Gesamtschule Erfahrungen?

Hallo,

mich würde mal interressieren wo ihr die Vor bzw. Nachteile einer Gesamtschule seht.

Liebe Grüße:-D

Martina

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Vorteile: Man kann sich nach oben entwickeln und auch mit einer schlechteren Empfehlung einen besseren Schulabschluss machen

Nachteile: Das selbe in grün. Die meisten Menschen orientieren sich nach unten bzw lassen sich mitziehen. Gerade im Teenager Alter machen die wenigsten mehr als sie müssen. Je nachdem wie die Kurse ausgelegt sind, verliert man schnell den Überblick darüber auf welchem Stand der Schüler nun wirklich ist (als Eltern). So hatte ich z.B. ausreichend Punkte um für das Abitur zugelassen zu werden - diese waren aber in den falschen Kursen verteilt, so dass ich eben nicht fürs Abi zugelassen wurde und mit einem weitaus schlechteren Abgangszeugnis dastand, als ich es auf einem Gymnasium gehabt hätte (und so ging es sehr vielen bei uns).

Ich würde NIE ein Kind mit einer Realschul- oder Gymnasialempfehlung auf eine Gesamtschule schicken, da ich es bei mir und meinen Mitschülern gesehen habe. Das macht einfach keinen Sinn. Wir wechselten je nach Noten ständig zwischen den Kursen (verschiedene Anforderungen im selben Fach), hatten dadurch manche Themen mehrfach und andere nicht ausreichend etc. Das ist großer Mist und ich persönlich kenne keine Gesamtschule die das zufriedenstellend handhabt.

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Das gleiche Phänomen findest du aber auch bei Realschulen und Gymnasien.
Schaue Dir einmal die Jahrbücher von Gymnasien an,wieviele Schüler letztendlich jährlich das Abitur bestehen.Der Durchschnitt liegt bei 40 Schülern.Gestartet sind die Schulen jedoch mit durchschnittlich 90 Schülern.
Wenn ich den Faktor Gerechtigkeit anführe,kann ich letztendlich nur die Gesamtschule wählen.

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Hallo,

Ich finde deinen Einwand mit den Kursen berechtigt, aber asl Eltern hat man die Pflicht sich da auch ein Stück weit einzuschalten.

Ich habe eigene Erfahrungen gemacht, ich war mit Realschulempfehlung an einer Gesamtschule (die war näher dran und ahtte den besseren Ruf).

Ab Klasse 8 habe ich in Mathematik in jedem Halbjahr den Kurs gewechselt (aufgrund meiner Noten).
Im Grundkurs (heute heißt das glaube ich B-Kurs) kam ich super mit und hatte eine 2+, musste also rauf in den E-Kurs (heute A) wechseln und hatte dann prompt eine 4-, musste also wieder runter, das war für mich der Horror, heraus kamen rudimentäre Mathematikkenntnisse und ein Abi OHNE Mathe (ja, damals war das noch möglich).

ABER, wenn meine Eltern sich da eingemischt hätten, mich unterstützt hätten, dann wäre es möglich gewesen in einem er Kurse zu bleiben und stabile Kenntniss aufzubauen.

Als Eltern hat man doch auch eine Verpflichtung sich zu informieren, egal wie verzwickt das mit den Punkten und Kursen ist.
Und gerade ab Klasse 9 kann man doch dann das "Kind" positiv unterstützen, damit es genug Punkte hat um das Abitur zu machen.

Es gibt viele Gesamtschulen die das sehr gut umsetzen und wo es auch funktioniert.

Viele Grüsse.

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Vorsicht!

Oft steht Gesamtschule drauf und es ist keine Gesamtschule drin. Nach der aktuellen bertelsmannstudie kommt auf 9 Absteiger nur ein Aufsteiger!

Wenn du wissen willst ob eine solche schule etwas taugt, dann kannst du die Zahl der jahrgangsanfänger den Zahlen der späteren schulzweigbesucher entgegensetzen. Da die Zahlen meistens nicht rausgerückt werden hilft ein Blick ins Jahrbuch und Köpfe zählen.

Hinzu kommt: wenn es ein kurssystem gibt und der Jahrgang sehr groß ist, dann kennen die Lehrer die Schüler kaum noch und die Schüler haben 4 Jahre dauerstress und Angst abzusteigen.

Gesamtschule war früher ein gutes Konzept, heute ist es leider oft nur noch der Name auf dem Schild. Es ist aber auch Bundesland abhängig, es gibt auch Gesamtschulen, die ihrem Auftrag der bildungsgerechtigkeit noch Nachkommen.

Gruß

Manavgat

Für die Rechtschreibung verantwortlich: das dumme iPad!

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Hi,

weißt du, wie die IGS in Niedersachsen funktioniert?

In unserem Landkreis wird nächstes Jahr eine gestartet, Erfahrungswerte stehen also noch nicht zu verfügung.

