Montessori oder Regelschule (Grundschule) kann mich nicht entscheiden

Hallo,
meine Tochter (5) geht in einen Montessori-Kindergarten. Wir müssen uns bis nächsteWoche entscheiden, ob wir sie in die Montessori-Grundschule oder in die Regelgrundschule geben. Die Aufnahme in die Montessori hat sie bestanden.
Sie ist zuhause im Moment sehr trotzig, im Kindergarten extrem schüchtern und zurückhaltend zumindest gegenüber den Erziehern. Freundinnen hat sie dort aber einige.

Die Regelschule ist 15 Minuten FUßweg von uns entfernt, zur Montessori muss sie ca. 30 Minuten mit dem Bus fahren, die HAltestelle ist aber hier um die Ecke.

Ich mache mir Sorgen, dass sie dann auch ab der 5. Klasse dort bleiben will, es ist eine Gesamtschule, davon halte ich nicht soviel. Der Schulleiter sagt, dass 80 % der Kinder dann auch auf die Gesamtschule wechseln. Es ist ja auch eine Frage, was dann ihre Freunde machen.

Würde die Montessori-Pädagogik mehr auf sie eingehen? Ich war selbst sehr schüchtern in der Schule und habe mich selten gemeldet, was NAchteile für mich hatte. Kann mich jemand beraten, worauf ich achten sollte?

In der Montessori-Grundschule gibt es keine Betreuung und kein Mittagessen, sie würde mit dem Bus gegen 13.30 Uhr wieder hier sein. In der Regelschule ist der Unterricht um 11.45 Uhr zu Ende.

Dort gibt es eine tolle Betreuung, die man aber nur nutzen kann, wenn man berufstätig ist. Das bin ich im Moment nicht.

Ich möchte sie eigentlich gerne auf die regelschule geben und hoffe immer auf Argumente gegen die Montessori Schule, aber so richtige finde ich nicht.

Ich mache mir auch Sorgen, ob sie mit der Montessori-Technik klar kommt.

Auf der anderen Seite glaube ich, dass sie in der MOntessori-Schule besser behütet ist.

Was soll ich bloss machen, ich komme einfach nicht zu einer Entscheidung. Kann mir jemand einen Rat geben?

Liebe Grüße Sally

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Hallo,

wenn dein Kind selbstständig und eigenständig lernen kann und nicht eines ist, dass sich "gerne mal drückt", wenn es unangenehm ist, ist eine M.-Schule sicher geeignet.

Das Lernkonzept ist toll.

Meine Kinder gehen seit September in den M.-Kiga, ich werde sie aber in die Regelschule geben.

Ob die Schule für sie geeignet wäre, kann ich noch nicht beurteilen. Aber ich möchte ihnen die drastische Übertrittsregelung ersparen.

LG,
delfinchen

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Hi,

was ist die drastische Übertrittsregelung?

LG,

die L.

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Dass Montessori-Schüler (bei uns) in jedem Fall -außer man schickt sie auf die Hauptschule - den Probeunterricht mitmachen müssen.
Das wird die erste Situation sein, in der die Kinder mit Noten und Leistungsdruck konfrontiert werden - und dass für eine solch gravierende Entscheidung. Das kommt für mich nicht in Frage.

LG,
delfinchen

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Hallo,

Hör auf dein Bauchgefühl. Du möchtest sie eigentlich auf die Regelschule geben und hoffst auf Argumente gegen die Montessori-Schule....das klingt für mich, als hättest du innerlich eigentlich schon eine Entscheidung getroffen. Außerdem habe ich die Erfahrung gemacht, dass das Monessori-Konzept mit denen steht und fällt, die es umsetzen - das können sehr krasse Unterschiede von Schule zu Schule sein (aber ich denke, von Schule/Lehrern habt ihr euch ja einen Eindruck verschafft).

Ich wünsche dir noch viel Erfolg bei der Entscheidungsfindung!

LG,
sommermond

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Hallo

Was spricht denn für dich so für die Montessori?
Was spricht für dich so für die Regelschule?

Ich denke wie gut die Kinder behütet sind steht und fällt mit den Lehrern.

Mein Sohn geht in eine Kath. Grundschule und die Klassenlehrerin ist TOP.

Es sind aber auch nur 18 Kinder in der Klasse.

Die Kinder werden in der Schule nicht so behütet wie zuhause oder im Hort.

Schule und Hort nehmen uns den Hauptteil der Tageszeit ein.
Im Gegensatz zur Schule wird im Hort auch gekuschelt.

Schule ist so wie arbeit, Hort ist das zweite Zuhause.

Gerade wenn du die Gesamtschule nicht möchtest spricht doch alles für die Regelschule

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Hallo,

hast du dir eure Grundschule denn schon einmal angeschaut?

Wir hatte auch überlegt, ob wir unser Kind auf die Regelschule oder Montessori schicken, er war im Waldkindergarten und die meisten seiner Freunde gehen danach auf die M.
Die M. wäre von uns ca. 15 km entfernt, also etwa 30 Autominuten, die Regelschule ist 1 km, also 15-20 Laufminuten entfernt.

Ich habe mir unsere Grundschule vor Ort angesehen und war absolut überrascht, denn es gibt dort sehr wenig Frontalunterricht, sondern Lernwerkstatt, Stationenlernen, Freiarbeit, Wochenarbeitsplan, etc., man kann zwischen einer Regelklasse (mit der Option flexible Mittagsbetreuung) oder die Ganztagsklasse (bis 15 Uhr) wählen und es gibt eine Menge toller Freizeitangebote und AGs.

