Hilfe, Elternarbeitsterror?

Hallo,

ich bin immer noch so fassungslos, dass ich es einfach loswerden muss. Und es wird lang, entschuldigt.

Meine Tochter geht in die zweite Klasse und wir haben eine sehr, also wirklich sehr engagierte Elternpflegschaftsvorsitzende, die leider auch meine Nachbarin ist.

Von Anfang an tritt sie mir, was meine Tochter angeht ziemlich übergriffig gegenüber und betont oft, wie leid mir meine Tochter tut. Zum Beispiel, als diese noch nicht Fahrradfahren konnte: das arme Kind wäre ja ausgegrenzt und sie würde ihr so gerne Rad fahren beibringen.

Unsere Kinder gehen in eine Schule, in der die Eltern sehr engagiert sind und wirklich zu jedem Fest Liste rausgegeben werden, wer Kuchen backen DARF.

Es gibt ständig Listen, wer den Kaffee und Kuchenverkauf übernimmt, wer beim Aufbau hilft. Wir halten es so, dass mein Mann beim Aufbau und Abbau hilft, weil es dort nicht so viele Freiwillige gibt, aber beim Kuchneverkauf helfen wir nicht.

Wir haben drei Kinder, mein Mann arbeitet viel am Wochenende und ich bin froh, wenn wir mal Zeit miteinander haben und stehe da nicht in der Schule rum, wenn sich eh die Mütter darum reissen dort aktiv zu sein.

Dafür bin ich aber im Vorstand des Fördervereins. Viele Aktivitäten der Schule werden vom Förderverein ausgerichtet und natürlich übernimmt man dann einige Aufgaben. Besorgt die Getränke, fackeln für den Martinsumzug, Deko und ist dann auch vor Ort.

Nun gab es wieder ein Projekt in de Klasse, ich gebe zu ich habe ein Foto meiner Tochter zu spät abgegeben und es wieder bekommen mit den Worten, es wäre nun zu spät und mein Kind wäre jetzt das einzige Kind, das kein Foto auf einer Wand hat und wäre daher ausgegrenzt. Und natürlich: "Mit tut dein Kind so leid"

Auf meine Bemerkung hin, dass sie doch mal aufhören sollte anderen Müttern immer ein schlechtes Gewissen zu machen, kam die Bemerkung, wir wären aber die einzige Familie, die sich nicht engagiert.

Sie hätte die Listen in die wir uns eingetragen haben alle in einem Ordner und würde den immer durchgehen und sich merken, wer sich beteiligt und die Leute darauf auch ansprechen. Sie würde von allen Familien erwarten, dass diese 1 bis 2 Urlaubstage im Jahr opfern um für die Klassengemeinschaft einzutreten. Und ich müsste mich dann nicht wundern, wenn mein Kind ausgegrenzt wäre.

Ich bin aus allen Wolken gefallen. Nicht nur, dass sie auch damit total übergriffig ist (und in meinem Fall ist das auch total hanebüchen, da ich tatsächlich an Festen vor Ort bin, dann auch Urlaub nehme und für den Förderverein aktiv bin), sie macht auch die Beziehung der Kinder untereinander von den Aktivitäten der Eltern abhängig.

Das I-Tüpfelchen war dann noch der Abschluss der Unterhaltung, als ich sie gebeten habe, es in Zukunft zu unterlassen mir mitzuteilen, dass ihr mein Kind so leid tut, sie wäre extrem übergriffig und sie meinte, sie dürfe das, sie wäre schließlich Pflegschaftsvorsitzende.

Leute ich koche, ich weiss für viele ist das Pillepalle, aber tatsächlich nagt es mir und ich hoffe ich begegne ihr nicht in den nächsten Tagen.

Grüße
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Das klingt in der Tat nach Terror.

Meiner Meinung nach solltest Du aufhören, dich zu rechtfertigen. Das brauchst Du nicht. Du tust was Du kannst und wenn Du mal nichts tust, dann ist das dein gutes Recht und Du brauchst keine Erklärungen.

"wir wären aber die einzige Familie, die sich nicht engagiert."

Ja dann ist es eben so. Und?

"Und ich müsste mich dann nicht wundern, wenn mein Kind ausgegrenzt wäre."

DANN tut das Kind mir leid und die Pflegschaftsvorsitzende hat sich damit selbst disqualifiziert. Für WEN werden denn diese Aktivitäten gemacht? Damit die Eltern gut dastehen oder für die Kinder? Für die Kinder? Wirklich? Hört sich nicht so an. Denn wenn das so ist, dann tut man es doch vor allem für die Kinder, deren Eltern sich nicht für sie interessieren.

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Also dieses Fotoprojekt ist nur in ihren Augen so besonders relevant.

Alle Mütter, mit denen ich gesprochen habe sehen darin wieder nur eine Ego-Aktion der Dame.

Auch bei vielen anderen Aktionen geht es garantiert nicht um die Kinder, obwohl sie das immer so betont.

Hier an der Schule erscheint es mir fast wie ein Ausstechen wollen, wer am engagiertesten ist. Letzten erzählte mir eine Mutter empört, dass sie keinen Kuchen backen durfte.

Das einzige was die Leute nicht machen wollen ist die Arbeit im Förderverein, also habe ich das übernommen.

Ich kann nur leider nicht alles machen, und ehrlich gesagt gehe ich dieser Person auch gerne aus dem Weg und bin da nicht die einzige. Ich kenne einige, die manches Treffen auslassen, weil

sie keinen Bock auf die Dame haben.

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"Alle Mütter, mit denen ich gesprochen habe sehen darin wieder nur eine Ego-Aktion der Dame."

