Totgeburt Ende 16 ssw

Hallo ihr lieben
Nach einer aufsteigenden Infektion hab ich gestern Abend meine Sohn mattheo in der 16 Woche geboren . Er hatte natürlich keine Chance auf Leben und ist direkt verstorben. Ich weiß einfach nicht wohin mit meinem Schmerz. Ich bin nur am weinen und krieg mich nicht mehr ein . Hatte seit 1 Woche immer wieder wehen und alle Ärzte haben mich nicht für voll genommen. Bis sich gestern mein gebärmutterhals auch 2 cm verkürzt hatte . Abend ist meine fruchtblase geplatzt und keine halbe Std später hatte ich mein Baby schon in meiner Unterhose. Zum Glück war ich schon im Krankenhaus, hatte extreme Blutungen und musste ausgeschabt werden , dort hat man auch gesehen das meine gebärmutter ganz entzündet ist . Ich weiß gar nicht wie ich das meinen Kindern zuhause erklären soll , die sich auf ihr Geschwisterchen gefreut haben . Ich bin einfach am Ende

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Hallo Mareike,

Euer Verlust tut mir unendlich leid! Fühl dich bitte unbekannterweise doll gedrückt. Ich weiss genau wie du dich fühlst. Wir haben unseren Sohn Oktober 22 in der 21ssw verloren. Auch wegen einer bakteriellen Infektion die aufgestiegen ist. Ich hatte eine chorioamnionitis Infektion. Die ganze fruchtblase war völlig entzündet und es fing langsam an auf die Plazenta und aufs Fruchtwasser zu gehen. Und iwann wäre es auch auf unseren Sohn Nevio und auf mich gegangen. Wegen der Infektion hatte ich wehen, mein muttermund war eröffnet bei 3,5cm und meine Fruchtblase hing schon 6cm raus. Wir konnten die Geburt 4Tage hinauszögern, aber auch mir platzte dann die Fruchtblase und Nevio wurde geboren. Er hat noch gelebt und 8minuten lebend auf meiner Brust verbracht. ❤️‍🩹

Die erste Zeit war sehr hart, aber ich kann dir jetzt sagen, es wird besser! Es wirkt jetzt alles dunkel und ohne sinn. Aber auch für euch wird wieder die Sonne strahlen!
So blöd es klingt, aber die Zeit arbeitet für einen. An stichtagen wie Weihnachten, Silvester ect.. Ging es uns wieder ziemlich blöd, aber es hilft alles um es zu verarbeiten.

Ich hoffe ihr habt einen grosses Netz was euch auffängt! Nimmt euch Zeit für euch und mach so langsam wie ihr wollt.
Und ich bin mir sicher iwann werdet, natürlich nur wenn ihr das wollt, euer RegenbogenBaby im Arm halten. 🌈

Lg mit 🌟Sohn

Bearbeitet von meinaffe
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Das ist ja furchtbar 😥 Ich hab noch nie von „aufsteigender“ infektion gehört.
Was ist das und wie kann man es verhindern? Liebe Grüße

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Furchtbar ist es, gibt es aber öfter als man denkt. Habe vorher auch nie was davon gehört.
Es sind Bakterien, meistens ein Gemisch aus verschiedenen Bakterien. Die dann hochwandern in den muttermund und durch den muttermund zum Kind. Es entzündet sich und es kommt zur einer bakterielle Infektion. Aber ich bin selber Laie, Experte bin ich nicht.
Prävention wäre gewesen, Bakterien erkennen und versuchen mit Antibiotika sie wegzubekommen. Leider waren alle Abstriche bei mir negativ, selbst als ich im Krankenhaus mit der Eröffnung war. Dafür braucht man ein spezielles Abstrich Verfahren, denn oft sterben diese Bakterien an der Luft und sind deswegen nicht nachweisbar.
Für eine neue SS wird der ftmv/cerclage dringend empfohlen. Und es sollten Abstriche luftdicht vorgenommen werden.

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Euer Verlust tut mir sehr leid. Es gibt nichts, was einen wirklich trösten kann ...

