1. Klasse - ehrgeizige Kinder oder ehrgeizige Eltern?

#schwitz

Als unser Kind noch den Kindergarten besuchte, wurde immer wieder gesagt, dass man dem Kind bitte nicht das Lesen oder Schreiben beibringen sollte. OK im Laufe der Zeit konnte unser Kind die Buchstaben und die Zahlen, nicht mehr. Wir haben keine Lernsoftware und keine Bücher gekauft.

Als es nun im Herbst eingeschult wurde (Bayern) wurde ich gleich damit konfrontiert, dass 2 Kinder (je 5 Jahre alt) mit eingeschult wurden, da diese perfekt lesen können. Die anderen konnten auch schon lesen, aber eben nicht schnell vorlesen, sondern eben für sich die Wörter erkennen und aussprechen.

#gruebel

Nun sind 4 Monate rum. Heute war ich bei der Lehrerin, sie meinte dass sie mit dem Lehrplan schon 3 Wochen voraus ist, weil die Schüler total unterfordert sind.

Im Rechnen geht es unserem Kind übrigens auch so, es fällt ihr leicht. Nicht so das Lesen. Sie kann die Buchstaben aneinanderreihen, allerdings benötigt sie Zeit, bis das Wort richtig "kommt"

Ich kann es nicht verstehen, warum können denn die meisten 5 Jährigen "perfekt" lesen? Gibt es eine Zaubersoftware oder einen Geheimtip, wie ich meinem Kind schnell und effektiv das Lesen beibringen kann?

Meine Lernmethode ist Zeit, die ich in Erstleserbüchern mit meinem "stecke". Das sind 2 Stunden über den Nachmittag verteilt. Ich erarbeite selbst Übungsblätter und so weiter.

#aerger

Engagement wird scheinbar nicht belohnt?! Bitte um Hilfe und Antwort.

Dankeschön

1

hallo


also wir haben 5 kids.davon 3 schüler...7.kl,5.kl und 1.kl...alle werden/wurden gleich "gefördert.und zwar nach dem motto:alle fragen werden beantwortet,aber es wird nichts andressiert.finde jedes kind sollte sich da frei und im eigenen tempo entwickeln.unsere große tat sich mit dem lesen immer schwer#schwitzunser zweiter konnte auch bei der einschulung richtig deutlich vorlesen und verstand auch was er laß.unser dritter ist"normal"er ließt nun auch schon gut,bricht sich aber häufig noch die zunge;-)der 2.zeigte halt schon super früh interesse an buchstaben,fragte immer welcher buchstabe ist das...er brachte sich das lesen eigentlich selbst bei...alle sind unterschiedlich,wir sind doch das beste beispiel;-)


lg sandra

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Hallo,

was du beschreibst, klingt doch für einen Erstklässler normal. Manche Kinder sind eben schneller, andere brauchen länger.
Es gibt viele Kinder, die von sich aus schon früh lesen lernen wollen - und dann auch schon vor der Schule können. Aber das als Maßstab für alle, finde ich nicht ok.

Sagt denn die Lehrerin, dass dein Kind zu langsam ist? Am Elternabend wurde gesagt, dass wir Eltern täglich ca. 10 Min. mit den Kindern üben sollen (z.B. die Fibeltexte, d.h. nur einzelne Sätze oder Wörter), aber auf keinen Fall ungeduldig werden, wenn es länger braucht.
Flüssiges sinnentnehmendes Lesen wird bis zum Ende der 2. Klasse für alle Kinder erwartet.

2 Stunden üben finde ich viel zu viel! Das wichtigste ist, dass der Spass am Lesen erhalten / geweckt wird.

Ein paar Tipps:
Immer wieder nebenbei:
Im Alltag Wörter entziffern wie z.B. beim Frühstück auf der Milchpackung, ...

Meine Tochter (1. Kl.) hat beim Ausmisten die Baby / Kleinkindbücher entdeckt und angefangen zu lesen. Es sind schöne einfache Sätze oder nur einzelne Worte.

