Versetzung gefährdet, wie helfen?

Hallo @all,

unser Großer ist seit Sommer auf dem Gymnasium 5. Klasse und so langsam merkt er, es ist nicht mehr so einfach und ohne Lernen wie in der Grundschule. Die Noten sind nun schon in einigen Fächern abgesackt, aber nicht, weil er es nicht versteht, sondern aus Bequemlichkeit und Faulheit (nicht nur meine persönliche Einschätzung, sondern auch laut Aussage der Lehrer). Er hätte das Zeug dazu weiter zu machen, doch die Schule siebt im ersten Jahr die schlechten aus bzw. die ohne Biss um die Klassen auch zu dezimieren. Nur ist er antriebslos (nicht nur in der Schule) und macht nur das Nötigste (ok, welches Kind freut sich schon aufs Lernen?) bzw. man muss ihm alles vorkauen. Wie können wir ihm helfen?
Ich muss dazu sagen, dass er nur am Wochenende bei uns ist, wir haben also nur einen geringen Einfluss auf sein Lernverhalten.

Seine Mutter setzt sich (so wie ich das mitbekomme) so gut wie nie mit ihm zusammen um zu lernen sondern fordert ihn nur auf in seinem Zimmer zu lernen, komplett ohne Kontrolle oder Hilfe (was ich persönlich falsch finde, da man nem Kind auch erst mal zeigen muss wie man lernen soll). Der neue Mann versucht den Kleinen mit Sarkasmus anzuspornen was wohl total nach hinten losgeht, weil der Kleine das noch gar nicht versteht.

Es gibt noch so einige Dinge in der Erziehung des Jungen, die ich nicht für gut heiße, allerdings gehören die a) nicht zu diesem Thema und b) bin ich bei der Ex meines Mannes eh schon nicht ganz objektiv (muss ich auch nicht).

Ich schätze, es kommt noch erschwerend hinzu, dass er in der Vorpuppertät ist und manchmal gar nicht weiß, wo ihm der Kopf steht. Das äußert sich auch mal in Stimmungsschwankungen oder totaler Lustlosigkeit.

Wie können wir ihm in der kurzen Zeit helfen (nicht nur schulisch, auch privat)? Hat jemand die gleichen Probleme?

Gruß eure eu4rie

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Stimmungschwankungen, totale Lustlosigkeit? Vielleicht ist der Kleine schlichtweg überfordert. Hast du mit der Lehrerin gesprochen? Niemand schreibt freiwillig schlechte Noten, es kann also nicht nur an Faulheit liegen.

Habe die Erfahrung gemacht, dass viele Eltern zu ehrgeizig sind und ihre Kids sich auf dem G8 rumquälen und das liegt dann alles nur an der Faulheit der Kinder!? Und auch die Eltern sind nicht in der Pflicht den ganzen Nachmittag mit den Kindern zu lernen. Entweder die Kids packen es mit ein wenig Hilfe (dann sind es auch G8 geeignete Kinder) oder sie quälen sich jahrlelang herum und am Ende packen sie es doch nicht. Wenn man in der fünften schon hängt, was ist dann erst in der siebten. Da zieht der Stoff nämlich nochmal gehörig an. Am Ende schaffen 20 % das Abitur, es gehen aber bei uns im Ort meist 80 % der Grundschüler erst einmal auf G8. Die meisten auf Elternwunsch. Die Kinder müssen dann den Ehrgeiz ihrer Eltern ausbaden.

Nicht zu vergessen ist, dass die Kinder da gerade mal 10 oder 11 Jahre alt sind und bestimmt nicht nur lernen wollen. Wir kennen Kinder, die machen das alles mit links, schreiben auch im G8 noch gute Noten ohne viel Aufwand. Viele aber müssen die ganzen Nachmittage mit Lernen verbringen, das ganze Familienleben wird von G8 bestimmt, man kann noch nicht mal mehr auf Geburtstage gehen. Kein Wunder, dass die Kids irgendwann gefrustet sind. Denkt doch mal darüber nach, ob die Realschule nicht geeigneter wäre, wenn die Versetzung schon jetzt gefährdet ist, statt an den Vater-Wochenenden auch noch Druck auf das Kind auszuüben.

Grüße
Tanja

2

Bei euch dürfen die in der 5 schon aussieben?
Hier dürfen sie das erst in der 6.
Der Lehrer kann zwar in der 5. schon den Eltern vorschlagen die Klasse zu wiederholen oder das Gymnasium zu verlassen, aber in der 5. bleibt die Entscheidung bei den Eltern.
In der 6. kann die Schule dann voll entscheiden.

