Religionsunterricht JA oder NEIN (wir sind nicht kirchlich) ???

Hallo,

meine Tochter kommt dieses Jahr in die Grundschule. Ich habe nun einen Brief bekommen, ob meine Tochter am Religionsunterricht teilnehmen soll oder nicht. Wir (Eltern und Kinder) sind alle nicht getauft und haben überhaupt keinen kirchlichen Bezug.

Ich habe mich mit anderen Mamas darüber unterhalten. Eine Mama meint, ich würde meiner Tochter sonst Allgemeinwissen "vorenthalten". Andere sagen, sooo wichtig wäre der Religionsunterricht auch nicht.

Eine Alternative gibts nicht. Die Religionsstunde ist meistens die erste oder die letzte Schulstunde. Kinder, die nicht am Religionsunterricht teilnehmen, dürfen dann später zum Unterricht kommen bzw. eher heim gehen. Wenn der Unterricht mal auf eine Stunde mittendrin fallen würde, werden die Kinder, die nicht daran teilnehmen, in einem Schulraum betreut und dürfen in der Zeit dann ihre Hausaufgaben machen.

Was meint ihr? Soll ich meine Tochter dennoch zum Religionsunterricht anmelden oder nicht? Natürlich wird dort auch Allgemeinwissen vermittelt und die ersten 2 Jahre auch nicht getrennt nach evangelisch und katholisch. Getrennt wird erst in der 3. Klasse. Aber eigentlich haben wir überhaupt keinen Bezug zur Kirche und streiten jetzt schon mit meiner Tochter darüber, ob es Gott und Jesus gibt (sie ist im ev. Kindergarten, es gibt hier im Ort leider keine Gemeindekindergärten).

Gruß
maeuschen1996

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Hallo!

Ein Kind kann nur profitieren, wenn es mehr lernt...was isr schlecht daran, etwas über die Bibel, das Christenum, Gitt zu lernen?
Ich finde das gehört zum Allgemeinwissen - gläubig oder nicht.


lg

mekanie mit 4 kids

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Hallo.

Ich bin aus der katholischen Kirche ausgetreten, meine Tochter ist aber evangelisch getauft. Ich würde sie später auch auf jeden Fall zum Religionsunterricht schicken.

Du würdest Deiner Tochter wirklich Wissen über die Religion, die doch in unsere Gesellschaft eingebettet ist, vorenthalten. Und nur weil ihr nicht an Gott glaubt müsst ihr das eurer Tochter nicht verbieten.

Wenn Du später die Wahl zwischen katholischem und evangelischem Unterricht hättest, würde ich sie in den evangelischen schicken, die sind etwas lebensnaher.

Gruß
BB

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Hallo.

Unsere Kinder gehen nicht zum Religionsunterricht. Ich glaube weder an Gott, noch bin ich getauft - mein Freund ist evangelisch getauft. Ich finde diese ganze Religionsgeschichte ... #augen

Wenn meine Kinder etwas über "Gott" wissen möchten, gucke ich gern im Internet nach und erkläre es ihnen (oder wir fragen Oma und Opa). Ansonsten wird über dieses Thema nicht gesprochen, weil es für uns nicht interessant ist. Ich habe auch nicht das Gefühl, dass meine Kinder dadurch etwas verpassen oder nicht lernen.

Liebe Grüße, Ina

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Wie kannst Du bei dieser Einstellung Deinen Kinder etwas über den Glauben erklären?

Mona

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Du hast es doch als Kind auch gelernt!

Kannst Du es Deine Kinder nicht lernen lassen und sie wenn sie alt genug sind, selbst entscheiden lassen ob sie an Gott glauben oder nicht?!

Deine Einstellung ist richtig scheiße. Rabenmutter. Sorry.

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hallo,

also unser sohn geht jetzt auch seit 2 jahren zur schule und wir sind auch alle nicht gläubig. ich wurde streng katholisch erzogen, bin aber sofort mit 18 aus der kirche ausgetreten, weil ich nicht an gott glaube. mein mann war evangelisch und ist ausgetreten. und die kinder sind nicht getauft.