Ein Tipp unserer Lehererin:
Wörter buchstabenweise "erlesen":
z.B.
A
An
Ana
Anan
Anana
Ananas

und entsprechend wieder rückwärts

Viel Erfolg, Spass und Geduld beim Lesen lernen!

3

hallo,

wenn du deinem kind den spaß an der schule und die bereitschaft mit freude zu lernen auf dauer vermiesen willst, dann mach weiter so und verbring 2h am nachmittag mit übern und lernen.
ich kannverstehen, dass du für dein kind das beste willst und es nicht hinter den anderen zurückstehen soll. aber tut sie das wirklich? nur weil andere kinder schneller lesen lernen?
sie ist in der ersten klasse und soll vor allem spaß am lernen haben. das haben so gut wie alle kinder, wenn bestimmte dinge gegeben sind:
eine gutes, unterstützendes, aber nicht überforderndes elternhaus, gute lehrer die fördern, aber nicht fordern...


lg,

schullek

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Mein Sohn Luca ist in der Zweiten und kann immer noch nicht perfekt lesen...

Er ist der Zweitjüngste in der Klasse und ich kenne kein Kind, das in der Ersten (und die waren älter) perfekt lesen konnte.

Luca kam in die Schule, konnte weder lesen, schreiben (ausser seinen Namen) und rechnen.

Er tut sich in Deutsch schwer (mag er nicht) und in Mathe konnte er schon in der ersten Klassse multiplizieren und dividieren, obwohl sie das noch nicht gelernt hatten.
Interessen steuert Wahrnehmung.
Mein Sohn interessiert sich nicht für Deutsch und ich bin überzeugt, er wird trotzdem seinen Weg machen.

Deine Überschrift lautet:
>>>ehrgeizige Kinder oder ehrgeizige Eltern<<<
wo würdest du DICH einstufen, wenn dein Kind in der ersten Klasse schon nahezu perfekt lesen muss?

Ich bin sicher dafür, Kinder beim Lernen zu unterstützen und ihnen zu helfen - aber "drillen" wie du (Meine Lernmethode ist Zeit, die ich in Erstleserbüchern mit meinem stecke. Das sind 2 Stunden über den Nachmittag verteilt)
das ist ein absolutes NoGo.

Du willst Hilfe... einen Rat? Dann versuche deinem Kind nicht schnell und effektiv das Lesen beizubringen, bevor der Schuss noch nach hinten los geht. Und vor allem, messe dein Kind nicht an anderen - jedes Kind hat sein eigenes Tempo.

lg bambolina

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Nein, ich drille mein Kind nicht, bitte nicht falsch verstehen. Es gibt ihr Eltern, die es nicht ertragen konnten, dass ihr Kind nicht lesen kann und haben es 3 Wochen! gedrillt, Nachhilfe und weiß gott was, bis sie es kapierten.

Ich mache es in Ruhe und wenn es keine Lust mehr hat, hören wir auf. Nur ist es scheinbar so, dass jedes Kind in bayrischen Grundschulen bis Ostern flüssig lesen können muss!

Ich finde das absoluten Blödsinn. Aus solchem Mist resultiert dann eben auch, dass Kinder, die nicht so schnell lesen lernen, Selbstzweifel bekommen.

Ich frage mich halt, ob ein 6 jähriges Kind schon Selbstzweifel haben muss?

Das ist doch Quatsch.

Das mit den 2 Stunden lernen wurde mir übrigens von der Lehrerin auferlegt! Unser Kind kann lesen, aber eben langsam. Allerdings sagt die Lehrerin, dass die Kinder, die lesen können, eben nicht warten wollen, wenn ein Kind langsamer ist und dann werden diese unruhig, was sie wiederum streßt.

Klar kann man es niemanden Recht machen, aber meine persönliche Meinung ist, dass kein Kind der Welt nach 4 Monaten Schule perfekt lesen können muss.