Die Grundschullehrerin meine Kinder sagte immer, ein Kind das sich nachmittags nicht mal freiwillig ein Schulbuch nimmt oder selbstständig lernt hat auf dem Gymnasium nichts zu suchen.
Und genauso ist es.
Mein Sohn hätte auch aufs Gymnasium gehen können wenn er nicht so faul wäre, sagt man nichts, tut er nichts.
Das funktiniert auf dem Gymnasium nicht.
Meine Tochter is da ganz anders, sie ist auch seit Sommer auf dem Gymnasium, aber mit ihr brauchte ich z.B noch nicht einmal Vokabeln lernen, macht sie alles selbstständig und die Tests zeigen das sie es wirklich tut. Somit fusche ich ihr auch nicht darein.
Wenn sie bei irgendwas unsicher ist fragt sie.

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Ich würde nie sagen, der Kleine MUSS G8 machen. Wenns nicht geht, gehts nicht. Aber er hat das Zeug dazu, haben uns sogar die Lehrer bestätigt. Auf der Grundschule wurde uns empfohlen, ihn aufs Gym zu schicken.

Wenn wir am Wochenende mit ihm lernen, versuch ich das ganze mehr spielerisch oder mit Abfragen. Der Kleine hat sonst irgendwann keine Lust mehr. Zuerst bekommt er zu haus nur Druck und dann wir auch noch.... hätt ich auch keine Lust drauf. Er lernt auch selbstständig, aber wirklich nur das nötigste. Ich glaub auch, dass bei ihm noch phsyschiche Probleme dazu kommen, zu haus tauscht er sich gar nicht aus, redet eigentlich fast nur mit mir über "seelische" Dinge. Er meint, er habe Angst vor seiner Mama (iss doch auch nicht normal, oder?).

Wir versuchen es halt weniger mit Druck wie zu haus, sondern eher mit Lob und Belohnung. Wenn ich mich mit ihm zusammen setze und wir z.B. Matheaufgaben machen, klappt das immer super. Aber wir sehen den Kleinen eben nur am wochenende. Ich möcht dem Kleinen gern helfen, unabhängig davon, ob mit oder ohne G8.

Gruß eu4rie

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Hallo,
Was sagt der Junge denn selber dazu,WILL er denn auf dem Gymnasium bleiben,ich mein,hat er genug Ehrgeiz?
Wenn er nicht selber freiwillig übt,kann er es vielleicht vom Verstand schaffen,und wenn er die Chance nicht nutzt,wäre das sicherlich schade,aber ich kann aus meiner Erfahrung her nur sagen,dass wenn man nicht wirklich Lust zu etwas schulishes hat,ist es relativ sinnfrei,das Abitur übers Knie gebrechen als Ziel zu halten.Im Zweifelsfall dann lieber ein guter Realschulabschluß,und ein dann ewtdoch noch motivierteres und glückliches Kind.
Wenn er selber das Abi schaffen will,und motiviert ist,soll er sich bewußt werden,dass dies nur mit viel Arbeit geht!
Zu den anderen Problemen mit der Mutter kann man hier natürlich nicht viel sagen.

ich wünsche euch und dem Jungen alles Gute!

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Hallo,

dein Engagement in allen Ehren, aber ich finde das ist Sache der Eltern.
Der Junge lebt bei seiner Mutter, also trägt sie die Hauptverantwortung.
Das du als neue Frau andere Ansichten hast, okay. Aber auch die Mutter wird ihre Meinung und Sichtweise haben.
Versuche ein gutes Verhältnis zu dem Kind zu haben. Das reicht.

Bitte, nicht als Angriff verstehen. Ist nur meine Meinung.
lg bine

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Fühle mich nicht angegriffen. Ich sag zu meinem Mann auch immer, eigentlich geht es mich nichts an. Aber ihn durchaus!

Verschiedene Sichtweisen sind ok. Bei meinen Kindern lass ich mir von ihr auch nichts sagen. Doch der Kleine beschwert sich ja bei mir. Ok, Kinder dramatisieren viel und dazwischen liegt die Wahrheit. Doch wenn ich mich mit Ihr unterhalte, bestätigt sie mir im Prinzip nur das, was der Junge mir erzählt, von wegen, dass er mit materiellem abgespeist wird und auch um die Schule sich komplett alleine kümmern muss.

Naja, wie gesagt, eigentlich geht es mich nur bedingt was an. Trotzdem möcht ich ihm gern helfen (nicht erziehen!).

Gruß eu4rie

7

"...Der Junge lebt bei seiner Mutter, also trägt sie die Hauptverantwortung. .."

Dies stimmt natürlich. Das dies allein aber kein Argument für ein Heraushalten sein kann müsste doch verständlich sein (Bsp. wenn das Kind geschlagen würde sollte man dann auch sagen die Mutter trägt die Hauptverantwortung?).

Wenn etwas schiefläuft, sollte man sich sehr wohl einmischen und es sich nicht so einfach machen letztlich zu sagen "die Mutter trägt die Hauptverantwortung also mich dich nicht ein".

Ob ein Einmischen hier angebracht ist, ist eine andere Frage.


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