Wechselmodell, 5 jähriges Kind, Mutter verweigert

Hallo erstmal und einen schönen Abend

Mein Name ist Sebastian, 37 Jahre und Vater eines 5 jährigen Kindes, welches einen erweiterten Umgang mit mir hat.


Ich würde gerne ein wechselmodell führen. Eigentlich wäre es alles perfekt. Aber die Mutter stellt sich quer. Wir arbeiten beide in vollzeit, ich kann meine Arbeitszeit aber relativ flexibel gestalten.
Der junge ist gerne bei uns. Beide Eltern haben neue Partner.
Ich habe ein erweitertes recht im Umgang mit meinem Sohn. In ungeraden Wochen hole ich ihn Mittwochs aus der Kita und bringe ihn Donnerstags wieder dort hin. In den geraden Wochen hole ich ihn am Donnerstag aus der Kita ab und bringe ihn am Montag wieder dort hin. Alles ist im Umfeld beider Parteien.
Nun versuche ich seit einem Jahr mit Unterstützung der Familien Hilfe das wechselmodell zu realisieren. Die Kommunikation zwischen mir und der kindesmutter war damals wohl nicht so gut. Die kindesmutter legt das gerne so aus, weil das jugenamt dann von einem wechselmodell absieht.
Nun wird aber tatsächlich über alles kommuniziert was den jungen betrifft.
Ich suche Erfahrungen, Ideen oder Anregungen zu diesem Thema.
Ich möchte mich gerne austauschen.
Ich würde unheimlich gerne davon absehenvor Gericht zu gehen. Aber nach einem Jahr ist die Luft langsam raus. Ich möchte meinen Sohn gerne die Chance geben beide Elternteile gleichermaßen genießen zu dürfen. Ich fühle mich aber eher als der Part, der Unterhalt Zahlen darf und der Mutter Freiraum gibt. Ich verstehe nicht wieso dieses Modell von ihr abgelehnt wird :-(
So, das reicht erstmal. Lieben Dank fürs Lesen 😄

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Ich habe gerade erst eine Doku dazu gesehen und könnte mir vorstellen, dass das auf euch zutrifft:
Da die Kindesmutter ja grundsätzlich mit mehrtägigem Übernachtungsumgang keine Probleme zu haben scheint und du dich offenbar recht viel um dein Kind kümmerst, könnte es der Unterhalt sein, warum sie eine 50:50 Aufteilung ablehnt. Ich nehme an, du zahlst vollen Unterhalt? Beim Wechselmodell würde der ja wegfallen und das ist natürlich willkommenes Geld.
In der Doku war es in einem Fall ähnlich. Dem Vater fehlte ein einziger Tag um mit der Mutter 50:50 gleichauf zu ziehen. Das war bewusst von ihr so gewählt, um den Unterhalt zu behalten.

Wenn die Mutter sich weigert und Zureden nichts hilft, bleibt wohl nur der Weg über das Jugendamt oder den Anwalt.

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Ich schließe mich Anna an, es geht nur um die Kohle! #sorry
Oder wie begründet sie ihre Haltung?

Gruß

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Das befürchte ich auch, ist aber ein schwieriges Thema.
Sie sagt, eine Woche wäre ihr zuviel.

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Ich kann dir sagen, warum ICH das für meine Kinder nie wollte.

Ich persönlich finde, das Wechselmodell, in dem das Kind regelmäßig wechseln muss eine Zumutung fürs Kind.
Das Kind hat kein festes Zuhause, lebt quasi immer aus dem Koffer. Ständig muss es sich an die Bedingungen und Regeln anpassen. Mag bei kleinen Kindern noch gut klappen. Bei älteren sind dann die Schulsachen vielleicht dann doch bei Mama vergessen worden. Dinge können vielleicht nicht erledigt werden, weil das notwendige dafür bei Mama oder Papa liegt.
Das Kind Gewinnt etwas mehr Zeit mit dir, verliert aber Stabilität und ein festes zuhause. Sich in der Schule im voraus verabreden? Geht nicht! Woher soll Mama denn wissen, ob es Papa in 2 Wochen passt, Kindlein zu kutschieren oder umgekehrt.

