Muß mir mal Luft machen....

Hallo,

mein Sohn kam gerade mit seinem Zeugnis nach Hause und war total fertig, traurig und hat sogar geweint.

Er ging jetzt in die 3. Klasse und da kann man sich die Noten ja eigentlich ausrechnen. Jetzt hatte er in Musik im Zeugnis ne 2 obwohl er im Test und auch im mündlichen ( Vorsingen) ne 1 bekam. Und in HSU hatte er 2 zweier und eine 2-. Und was bekommt er ins Zeugnis....ne 3.

Gut, er weiß, das er für die Mitarbeit keine gute Note bekommt, da er ein sehr ruhiger und schüchterner Schüler ist, aber bei beiden Fächern war er und auch ich echt sicher das er die besser Note bekommt. Tja falsch gedacht.

Er tut mir so leid, er sitzt jetzt da und kann nicht fassen das er immer gute Noten geschrieben hat und doch die schlechtere Note bekommen hat.

Ich versuch so gut es geht ihm klar zu machen das es ein super Zeugnis ist und er echt stolz sein kann, aber er ist so traurig.

Danke fürs zuhören.

bienchen040402

1

Hallo,

das tut mir leid für deinen Kleinen, dass er in zwei Fächern schlechtere Noten als erhofft bekam.

Natürlich ist er traurig und du gehst richtig damit um, indem du ihn erstmal lobst für das, worauf er stolz sein kann.

Wenn sich nach ein paar Tagen die Enttäuschung etwas gelegt hat, kannst du ihm ja vielleicht anhand der zwei schlechteren (als erhofften) Noten klarmachen, wie wichtig es ist, gut mitzuarbeiten. Dass mangelnde Mitarbeit eben dazu führen kann, dass man ins Zeugnis ne schlechtere Note als die schriftlichen Noten glauben lassen, bekommt. Und umgekehrt, dass man mit guter Mitarbeit schwächere schriftliche Leistungen zu einem gewissen Grad ausgleichen kann.

Ich persönlich habe allerdings immer auch passive Aufmerksamkeit berücksichtigt. Wer also dem Unterrichtsgeschehen folgt und beim Aufrufen eine Antwort wusste, der bekam bei mir nie schlechter als ne 3, auch wenn er nicht von selbst aktiv mitgearbeitet hat. Es kam aber auch vor, dass ich Kindern, die gut und aktiv mitgearbeitet haben, wenn sie Lust hatten, aber auch immer wieder den Unterricht störten, auch nur eine 3/ 4 gegeben habe.
Nur die, die nicht mitarbeiteten und zusätzlich auch noch störten, bekamen dann 4 oder schlechter.
Aber Mitarbeit zu bewerten liegt eben im Ermessen der Lehrkraft....

Lange Rede, kurzer Sinn:
Vielleicht kann das Zeugnis trotz erster Enttäuschung eine Möglichkeit sein, ihn zu aktiver Mitarbeit zu motivieren - denn Mitarbeit wird besonders dann im Fremdsprachenunterricht sehr hoch bewertet werden.

LG,
delfinchen

2

Hallo delfinchen,

danke für Deine schnelle Antwort.

Wir hatten ja schon ein Gespräch mit der Lehrerin und sie meinte es wäre für sie so ok, da sie weiß bzw. es getestet hat, das er sehr aufmerksam ist und auch alles vollständig aufnimmt. Hat sie auch so ins Zeugnis geschrieben, aber das sie die Noten dann so ansetzt find ich schon auch ein bischen unfähr.

Na ja, jetzt lassen wir ein paar Tage vergehn und dann such ich nochmal das Gespräch. Das er mitarbeiten müßte , weiß er und er meinte auch er hätte sich echt versucht zu bemühen und sich auch viel mehr gemeldet wie im ersten Halbjahr, aber was solls. Man kann eh nichts ändern.

Bin nur irgendwie überfordert, das es Ihn so mitnimmt.

Vielen Dank für Deine Tipps.

biene1975

3

Gut, er weiß, das er für die Mitarbeit keine gute Note bekommt, da er ein sehr ruhiger und schüchterner Schüler ist,


Das ist Nonsens.


Lass ihn im kommenden Schuljahr ein Meldetagebuch führen:

Strichliste, m: = melden, d: =drangekommen, g: = gewußt/positiver Beitrag.


Gruß

Manavgat

4

Hallo Manavgat,

danke für den Tipp.

Ist eine wirklich gute Idee. Auf das wär ich gar neicht gekommen. Das werden wir machen!

biene1975

8

Wie wird es von den Lehrern befunden wenn die Kinder im Unterricht Strichliste führen?

LG z.