Pflegschaftsvorsitzende kann man abwählen oder bei der nächsten Wahl nicht mehr wählen. Wenn alle Müter sich einig sind, dann sollte das doch kein Problem sein.

Bis dahin: ignorieren die Frau.

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Hallo!

Da wird man ja schon beim Lesen wütend!

Ich würde das Verhalten dieses Stepford-Weibchens hochoffiziell zum Thema machen. Also beim nächsten Elternabend o.ä. Treffen sagen, dass dieses Verhalten zu einem unguten Klima führt und mit dem Amt der Elternpflegschaftsvorsitzenden nicht in Einklang steht. Achte darauf, dass deine Argumentation auf der Sachebene verläuft, betone, dass dir an einer guten Elternarbeit liegt und dass so keine gute Basis dafür besteht.

Viel Erfolg und nicht unterkriegen lassen!

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Meinst Du?

Ich wäre mir da nicht so sicher, wie das ankommt.

Meine erste Reaktion war auch, das spreche ich auf dem nächsten Elternabend an. Allein die Tatsache, dass sie nachhält wer sich da eingetragen hat und was gemacht hat finde ich schon unmöglich.

Aber dann befürchte ich, dass die anderen keinen Stress haben wollen und lieber weghören.

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Ich verstehe schon, dass du Hemmungen hast. Die hätte ich bestimmt auch, aber solche Menschen muss man meiner Meinung nach gegen die Wand fahren lassen.

Es scheinen ja noch andere ein Problem mit ihr zu haben, ich glaube nicht, das von denen alle zum Thema schweigen werden. Melde das als Tagespunkt bei der Klassenlehrerin an (die wird sicher den Abend moderieren).

Ich würde versuchen, den persönlichen Aspekt gar nicht so in den Vordergrund rücken, sondern sowas sagen wie: "Es besteht Gesprächsbedarf bezgl. dessen, was als Elternarbeit angemessen ist. Wir sind uns sicher einig, dass niemandem vorgeschrieben werden sollte, wann, wie und ob er sich überhaupt engagiert. Leider passiert das zur Zeit, vermutlich aus Übereifer und hat auch Auswirkungen auf die Kontakte unter den Schülern."

Oder so ähnlich ... :-)

Du weißt sicher, wie ich meine. Rechtfertige dich nicht, sondern kritisiere ihre Arbeit - die macht sie nämlich nicht gut.

LG!

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Hallo
Ich würde das auch zum Thema beim Elternabend machen und durchklingen lassen das sie wohl nicht geeignet ist.

Was heißt hier Kuchen backen dürfen?
Wer bestimmt das?
Ich entscheide ob ich Kuchen backe oder nicht.

Bei uns gibt es einfach eine Liste und wer was machen will trägt sich ein.

Es tragen sich immer genug Leute ein.

Ich sage was und wann ich was mache.

Der Dame würde ich ihr dummes Geschwätz verbieten

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Was ist denn eine Pflegschaftvorsitzende? Sowas wie eine Elternsprecherin? Falls sie gewählt wird, tritt bei der nächsten Wahl gegen sie an. Ich wette, es gibt eine Menge Eltern die sie auch unausstehlich finden.

Grüsse
BiDi

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Sag ihr, nett und freundlich, dass sie dir so leid tut. Weil sie keine richtige Familie hat und vermutlich gar keine Freunde, so dass sie so dringend auf die elternarbeit angewiesen ist.

Diese Frau ist eine ganz arme Sau!

Gruß

Manavgat

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Die Dame nimmt ihren "Posten" ja mehr als genau *lol*.
Nein ,das geht wirkl. überhaupt nicht. DAS geht eindeutig zu weit u. gehört dringend in offizieller Runde angesprochen.

Hier wird überhaupt nicht solch ein TamTam veranstaltet u. auch nicht erwartet.

Urlaub nehmen für solche Dinge?
DAS wüsste ich aber *fg*.

Wenn der Dame langweilig ist ,dann soll sie sich doch gern privat eine weitere Aufgabe suchen..ehrenamtlich od. so.

LG Loonis

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Hallo,
dieser Typus wird in Kerstin Giers "Müttermafia" treffend beschrieben.Vielleicht kennst du das Buch noch nicht.
Bestimmt musst du dann jedes mal grinsen, wenn du auf die Dame triffst.:-)

Geht mir oft auch hier so.#schein

L.G.

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Ja, das gibt es.
Ich kene das auch. Vielleicht nicht ganz so extrem - aber ansatzweise.

Trotzdem habe ich eine eigene Meinung dazu - die ich gerne vertrete. Ich bringe mich ein - dort, wo ICH (WIR) es möchten.
ABER:
Ich muss NICHT immer die erste sein und immer alles mitmachen, nur weil ich eine Eltenpflegschaftsvorsitzende kenne.

Wenn die Dame das braucht - bitteschön.

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Hallo,

so eine ähnliche Mutter (aber nicht ganz so krass) haben wir (3. Klasse)auch. Zudem wohnen auch wir im selben Viertel. Ich halte sie mir vom Hals, indem ich den Spieß umgedreht habe, a la:

Oh, warst Du schon wieder in der Schule, ist das Deiner Tochter nicht peinlich, die Arme! Bäckst Du eigentlich nur noch Kuchen, da kannst Du mit Deinem Kind gar nichts mehr unternehmen, armes Mädchen.
Merkst Du nicht, dass Dein Kind ausgelacht wird, weil Du ständig präsent bist?
Lässt Du Deinem Kind eigentlich auch Luft zum Atmen oder diktierst Du das auch?

Versuchs mal, Gruß

Heike