lesen durch schreiben - Ende der Quälerei

Hallo Mamas und Papas,
seit genau sechs Wochen beschäftige ich mich mit diesem Thema; die Zeit, die mein Sohn nun die erste Klasse besucht und nach der Methode von Reichen (Tinto) "lernt". Nach wochenlanger Recherche und Auseindandersetzung mit der Methode lesen-durch-schreiben (Befürworter; Gegner; eigene Erfahrungen seit der Einschulung) habe ich beschlossen, meinen Sohn vor dem Schlimmsten zu bewahren (vor noch mehr Selbstzweifeln und kommenden Spätfolgen aufgrund falsch eingeprägter Wortbilder und Rechtschreibfehlern) und werde versuchen, ihm auf klassische Weise das Lesen und Schreiben beizubringen. Mit Hilfe des Intraact-Methode hat er in kürzester Zeit (drei Wochen) ein wunderbares Gefühl für Buchstaben, Silben und Wörter erhalten.
Er hat wieder Mut und er zweifelt nicht mehr an sich.
Es war schlimm zu sehen, wie sich ein durchaus motivierter kleiner kluger Mann zu einem an sich selbst zweifelnden, eingeschüchterten und demotivierten Häufchen Unglück entwickelte. (bezogen auf den Deutsch-Unterricht). Das Quälen mit dem Lautieren und dem anschließenden quälenden Aufschreiben hat zumindest zu Hause ein Ende. Das Lernen mit der intraact-Methode macht ihm Spaß und seine Erfolge machen ihm Mut.
Er saugt alles auf wie ein Schwamm und ist wieder motiviert. So habe ich es mir eigentlich von der Schule gewünscht. Dass nun die Eltern pädagogisch eingreifen müssen, um ihren Kindern lesen und schreiben beizubringen, das kann nun auch nicht der Sinn der Methode lesen durch schreiben sein. Dies führt allerdings auch dazu, dass es später heißt: sehen sie nur wie gut ihre Kinder lesen und schreiben können - wobei die Lehrer sicherlich fest davon überzeugt sind, das liege an dieser "wunderbaren Methode". Leider wissen viele Lehrer nicht, dass diese Methode es zwangsläufig mit sich bringt, dass die Eltern viel viel viel üben müssen- leider ohne pädagogische Anweisungen und ohne Sinn und Verstand. Ich jedenfalls werde mein Kind nicht mehr darin motivieren, falsche Wörter aufzuschreiben oder es sogar mit Druck ihm abverlangen - wie es die Lehrerin gerne hätte. Und er will dies auch nicht.
Ich sehe es nicht als Last mit meinem Sohn zu üben; Leid tun mir nur Eltern, die nicht die Ruhe und Kraft und Motivation dazu haben. Dass unsere Kinder alle irgendwann lesen und schreiben können, das wissen wir. Wir wissen aber dann auch, dass das bei dieser Methode nicht der Verdienst des Lehrers war. Wir wissen dann nur, ob unsere Kinder es im Laufe der Zeit schaffen, zehn Sätze ohne falsch eingeprägte Wörter zu schreiben.
Vielleicht treffe ich hier auf Gleichgesinnte oder zumindest auf Eltern, deren Kinder zur Zeit die gleichen Erfahrungen machen.
Liebe Grüße #winke
leopoldina1971

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Hi,
dann besucht dein Sohn 2 Schulen paralell, die staatliche und dann noch mal Unterricht von dir. Und du unterrichtest dannauch richtig und nicht so falsch, wie die Lehrer das machen?

Man, man, man...
Das kann ja heiter werden!

vg

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Bitte erst einmal genau erkundigen, falls überhaupt tatsächlich ein Interesse an einer ausgewogenen Diskussion besteht: http://www.amazon.de/Lesen-Rechtschreiben-lernen-nach-IntraActPlus-Konzept/dp/3540729348
Diese Methode ist darauf ausgelegt, auch ohne Lehrerausbildung mit dem Kind "zu arbeiten". Das schaffst auch du!!!!
Da ich ganztags berufstätig bin, ergeben sich alle zwei Tage durchaus 10 bis 15 Minütchen zum Üben. Auch nur, wenn er mag.
Liebe Grüße#herzlich

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Ich habe bestimmt 5 Minuten lang eine Antwort hierauf geschrieben. Aber dann dachte ich, wenn du jetzt schon alles völlig missverstehst, was ich schreibe, kann ich mir die Mühe ja sparen.

vg

PS: Ich habe seit 3 Jahren ein Schulkind und du seit 1,5 Monaten. Warum soll ich mir was von dir erzählen lassen? Weisst es doch eh immer besser! Besser als die Lehrer, besser als ALLE!

Und mit: Das kann ja heiter werden, meinte ich dich, wenn du dich nach 6 Wochen schon so aufführst.

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Dann mach weiter so. Mein Sohn hat auch mit Tinto gelernt. Leider kamen die Mängel erst in der 4. Klasse zu Tage. ich wurde immer beruhigt. Das wird schon. Leider habe ich mich darauf verlassen.