Danke!

LG Helga

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Hallo,

IGS heist "integrierte Gesamtschule" und das heißt, das Schüler aller Schulformen in einer Klasse unterrichtet werden.

In meinen Augen ist das die bessere Form von Gesamtschule, wenn das Konzept stimmt und durch die Lehrkräft aktiv am Zusammenhalt der Klasse gearbeitet wird. So kann erreicht werden, das stärkere Schüler den Schwächeren helfen / sie unterstützen und somit alle / mehr Schüler die Chance zum Abitur bekommen.

Viele Grüsse.

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Kommt drauf an in welchem Bundesland Du wohnst.Hier bei uns in NRW ist das Gesamtschulkonzept sehr gut ausgebaut.Bei uns gibt es das 3 gliedrige Schulsystem ja nicht mehr.Real-und Hauptschulen werden nun zu Sekundarschulen zusammengefasst.Ich persönlich würde mein Kind,wenn es keine Gynasialempfehlung hat,immer eher auf einer Gesamtschule anmelden,weil dort die Chancen einfach höher sind,dort doch noch das Abi zu machen.Der Run auf die Gesamtschulen ist weiterhin ernorm hoch.Die Anmeldezahlen belegen dies eindrucksvoll.Es werden dort auch Kinder mit Gymnasialempfehlung angemeldet,weil viele Eltern G8 umgehen wollen.Den einzigen Nachteil sehe ich im Image des Gesatschulabiturs.Es hat immer noch (wie ich finde zu Unrecht)den Ruf eines Abiturs 2.Klasse.

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"Es hat immer noch (wie ich finde zu Unrecht)den Ruf eines Abiturs 2.Klasse. "

Leider hast du Recht.
Allerdings ist dies zumindest in NRW albern.Schließlich existiert dort das Zentralabi.

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Das ist Quatsch.

Das war bei mir so... ich habe 1999 mein Abi geschrieben.
Aber jetzt gibt es doch in den meisten (allen?) Bundesländern die gleiche Prüfung für alle Schüler, egal welche Schulform sie besuchen.

Ich habe erst vor 2 Jahren angefangen zu studieren, bin also sehr viel mit Meschen zusammen die erst seit kurzem Abitur haben, von allen möglichen Schulformen und noch nie habe ich gehört das die so denken.

Das hat sich wirklich sehr verlaufen... aber früher war das so, das stimmt.

Viele Grüsse.

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Hallo,

Schwieriges Thema.

Wir leben in Hessen (Einzugsgebiet FFM) und die Gesamtschulen die ich hier im Umkreis kenne, sind RIESEN Schulen mit bis zu 1800 Schülern...

das finde ich arg viel, unübersichtlich, riesige Schulgelände, gepflastert bis in den letzten Winkel, die Kinder/ Schüler sehen den ganzen Tag nur Beton.

Hinzu kommt, das Hessen nach Klasse 4 (von meist gut behüteten Grundschulen) auf die weiterführende Schule wechselt, die Kinder also in Klasse 5 an so einem Monster von Schule starten, sie sind 10, max. 11 Jahre alt, das kann sehr schnell zu Überforderung führen.

Wie schon geschrieben, gibt es nach neuster Erkenntniss mehr Absteiger als Aufsteiger, ich denke aber, das kommt grundsätzlich auf die Schule, das Konzept, die Leitung und die Lehrer an.

Grundsätzlich halte ich Gesamtschule für eine gute Idee, denn die Kinder können G9 Abitur machen, sogenannte "Spätzünder" (viele Jungs ??) haben auch ab Klasse 9 noch die Chance den Abschluss des Abiturs zu erreichen.
An diesen Schule gibt es deutlich weniger Leistungsdruck als an Gymnasien und die Schüler haben mehr Freizeit dadurch das sie weniger Stoff zu bewältigen haben.

Ich bin der Meinung, das Kinder nur als Gymnasium gehören, wen sie einen akzeptablen (und der ist für alle Eltern verschieden) Notenschnitt aus eigener Kraft und ohne übermässigen Aufwand erreichen.

Ich möchte nicht, das meine Kids am Gym sitzen und für 2er oder 3er Noten hart arbeiten müssen, dann lieber Gesamtschule UND Freizeit.
Mit 2ern oder 3er die ihnen leicht fallen wäre ich dagegen einverstanden ;-)

Liebe Grüsse.

Ach ja, in welchem Bundesland wohnt ihr denn ?

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"
Wie schon geschrieben, gibt es nach neuster Erkenntniss mehr Absteiger als Aufsteiger, "

Nun,die Bertelsmannstiftung ist nicht durch ihre Nähe zur Sozialdemokratie bekannt.
Sie steht der CDU nahe und diese widerum ist für ihre ablehnede Haltung gegenüber Gesamtschulen bekannt.

