Korrigieren oder nicht?

Hallo,

ich bin mir nicht sicher was ich machen soll.

Als HA sollte ein Satz geschrieben werden. Aber die haben noch nicht das ganze ABC durch (1. Klasse) - also nur mit den Buchstaben die sie kennen. Meine Tochter kann aber schon lesen und sie hat ein Satz gebildet - gramatisch richtig.
Aber die Wörter: "ferlaufen" statt "verlaufen" und "lipt" statt "liebt" geschriben.

Das was zum "Schulstoff" gehört lasse ich so wie sie das gemacht hat. Aber das kann sie noch nicht wissen, sie schreibt so wie sie es hört.

Was soll ich machen in diesem Fall? Korrigieren oder nicht?

Danke für die Antworten

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Ich will Euch ja nicht verunsichern - und ich weiß, diese neue "Methode" des Lesen- und Schreiben-Lernens ist schwierig zu beurteilen und hat definitiv ihr "Für" und "Wider" - aber: ich würde mein Kind aus heutiger Sicht korrigieren. Oder ihr zumindest sagen: super gemacht, aber "in echt" schreibt man das später so und so.... . Unsere Lehrerinnen in der 1. und 2. Klasse haben uns Eltern auch zwei Jahre lang vorgebetet, daß wir die Kinder machen lassen sollen mit dem Argument: neue Lehre, das Kind soll nicht demotiviert werden (klingt ja auch vernünftig), das richtige Schreiben gibt sich dann... . Tja, was soll ich sagen: wir sind mittlerweile in der 3. Klasse angekommen und KONSENS unter praktisch allen Eltern der Klasse ist: es gibt sich eben NICHT von selbst. Unser Sohn ist wirklich ein cleveres Kerlchen und kommt super mit - er ist eine absolute Leseratte und liest wahnsinnig viel, wirklich....trotzdem schreibt er oft noch wie Kraut und Rüben und sorry: da kommt nix von alleine. Das Bittere ist: nachdem die Kids 2 Jahre lang kaum korrigiert wurden, sollen sie JETZT in der 3. Klasse bei der neuen Lehrerin (Bayern) plötzlich von jetzt auf gleich richtig schreiben und werden superstreng beurteilt. In einer Klasse mit hohem Niveau (Lehrerinnenaussage letztes Jahr) hagelt es auf einmal 4er und 5er in Deutschproben und die Kinder sind total verunsichert und frustriert, weil sie nun für Fehler geschimpft werden, die vorher kein Problem waren. Insofern: ich würd's nicht ewig laufen lassen, bei meinem zweiten Sohn werde ich das bestimmt von Anfang an anders einfädeln, egal was die Lehrer sagen.....das Konzept passt einfach nicht auf den späteren Schulalltag.

LG, babs

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Hallo Babs,

dem kann ich nur zustimmen! Unsere Tochter ist inzwischen in der 5. Kl. Gym. und das Ergebnis ist: sie KANN richtig schreiben, wenn sie will und dran denkt, aber dieses "schreibe egal wie" ist nicht aus ihr rauszubekommen - gerade unter Zeitdruck.

Kat

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Hallo,

ich würde es so lassen. Mein Sohn lernt auch so zu schreiben wie er es hört und wir sollen auch nicht korrigieren.

Durch das Lesen und die Rechtschreibregeln lernen sie es richtig.

LG
Tanja

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Frag deine Tochter.

Die nichtkorrigiererei hat den Hintergrund das manche Kinder sich frustrieren lassen, wenn man sie korrigiert. Sprich die Freude am Schreiben wollen wird ihnen genommen.

Meine Tochter hat letztes Jahr noch alle hingeschmissen wenn ich was gesagt habe.

Ich habe dann gefragt, ob es sie stört wenn ich Fehler sage...das war mal so und mal so (je nachdem wie schwer sie das gerade fand, war es schwer durfte ich nichts sagen).

Inzwischen kommt sie von selbst wenn sie möchte das man auf Fehler durchschaut.

In der ersten ist es aber auch schwer einen Kind klarzumachen warum man liebt und nicht lipt schreibt.

Die Regeln dazu kennen sie noch nicht.

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frag deine Lehrerin.Wir sollen nicht korrigieren.Mein Großer schreibt auch schon Sätze aber wie er es hört.Es fällt mir schwer aber ich korrigiere auch nicht.Unsere Lehrerin sagt solange die Kinder den Text vorlesen können ist es ok.Wenn das nicht klappt korrigieren die Kleinen von alleine.

