Erfahrungsberichte gesucht - Kind kann vor Schulstart lesen

Hallo! :-)

Meine Tochter wird demnächst 6 Jahre alt und kommt nächstes Jahr im September in die Schule.

Sie hat sich immer schon für Vieles interessiert, auch unter anderem für Buchstaben, aber das war immer mehr ein Abmalen von Wörtern, richtig benennen konnte sie die wenigsten Buchstaben.

Nun fängt sie aber an, in einem Tempo, dass mir die Luft wegbleibt. Sie kennt mittlerweile die meisten Buchstaben, beginnt Wörter zu formen und auch zu lesen. Das alles noch sehr holprig, aber ich merke wie sie jeden Tag besser wird.

Ich gehe deswegen mal vorsichtig davon aus, dass sie bis zum Schulstart lesen und schreiben können wird, ist ja noch ne Weile bis dahin.

Was mir aber Sorgen macht ist, ob das so positiv für sie sein wird? Welche Erfahrungen habt ihr damit gemacht? Ich kann sie glaube ich nicht mehr wirklich bremsen, da sie nun der Ehrgeiz gepackt hat und sie immer mehr wissen möchte..

Kann mir von euch jemand darüber berichten, wie es war, wenn der Schulanfänger schon lesen konnte?

Liebe Grüße
Conina

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Hallo, unsere Tochter hat sich auch schon zeitig die Welt der Buchstaben erobert und konnte zum Schulanfang im August fließend fremde Texte lesen. Für die Schule ist das kein Problem, es betrifft in unserer Klasse noch ein Kind. Die zwei dürfen oft Zusatzaufgaben lösen oder in einem anderen Buch lesen. Mir wurde von einer Kindergärtnerin geraten, solange die Kinder das selbst wollen und spielerisch tun nicht dagegenarbeiten. unsere Tochter langweilt sich nicht und liest auch zu Hause viele Bücher. Also laßt sie lesen, wenn sie lesen will - die schule wird so anstrengend genug.
Liebe Grüße und viel Spaß beim Lernen#huepf

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Ich habe hier auch so eine Kandidatin. Sie konnte zur Einschulung fließend lesen und schreibt jetzt seitenweise Texte und Geschichten. In der Schule arbeitet sie zum Glück ohne Meckern das Pensum der ersten Klasse ab, allerdings schon deutlich schneller als die meisten anderen Kinder (einen direkten Vergleich können wir hier zum Glück nicht anstellen).

Wenn du unsicher bist, dann sprich doch einfach gegen Ostern mal mit der Schule, was du mit ihr bis zur Einschulung machen sollst. Hier wurde zum Glück immer gesagt, dass wir sie machen lassen sollen, wenn es von ihr ausgeht. Und bisher fahren wir mit unserer "Methode" ganz gut.

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hallo!
ich habe gute erfahrungen gemacht. sophie (6 jahre) konnte schon lange vor schulstart lesen und auch schreiben, rechnen, ich hab' auch gedacht, hoffentlich langweilt sie sich nicht. ist aber definitiv nicht der fall, denn schule bedeutet weitaus mehr als lesen und schreiben. sozial und natürlich auch kognitiv werden plötzlich ganz andere ansprüche gestellt. sophie z.b. bekommt viele extraaufgaben, wenn sie etwas schon kann oder sie darf auch klassenkameraden helfen, wenn sie fertig ist. ich sehe, dass die lehrerin auf jedes kind (okay, ich kann nur von meinem kind berichten) einzeln versucht einzugehen und es da abzuholen, wo es gerade steht.
sophie hat neben der schule viele hobbies (reiten, kunstturnen, klavier....), die ebenfalls dazu beitragen, dass sie "gefüttert" wird.
lass deine tochter einfach in ihrem tempo weitermachen, es kann auch sein, dass sie mal 4 monate plötzlich gar nicht mehr an buchstaben / zahlen interessiert ist, dann sind andere dinge wieder wichtig - und wie gesagt - schule ist mehr als das!
lg

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Alles im Rahmen, viele Kinder beginnen schon weitaus früher mit dem Lesen.;-)
Auch Kinder die schon fließend lesen können, haben eine Menge anderes Neues zu lernen in der Schule und nach wenigen Wochen sind die anderen Kinder auf dem gleichen Level.

Meine Tochter liest schon seit sie 4 ist und ich denke mal WEihnachten rum, können die anderen Kinder in ihrer Klasse dann auch lesen.......also Geschichten lesen.

Freu Dich einfach, alles schön!

Mona

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Träum schön weiter!

In den meisten Klassen kann ein, max. 2 Kinder wirklich LESEN, wenn sie in die Schule kommen. Ein paar andere erkennen einzelne Wörter wie "Mama", und deren Mütter behaupten dann auch, das Kind könne schon lesen.