Wenn schon Statistik dann eine die von neutraler Seite aus geführt wird.

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Hallo Renate,

Mit dieser Vermutung könntest du recht haben ;-)

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Hallo, das kommt doch sehr auf die Schule in Sh gib es keine Hauptschlen mehr. Es gib eine Mischung von Haupt und Realschulen ( bei uns in der Stadt nicht vertreten). Es gib noch Gymnsien und Gemeinschaftsschulen. Bei uns in der nähe gib es eine sehr beliebte Gemeinschaftschule.

Vorteil: Erprobt, viele Angebote, gute Förderung, G13 ( viele Kinder die von Gymasium geflogen sind , schaffen doch noch ihr Abitur), Förderung unterschiedlicher Begabung

Nachteil: Sehr groß, 3 lange Tage, unübersichtlich, sehr vieleselbständigkeit gefordert

Mein Sohn besucht eine kleine Gemeinschaftschule die eng mit der beruflchen Bidlung zusammenarebeitet.

Vorteil: Die Kinder können bestmöglich gefördert werden. Mein Sohn hat eine Hauptschulemfehung, hat sich aber sehr gut gemacht, er hat meißt sehr gute Noten und schafft den anderern Fächern ( außer Englisch )ein viel höhers Niveau.

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Kennt ihr jemanden der Aufgestiegen ist? Ich kenne nur Absteiger in unserem Schulsystem? Oder werde da die Schüler gezähl die am Ende noch einen höherwertigen Abschluss machen?

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Die Aufsteiger gibt es. Das sind überwiegend die, deren Eltern jede Menge Zeit, Nerven und Geld aufwenden!

Gruß

Manavgat

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Hallo,

Die Frage wäre doch, was ist hier mit "Aufsteiger" gemeint ?

Kinder die eine Real- /Hauptschulempfehlung haben, dann aber das Abitur erreichen ?
Kinder, deren Eltern selbst keine "hohe" Schulbildung haben, die dann Abitur machen.

Wenn eine Gesamtschule ein gutes Konzept hat (Klasenzusammenhaltsprogramme, Persönlichkeitsprogamme, diverse Präventionsprojekte, Hausaufgabenbetreuung, etc) dann gibt es an einer Gesamtschulde durchaus "Gewinner", also Kinder die eine "schlechte" Prognose hatten, oder aufgrund des Milieus aus dem sie stammen schlechter gestellt sind und dann aber schulischen Erfolg haben.

Das kann man aber so pauschel alles nicht diskutieren, der schulische Erfolg eines Kindes hängt von unheimlichen vielen Faktoren ab.

Es gibt Gesamtschulen mit diesen "gewinnbringenden" Konzepten.

Viele Grüsse.

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Gesamtschulen sind unterschiedlich wie sonst noch was - es gibt integrierte und kooperative, welche mit 12 und welche mit 13 Jahren, welche mit nur 30 Schülern pro Jahrgang und welche mit über 200, in der Stadt und auf dem Land und das ganze in 16 Bundesländern mit ihren unterschiedlichen Schulgesetzen in denen Gesamtschulen teilweise gar nicht vorkommen - die über einen Kamm zu scheren wird dann glaub ich in Allgemeinplätzen enden.
Darüber hinaus kommt es wie in jeder Schule auf die Pädagogen vor Ort und das Klassenklima an.

Nur kurz zum Thema Aufsteiger: Meine Tochter ist jetzt 10. Klasse einer integrierten Gesamtschule - alle aus ihrer Klasse die eigentlich letztes Jahr eine Lehre beginnen wollten (und ja - sie hatten auch alle eine Lehrstelle) sind doch noch dieses Jahr dabei um Realschulabschluss zu machen. Darunter einer der in der 5. Klasse nur mühsam lesen und schreiben konnte. Wenn sie dafür in eine neue Schule (und neue Klasse) hätten wechseln müssen bezweifle ich dass es so viele getan hätten.

LG

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Ergänzung zu diesem wirklich tollen Beitrag:

Integrierte Gesamtschule: Schüler aller drei Schulformen (Haupt-, Real- und Gymnasium) werden in EINER Klasse, gemeinsam unterrichtet, erst auf dem Weg zum Abitur wird in Kurse eingeteilt um Punktezahlen für die Zulassung zum Abitur zu sammeln.

Kooperative Gesamtschule: Schüler aller drei Schulformen werden im gleich Gebaüde unterrichtet, allerdings in seperaten Klassen, mit Lehrern, welche die entsprechende Schulform studiert haben. Muss oder darf ein Kind die Klasse (Schulform) aufgrund der guten oder schlechten Leistungen wechseln, dann bleibt es im Gebaüde, aber kommt in eine andere Klasse.

Bei der Wahl der Gesamtschule ist es also wichtig zu entscheiden welchen Typ Gesamtschule man für sein Kind gut findet.

Viele Grüsse.