Oder liege ich da so falsch? #schmoll

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Hallo!

Oh Mann, wenn ich so etwas lese, kann ich verstehen, dass wir Lehrer einen so schlechten Ruf haben!

"Das mit den 2 Stunden lernen wurde mir übrigens von der Lehrerin auferlegt! Unser Kind kann lesen, aber eben langsam. Allerdings sagt die Lehrerin, dass die Kinder, die lesen können, eben nicht warten wollen, wenn ein Kind langsamer ist und dann werden diese unruhig, was sie wiederum streßt."

Hat Eure Lehrerin schon mal was von innerer Differenzierung gehört? Gerade in der Grundschule ist es enorm wichtig, den Kindern differenzierte Lernangebote zu machen! Die schnellen Leser bekommen schwierigere Aufgaben, die langsamen einfachere, ebenso in Mathe oder SU. Aufgaben verschiedener Niveaus zum selben Thema - nicht ohne gemeinsame Lernziele für alle aus den Augen zu verlieren. Das stellt natürlich gewissen Ansprüche an die didaktische und methodische Kompetenz eines Lehrers... Eure Lehrerin stresst es, wenn die Kinder unruhig werden - na toll. Und nun wälzt sie diesen Stress an die Eltern ab, anstatt ihren Unterricht angemessen zu planen.

Einen wirklichen Tipp habe ich für Euch nicht, außer Eurem Kind nicht zu viel zuzumuten, seine Stärken zu sehen und das Lesenlernen nicht zu sehr in den Mittelpunkt eures Lebens zu stellen.

Herzliche Grüße von
Tina, einer niedersächsischen Hauptschullehrerin, die in einer Integrationsklasse unterrichtet, in der Differenzierung an der Tagesordnung ist!

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Hallo,
bei uns in der Kita gibt esein perfektes Vorschulangebot.
Die Kinder lernen Zahlen, ein bisschen rechnen, überall hängen Buchstaben usw.

So wie ich mitbekommen habe, sind Kinder aus unserer Kita in den Schulen begehrt, weil sie eben so gut vorbereitet in die Schule kommen.
Mein Sohn ist gerade 6 geworden, wir in September eingeschult. Er kann schon lesen, hat es aber OHNE unsere Hilfe gelernt.
Wenn er zur Schule kommt, wird er ffliesend lesen können.
Manchen Kindern fällt es leicht, menschen schwerer.

Eo.

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...ich woillte aber klarstellen, dass unsere Erzieherin den Kindern nicht beibringt, wie man liest und es nicht gut findet, dass mein Sohn es kann.

Ich habe meinen Beitrag noch mal duchgelesen und es klang so, als ob die Er. den Kindern alles beibringt;-)
Eo.

8

Du "übst" doch nicht ernsthaft 2 Stunden mit deinem Kind????

Das ist völlig übertrieben und auch nicht deine Aufgabe, wenn du mich fragst! Das geht gar nicht. Oder fordert dein Kind das ein?

Ich bin auch in einem anderen Forum unterwegs und kann dir nur sagen: In Bayern ist alles anders! Der Leistungsdruck viel höher als bei uns in NRW, die Mütter sind anders, die Kinder, die Schulen.

Trotzdem, es gibt halt Kinder, die können etwas schneller als andere. Jedes Kind hat Stärken und Schwächen.

Meiner hat sich auch das Lesen vor der Einschulung letzen Sommer selbst beigebracht und Zahlen sind auch schon immer sein Ding gewesen. Es hing jetzt auch mal eine Überspringung direkt in die 2. Klasse in der Luft, will ich aber nicht.

Lobe dein Kind viel, motiviere es, aber überfordere es nicht. Wenn es keinen Spaß an der Schule und am Lernen (lesen lernen) hat, geht gar nichts.

Blade

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Hallo!

Muss mich doch sehr wundern, wie manche Eltern ihre Schulanfänger schon unter Druck setzen! Du stellst ja selbst fest, dass das so nicht gut sein kann, lässt dich aber von deinem Umfeld so unter Druck setzen, dass du es jetzt schon genau so machst!?