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Hallo,

ich würde es auf jeden Fall korrigieren.

Ich habe schon zu oft gehört, daß Kinder, wo nie verbessert werden sollte, später erhebliche Rechtschreibprobleme bekommen haben, weil sie es alles falsch abgespiechert hatten.

Wenn Du es jetzt verbesserst, besteht meines Erachtens zumindest die Chance, daß sie es sich gleich richtig einprägt.

Ja, ich weiß, heute macht man das wohl eher nicht mehr mit dem Verbessern. Ich würde es aber trozdem tun. ;-)

LG
donaldine1

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Das meine ich auch...

wenn meine Tochter i-was zu Hause von alleine schreibt und ist sich nicht sicher, fragt sie mich wie das geschrieben wird und natürlich sage ich ihr das.

Ich habe sie mal gebeten das ABER zu buchstabieren und es kam ABA raus, genau so mit NOVEMBER - NOVEMBA. Ist auch klar. Sie hat mich gefragt warum??? das so ist und ich habe ihr gesagt das manche Wörter werden "etwas" anders geschrieben als man sie hört.

Hier war ich mir nicht sicher weil es um die HA ging. Aber ich bin auch der Meineung lieber von Anfang an richtig schreiben lernen als später Probleme bekommen.

Sonst frage ich noch die Lehrerin, was sie dazu meint...

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..die Lehrerin wird ihren Standardsatz loswerden... . Ich würde auf mein Gefühl hören (siehe oben). Wie gesagt, ich würde das nicht-korrigieren nicht mehr so machen...

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Hi,

ich lese das Geschriebene mit meiner Tochter durch, oftmals findet sie da die Fehler selbst.

Ansonsten weise ich sie auf die Fehler hin und sie verbessert sie dann.

Ich halte nichts von diesem "Schreiben wie man es hört".

VG

Tattel 12,10,7,5

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Ich bin Gymnasiallehrerin u. a. für das Fach Deutsch und würde definitiv dazu raten, die Kinder zu korrigieren. In der 5. Klasse sieht man als weiterführende Lehrkraft dann das ganze Ausmaß - wenn in den Grundschulen nicht korrigiert wurde.

Die Kinder aus den Grundschulen, in denen nicht nach dem "Ich schreibe so wie ich es höre Prinzip" unterrichtet wurden, haben einfach weniger Probleme bei der Rechtschreibung und im weiteren Lernverlauf (bzgl. Rechtschreibung +Grammtik).
Natürlich darf man das Kind nicht demotivieren, aber da fallen einem als Elternteil schon ein paar Äußerungen ein, um das Kind auf die richtige Schreibweise hinzuweisen und dennoch nicht zu entmutigen.

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Hallo,

solche Fehler sind in der ersten Klasse normal und nicht schlimm. Sie müssen die Rechtschreibung natürlich erst Stück für Stück lernen.

Andererseits halte ich es schon für sinnvoll, dass die Kinder wissen, dass das, was sie so frei nach Gehör schreiben, eigentlich anders geschrieben wird.

So ungefähr habe ich das meinen Kindern von Anfang an gesagt.
"Du schreibst noch nicht gelernte Wörter, wie du es denkst, aber so nach und nach lernst du es dann richtig".

Denn wenn die Kinder der Meinung sind, dass das, was sie geschrieben haben, richtig ist, prägt sich die falsche Version ein.

Korrigiert habe dann nach Bauchgefühl:
Sind bei den gelernten Wörtern schon viele Fehler, habe ich die anderen Fehler ignoriert.
Ansonsten habe ich immer wieder einzelne Wörter korrigiert.
Aber nicht: "Das ist falsch",
sondern: "Ich verrate dir schon mal, wie man dieses Wort richtig schreibt und du hast schon wieder etwas gelernt".

Liebe Grüße

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Hallo,

Das Thema hatten wir auch gerade.
Mei Sohn ist aber nicht schnell frustriert und will das alles richtig ist, deshalb lernen wir die Regeln.

Also zum Beispiel, dass bei "liebe" das i lang ist und deshalb als ie geschrieben wird.
Oder Hund, wird hinten mit d geschrieben und NICHT mit t und man hört das d nur wenn man "viele HunDE" sagt.

Ich erkläre ihm das und gut ist, ich schimpfe nicht, ich lobe trotzdem und wenn ich merke das es ihm zu viel wird, dann sage ich nichts.

Liebe Grüsse.