Nun ist er in der 6. Klasse und hat ganz schön mit der rechtschreibung zu kämpfen. Nachdem wir ihn haben testen lassen und ich nochmal in den alten Unterlagen gestöbert habe, hat sich herausgestellt, dass er es nicht richtig gelernt hat.
Schade, hätte ich das früher geahnt.

Laß Dich nicht von solchen Kommentaren entmutigen. Ich komme immer mehr zu dem schluß, dass es wenige wirklich gute Lehrer gibt.

Gruß
Schneeglitzern

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Hallo meine Liebe!

Du sprichst mir aus dem Herzen!!!

Meine Tochter wurde auch mit dieser Methode "gequält". Leider habe ich versäumt es ihr anders beizubringen!!!:-( Nun ist sie ganz schwach im Rechtschreiben. Es wird LRS vermutet (was bei sovielen Kindern zunimmt und das ist schon komisch)! Ich glaube es nicht - es ist das Ergebnis dieser furchtbaren Methode!!!!Bei manchen Kindern funktioniert das ja vielleicht auch, bei einigen die ich kenne leider nicht!!!Sie liest auch wirklich sehr viel und versteht dies auch...aber die richtige Rechtschreibung kann sie nicht. Das Kind leidet auch darunter!

Wunderbar das Du Deinem Sohn hilfst #pro #pro #pro!!!!!!!!!!

Schade, dass soviel Unfug mit Kindern getrieben werden darf. Ich bin darüber :-[:-[:-[:-[!!!

Ich wünsche Euch alles Gute
diegute

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Hallo Gute!
Ich wollte dich direkt über dein Postfach anschreiben - aber du hast gar keins?
Danke für dein Posting. Auch du hast mir aus dem Herzen gesprochen!
Wahrscheinlich bin ich mit manchen Äußerungen hier in dieser Diskussionsrunde angeeckt - zumindest mit den Worten "Quälerei" "Selbstzweifel" und oder ähnlichen. Du scheinst mich verstanden zu haben! Jeder muss schließlich selber wissen was das Beste für sein Kind ist. Jedoch tatenlos zuzusehen und das Ganze völlig unkritisch zu sehen, ist mir unverständlich.
Wie geht es denn deiner Tochter heute; in welcher Klasse ist sie denn? Ich hoffe, sie schafft den Sprung in ein fehlerfreies Schreiben. Die normalen Fehler sind ja dann ganz natürlich!#klatsch
Vielleicht hast du ja Lust mir noch einmal zu schreiben. Es würde mich interessieren, wie es bei euch weitergegangen ist.
Liebe Grüße von Leopoldina1971#danke

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Hallo , auch mein SSohn hat bei mir und der Ergotherapie mit dem ,Lesen und Rechtschreiben lernen: nach dem IntraActPlus-Konzept gelernt.
Er hört nicht so gut, er hätte es anderes niemal gelernt.

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Hallo!

Dein Sohn ist bereits nach 6 Wochen von Selbstzweifeln geplagt? Wie kommts? Dies kann doch eigentlich nur entstehen, wenn man als ELTERN nicht hinter der Methode steht und sein Kind ständig verbessert, obwohl man dies nicht sollte, oder?

Bevor man sein Kind an einer Schule einschult, sollte man sich mit dem Lernkonzept auseinander setzen. Habt ihr wohl versäumt?

Meine Tochter lernt ebenfalls nach dieser Methode, hat keine Selbstzweifel und muss nicht von mir zusätzlich unterrichtet werden, sondern darf die freie Zeit zum Spielen nutzen.

Was du deinem Kind nun vermittelst? "Das was die Leher machen ist falsch!" - Ob das so sinnvoll ist? Vertrauen zum Leher ist wichtig für die Kinder.

Gruß nakiki

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Wir würden uns hüten, unserem Sohn gegenüber unsere Zweifel an der schulischen Methode zu äußern, geschweige denn, die Fähigkeiten der Lehrerin anzuzweifeln.
Wir in Sachsen-Anhalt haben keine Wahlmöglichkeiten hinsichtlich der Schule. Anzunehmen, man habe sich im Vorfeld nicht erkundigt, Tag der offenen Tür nicht genutzt oder andere Erkundigungen nicht eingeholt zu haben, ist fast schon beleidigend.
Wenn es deiner Tochter so leicht fällt, die Wörter zu hören und natürlich richtig aufzuschreiben, dann freue dich doch darüber.
LG

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Dadurch, dass du deinem Sohn auf einem anderen Wege lesen und schreiben beibringst, äußerst du automatisch Zweifel an den Lehrern, das muss man nicht unbedingt noch verbal äußern.

