Fertig mit den Nerven, hat jemand die selbe Erfahrung gemacht ?

Hallo,

ich hatte meinen Eisprung am 15 April.
Wäre somit in der 9 ssw. Hatte am Sonntag einen Ultraschall im Krankenhaus, weil ich sehr starke leistenschmerzen hatte. Da meinte die FA, Herzschlag vielleicht erkennbar aber laut Ultraschall gerät bin ich noch Anfang 7+1 und nicht 8+4 und Embryo 0,9mm.
Heute hatte ich einen Ultraschall Termin bei meiner Fa, Embryo nur 0,5 mm, Dottersack zu groß und kein Herzschlag zu sehen. Laut Ultraschall erst 6+3 ssw.
Kann das alles sein ? Besteht noch Hoffnung oder kann ich mich auf eine weitere Fehlgeburt einstellen.. soll Progesteron auch absetzen..

1

Liebe CI,
Das tut mir alles sehr leid, was du gerade durchmachst und ich kann mir vorstellen, dass wir beide exakt in derselben Situation sind gerade, na ja, mit ein paar Variablen natürlich. Ich habe gestern einen Beitrag geschrieben, den findest du, wenn du ein paar Einträge weiter runter scrollst. (SS - aus 9. Woche)
Man fühlt sich leer und tot und niemand kann einem wirklich helfen, jeder geht natürlich anders mit der Situation um, ich habe mir heute noch einmal von meiner Frauenärztin den fehlenden Herzschlag bestätigen lassen, bin gerade in der Frauenklinik und werde gleich mit dem Arzt entscheiden welchen Weg des schwangerschaftsendes wir nun gehen.
Da ich eine nüchterne Pragmatikerin bin, wollte ich nicht mal das letzte Bild sehen, dieses hätte ich als Andenken mitnehmen dürfen, aber ich bin zu dem Schluss gekommen, dass Mutter Natur keine Fehler macht, sie hat den Embryo als nicht lebensfähig erkannt, darum trifft sie eine Entscheidung für mich und vielleicht auch dich, die wir sonst vielleicht sehr schwer zu einem späteren Zeitpunkt hätten treffen müssen. Es ist unendlich traurig, aber ich habe Vertrauen in die Natur und ihre Mechanismen. Erschwerend kommt bei mir mein hohes Alter von 43 Jahren hinzu, hoffentlich ist bei dir die Voraussetzung besser und du kannst als junge Frau einer erneuten SS zuversichtlich entgegensehen.
Lg Wuerfel

3

Hallo liebes, mir tut das unfassbar leid das du dasselbe durchmachst. Es ist ein Schmerz den man nicht mal in Worten fassen kann.
Ich wünsche dir ganz viel Kraft und hoffe für uns beide, dass wir es irgendwie doch schneller verarbeiten können. Reden hilft !
Ich habe mich entschieden auf meinen Körper zu vertrauen und ab zuwarten bis eine Blutung beginnt. 😔

2

Es tut mir wirklich unfassbar leid, was du gerade durchmachst. Ich kenne es zur genüge (habe 4 Babys verloren). Bei mir persönlich war's immer so (bei allen drei Schwangerschaften - war eben 1x mit Zwillingen schwanger), dass die Krümel zu klein waren. Bei den Twins war der eine Dottersack zu gross. Alle hatten immer einen Herzschlag, aber keines war so gross, wie es sein sollte. Demnach habe ich die Erfahrung gemacht, dass das "zu klein" nicht wirklich gut ausgeht. Ich habe aber auch schon von einigen Wundern gelesen, deshalb will ich da nicht einfach nur "den Teufel an die Wand malen". Ich wünsche dir von Herzen alles Liebe #herzlich

4

Danke liebes! 😔
Es ist unfassbar traurig und es tut mir so leid, dass du es so oft durchmachen musstest. Du bist wirklich sehr stark !
Bei uns ist es jetzt auch das zweite mal..
Darf ich fragen ob es bei dir denn wieder geklappt hat und du ein gesundes Kind hast ?
Was sagt deine FA darf man nach so vielen Fehlgeburten mal nicht nach der Ursache forschen ?

5

huhu du liebe

natürlich doch, du darfst alles fragen - ich hoffe, dass ich dir etwas helfen kann!

mir wurde nach der ersten, sowie nach der zweiten FG gesagt, dass es statistisch mega oft passiert. irgendwie trug ich aber (seit der ersten missed Abortion) das ungute gefühl in mir, dass da irgendwas nicht stimmt. bei allen krümeln war immer ein herzschlag sichtbar, sie waren aber alle immer zu klein. Irgendwie hatte ich da einfach schon ein sehr ungutes gefühl. irgendwie war einfach nicht klar, wieso die krümel immer und immer wieder zu klein waren. meine frauenärztin meinte, dass es eventuell daran liegt, dass sich mein eisprung verschoben hat. ich empfand das als sehr unrealistisch, da ich den ES immer mit OVUS getrackt habe. aber naja, ich bin kein arzt. ich las im internet auch immer, dass das FG risiko drastisch sinkt, sobald ein herzschlag vorhanden sei. und irgendwie konnt ich nicht glauben, dass mir das mehrfach "einfach so" passiert. nach der zweiten fehlgeburt beharrte ich dann auf tests, einfach um mein ungutes gefühl zu brechen. die frauenärztin schaute dann meine schilddrüse, die blutwerte und noch ein zwei andere dinge an - gefunden wurde nichts. umso mehr wurde mir gesagt "es passiert statistisch einfach oft". irgendwie konnte ich dass dann auch besser akzeptieren (ich wusste ja auch nicht, was man sonst noch alles untersuchen kann).

dann wurde ich kurz darauf mit zwillingen schwanger und irgendwie fand ich dann auch meinen frieden (kurzfristig zumindest). ich dachte mir "ich hab zwei kinder verloren und zwei werden mir wieder geschenkt". herzschlag vorhanden (bei beiden) aber bei dem einen war der dottersack zu gross und beide waren zu klein. der eine zwar nur zwei tage, der andere etwas mehr. auch da wieder die leier vonwegen "vlt hat sich der eisprung verschoben". ich konnts nicht mehr hören und heulte mir in der praxis die augen aus. es war einfach genau so wie immer - herzschlag vorhanden, embyro zu klein. ich hoffte das beste, war aber auf das schlimmste vorbereitet. zwei wochen später dann erneut die diagnose: missed abortion, beide zwillinge haben keinen herzschlag mehr.

