Die Sache mit der Stifthaltung

Hallo ihr,

meine Tochter kommt nächstes Jahr in die Schule und praktiziert immer noch die "falsche" Stifthaltung (sie hält den Stift mit Daumen, Zeige- und Mittelfinger fest, statt ihn auf dem Mittelfinger aufliegen zu lassen).

Ich korrigiere sie ab und an, dann macht sie es auch eine Weile richtig, aber sie rutscht immer wieder in die alte Gewohnheit zurück.

Eigentlich finde ich das gar nicht so dramatisch, aber die Kooperationslehrerin im KiGa meinte, dass sich Kinder mit der richtigen Stifthaltung leichter tun beim Schreiben lernen und auch nicht so schnell ermüden.

Deshalb meine Fragen an Euch
- Stimmt es, dass sich Kids leichter tun mit der richtigen Stifthaltung?
- Macht es Sinn, einen solchen Stiftaufsatz zu kaufen, der die richtige Haltung fördern soll?

Würde mich über Eure Erfahrungen / Meinungen freuen!

LG
Nadine

1

Also, bei meiner Tochter stimmt es nicht, dass sie mit der falschen Stifthaltung nicht lange Aufsätze schreiben kann. Sie kann.

Was stimmt ist dass sie garantiert keine Schönschreibschrift hat, ich kann jetzt aber nicht beurteilen ob es Kinder mit richtiger Stifthaltung gibt die auch krakeln.

Ich habe etliches versucht, dass ist ein Punkt den ich auf der Liste noch nicht abhaken konnte.

2

Hallo,

Maya hält den Stift auch mit 4 Fingern.
Sie malt stundenlang und hat eine saubere, ordentliche Schrift.

Die Lehrerin fing auch an mit umlernen. Dabei hat Maya total verkrampft.

Ich habe darauf bestanden, dass man sie so schreiben lässt wie sie es am besten kann.

Für mich ( ich halte den Stift selber "falsch") ist eine Stifthaltung erst dann falsch, wenn sie Probleme macht.

LG

3

Hey,

ich bin so eine "falsche Stifthalterin" und ich kann dir sagen, das es mich in der Schule immer behindert hat. Zum einen konnte ich bei Diktaten nicht schnell mitschreiben, weil ich zwischendurch immer wieder einen leichten Krampf bekam. Zum anderen hielt mich das von der Konzentration ab.

Ich versuche jetzt sehr darauf zu achten das mein Sohn lernt, den Stift richtig zu halten und habe die Erzieherin in der Vorschule darum gebeten, auch darauf zu achten.

4

Huhu,

mein Sohn hat den Stift sehr lange mit 3 Fingern gehalten. Er hat generell eine schlechte Feinmotorik beim Malen und Schreiben. Ich habe ihn auch immer wieder darauf aufmerksam gemacht, bei jedem Stiftwechsel hatte er den Stift aber wieder "falsch" in der Hand. Die Aufsätze haben teilweise geholfen, manchmal hatte er den Stift aber trotz Aufsatz nicht richtig in der Hand.

Mittlerweile hält er den Stift immer richtig, ich bin mir nicht sicher, wie es dazu kam. Ich habe es bemerkt, nachdem er ca. 2 Monate in der Schule war.

Ich glaube schon, dass die Stiftaufsätze etwas geholfen haben. Sie sind nicht teuer, versuch es doch einfach!

LG

Hanna

5

Hallo,

für mich ist eine gute Stifthaltung wichtig. Eben damit das Kind sich nicht verkrampft, dadurch oft langsamer ist und deshalb eine schriftliche Arbeit eben nicht so schnell erledigen kann. Und daurch eben eine schlechte Note kassiert, nur weil es nicht fertig geworden ist.
Oder druch eine schmerzhafte Hand Pausen machen muss.

Jedoch kann man auch mit einem Stiftaufsatz eine falsche Stifthaltung haben.
Google mal nach dem "Crossover Grip", ich finde die ehrlich klasse.
Preislich meine ich so 3€, also nicht teuer.
LG

6

Mein Sohn geht in die erste Klasse und hält den Stift so.

Er schreibt und malt sehr ausdauernd. Ich hab ihn mal gefragt, warum er den so hält und nicht so wie ich. Er sagt, es ist bequemer.

7

Hi,

also meine Tochter nahm den Stift trotz Stiftaufsatz falsch, bei ihr hat erst der Trick mit der Perle geholfen. Kleine Perle zwischen kleinen Finger und Ringfinger legen (hab ein Bild davon in meiner VK, dann kann man es sich besser vorstellen) dann Hand schließen und ihr dann einen Stift in die Hand geben. Mit Perle kann sie ihn nicht mehr verkehrt halten. Ist ein Versuch wert.

Lg
Urmel

8

Diese Stifthaltung verhindert flüssige und dynamische Schreibbewegungen aus den Fingern heraus. Meist sind diese Kinder hypoton und ihre Handmuskulatur ist wenig ausgebildet, die Gelenke treten wenig hervor und sind teilweise überbeweglich. Oft heben diese Kinder auch das Handgelenk von der Unterlage ab, um kompensatorisch mehr Tonus aufzubauen. Ihre Hände ermüden rasch und sie können deshalb nicht ausdauernd malen oder schreiben. D.h. solche Kinder, die hypoton sind, verkrampfen ihre Gelenke kompensatorisch , um Tonus aufzubauen.
( Auszüge aus " Geschickte Hände- feinmotorische Übungen für Kinder ). Ein sehr zu empfehlendes Buch übrigens mit tollen Tipps und Übungen in spielerischer Form.