Spätabbruch - Offener Rücken

Hallo Zusammen,

wir mussten unseren Sohn leider im Juni in der 24.Woche gehen lassen. Er hatte einen stark ausgeprägten offenen Rücken und noch einige andere Problemchen wodurch wir uns schweren Herzens für einen Spätabbruch entschieden haben.
Zwischen der Trauer kommt auch immer wieder der Gedanke an eine erneute Schwangerschaft.
Wir wollen uns Zeit lassen aber mich würde trotzdem interessieren ob es hier ähnliche Fälle gibt? Wann wurdet ihr wieder schwanger und ob ihr bei dem Kinderwunsch/Folgeschwangerschaft etwas anders gemacht habt? :)

Liebe Grüße :)

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Hallo
Erst mal mein herzliches Beileid ..
ich hatte die Entscheidung zwischen Abbruch oder warten wir haben gewartet und das Herz hat von selbst aufgehört zu schlagen (wir hatten die Hoffnung das es sich bessern könnte )
Wir hatten eine schwere plazentainzuiffenz das war der Grund.
Nun es ist 1 1/2 Monate her und wir möchten es nun erneut probieren.
Laut Dr haben wir das oke nach einem Monat direkt wieder zu starten ich habe die Woche meine Periode bekomme und nun warte ich auf den Eisprung.
Jeder braucht die Zeit die er braucht manche Frauen mehr andere weniger. Wir fühlen uns bereit :) und du solltest dich nicht schlecht fühlen wenn du es direkt probieren möchtest oder auch wenn du warten möchtest. Es ist beides ok ❤️🌈
Ich war übrigens in der 28 Ssw als sie gestorben ist

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Mein Neffe wurde in der 38.Ssw still geboren. Fast auf den Tag, 1 Jahr später, hat meine Schwägerin einen gesunden Jungen zur Welt gebracht.
Es ist also völlig legitim schon wieder an eine neue Schwangerschaft zu denken.
Mein Bruder und seine Frau wollten den kleinen Engel nie "ersetzen", aber der Wunsch nach einem Baby war halt sehr groß und deswegen war es für sie okay, so zeitig wieder zu starten.

Das muss jeder für sich entscheiden. Ich wünsche euch alles Liebe🫶🏻

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Hallo,
es tut mir sehr leid, dass ihr jetzt das durchmachen müsst, was wir letztes Jahr im Oktober hatten. Unser Baby bekam auch einen offenen Rücken diagnostiziert, der an sich schon schlimm ausgeprägt war. Letzten Endes kamen auch da aber noch einige andere Dinge bei der weiteren Diagnose dazu, die klarmachten, dass er es so oder so nicht schaffen würde. Unter anderem ein schwerer Herzfehler. Auch wir haben uns dann in der 23 SSW dazu entschieden die Schwangerschaft zu beenden und es war die schlimmste Zeit in meinem bisherigen Leben.
Man vermisst sein Baby und auch die Schwangerschaft und auch bei uns war der Gedanke schnell da, wann man es wieder versucht. Letzten Endes hat es glaube mein Körper für mich entschieden. Nach der Ausschabung dauerte es erst 5 Wochen bis zur ersten leichten Blutung, dann 50 Tage. Und dann erst kam der erste halbwegs regelmäßige Zyklus, in dem wir es versucht haben. Viel anders gemacht habe ich aber nicht. Habe direkt mit der Folsäure wieder angefangen und habe beim Gyn den Wert mal überprüfen lassen. Aber das auch nur, weil die Sorge vor einer Verarbeitungsstörung einfach da war. (Ich hatte auch eine Schwester, die nach 1 Monat an einem offenen Rücken gestorben ist, aber weit vor meiner Geburt)
Und wir hatten Glück dass es direkt geklappt hat. Trotz nicht der besten Umstände und den etwas anderen Weg den wir gehen müssen (wir sind 2 Frauen mit einem Spender).
Aktuell bin ich in der 30 Woche und war in dieser Schwangerschaft deutlich ängstlicher als letztes mal. Gerade als es auf den zweiten Ultraschall zuging, kam sehr viel angst wieder hoch. Und gleichzeitig habe ich versucht, es noch mehr zu geniesen, habe viele Bilder gemacht, weil man jetzt einfach weiß, dass man auch nach der 12 Woche nicht sicher ist.
Ich wollte möglichst viele Erinnerungen schaffen, für den Fall der Fälle. Die Erinnerungen und Bilder die wir von unserem ersten Baby haben, helfen mir jetzt immer noch, wenn die Trauer hochkommt und ich einfach weinen muss. Versucht die Gefühle alle raus zu lassen und esist auch gut sich da Hilfe zu holen, wenn man das Gefühl hat man kommt aus der Schwärze nicht mehr heraus.
Fühlt euch aus der Ferne fest umarmt! Und fühl dich frei mir noch weiter zu schreiben für einen Austausch oder andere Fragen.

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Hallo du Liebe,

Auch ich hatte einen Spätabbruch vor knapp 2 Jahren, andere Diagnose.
Ich brauchte auch erst einmal ein paar Monate „für mich“, dachte jedoch immer wieder an eine erneute Schwangerschaft. Jetzt liegt mein 12 Wochen altes Baby neben mir.
Lass dir die Zeit, die du brauchst. Aber auch wenn du „jetzt schon“ wieder darüber nachdenkst, dann probiert es. Euer Engel wird euch dabei kräftig die Daumen drücken und im Himmel auf euch aufpassen!

Um noch auf deine Fragen einzugehen:
Spätabbruch: Dezember 2021
Erneute Ss: Juni 2022 (leider FG)
3. Ss: August 2022 - geboren Mai 2023
Anders gemacht? Garnicht, nur mit viel mehr Sorge zum ETS (Ultraschall). Vitamine genommen wie es sich gehörte und jeder Woche entgegengefiebert die vorbei war und die Ss weiter fortgeschritten. Ich kann ehrlicherweise sagen, ich war nicht wirklich entspannt, hab oft nicht an meinen Krümel / jetzt Baby geglaubt, vor lauter Angst, das wieder etwas nicht stimmt. Dennoch war meine Intuition immer richtig, ich dachte oft „ach es ist alles gut“ und so war es auch.
Bei der 1. Ss wusste ich immer „es stimmt es nicht“, und das bewahrheitete sich beim 1. großen Screening

Bei der 3. Ss: Erst nach dem 2. großen Screening (22Ssw) war ich deutlich entspannter. Ich hatte aber auch Zeit für viele Gedanken, da ich direkt ins BV bin.