Bei uns war es etwas anderes, weil wir unserem Sohn erst von der Schwangerschaft erzählt haben, als wir schon wussten, dass unsere Tochter sterben wird (Triploidie - nicht lebensfähig). Er wusste also vom ersten Moment an Bescheid.
Er war 2 Jahre alt, als sie geboren wurde, und es war seine erste Konfrontation mit dem Tod.
Wir haben viele Bücher gelesen. Er wollte wissen, was passiert, wo sie ist, wenn sie stirbt (im Himmel), wie es dort ist (wie bei einer Hochzeitsfeier mit ganz viel Kuchen, nur ohne Bauchschmerzen und Karies). Und vor allem wollte er wissen, wie sie in den Himmel kommt (über die Regenbogenbrücke).
Er hat nach ihrem Tod zu jedem Regenbogen gewunken, weil er sicher war, dass sie ihn dann ganz besonders gut sehen kann.
Wir waren mit ihm auf dem Friedhof und haben ihm alles gezeigt. Er durfte auch mithelfen, Lieder für ihre Beerdigung auszusuchen.
Ganz wichtig für ihn war, dass er Abschied nehmen konnte. Sie hatte aufgrund ihrer Behinderung Missbildungen. Trotzdem hatte er keine Angst vor ihr. Er hat mit ihr gekuschelt, sie geküsst. Auch nach ihrem Tod noch.

Es ist scheiße. Niemand kann euch und euren Kindern den Schmerz nehmen. Er gehört dazu. Auch, ihn zuzulassen. Gemeinsam zu trauern.
Ich habe auch gemeinsam mit unserem Sohn Rotz und Wasser geheult. Und es war okay. Wahrscheinlich sogar gut für ihn.

Ich wünsche euch ganz viel Kraft für die kommende Zeit!

Bücher:
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und einige mehr

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Hallo Mareike,
dein Verlust tut mir unglaublich leid!
Ich verspreche dir, es wird leichter mit der Zeit. Aber noch ist die Erfahrung so frisch und schmerzhaft…
Nimm dir so viel Zeit wie nötig um das in Ruhe zu verarbeiten. Und such dir alle Unterstützung, die du brauchst.
Kinder haben ja tatsächlich oft einen ganz anderen Blick auf das Thema Tod wie wir Erwachsenen.
Als ich unser Baby damals verloren habe, wusste mein großer Sohn (er war zu der Zeit fast vier), dass das Baby noch eine Reise machen muss, bevor es bei uns leben kann. Wie er darauf kam, weiß ich nicht. Das Thema Tod war vorher nie präsent.
Und als dann ein Jahr später sein Bruder gesund und munter geboren wurde, sagte der Große:“siehst du Mama, da ist unser Baby wieder. Jetzt ist es bereit“.
Puh… das hat mich ganz schön emotional.
Kürzlich hat er mir auch erzählt, dass unsere Seele wieder geboren wird, und dass man die Menschen, die man liebt, immer wieder finden wird.

Ich wünsche dir und deiner Familie ganz viel Kraft.

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Meine Antwort gehört nicht nur zum Ausgangspost, sondern richtet sich auch an Fee und ihren Sohn.
Als ich mein erstes Kind in der 12. Woche verloren hatte, sagte mir jemand: die Seele ist da, nur der Körper hat noch nicht gepasst. Aber die Seele wird ihren Weg finden.
Ich bekam dann Zwillinge und beide Kinder sprechen immer wieder von "der Babywelt" (also die Zeit, wo sie noch nicht auf der Erde waren). Oft ganz witzig, aber manchmal auch sehr skurril: mein Sohn erzählte mir mal, dass er schon einmal zur Welt unterwegs war, aber falsch abgebogen sei obwohl er uns schon gesehen hätte. Daraufhin sei er noch einmal zurück in die Babywelt gegangen und hätte dort jemanden nach dem Weg gefragt. Da er ihn sich nicht merken konnte, hat er diejenige, die ihm weitergeholfen hat mitgenommen. Daher hätten wir Zwillinge.

Das ist doch verrückt, oder? Es passt so gut zu dem, was dein Sohn gesagt hat.


Aber jetzt wirklich an dich Mareike: ich drücke dich unbekannterweise ganz feste! Und ich wünsche dir ganz viel Kraft, bis die Erinnerungen irgendwann nicht mehr ganz so schmerzen.

Bearbeitet von crodino
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Wow das ist wirklich skurril meine Tochter ist 7 Jahre alt und erzählt mir genau das gleiche über die Babywelt sie hat laut eigener Aussage eine Rutschbahn genommen und von oben sich ausgesucht zu uns zu kommen.

Das erzählt sie gefühlt seit sie reden kann. Wir haben keinen Kontext zu einem Verlust o.ä. Eine wirklich schöne Vorstellung dass die Seelen alle da sind und einfach den passenden Körper in der richtigen Familie suchen 🙏🏼.