Man hat immer überehrgeizige Eltern dabei, die im Lehrplan vorgreifen, damit ihr Kind gut dasteht. Dieser Schuss kann aber irgendwann nach hinten losgehen, auch wenns erst in der Pubertät und den höheren Klassen kommt. Die Kids, die immer unter Druck stehen, verlieren irgendwann die Lust an Schule und dem Lernen.

Kann mir auch nicht vorstellen, dass eine Lehrerin zwei Stunden Lesen üben empfiehlt. Vielleicht hast du da irgend etwas missverstanden.

Lernsoftware zum Lesen lernen halte ich sowieso für überflüssig. Vielmehr viel vorlesen und mit den Kindern lesen, jedoch ohne Druck in entspannter Atmosphäre. Meine Tochter (jetzt 6. Klasse) ist ohne Lesevorkenntnisse eingeschult worden, konnte aber bereits nach 3 Monaten super lesen (für eine 1. Klässlerin) und nimmt seit Jahren an Vorlesewettbewerben teil. Sie liebt es in Büchern zu schmökern, sie verbindet aber auch nur Positives damit.

Bei meinem Sohn hat es auch etwas länger gedauert, aber auch er liest jetzt (4. Klasse) schon anspruchsvollere Bücher für ältere Kids, im Vorlesen ist er allerdings nie richtig gut gewesen. Eher Mittelfeld. Er liest lieber für sich. Trotzdem sind wir stolz auf ihn, es kann ja nicht jeder Vorlesemeister sein;-)!

Schalt mal einen Gang zurück und lass deiner Tochter die Zeit, die sie braucht. Was interessieren die anderen? Jeder hat sein eigenes Lerntempo. Lass dich nicht von eurem Umfeld unter Druck setzen.

Liebe Grüße
Tanja#klee

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Hei,also ich kann natürlich nur von meiner Tochter sprechen...sie kam letztes Jahr auch mit 5 in die Schule.

Sie ist Hochbegabt,und konnte schon mit drei das Komplette ABC,und die Zahlen.Mit 4 konnte sie schreiben und lesen(haben immer viele Bücher vorgelesen,weil sie das so liebt)...mittlerweile macht sie teilweise Programme der zweiten Klasse mit.

Wir haben sie nie gedrängt irgendwas zu machen.Sie hat sich dafür selbst interresiert,und sich das lesen selbst beigebracht.

Ich denke es gibt eben solche und solche kinder...

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Hallo,

auch wenn das jetzt nicht so gut klingt, es gibt immer schnelle und langsame Kinder.

Bei uns gab es in der ersten Klasse ab kurz vor Ostern so Lesezettel, wo wir Eltern den Kindern für 5 oder 10 min Vorlesen am Tag unterschrieben haben. Selbst damit habe ich oft Probleme gehabt, das zeitlich unterzukriegen.

Wie schaffst Du es am Nachmittag zusätzlich zu den Hausis 2 h in Lesen mit Deinem Sohn zu stecken? Nach den Hausis ist meiner nicht mehr zu halten und trifft sich mit seinem Freund und braucht dann einfach die Zeit zum Spielen.

Klar sollten wir die Kinder mit Problemen nicht hängenlassen, aber 2 h in der ersten Klasse zusätzlich zu den Hausis kann doch nicht sein.

Du fragst ehrgeizige Eltern oder Kinder, ich hab eher den Eindruck: ehrgeizige Lehrerin, wenn sie Dir so einen Tipp mit 2 h Lesen am Tag gegeben hat.

Übe mit Deinem Sohn 5-10 Minuten täglich konzentriert lesen und dann vielleicht noch einzelne Wörter beim Einkaufen, Frühstück ..., aber mit 2 h geht irgendwann der Schuss nach hinten los und er hat überhaupt keinen Bock mehr.

climber