Freie Schule, etc. - Vor- und Nachteile, wer kennt sich aus ?

Hallo,

ich hatte gerade ein Gespräch mit der Grundschullehrerin meines Sohnes. Er ist dieses Jahr eingeschult worden, kann aber bereits Lesen, Rechnen, Schreiben, etc. Laut Lehrerin entspricht der Stand locker der 2. Klasse. Da die ersten beiden Klassen bei uns "zusammen" unterrichtet werden, wird er jetzt also mit den 2.Klässlern mitarbeiten.
So, aber jetzt zu dem Problem oder Schwierigkeit - oder wie man es auch nennen möchte: Mein Sohn ist ein Träumer, manchmal ein wenig "langsam" (nicht im Kopf, sondern bei den Ausführungen mancher Arbeiten) und einfach nicht immer sehr motiviert. Die Lehrerin ist sich nicht sicher, ob er eventuell auch mit dem Stoff der zweiten Klasse unterfordert ist oder ob es Konzentrationsstörungen sind... oder was auch immer.
Jedenfalls hat sie mich gefragt, ob ich den auch anderen Schulformen gegenüber offen sei. Dabei vielen die Wörter "freie Schule" (gibt es bald bei uns in der Nähe), "Walldorfschule" usw.
Ich bin da jetzt ein wenig unsicher. Wäre denn so eine Schulform für ein Kind, welches manchmal Aufgaben einfach wegen Träumereien nicht beendet überhaupt eine Alternative ? Was sind die Vor- und was die Nachteile ? Habt Ihr Erfahrungen damit gemacht ?

Ich bin da recht "unsicher" - weiß mir langsam nicht mehr zu helfen. Eigentlich dachte ich, er wäre auf einer "normalen Grundschule" gut aufgehoben. Aber die Lehrerin hat mich sehr verunsichert... auch mit den Worten "ich weiß nicht, ob ich das Potenzial von ihm herauskitzeln kann, ob ich ihm die nötigen Möglichkeiten hier geben kann..." klingt für mich schon ein wenig beängstigend.

Also, hat jemand auch so was schon erlebt oder kann mir Tipps geben ?

Für Euren Rat und Eure Meinungen (ob pro oder contra) wäre ich sehr dankbar.

Liebe Grüße,
Fabienne

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Hallo,

wenn Dein Kind (hoch)begabt ist, dann hätte eine Waldorfschule (mit einem l) - so sie sich denn an ihr eigenes Konzept hält - große Nachteile für Dein Kind.

In der Pädagogik Steiners ist für die Entwicklung von Kindern eine feste Reihenfolge vorgesehen (die ich jetzt im Detail nicht kenne, aber wenn da z.B. steht erst springen, dann werfen, dann dürfen die Kinder das nicht andersrum machen). Das heißt, dass er dort gar nicht erst die Möglichkeit bekäme, im Stoff schneller voranzugehen.

Es mag vereinzelt Waldorfschulen geben, die sich nicht an das Steinersche Konzept halten, aber im großen und ganzen stimmt das, was ich sage. Ich habe im Rahmen eines Uni-Seminars die entsprechenden Stellen gelesen und auch an einer Waldorfschule hospitiert.

Was es mit der freien Schule auf sich hat, kann ich natürlich überhaupt nicht sagen, der Name "freie Schule" könnte ja auf jede Schule in freier Trägerschaft zutreffen.

Vielleicht ist die Lehrerin Deines Sohnes ja selbst eine Gegnerin staatlicher Schulen (solche gibt es) und meint, dass auf den anderen Schulen automatisch alles besser wäre.

Wichtig ist, dass Du Deinem Kind den Spaß an der Schule bewahrst. Wenn er die Möglichkeit hat, zwei Schuljahre in einem zu machen, ist das doch schon mal was. Und wenn er gut lesen kann, kann er ja zusätzlich zu den Schulbüchern noch andere interessante Sachbücher lesen.

Viele Grüße,

ez-p

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Hallo, soweit ich gelesen habe , ist eine "Freie Schule" eine Schule die basisdemokratisch Arbeite, das Bedeutet die Kinder und Eltern können viel Mitbestimmen müssen aber dafür auch sehr viel Verantwortung tragen. Die Kinder habe jahrgangs+übergreifenden Unterricht, und machen viel Projekte in Eigenverantwortung.

In Waldorfschulen Lernen die Kinder in bestimmten Stufen, ein Kind von 7 Jahren hat die Fähigkeiten und kann diese Sachen. Da gibt es wenig Kreativität und bestimmt keine Mitbestimmung.

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Hi Fabienne,
meinte die Lehrerin vielleicht die Montessori-Schule?
Meine Kleine ist zwar gerade erst im Kindergarten, aber aufgrund ihrer Entwicklung hatte ich schon mehrere Gespräche mit der Leitung über die Schule...

In unserem Fall hat die Kinderärztin zu einem Intelligenztest geraten, um zu sehen, ob besondere Begabungen vorliegen und wenn ja in welchem Bereich, so daß sie geziehlt gefördert werden kann. Diese Tests werden in NRW in sozial pädriatrischen Zentren (SPZ) gemacht.
Ich denke, daß würde Dir bzw. der Lehrerin Deines Kindes Klarheit verschaffen, ob Dein Kind Konzentrationsstörungen hat oder eben gelangweilt ist. Im Falle einer Hochbegabung kennen die Leute dort vor Ort auch gute Anlaufstellen!

Alles Gute,

Athena

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Hallo,

ich habe mit unserem Kinderarzt auch gesprochen. Er meinte, ich solle meinen Sohn auf Hochbegabung testen lassen und hat mir eine "private" Anlaufstelle genannt - also eine Psychologin, die sich auf das Thema "Kinder und Hochbegabung" spezialisiert hat.
Jetzt habe ich schon die Unterlagen ausgefüllt, weggeschickt und warte auf einen baldigen Termin. Da bin ich auf jeden Fall gespannt, was herauskommt. Wobei es mir nicht gerade um die Werte geht, die mein Sohnemann erreicht, sondern vielmehr, in welchen Bereichen er eventuell über- oder unterfordert ist, welches Schulsystem ihm entgegenkommen würde und wie wir generell mit seinem "Wissensdurst" umgehen sollen.

Ich erhoffe mir von diesem Termin sehr viel...

Liebe Grüße,
Fabienne