ERNEUT musste ich cytotec nehmen, um die kleinen abzustossen (ich hasse den ausdruck). mir wurde immer zu einem medikamentösen abgang geraten, da eine OP "mit komplikationen" verbunden sein kann. nachträglich würde ich das nicht mehr machen und mich für eine ausschabung entscheiden. Ich musste dieses horrormedikament 4x nehmen (!!!) bis es wirkt. diese dinger lösen unfassbare schmerzen aus. aber darauf will ich gar nicht zu stark eingehen.

danach folgte meine KIWU zeit und da wurde gaaaaaaaanz, ganz viel getestet. mein mann musste ein spermiogramm und ein gentest machen (beides gut). ausserdem nahm er vitamin D. das sei für die zeugung extrem wichtig (vielleicht kann dein mann das auch nehmen?) bekommt man ja auch überall :)

und bei mir wurde endlos viel getestet. ich liste dir auf, an was ich mich noch erinnern kann:

- TSH und TPO wert
- Hormonstatus
- Blutgruppenbestimmung (wenn beide partner negativ sind, dann ist das offenbar auch nicht gut).
- Eizellen meinte er, sei bei mir kein problem (da ich "erst" 32ig bin.
- Blutgerinnung
- Insulin bzw. Zuckertest
- Allg. Bluttests (Eisen usw.)
- Gebärmutterspiegelung (da wurde geschaut, ob myome vorhanden sind. des weiteren wurde ich auf plasma und killerzellen untersicht).
- Allg. Abstriche um Bakterien auszuschliessen (z.b unrea- und myroplasmen)
- Auf Geschlechtskrankheiten wurde ich auch geprüft

gefunden wurden bei mir zwei dinge:
- zu hohe natürliche killerzellen in der gebärmutter
und
- zwei probleme in der gerinnung (protein S das fehlt und thrombophilie)

zusammengefasst heisst das so mehr oder weniger: die natürlichen killerzellen sehen den embryo als fremdkörper und stossen ihn ab. durch meine gerinnungsproblematik wird die plazenta nicht korrekt durchblutet und somit wird der embryo nicht gut genug ernährt.
einerseits war ich mega froh, fand man etwas... irgendwie hatte ich nun antworten auf all meine fragen und unklarheiten. dennoch brach es mir das herz. denn ich wusste, mein körper arbeitet gegen das kind und lässt es böse gesagt verhungern. ein gedanke, bei dem mir bis heute die tränen kommen.

doch die gute nachricht: das sind alles dinge, gegen die man was machen kann. ich musste zwei wochen vor dem eisprung cortison einnehmen (5mg) um mein immunsystem quasi zu schwächen (bzw. die killerzellen). dann ab eisprung musste ich utrogestan nehmen (das sind so gelbkörperhormon tabletten, die einfach zusätzlich unterstützen können - bei ner einnistung und sie verhindern auch blutungen, wenn ich das richtig in erinnerung habe). bin kein arzt gell :)
und dann ab positivem test musste ich fragmin spritzen und aspirin einnehmen. (gegen die blutgerinnung). das sind beides blutverdünner- damit mein blut besser gerinnt und die plazenta richtig durchblutet wird.
das cortison musste ich bis ende des ersten trimesters nehmen, danach konnte ich es absetzen. Aspirin muss ich bis, uff, bin mir nicht mehr sicher, glaub zwei monate vor geburt oder so, nehmen. und fragmin muss ich bis zur geburt spritzen (oder sogar etwas darüber hinaus, das muss ich noch abklären). utrogestan konnt ich nach dem ersten trimester auch absetzen.

und siehe da: aktuell bin ich in der 24igsten schwangerschaftswoche und es sieht wirklich alles mehr als gut aus. vor zwei wochen hatte ich das grosse organscreening und dem kleinen könnts nicht besser gehen. ich spür ihn sogar regelmässig kicken und er ist wohl auf. richtig süss.

ich dachte echt, ich sei ein hoffnungsloser fall... ich hab noch nie zuvor gehört, dass jemand ganze 4 krümel zu den sternen gehen lassen muss und ich hatte einfach so stark das gefühl, dass mir das glück einfach nicht vergönnt ist.

was ich nachträglich bereue und nun nachhole: der psychische aspekt. ich lebte in der traumwelt, dass mich eine intakte schwangerschaft dann komplett glücklich macht und "all meine sorgen und ängste" dann weg sind. das war n bisschen naiv von mir. ich merk, wie mich die verlustangst doch noch sehr stark einholen kann.. aktuell geh ich in therapie - einfach, um all das passierte zu verarbeiten und vertrauen in mich, das baby, meinen körper und die natur wieder zu finden. denn aktuell fehlt mir das noch. aber das ist sehr individuell.

wenn du noch irgendwelche fragen hast, dann scheu dich nicht. ich kann den schmerz echt gut verstehen. ich hoffe, dass dir meine geschichte etwas half und noch viel stärker hoffe ich, dass du dein wunder bald erleben darfst.

weiteren Kommentar laden