Natürlich haben wir uns für die Regelschule an unserem Ort entschieden ;-), mein Sohn kann zusammen mit den Nachbarskindern in die Schule laufen und er fühlt sich dort sehr wohl.

Ich kann dir nur raten, es dir erst einmal vor Ort anzuschauen und dann zu entscheiden, es gibt da große Unterschiede.

LG

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Hallo,
ich habe einen Montessori-Diplomkurs besucht, die Prüfung aber nicht abgelegt, da der Termin mit der Geburt meiner ersten Tochter zusammenfiel. Grund für den Besuch des Kurses war, dass ich grundsätzlich an der Pädagogik Montessoris interessiert war und vieles davon jetzt auch umsetze.
Ich selbst würde mein Kind jedoch nicht in eine Montessori-Schule schicken, da vor allem der Mathematikunterricht dort entgegen dem aktuellen Stand der Forschung steht. Konkret: Kinder, die in die Schule kommen, rechnen meist noch zählend. In der Grundschule sollten sie Rechenstrategien kennen lernen, Montessori praktiziert oft weiter das zählende Rechnen. Das nur als ein Beispiel. Es gibt aber auch viele Materialien, die ich toll finde...
Grundsätzlich kommt es darauf an, dass dein Kind verständnisvolle, engagierte Lehrer hat. Das kann an beiden Schulen der Fall sein. Wenn ich mich entscheiden müsste: Regelschule.
LG schwanog

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Unser Sohn wurde dieses Jahr auf eine Mo.-Grundschule eingeschult.

Wir sind super begeistert!!! ABER: Wir machen sehr viel zuhause, unser Sohn konnte schon recht viel vor der Einschulung (hat in Spanien die Vorschule besucht) und ist ständig auf der Suche nach neuem Wissensfutter.

Er liebt diese Schule. Dort hat er Kinder um sich herum, die nicht (wie fast alle Nachbarskinder) Fussballfans sind, sondern sich, so wie er, z. B. für Technik oder Schach interessieren. Für die anderen Kinder in der Nachbarschaft war er schon deshalb uninteressant, weil seine Themen die anderen gelangweilt haben...

Wir haben diese Schule bewusst ausgewählt, da sie ihn einfach besser fördert und -ganz klar- kleine Klassen, kein Frontalunterricht, ausgezeichnetes Lernmaterial, zwei Lehrerinnen pro Klasse, super Ganztagskonzept.

Natürlich, das Konzept muss man selber leben. Es gibt viel Elternarbeit, viel Ehrenamtliches. Aber das machen wir gerne, es ist super sich selber auch so in die Schule einzubringen. Ganz nebenbei sind wir immer im Bilde was, wann gelernt wird. Und wir können Themen, z. B. Naturwissenschaftliches, zuhause gut weiterführen.

Ob es bei der MO bleibt nach der 4. Klasse, das wissen wir nicht. Wir lassen uns überraschen. Vielleicht will Sohnemann ja weitermachen, die Möglichkeit hätte er ja. Auch das Abitur ist hier in Bayern nach Montessori möglich.

Wir fühlen uns in jedem Falle sehr gut aufgehoben. Für uns wäre die ortsansässige Regelschule keine Option!

Übrigens: Wo Montessori draufsteht, ist nicht immer Montessori drin. Viele haben nur den Einfluss von Montessori, sind aber keine richtigen Mo.-Schulen. Immer drauf achten! Da soll es ganz große Qualitätsunterschiede geben!

lg

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Die Schule steht und fällt mir der Rektorin und der Klassenlehrerin.

Wir hatten 1 Jahr Regelschule und sind zur Monte gewechselt. Wir sind begeistert- Junior macht Schule endlich Spaß, er lernt in seinem Tempo und er kriegt keinen Ärger mehr, wenn er "vorarbeitet".

Hier wurde das Thema Mathe angeschnitten. ICH bin der Meinung: in der Monte BEGREIFEN die Kinder Mathe- sie lernen nicht nur auswendig.

Wir haben allerdings eine Ganztagsklasse...im Prinzip eine 2. Familie für die Kinder. EInfach nur toll. Haben aber auch ne Super Lehrerin und Erzieherin in der Lerngruppe.

Junior ging übrigens auch in einen Monte-Kiga. Da wurde ja auch schon auf selbstständiges Arbeiten geachtet....war bei uns in der Regelschule nicht gerade ein Vorteil. Einander zu helfen gab es auch im MonteKiga...undauch das war ja leider nicht gefragt in der Regelschule.

Mir ist Sozialverhalten wichtiger, als zählendes oder nicht zählendes Mathe ( weil es hier als Argument angeführt wurde) ;-)....irgendwann fragt keine Sau mehr danach, wer wie was gerechnet hat.
Junior wird auch auf der Monte bleiben nach der 4.Klasse. Er kann sein Abi- sofern er es dann will, dort machen, bzw. sich vorbereiten und dann außerhalb absolvieren.

sparrow

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Hallo, also meine Tochter geht auch auf eine MOntessori Schule und was für mich wirklich besonders ist, dass das Sozialverhalten den gleichen Stellenwert hat wie das Lernen der schulischen Inhalte. Es ist einfach Klasse, wie die Kinder dort miteinander umgehen, was für einen Klassenzusammenhalt sie haben, wie mit körperbehinderten Kindern umgegangen wird et., einfach toll zu sehen. Mich begeistert das am Allermeisten. Und das ist für mich auch sehr wertvoll, nicht nur das rein Schulische.

LG Leah