5

dann musst du aus bayern sein, denn das sind immer die letzten was die ferien angeht. unsere haben letzten freitag ihre zeugnisse bekommen, so dass die eltern bis mittwoch diese woche sich noch beim lehrer melden können, wenn es unklarheiten gibt.
die mitarbeits note fliesst eigentlich mehr in die beschreibung ab, als in die fächernote. meine freundin ist klassenlehrerin an der grundschule bei uns, und meinte, das die mittarbeit eigentlich den text darstellt. klar fliesst immer etwas mit in die note, aber nicht so, das man einen schnitt von 2,1 wie bei euch, also eine 2 und eine 2-, in eine 3 verwandelt.
ich würde, sofern eine tel.nr. vorliegt, mit der lehrerin sprechen, dafür sind die eigentlich auch da, und ich denke da wirst du nicht die einzigste sein, die am letzten schultag da nachfragt.
lg und viel erfolg
conny
ps. ab und an verrutschen auch die lehrer in den namensspalten, und viell. ist das hier auch passiert.
(kam auch schon vor!)

6

Ich kann dich verstehen.
Mein Sohn hat am Anfang der 2. Klasse große Defizite im Schreiben gehabt, die der Lehrerin wohl gar nicht aufgefallen sind. Mir leider auch nicht, da das Geschichtenheft immer in der Schule war und es zu Hause nur Abschreibübungen gab.
Auf jeden Fall habe ich mit ihm sehr viel arbeiten müssen. Wir haben bei den Silben, also bei 0 angefangen und er hat alles auch schnell umsetzen können. Diktate fielen ihm zunehmend leichter und es gab auch 1er, was ihn natürlich beflügelt hat. Sein Schnitt aller Noten, die ich von ihm in D habe ist 1,8! Im Zeugnis eine 3. Von anderen weiß ich, dass sie im Diktat nur 1er hatten und Zeugnis eine 2 bekamen.
Für mich ist es jetzt auch gelaufen, ich habe auch gar keine Lust die Lehrerin anzurufen. Ich kann mir vorstellen, dass es vielleicht Lesenoten gab, von denen ich nichts weiß und die nicht gut ausfielen. Ich bin Lehrerin an einer weiterführenden Schule und bei mir wäre es undenkbar einem Schüler eine 3 zu geben, wenn er schriftlich auf 1,8 stünde. Ich kann doch keine "heimlichen" Note machen, von denen der Schüler nichts weiß. Notengebung sollte transparent und für alle nachvollziehbar sein. Auch die mündlichen Noten teile ich meinen Schülern mit. Dann gibt es noch einen pädadogischen Spielraum, der aber nachvollziehbar, begründbar und angemessen sein muss. Ich weiß nicht, ob es da an Grundschulen andere Regeln gibt. Bei uns müssen ALLE Noten offen gelegt werden.
Vielleicht rufe ich doch an! ;-)

Liebe Grüße
Luka

9

bei so ein krasser Unterschied würde ich die Lehrerin erst recht anrufen! da MUSS was falsch gelaufen sein, von 1,8 kann kein 3 am Ende kommen.

7

Hallo,

ich bin selbst Lehrerin am Gymnasium (Bayern). Dieses Jahr hatte ich eine 8. Klasse mit einigen Mädchen, die sich kaum meldeten, aber immer gut aufpassten und auch sonst bei Stillarbeit etc. gut mitarbeiteten. Um an eine mündliche Note zu kommen, musste ich diese oft aufrufen, wobei hier in der Regel richtige Antworten, jedoch oft zögerlich kamen (Mädchen sehr schüchtern!). Ich finde, man muss unterschiedliche Charaktere akzeptieren und ich finde es sehr schade, wenn nur die, die keine Hemmungen haben, auch mal reinzuschreien, obwohl sie gar nicht aufgerufen wurden, von Haus aus an gute Noten kommen würden. Sprich: Es kommt doch immer auf die Qualität der Beiträge an, nicht auf die Quantität! Die Mitarbeitsnote ist übrigens eine eigene Note, die in die Bemerkung einfließt und nichts mit der Fachnote zu tun hat. Ich persönlich mag ruhige Schüler genau so, ja sogar lieber als die nassforschen Maulhelden und Blender, die mittlerweile leider Gottes gesellschaftlich gefragt sind. Ich an deiner Stelle würde mir alle (!) Noten von der Lehrerin einholen. Sollte es tatsächlich so sein, dass sie ihn wegen seines Charakters schlechter beurteilt, würde ich das sehr jämmerlich finden.

Liebe Grüße

Kerscheline

P.S. Übrigens gehören auch meine Kinder zu den "Ruhigen"!