Das einzig fürs Kind gute Wechselmodell wäre das, bei dem das Kind seine feste Wohnung hat und Mama und Papa sich dort zur Betreuung abwechseln. Das ist aber mit vielen Beteiligten und neuen Partnern sicher kein einfaches Modell. Aber da leben dann die Eltern aus dem Koffer, wechseln regelmäßig die Wohnungen und tragen diese Konsequenz des Wechselmodells selbst und zwingen nicht ihr Kind dazu.

Das waren also meine Beweggründe. Liebe Grüße

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wer sagt das? wieos soll das Kind aus dem Koffer leben, es hat in beiden Wohnungen alles.

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du kannst dich bei VÄteraufbruch. Ev kostenlos beraten lassen

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Dankeschön, das werde ich mal on Augenschein nehmen.

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Wie schaut es denn bei deinem Jugendamt aus? Wie sind die da so eingestellt?
Ich hatte eine Sachbearbeiterin die eine super Meinung von Vätern hatte da wäre ein Gang vor Gericht von vornherein zum scheitern verurteilt gewesen.
Hast du mit deiner neuen Partnerin Kinder bzw. hat die neue welche?

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Ich war bis dato (Erfahrungen der letzten 2 Jahre) der Meinung das das JA sehr positiv auf mich eingestellt ist. Die Dame sagte dennoch das sie vorm FG einem wechselmodell aufgrund der Kommunikation (das war vor einem Jahr, ) nicht zustimmen würde.

Meine Partnerin hat Kinder ja

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Dann hast du schlechte Karten, das Kind ist bei der Mutter und es gibt keine wesentlichen Gründe das zu ändern.
Klingt bitter aber finde dich damit ab zu zahlen und dein Kind dann zu sehen wenn die Mutter Freiraum benötigt.
Spart viele Nerven, Geld und bim Kind würde auch was hängen bleiben wenn du vor Gericht gehen würdest.

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Hallo, inwiefern bist du flexibel beruflich? Habt ihr schon was gerichtlich festlegen lassen? Oder ging alles über die Famiienhilfe bisher? LG

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Bis dato haben wir alles übers JA und FH festgelegt. Ich habe über die mehrbetreuung eine schriftliche Zusage der Mutter.
Ich möchte jetzt nach Ende diesen Jahres eine Einsicht in die akte des JA bekommen, die FH läuft aus und der nächste Schritt ist dann das FG, welches ich aber am liebsten umgehen möchte.

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Wir haben das WM schon sehr lange und eines kann ich sagen: wenn da nicht beide hinter stehen, wird es für einen schwer: das Kind!

Wir hatten eine Phase wo das Kind immer Theater gemacht hat, wenn es zum Vater sollte. Ich habe mir dann eine Beratung gesucht, weil ich dachte das Kind nimmt Schaden. Raus kam: das Kind ist im Loyalitätskonflikt. Genau das was ich immer vermeiden wollte. Und weil ich nie offen mit meinen Gefühlen umgegangen bin, Kinder aber feine Antennen haben, hatte mein Kind wohl das Gefühl, dass es besser bei mir blieb. Als ich dann offen gesprochen habe, dass ich schon traurig bin, wenn er geht, aber es dann auch wieder gut ist. Läuft es wieder. So einigermaßen. Zur Zeit ist er immer geknickt, wenn er wechselt. Egal in welche Richtung. Er findet es bei beiden toll.

Was ich damit sagen will: ziehst du das durch, ohne das die Mutter dahinter steht und lässt sie das das Kind spüren, wird es damit nicht zurecht kommen.

