nach wie vor ein riesen Dilemma. Ich bin immernoch traurig und habe vor allem aber riesengrosse Angst, dass ich nochmals eine ELSS erleben muss. Diese ständigen Blutentnahmen, die Angst vor der OP, die Trauer um den Embryo der gerade im EL weiterwächst war für mich extrem belastend und Schlussendlich die Not OP, weil die ELSS mich fast umgebracht hätte. Ich werde meinen vorhandenen EL nun spülen lassen, damit ich wenigstens alles getan habe, was ich kann. Du bist nicht alleine mit deinem Schicksal❤

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Hallo erstmal 🙂

Nein, ich finde es nicht übertrieben.
Auch ich hatte 2020 eine FG in der 6 Woche.
Es war nicht geplant aber doch willkommen.
Bei mir hatte es mit braunen Schmier Blutungen
Begonnen. Damals bin ich ins KH weil es Wochenende war, und da war schon nichts mehr im US zu sehen. Allerdings sank mein hcg nicht. Und der Verdacht einer Elss stand im Raum... Es wurde eine Bauchspiegelung gemacht und der Verdacht hat sich Gott sei Dank nicht bestätigt.

Ich habe auch so getrauert um dieses Kind, bis heute noch. Ich würde Recht schnell wieder schwanger und habe eine gesunde Tochter zur Welt gebracht. Sie wird morgen 1 Jahr alt.

Das ,,Baby" war einfach da, auch wenn es noch keine Gestalt eines Babys hatte. Es gibt kein Tag an den ich nicht an das Sternchen denke... Selbst meine Tochter ist kein Ersatz. Es bleibt immer in Teil deines Herzens, auch wenn noch gesunde Kinder kommen.

Auch ich habe noch das US Bild. Und werde es nicht weg werfen.

Also wie du siehst, ist deine Trauer nicht überzogen.

Ich wünsche dir alles gute und hoffe das du irgendwann dein Baby in den Armen halten wirst.

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Hallo Liebes, es tut immer wieder gut zu hören dass Mütter nach so einer Geschichte ein gesundes Kind bekommen haben. Ich habe leider nicht mal ein Ultraschall Bild von meinem Baby, da es ein paar Tage vor dem Termin, wo das erste gemacht werden sollte abgegangen ist. Bei mir war es eine regelrechte Sturzblutung, es ging in Sekundenschnelle so viel Blut raus.
Ich werde dieses Kind genau wie du niemals vergessen und immer an es denken und es im Herz behalten. Dieser Platz kann nicht neu gefüllt werden, es wird immer der Platz dieses kleinen Sternchens bleiben. Und das ist auch völlig okay. Ich freue mich für dich dass du dein Baby hast und wünsche dir auch alles gute. Ich bete jeden Tag auch dieses Glück eines Tages in meinem Leben zu haben ☀️

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Es tut mir auch so leid für dich #blume

Ich konnte bisher auch kaum darüber reden, bei uns war es nun zweimal so weit und tragischer Weise gingen sie ab. Schwer in Worte zu fassen, was da an Gefühlskarussell aufbricht. Ich kann dir auch keinen Rat geben, denn es ist ein sehr individueller Prozess wie ich finde. Wahrend manche Freundinnen/Bekannte eher offen darüber sprechen tu ich mir nach wie vor schwer und versuche mich abzulenken.

Du wirst mal eine tolle Mama sein und da sei dir bitte sicher, dass es zum richtigen Zeitpunkt auch kommt. Schicke dir Kraft, alles Liebe

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Danke für deine Worte. Es tut mir auch schrecklich leid was dir passiert ist. Ich habe leider nicht sehr viele Menschen mit denen ich reden kann und die meisten verstehen es leider nicht. Es schiessen einem so viele Gedanken auf einmal durch den Kopf. Ich versuche einfach zu denken, zu vertrauen und zu hoffen dass ich dieses Glück eines Tages mit dem richtigen Menschen an meiner Seite teilen darf und alles gut sein wird. Und das gleiche wird bei dir auch der Fall sein. Ich wünsche uns beiden viel Glück und Kraft💪🏽❤️

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Hallo, ihr lieben Leidensgenossinnen,
dies ist mein erster Forum-Eintrag überhaupt. Aber ich fand die Diskussionen hier so ergreifend und endlich fühle ich mich, als gäbe es noch andere Menschen, die das Leid verstehen.

Zunächst mein ganz tief empfundendes Beileid für dich Malu und auch euch anderen.

Auch ich musste erst im April mein allererstes und von mir unendlich geliebtes Kind hergeben. Und so, wie du, vermisse ich es jeden Tag. Manchmal "nur" einmal, meist aber mehrmals täglich kommen mir Tränen, bei den verschiedensten Gedanken an mein Kleines.

Auch wie bei dir, Malu, ging es mir immer so, dass ich zwar Kinder wollte aber das Thema nie so mit Nachdruck angegangen bin oder das Bedürfnis hatte, jedes Baby sofort an mich Reisen zu müssen. Da ich aber ein paar Jahre älter als du bin, musste ich mich mit meinem Partner langsam Mal ranhalten mit der Familienplanung. Das klappte natürlich nicht sofort und hat einiger Monate des langsam bei mir schon aufkommenden Zweifelns bedurft. Aber dann war da der positive Test und ich wusste schon beim Ausführen...das könnte ein positives Ergebnis geben. Als es dann zu lesen war, war ich dann einfach von innen her glücklich und ruhte in meinem Glück irgendwie in mir. Ich kann nicht sagen, wie es war...aber ich habe sofort eine tiefe Bindung gespürt und von Tag zu Tag entwickelt, was ich so niemals bin mir erwartet habe. Auch mein Freund meinte, er war überrascht, wie ich mich, entwickelt hatte und hat sich so sehr auf mich als Mama gefreut.

Leider geht es auch mir so, dass irgendwie keiner das Leid so richtig nachvollziehen will oder kann. Mein Freund ist zwar ebenfalls sehr getroffen und ist auch verständnisvoll. Dennoch verarbeitet er die Trauer einfach anders und will nicht in ein Loch fallen, weshalb er halt auch nicht ständig damit konfrontiert werden will. Und meine 2 besten Freundinnen haben in diesem Jahr bereits ihre ersten Kinder bekommen und sind völlig in dem Flow. Sie hatten zwar zuerst Verständnis, dass ich die ersten Tage erstmal Ruhe brauche und sagte -sollten wir uns sehen, bitte ohne Kids- aber schon nach 1 Woche bekam ich das erste Familienfotos zu 3. usw. zugesandt. Geredet habe ich mit keiner von beiden, wie und was dann genau passiert ist, weil auch keine gefragt hat. Und so habe ich bis heute abgesehen von meinem Freund und meiner Mutter sowie kurz der FÄ mit niemandem darüber geredet. Daher suche ich nun auch Trost hier.

Ich hoffe auch, dass wir eines Tages doch Mal das Glück haben werden, ein Baby im Arm zu halten und es großzuziehen. Dennoch bleibt die Angst, dass es nicht klappt...auch, wenn alle das Gegenteil sagen...wer weiß das schon. Und das macht, finde ich, noch mehr Angst und Traurigkeit.

Ich wünsche dir und allen agnz viel Kraft.

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