Müssen Fünftklässler schon völlig selbstständig sein?

Hallo,

mich würde mal interessieren, wie das bei Euren Kindern so ist/war in der 5. Klasse. Lernen die Kinder schon alleine oder lernt Ihr mit ihnen noch gemeinsam?
Lernen sie von allein oder müsst Ihr sie jedes Mal zum Lernen anhalten?

Bei uns ist es so, dass mein Sohn in der 4. Klasse ein fleißiger Schüler war. Er lernte regelmäßig und auch gern. Durch die Erfolge wurde er dann beflügelt und es machte ihm Spaß. Er hatte auch ein Ziel - er wollte unbedingt aufs Gymnsasium. Nun ist er dort und baut total ab. Er überschätzt sich, schlechte Noten sind die Folge. Er lernt selten von allein, es sei denn, es ist ein Fach, welches ihm Spaß macht. Er hat oft überhaupt keine Lust zum Lernen. Auch müssen wir ihn täglich motivieren sich für den nächsten Tag vorzubereiten. Runter vom Gymnasium will er aber nicht.

Lg, reiki71

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Unterstützt ihn, lernen macht leider am meisten Spaß, wenn man Erfolg hat und bei Schwierigkeiten ist es viel schweer sich zu motivieren. Viele Kids haben in Klasse 5 dies Problem, es wird besser.

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Hallo!

Wenn er die Erprobungsphase 5/6 Schuljahr nicht schafft wird ihm diese Entscheidung von der Schule abgenommen.

Unsere hatten in der 5. das Fach "Lernen lernen". Da wurden den Schülern verschiedene Strategien beigebracht zu lernen.

Aber wenn er freiwllig nichts tut und auch nur unter Zwang lernt ist das vielleicht die falsche Schulform für ihn?

misses_b

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Genauso sehen wir das auch.

Der Lehrgang "Lernen lernen" war freiwillig und unser Sohn "brauchte" dort nicht hingehen. So seine Einstellung... :-(

Wir haben ihm auch schon gesagt, dass das Gymnasium wohl doch nicht die richtige Schule für ihn ist. Er sagt, er will drauf bleiben, tut aber nicht wirklich was dafür.
Wir ärgern uns nur so, weil wir ihm gesagt haben wie schwer das Gymnasium ist und er dort viel lernen muss. Seine damalige Aussage: "Das macht mir nix aus!". Also haben wir ihm geglaubt und ihn dort angemeldet weil er es unbedingt wollte. Die Quittung dafür bekommen wir jetzt...

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wie steht er denn jetzt von den noten?

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Hallo,
das ist ein mir ganz bekanntes Phänomen, bei unserer Tochter war und ist es so, dass ihr das Lernen eigentlich sehr leicht fällt, in der Grundschule hatte sie das Glück, nicht sehr viel tun zu müssen um gute Noten zu haben. Natürlich musste sie sich auf Tests u.ä. vorbereiten und auch mal Mathe oder Diktat üben, das war aber kein Problem.
Auf dem Gymnasium kommen aber Fächer dazu, wie z.B. Englisch, in dem man sich auf das "zufliegen" von Stoff nicht verlassen kann, da MUSS man Vokabeln und Grammatik üben, sonst bleibt man auf der Strecke. Ebenfalls gibt es da nicht nur "Sachkunde", sondern Geschichte, Erdkunde, Politik..., ebenfalls Fächer, wo man sich für einen Test vorher schon nochmal schlau machen muss.

Da diese Kinder es vorher gewohnt waren mit sehr überschaubarem Aufwand in der Schule gut klarzukommen, ist es für sie gar nicht einsichtig, jetzt auf einmal dafür andauernd was zu lernen.
Bei unserer Tochter hilft da am besten, wenn sie mal richtig auf die Schnute fliegt, sprich eine schlechte Note einfährt, irgendwann kommt dann doch der Ehrgeiz auf und sie tut was.
Mit dem Kind lernen halte ich grundsätzlich nicht für richtig. Klar, bei Problemen helfen, gelernte Inhalte (auf Wunsch) abhören, etwas nicht genau verstandenes versuchen zu klären, oder Vokabeln abhören ist etwas anderes. Aber sich mit Kind hinsetzen, Hausaufgaben "mitmachen", mitlernen, bis man den Stoff besser als das eigene Kind beherrscht halte ich für weder richtig noch hilfreich für´s Kind. In der Schule muss es allein klarkommen. Durch die wachsende Zahl an Ganztagsschulen werden die meisten Übungen und Aufgaben auch in die Schule verlegt, wie soll ein Kind dann klarkommen, wenn Mutter zuhause alles "vorkaut"?
Ich würde mit ihm mal ganz in Ruhe darüber sprechen, wo seine Probleme liegen. Vielleicht hat er sich in irgendeinem Fach total vergaloppiert (Vokabelrückstand o.ä.) und schiebt auch deswegen Frust. Die Osterferien stehen an, vielleicht kann er, mit geringem Aufwand (halbe Stunde täglich) da was aufholen und kann gut motiviert neu starten. Oder er macht sich einen Lernplan...ganz egal, Hauptsache ihr findet raus, was IHN da blockiert.
Vor Allem ist es wichtig, dass JETZT mit seiner Einstellung was passiert, denn im 6.Schuljahr kommt die nächste Fremdsprache und dann wirds erst recht notwendig, regelmäßig was zu tun.
Alles Gute!
LG
clapama

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Danke für Deine Antwort.