Nach wenigen Wochen können in der 1.Klasse vielleicht 20 % leichte Wörter entziffern. Wenn man viel Glück hat, können am Ende der ersten Klasse alle Kinder einfache Texte lesen.

Bis richtige Bücher gelesen werden können, dauert es bei den meisten Kindern bin in die 3. Klasse hinein.

Wir haben das alles mit unserem Ältesten durch.

Er fing mit 4 an zu lesen, mit 6 las er Tintenherz. Er langweilte sich in der Schule fast zu Tode (von wegen: da gehört noch so viel anderes dazu.....). Wie willst du denn da bitte differenzieren? Wenn der Rest "MaMeMu" 1000 mal hintereinander liest, wie soll es da bitte NICHT langweilig werden???

Meine Erfahrung ist, dass bei DEN Kindern, die es sich WIRKLICH selbst beigebracht haben, die Langeweile ziemlich heftig wurde und oft auch über kurz oder lang ein Klassensprung anstand. Die, deren Vorsprung sich um Weihnachten rum verwachsen hatte, waren oft die Kinder, die zu Hause schon vor der Schule auf Lesen etc. getriezt wurden.

Aber vielleicht habt ihr ja mehr Glück und Eure lesenden Kinder langweilen sich NICHT in den ersten Jahren.

LG;
Lucy

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Dann träum Du mal weiter ;-)
Meine große Tochter ist in der dritten Klasse Bayern. In der ersten Klasse war es so, dass sie zu Weihnachten, also nach 3 Monaten Leserabenbücher lesen konnte und damit war sie nicht allein in ihrer Klasse ;-) und es ist eine absolut normale Regelschule hier.

Nach einem Schuljahr konnten alle Kinder Bücher lesen. Meine verschlang alles an Pferdeabenteuern was sie bekommen konnte.

Meine Kleine hat mit 4 begonnen zu lesen, zeitgleich mit der große Schwester die ja da in der ersten Klasse war. Sie kann jetzt lesen und langweilt sich in der Schule dennoch nicht, das liegt nämlich dann an der Lehrerin. Eine gute Lehrerin ist durchaus in der Lage Kinder die schon weiter sind, mit Arbeitsmaterial zu versorgen damit sich diese eben NICHT langweilen.

Ich frage mich wo Du lebst, denn wenn bei Euch Kinder erst in der dritten Klasse in der Lage sind Bücher zu lesen, dann macht mich das jedenfalls echt stutzig, was lernen die Kinder denn dann in den ersten beiden Schuljahren?

Das lesen lernen zu vertiefen und besser zu werden, ist durchaus Übungssache und fällt ja manch Erwachsenem schon schwer, aber lesen kann ein Kind schon wenn es Fantasiewörter wie MAMEMULADEPU lesen kann...dann erkennt es das Wort ja nicht, sondern muß es lesen......MAMA, PAPA, OMA...ok, das erkennen manche vielleicht wie ein Bild und können es zuordnen.

Meine Kleine liest jedenfalls auch schon länger und wurde nicht getrietzt! Die anderen Kinder in ihrer Klasse lesen ebenfalls schon im Lesebuch kleien Texte und das sind Kinder die jetzt erst am 13.09. in die Schule kamen.

Also, andere SChulen, andere Träume anscheinend....

Mona;-)

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Hallo,

ja, das haben wir auch 2x durch. Nur dass wir nach einiger Zeit, mal kürzer, mal länger, Probleme hatten. Beide Kinder verweigerten sich, die Hausaufgaben dauerten 2-3mal so lange, weil ich nach jeder Aufgabe erklären musste, dass diese Übungen Pflicht sind.

Nach einem Gespräch mit der Lehrerin bekam die Große andere Aufgaben. Immer wieder wurde uns nahegelegt, die Klasse nach oben zu wechseln. Nachdem wir einige Monate ausgehalten hatten und 1 Schuljahr um war, ging es nicht mehr. Was soll ich sagen, die Große hat in einem Affenzahn die Aufgaben bearbeitet und bringt auch bis jetzt in der neuen Klasse nur 0 Fehler-Arbeiten nach Hause.

Wir lassen beide Kinder machen. Das Wichtigste ist, dass die Spaß am Lernen haben. Wenn es "nur" das Lesen ist, gibt es in unseren Büchern immer auch zu den Einsteigerübungen weitergehende Texte für Leserkinder.

Besonders wichtig ist, auszuhalten wenn Lehrer unterstellen, man würde absichtlich mit den Kindern vorarbeiten um Vorsprung zu haben. Es gibt einfach viel zu viele, die nicht mit unterschiedlichen Leistungsständen umgehen können, die hätten einfach gerne 26 Durchschnittsschüler in der Klasse.

