Herzschlag hat aufgehört - aussaugen

Ich bin in der 10. ssw und ganz plötzlich, unbemerkt gab es keinen Herzschlag mehr. Der FA und ich konnten um US sehen, dass der Nacken leicht dunkel und dicker ist, er vermutet ein Genfehler und dass die Natur es von selbst geregelt hat.

Tja, von wegen wenn der Herzschlag da ist, ist das Risiko geringer, dass er einfach aufhört. Und das warten bis zur 12. ssw ist auch für die Katz. Sowas kann immer passieren. Der Fötus wird eingeschickt und überprüft auf Gendefekte.

Zu meiner Frage, ich werde nächste Woche ausgesaugt und nicht ausgeschabt. Warum macht man das anstatt das andere? Für mich klingt die Aussaugung schöner weil ich eine große KS Narbe habe und Angst hätte dass die Gebärmutter oder die Narbe verletzt wird.

Aber warum man man eine Aussaugung/Ausschabung?

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Es tut mir sehr leid, was dir passiert ist. Ich wünsche dir viel Kraft für die kommende Zeit.

Eine Aussaugung/Absaugung ist meist deutlich schonender als eine Ausschabung, da sie vor allem durch Unterdruck erfolgt und nicht durch mechanische Einwirkung (also z.B. einen Löffel). Daher ist sie die gängige Methode für Frauen, die noch einen Kinderwunsch haben. Wenn allerdings Restgewebe in der Gebärgewebe in der Gebärmutter verbleibt, muss anschließend ausgeschabt werden. Das ist aber gerade in der Frühschwangerschaft wohl eher selten (aber: Wahrscheinlichkeit siehe unten).

Nur über folgende Aussagen bin ich gestolpert. Ich möchte nicht, dass sich andere Schwangere Sorgen machen, weil sie sie für korrekt halten. Daher möchte ich sie an dieser Stelle korrigieren – der folgende Teil ist folglich vor allem für andere Mitleser:innen gedacht.
Dass das Warten bis zur 12. SSW „für die Katz“ ist, stimmt so nicht. Es ist Fakt, dass die allermeisten Genfehler (kommen in der Tat oft vor) vom Körper frühzeitig erkannt werden und es infolgedessen zur Fehlgeburt kommt. Danach kann es natürlich immer noch Föten mit Genfehler geben, aber die allerallermeisten werden in der Frühschwangerschaft (entschuldigt bitte das Wort) aussortiert. Und so ist es einfach eine Tatsache, dass mit zunehmender Schwangerschaftsdauer das Fehlgeburtsrisiko stark sinkt, vor allem, weil dann die allermeisten Embryos mit schweren Schädigungen bereits„aussortiert“ sind. Das heißt nicht, dass es später keine Fehlgeburten mehr gibt, aber die Wahrscheinlichkeit ist deutlich geringer.
Wenn der Herzschlag da ist (also noch innerhalb der ersten zwölf Wochen, also der kritischen Zeit), ist das Risiko natürlich geringer, schließlich zeigt dieser eindeutig, dass der Embryo lebt. Aber das Risiko ist dann immer noch nicht ganz niedrig, das heißt, je nach Quelle, kommt es trotzdem bei 3 % oder 10-20 % der Frauen, also bei jeder 33ten oder sogar jeder 10. bis 5. Frau zu einer Fehlgeburt.
Damit kann man vielen Frauen das Risiko aufzeigen und so wird die Wahrscheinlichkeit z.B. auch auf den Beipackzetteln bei Nebenwirkungen zu Medikamenten angegeben.
Das Blöde an Statistik ist halt: Wenn du betroffen bist, hilft dir das auch nicht. Nur die Wahrscheinlichkeit, dass du betroffen bist, ist halt deutlich geringer.