Siehste, und wir dachten, weil unser Sohn schon immer viel gelernt hat, werden wir das Problem später mal nicht haben, aber denkste...

Reden tun wir viel mit ihm, aber wir drehen uns im Kreis. Ich helfe ihm bei den HA wenn er mich fragt, ich biete ihm an mit ihm zu üben. In Mathe nimmt er es an. In Englisch dagegen lernt er seine Vokabeln nun allein, möchte nicht mehr abgefragt werden. Sätze kann er oft nicht richtig bilden. Kassierte prompt letztens ne Fünf in der Abfrage, obwohl ich ihm den Tag vorher noch angeboten habe ihn abzufragen. Seine Antwort: "Nein, ich kann alle Vokabeln." Wir werden ihn nun auch auflaufen lassen. Wir haben ihm auch klipp und klar gesagt, dass es uns egal ist auf welche Schule er geht und wenn eben der Brief kommt, dann melde ich ihn eben auf der Realschule an und er muss dort die 5. Klasse noch mal machen.

Lg, reiki

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Meine Tochter ist noch nicht so weit.

Aber ich kann mich erinnern, dass meine Eltern mich in der 5. Klasse schon noch etwas unterstützt haben. Gerade im Bereich Vokabeln lernen/abhören, was in der Grundschule noch gar nicht gefordert wurde. Ich denke, gerade in dieser "Umstellungsphase" auf neue Lehrer, neue Fächer, neue Klasse... brauchen die Kinder vielleicht sogar ein wenig mehr Unterstützung, als in der Grundschule. Nach und nach sollte sich das halt wieder einpendeln.

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Huhu,

mein Sohn ist auch in der 5. und er lernt sehr selbstständig. Nur in Vokabeln lernen wir zusammen, da er da gerne mal abgefragt wird.

Er hat das hier in NL aber auch genau so gelernt. Da es hier erst sehr, sehr spät überhaupt Hausaufgaben gibt und dann nur sehr wenig und die Kinder auch nicht viel zu Hause für Tests etc. lernen müssen, hat man da als Mutter garnicht die Chance zu sehr mitzumachen *lach*, dadurch ist er was das lernen betrifft früh sehr selbstständig gewesen.

Ab und zu braucht er einen kleinen Wink...denn sonst verdrängt er übers Wochenende schonmal ganz gern das er eigentlich noch für eine Arbeit lernen wollte *lach*, aber dann lernt er sehr ernsthaft und selbstständig. Wenn er doch mal Hilfe braucht, fragt er.

lg

Andrea

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Hallo!

ich denke es kommt auf die Voraussetzungen an, die ein Kind so mitnimmt in die 5. und was es tun muss um mithalten zu können.

Ich habe einen schludrigen, schlampigen, faulen GSler gehabt, der mit Minimlastaufwand gute bis sehr gute Ergebnisse eingefahren hat. Er war auf der Ganztagsschule, also hatte er auch nie HAs.

Nun gut dem fehlen / fehlten alle Voraussetzungen zur Selbstorganisation, er hatte es weder nötig noch wurde es irgendwo gefordert / gefördert, jedenfalls war es nicht vollkommen schädlich, wenn es nicht da war.
Klar hätte ich ihn im Regen stehe lassen können, aber warum soll ich ihn bestrafen.

Ich denke Eltern sollten Kinder unterstützen. Die Unterstützung richtet sich eben danach was das Kind so braucht. Mein Sohn kennt immer die HAs, schreibt mit (weniger ordentlich, aber vollständig), aber er kann die Zeit nicht abschätzen, die er für die Erledigung von HAs braucht. Bei ihm liegt die Schätzung bei 5 Minuten - schlussendlich sind es meistens 60'. Und wenn er sich das so in den Kopf gesetzt hat, dann versucht er auf Teufel komm raus eben seiner Schätzung gerecht zu werden .... entsprechend schludrig wird das Ganze. Ich sehe mich da schon in der Pflicht dann eben diese Schwäche auszutreiben. - Warum auch nicht.

Generell wurde am Elternabend von den Lehrern gesagt, dass die Kinder noch nicht wissen was genau "mündliche HAs" sind, die meinen es würde reichen zu Wissen wo was steht - das wäre noch ein Glücksfalle. I.A. gilt bei denen mündl. HAs sind keine HAs.
Klar kann man da auch das Kind auf die Nase fallen lassen, aber wenn man es schon weiß, dass es so sein wird, dann wird man als Eltern irgendwie das handhaben können das anders beizubringen. Lehrer bringen das den Kindern nicht bei, nur durch Strafe / schlechte Note.