Mein Rat wäre, da noch etwas Zeit verstreichen zu lassen. Sohnemann ist jetzt fast 8 und jetzt können wir dieses Thema noch sehr viel besser besprechen. Er hat eine Meinung. Er findet es doof, dass wir nicht zusammen wohnen und er immer nur entweder oder hat, aber es ist okay. Er weiß, dass er irgendwann entscheiden kann, aber jetzt noch nicht und er hat in der Klasse jetzt andere Trennungskinder, die auch wechseln, das hilft irgendwie auch.
Er weiß aber auch, dass seine Meinung auch jetzt zählt und wenn er sehr unglücklich wäre, wir Eltern miteinander sprechen würden. Auch das ist wichtig. Die Kommunikation mit dem KV ist nicht mehr häufig, das ist nicht nötig, aber sie ist da.

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Hallo.

Zum einen - ich bin relativ sicher, dass es nur ums Geld geht .

Aber bei so kleinen Kindern finde ich persönlich wochenweise Wechsel auch ungünstig. Das ist oft zu lang und führt zu Sehnsucht.

Wir haben seit Jahren folgendes Modell:
Mo-di Vater
Mi-do Mutter
Fr-So im Wechsel.

Mittlerweile hätte ich es lieber geändert auf wochenweise- Kind ist auf dem Gymnasium und dieser Wechsel mit den Schulsachen etwas nervig. Aber sie hängt noch dran, also lassen wir es so.

Vielleicht ist das ja ein Vorschlag auf den sie eingeht?

Würde sonst auch zu Anwalt/Jugendamt gehen.

LG,
Feeby

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Eine Lösung oder Empfehlung habe ich leider nicht für dich.
Aber auch ich vermute hier Mal den Unterhalt als Blocker.
In meinem Umfeld sind derzeit einige getrennte Paare mit denen ich seit Jahren befreundet bin/war.

Da hab ich sowohl mit den Männern wie mit den Frauen Kontakt.
Von der weiblichen Seite höre ich sehr oft, wie schlecht es denen geht als AE.

Durch die Bank weg: rumjammern die Väter entlasten die Mutter nicht genug. Nur alle zwei Wochen den Spaß Daddy machen.

Aber Wechselmodell will KEINE EINZIGE der Damen. Das wäre ja die faire Teilung der Erziehungslast.
Da kommen dann ganz fadenscheinige Gegenargumente.
Oder das Kind komplett beim Vater leben lassen. Mich treffen immer böse Blicke wenn ich das als Lösung vorschlage.

Erstens weil sie der Meinung sind die Väter wären nicht in der Lage die Kinder zu erziehen. Nur sie selbst wissen was das Beste ist. Das kommt sehr stark durch.

Zweitens weil sie nicht auf Unterhalt verzichten wollen. Am liebsten wäre ihnen eine mind. 50 % Betreuung mit 100 % Unterhalt. Dusch mich aber mach mich nicht nass also 🤔
Also ja, bei deinen Umständen würde ich versuchen das Wechselmodell umzusetzen.
Nur leider wird es dem Kind dabei nicht gut gehen wenn die Mutter nicht mitzieht. Das ist extrem ungerecht.

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Hallo,
ich denke auch hier geht es um 2 Dinge:
1. Kein Gericht winkt gegen den Willen eines Elternteils ein Wechselmodell durch, wenn die Kommunikation der Eltern nur über das Jugendamt läuft.
2. Ggf. ist für die Mutter die aktuelle Situation so ganz optimal und komfortabel. Vielleicht ist es an Dir, sie aus ihrer Komfortzone zu holen. Zum einen hat sie in Dir einen kostenlosen, zuverlässigen Babysitter. Und zum anderen bist du eine Einnahmequelle.
Ein Gericht kann den Unterhalt herabsetzen, wenn du so oft Umgang hast. Nicht wie beim Wechselmodell, aber es wird anerkannt.
Vielleicht setzt du da an.