Wenn Deine Tochter Spaß am Lesen hat, lass sie machen. Frag sie doch, welche Bücher sie interessieren, ob Geschichten oder "Fachbücher" (unsere Jüngere liest am liebsten Pferdefachbücher über Haltung, Arten und Pflege usw.).
Meinen Erfahrungen nach würde ich die Schule nicht vor Schulbeginn kontaktieren, sondern die ihre eigenen Eindrücke sammeln lassen, wenn deine Tochter eingeschult wird.

LG
danny0903

7

Hi,

ob sich dein Kind langweilt oder nicht bleibt abzuwarten. Das kommt wohl auch ganz auf die Klassenlehrerin an. Bei meinem Sohn ist es so, dass jedes Kind seinen Wochen-Arbeitsplan in seinem eigenen Tempo abarbeitet. Außerdem werden z.B. in Sachkunde Texte in 3 Schwierigkeitsstufen verteilt, je nach Lese-Fähigkeit. In Mathe gibt es zusätzlich Förderhefte für die schwächeren und Forderhefte die schnelleren Rechner. Wer in Deutsch eher fertig ist, der kann sich aus der Klassenbücherei ein Buch aussuchen, durchlesen und danach die Fragen in Antolin beantworten. Ich habe nicht das Gefühl, dass sich hier irgendein Kind langweilen könnte. Im Einzelfall kommt auch ein klassenübergreifender Unterricht zustande. Ein Kind besuchte die Mathestunden der nächsthöheren Klasse, bevor es im folgenden Halbjahr ganz in die höhere Klasse gewechselt ist.
Ich bin ganz beeindruckt von der heutigen Lehrweise dieser Schule, die ich vor gefühlten Ewigkeiten selbst mal besucht habe ;-) Da hat sich einiges getan...

LG Chini

8

Mein kleiner Sohn, der nächstes Jahr in die Schule kommt, macht das auch gerade. Er rechnet sich auch einen Wolf. Ich finde das sehr, sehr spannend, mache mir wegen Schule aber gar keine Gedanken.
Er muss dann trotzdem noch lernen, wie man die Buchstaben richtig schreibt. außerdem lernen sie in der Schule ja nicht nur lesen, schreiben und rechnen, sondern machen viele Dinge mehr.
Mein großer Sohn konnte nicht lesen als er in die Schule kam, aber nach 2 Wochen konnte er es. Ich glaube, dieser Lesevorsprung relativiert ziemlich schnell.

Zudem haben wir hier in Berlin das JÜL-System. sollte jemand Überflieger sein, macht er eben den Stoff der nächsten Klassenstufe und überspringt ggf. ein Jahr. Das wünsche ich mir aber nicht. Lieber mit Spaß und Zeit lernen. Der Kleine hat gerade großen Spaß und wird sich wie Bolle über seinen (kleinen) Vorsprung freuen. Dass er deswegen ein Jahr überspringt, glaube ich nicht.

Mach dir nicht zu viele Gedanken.

Gruß
Susanne

9

Huhu,
mein Sohn fing ein Jahr vor der Einschulung mit dem Lesen an (einzelne Wörter) und las zur Einschulung fließend, richtig dicke Bücher.
Er schrieb ganze Fußballreportagen, zwar in grauenhafter Schrift und Rechtschreibung, aber immerhin, und rechnete - bis wohin genau, war mir gar nicht klar, aber er hatte die Orientierung im Zahlenraum bis 1000 begriffen.

Nach zwei Wochen hatten wir das erste Elterngespräch, da war die Lehrerin noch guten Mutes, mit innerer Differenzierung klarzukommen, aber nach sechs Wochen ist er dann doch zum Schnuppern in die zweite Klasse gekommen, weil der Vorsprung zu groß war.

In der gleichen Klasse sind ein Mädchen, das ähnlich weit war wie er (schnuppert jetzt auch in der zweiten) und zwei Mädchen, die zwar etwas lesen können, aber noch nicht so fließend. Die beiden langweilen sich wohl und nehmen eine Verweigerungshaltung an, aber ein Sprung steht da nicht zur Debatte.

Meiner Meinung nach ist es wichtig, dass die Lehrerin informiert ist (läuft bei uns sowieso über den Kindergarten), sonst kann es nämlich einige Wochen dauern, bis sie alle 25 Kinder einschätzen kann, und das ist unter Umständen schon zu viel der Langeweile. (War das Problem bei den beiden Mädchen.)

Und : Ein Kind vom Lernen abzuhalten finde ich persönlich fast unmöglich. Lass sie lernen, wenn sie es möchte!

Es hängt viel vom Lehrer ab, und von der Organisation der Schule (flexible Eingangsstufe, Umgang mit Springen...).

LG Isa

10

Als mein großes Sohni in die erste Klasse kam, konnten einige Kinder lesen (mind ein Viertel).

Das war anfangs natürlich toll, doch nach nicht mal drei Monaten konnte niemand mehr sicher sagen, wer konnte vorher schon lesen und wer nicht. Der beste Leser war sogar einer, der es vorher nicht konnte...