Aber unseren großen haben wir seit diesem schuljahr in den evangelischen religionsunterricht angemeldet. mir und meinem mann hat es nicht geschadet. die meisten seiner klassenkameraden (fast alle) sind im unterricht. wenn er uns was fragt, dann beantworten wir ihm die fragen nach gott wie unsere eltern das früher bei uns getan haben.

später kann er dann selbst entscheiden, ob er sich mal taufen lassen möchte und an einen gott glauben mag.

bei uns wäre die alternative ethik gewesen. was überhaupt nicht in frage kam. warum möchte ich hier lieber nicht äußern.

hätten die kinder ohne religionsunterricht früher schule ausgehabt, hätten wir ihn auch reingegeben. lernen schadet nie. und religion ist für mich halt doch irgendwie noch ein unterrichtsfach.

lg
anja

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Hallo,

es kommt darauf an wer den Religionsunterricht macht. Bei uns unterrichtet es eine junge kirchliche Mitarbeiterin die auch die Christenleere macht. Alleine dafür das sie jung und eine gewisse Leichtigkeit hat, macht des den Kindern mehr Spaß zu ihr in den Religionsunterricht zu gehen.
Meine Eltern waren damals ganz taktisch vorgegangen was zu DDR Zeiten sehr schwierig war. Ich konnte in die Christenleere (Religionsunterricht gab es zu DDR Zeiten nicht, sondern nur Staatsbürgerkunde) gehen, aber ich hatte immer die freie Wahl ob ich dorthin gehen möchte oder nicht und das obwohl mein Vater nicht gläubig und meine einen Großeltern stark Parteitreu waren. Genauso mache ich das mit meinen Kids auch. Es liegt an Euch wie weit Ihr bereit seit den aufkommenden Glauben Eurer Tochter an Jesus und Gott mit zu tolerieren und nicht darum ob Ihr ihr Allgemeinwissen vorenthaltet. Natürlich ist es schön wenn Kinder wissen warum es Weihnachten, Ostern uä gibt, aber dieses Wissen und einen Grundüberblick über die größten Religionen müsste auch ein gut gestalteter Ethikunterricht vermitteln.

Für meinen großen Sohn ist Jesus übrigens ein Kumpel mit dem er alles besprechen kann und gerade als er jetzt eine Operation hatte, war der Kumpel mit dabei und hat auf ihn aufgepasst ;-). Bei einigen Fragen die er mit stellt muss ich allerdings zugeben das ich sie nicht beantworten kann und schicke ihn zu Nachbars Enkeltochter, deren Eltern nicht kirchlich sind aber sie trotzdem den Religionsunterricht besucht. Es wird also Zeit das er endlich in die Schule kommt :-D

VG Geli

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[quote]Christenleere[/quote] ;-)

Ich würde mein Kind auch in den Reli-Unterricht schicken. Ich selbst bin aus der Kirche ausgetreten, finde es aber wichtig, dass man dennoch über das Christentum Bescheid weiß. Zumindest die groben Züge.
Ich unterrichte Ethik in der Grundschule und nehme immer die Weltreligionen durch. Auch das Christentum. Find das wichtig...

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#sonne

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Mein Sohn kommt dieses Jahr in die Schule und nein, er wird nicht am Religionsunterricht teilnehmen. Meiner Meinung nach ist es in einem Land, in dem eigentlich eine strikte Trennung von Staat und Kirche festgeschrieben ist, nicht Aufgabe der Schule, religiöse Werte zu vermitteln. Dass der Unterricht irgendwann nach Konfessionen getrennt wird, zeigt doch deutlich, dass es eben nicht um eine neutrale Wissensvermittlung, sondern um Ideologie geht.
Ausserdem wird der Religionsunterricht nicht selten von "Externen", also von Priestern oder Pfarrern unterrichtet - was haben die in einer staatlichen Schule zu suchen?

Sorry, aber wir haben uns sehr lange mit diesem Thema beschäftigt.
Mein Sohn darf alles fragen und wird immer eine Antwort bekommen. Aber bitte von Menschen, die nicht ideologisch vorgeprägt sind.
Und entscheiden kann er sich dann später immer noch.