Wir haben doch damals auch über die Laute lesen gelernt, wieso klappt es heute nicht mehr?
Ich habe beim Elternabend erschrocken festgestellt, dass die meisten Eltern nicht wissen, wie die Buchstaben richtig ausgesprochen werden. Das ist natürlich bei der Lernmethode fatal. Die Kinder bekommen es also falsch vorgesprochen und können dann gar nicht richtig schreiben lernen.

Außerdem ist es extrem wichtig mit den Kindern klar und deutlich zu sprechen. Da muss man sich auch als Eltern mal zusammen reißen. Da heutzutage die Aussprache noch schlechter ist als vor einigen Jahren, liegen auch hier viele Probleme.

Außerdem denke ich, dass die Eltern älterer Schüler eine bequeme Ausrede haben, wenn diese die Rechtschreibung nicht beherrschen. Wer sagt denn, dass die Schüler nach einer anderen Methode besser wären? Ein guter Schüler lernt die richtige Rechtschreibung automatisch ab der 3. Klasse etwa.

Und auch mein Cousin sagt schon vor 40 Jahren: Wieso soll ich "Wurst" schreiben wenn es "Wurscht" ausgesprochen wird.
Also diese Probleme gab es schon immer.

Gruß nakiki

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Hallo,

ich finde gut, dass ihr (Du) gegensteuert. Mein Sohn hatte im ersten Schuljahr auch das Tinto (Reichen) Prinzip, er hat damit zwar ziemlich schnell lesen gelernt, aber die Rechtschreibung war der reine Horror. Inzwischen hat er die Schule gewechselt und diese Schule benutzt bayrische Schulmaterialien, kein Tinto (Gott sei Dank) und verwendet die lateinische Ausgangsschrift. Also alles ganz klassisch! Nun legt sich langsam das falsch eingeprägte und er fängt an die richtige Rechtschreibung zu benutzen. Lautieren ist kein Thema mehr.

LG
Jono

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Ähhhh...
In Bayern wird aber seit der Einführung des neuen Lehrplanes im Jahre 2000, also seit 10 Jahren, ebenfalls Lesen durch Schreiben und Vereinfachte Ausgangsschrift unterrichtet!

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Hi,

das weiß ich, er ist auch auf einer Schule in NRW, die mit den Tobi -Materialien (die ja häufig in Bayern verwendet werden) arbeiten und die Schulen hier dürfen sich aussuchen, ob lateinische oder vereinfachte Ausgangsschrift.

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ich bin legasthenikerin
und habe massiv das gefühl das mein sohn 3te klasse zu einem druch die schule erzogen wird
und immer heist es nur nein wir eltern sollen nix machen
Hallo
wenn selbst mir wörter auffallen die er falsch schreibt soll ich nix machen
ich explodiere immer wenn es um die Hausis in Deutsch geht!

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Hallo,
ich finde echt toll das du so viel Einsatz zeigst!!!
Natürlich wurden unsere auch so unterrichtet. Ich habe mich dann meist dazu gesetz und ihn auch so schreiben lassenwie er es hört. Ich habe nicht korigiert, aber ihm erklärt warum z.B. am Ende eines Worstes nich "a" sondern "er" steht.
Ich habe das Glück das er sehr schnell lesen konnte und fast jeden abend ne Stunde liest. Dadurch sieht er die Wörter ja immer wieder und merkt sie sich.

Die Lehrer können gar nicht wirklich was dafür das sie das lehren müssen. Der Hintergrund ist, das auch die Schwachen Schüler schnell etwas schreiben können und daran Spaß haben sollen.

ABER WARUM MUß MAN SICH DENN IMMER AN DEN SCHWACHEN ORIENTIERN?????

LG
Eva

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Schwache Schüler haben bei dieser Methode von Anfang an auch eine Motivation und Spaß.
Gut Schüler ebenfalls und diese lernen sehr schnell wie man die Wörter richtig lernt.

Das eigentliche Schulniveau sinkt doch deswegen nicht.

Gruß nakiki

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Hast du schon mal mit Lehren weiterführender Schulen gesprochen???
Viele, natürlich nicht alle, haben derartige Probleme inder Rechtschreibung, das sehr wohl das Schulniveau sinkt, wenn man erst mal Aufhlarbeit leisten muß.

Natürlich darf man die schwächeren nicht vergessen, aber dann sollte doch wenigstens für die besseren wenigstens etwas auf die Rechtschreibung geachtet werden.

Meine Mutter ist Grundschullehrerin und daher kenne ich den Spagat den Lehrer zu leisten haben.
Aber es wird doch immer so die individuelle Förderung gepriesen, warum dann nicht auch da.

Die, die diese Methode ins Leben gerufen haben werden sich schon was dabei gedacht haben. Ich will das auch gar nicht total schlecht reden und kan die Vorteile auch sehen, aber ich denke doch, das etwas mehr Wert auf z.B. Lautverdopplung, "ie", und so gelegt werden sollte.

Unsere Lehrerin hat das zum Glück auch gemacht, die von der Parallel Klasse leider nicht.

Eva

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Tinto???? Wat dat denn?????

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Ein Lehrwerk, heißt so...