Aber Religion (noch dazu benotet ab der dritten Klasse!) gehört meines Erachtens nicht in unser staatliches Schulsystem. Zumal neueste Umfrage zeigen, dass nur noch unter 50% der Deutschen praktizierende Christen sind - ca. 30% hingegen überzeugte Atheisten! Den Aufschrei möchte ich mal sehen, wenn die plötzlich ihr Recht einfordern auf humanistischen, naturwissenschaftlichen Aufklärungsunterricht ab der ersten Klasse!

Nichts für Ungut...

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In deinem letzten Punkt muss ich dir zu 100% zustimmen. Es gibt wirklich wichtigere Fächer als Religion. Wir (zu DDR-Zeiten) hatten Schulgarten (=Gartenpflege: anbauen / pflegen / ernten), Sport (wird heutzutage auch viel zu locker gehandhabt - Sport ist wichtig), Werken (wer hat das schon ab der Grundschule???), Zeichnen.

Der heutige Unterricht besteht einfach nur noch aus WISSEN. Weniger aus probieren und praktische Erfahrungen sammeln.

Aber auf eine Waldorfschule, die ja so ähnlich lernt durch praktische Erfahrungen, möchte ich meine Tochter dennoch nicht schicken.

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Ich denke nicht, dass Du ihr Wissen vorenthältst, wenn sie nicht geht. Ich war auch dagegen, aber meine Tochter wollte gehen und so "durfte" sie auch. Warum war deine Tochter im ev. Kindergarten? Ich will mit dem Kirchengedöns nichts zu tun haben und habe daher alle kirchlichen Einrichtungen gemieden. Wie meine Tochter sich entscheidet, ist dann ihre Sache!

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Wir haben hier im Ort 5 Kindergärten. Davon sind 4 evangelisch und 1 katholisch. Ich hätte meine Tochter also in einen anderen Ort zum Kindergarten bringen müssen und das wollte ich nicht. Erstens wäre mein Weg zur Arbeit dann viel weiter gewesen. So lag ihr Kindergarten auf dem Weg dorthin und außerdem möchte ich, dass sie hier am Ort Freunde findet. Darum der evangelische Kindergarten. Meine 2. Tochter wird ab September den katholischen Kindergarten besuchen. Der Grund: Der Kindergarten ist direkt neben der Schule meiner Großen und von diesem Kindergarten schwärmen alle Mamas (auch die nicht-kirchlichen).

So ist es halt im überwiegend kirchlichem Süden Deutschlands #augen

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hmm, also wenn es keine alternative gibt würde ich sie wohl anmelden. vielleicht gefällt es ihr? vielleicht findet sie es interessant dies und jenes zuerfahren?

sollte das alles nicht der fall sein, könntest du sie dann wieder raus nehmen oder wie läuft das dann?

bei uns gibt es zur auswahl religion und ethik.... mein kind wird in ethik gehen.

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Hallo,

ich stand vor dem gleichen Problem und habe mich schweren Herzens und aus folgenden Gründen für den evangelischen Religionsunterricht entschieden:

Ethik oder Alternativunterricht wird nicht angeboten. Die Kinder, die nicht am Religionsunterricht teilnehmen können/ wollen/dürfen/ sollen werden in diesen Stunden in einer anderen Klasse geparkt. Ich war eine der Letzten, die zum Gespräch geladen wurden und habe dann erfahren, daß mein Kind wohl das Einzige wäre, das NICHT teilnehmen würde.

Wir Eltern sind überzeugte Atheisten, die Kinder nicht getauft und doch wollte ich eine Stigmatisierung schon in der ersten Klasse vermeiden (und als einziges von fast 30 Kinder ausgelagert zu werden, käme einer Stigmatisierung gleich, denke ich)

Meine Tochter glaubt "irgendwie" an Gott und das finde ich auch okay.
(Sie ist gleichzeitig wissenschaftlich im weitesten Sinne sehr interessiert und ich denke und hoffe, die Diskrepanzen wird sie selbst irgendwann bemerken :-D)

Ach so, sie ist mangels Angebot auch in einem katholischen Kindergarten ... die Alternative wäre evangelisch mit langer Anfahrt oder gar keiner gewesen.

Grüße und viel Glück bei der Entscheidungsfindung!

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das kenne ich aus bayern auch so....und in dem Fall würde ich das Kind auch anmelden.