Wenn Dein Kind mühelos bislang gute schulische Erfolge hatte, jetzt nun feststellt, dass das nicht mehr so weiter geht, ist er klarerweise frustriert und lustlos, dass das Leben sich nun ändert und er aus seiner Wohlfühl-Hängematte vertrieben wird. ich wäre das auch und ich würde mich freuen, wenn jemand käme und mich motiviert und es mir zeigt wie es geht.
Ich würde mal behaupten, die Schulform ist egal, es ist eben keine GS mehr. Nicht alles was jetzt gelernt wird, kam vor 6 Jahren schon bequem von der "Was-ist-was"-CD.

LG, I.

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Hallo,

was Du beschreibst, trifft genau auf meinen Sohn zu! Zwar hat er in der Gesamtschule in der Regel kaum Hausaufgaben (Vokabeln mal abgesehen), aber es gelingt ihm häufig nicht, in den Freiarbeitsphasen die Aufgaben zu erledigen. Er kann auch die Zeit schlecht einschätzen, die etwa Vokabellernen braucht, zum Glück fällt ihm das aber relativ leicht.

Im ersten Halbjahr hatte mein Sohn trotzdem super Noten, aber jetzt im zweiten Halbjahr merkt er, dass er mit seiner "Ich habe da jetzt keine Lust zu und eigentlich kann ich das ja auch schon"-Haltung nicht durchkommt und auch die Arbeiten eben schwieriger werden. Deshalb achte ich im Moment zu Hause darauf, dass er Dinge, die er nicht oder sehr schlampig erledigt hat, nachholt und appelliere ein ums andere Mal daran, dass er ja zu Hause viel mehr Freizeit hätte, wenn er die Sachen in der Schule erledigen würde - so langsam fällt bei ihm der Groschen.

Auf Ermahnungen der Lehrer hört er übrigens, wenn diese energisch genug sind - in Deutsch hatte mein Filius versucht, die Lehrerin und mich gegeneinander auszuspielen, um eben nichts tun zu müssen: Die Konsequenz, dass er für eine Stunde konsequente Nicht-Mitarbeit dann eine "sechs" kassiert, hat er akzeptiert und sich danach wirklich zusammengerissen.

LG

Anja

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Hallo!

ich denke einfach, dass 5-Klässler eben KINDER sind und nicht fertige Erwachsene. Die müssen es lernen, wie das mit der Schule so geht, vor allem wenn es bis zur 5. Friede-Freude-Eierkuchen war. Es heißt ja nicht, dass es bei einigen nicht so auch weiter geht, aber bei manchen nun mal nicht.

Manch Erwachsener leidet an grundloser Selbstüberschätzung und chronischer Unorganisiertheit ....

Ich glaube auch nicht, dass man da ein Patent-Rezept für alle Schwierigkeiten, die so auftreten können parat haben kann.

LG, I.

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Hallo,
meine Tochter ist 5. Klasse Realschule und macht ihre Hausaufgabe soweit selbstständig im Esszimmer. Ich bin bei Fragen entweder mit am Tisch oder in der Küche . Zumindest in der Nähe ;-) .
Danach schau ich mir die Hausaufgabe durch und die Hefte schau ich mir immer noch an ( neue Einträge ect.) . Beim lernen ist es mittlerweile so..........
Sie lernt in ihrem Zimmer erstmal für sich und dann machen wir gemeinsam noch Abfrage und - wenn es Probleme gibt- lernen nochmal zusammen. Oft bauen wir dann gemeinsam noch "Eselsbrücken" ;-) .

Na ja, ich denke sie ist relativ selbstständig ABER sie wird erst 11 Jahre und entspricht eher..........dem "faulen" Kind ;-) .

Liebe Grüße

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Hallo,
danke für Deine Antwort.

Möchte Deine Tochter, dass Du sie abfragst oder sagst Du, dass sie noch abgefragt werden muss?

Wie war die Umstellung von Grundschule auf Realschule?

Lg, reiki71

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Ich sage es............ meine Tochter ist naturFAUL ;-) - schon immer !!
Von alleine würde sie NIE etwas tun.

Bei ihr sind die Noten auf der Realschule besser geworden.
Die schlechteste Note war bis jetzt eine 3. Sie hat aber super lehrer und fühlt sich sehr wohl.

Umstellung ist nur das vorbereiten auf die täglichen Fächer aber das kenn ich noch von mir.

#winke

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Ich denke, dass mit der "Selbständigkeit" ist je nach Kind und auch Geschlecht unterschiedlich. Ich behaupte mal, die wenigsten Kinder "laufen ganz rund" in der 5. Klasse (aber Ausnahmen gibt es ja immer wieder:-p).

Unser Sohn hat schon in der Grundschule nur das Nötigste getan und kam damit sehr gut durch. Jetzt ist er in der 5. auf dem Gym und auch da läuft es bisher gut. Er ist sehr ehrgeizig, hat aber auch Fächer, die er nicht mag oder wo er mit der Lehrkraft nicht so gut auskommt. So ist das eben im Leben, man muss sich durchbeissen, vor allem wenn man auf ein Gym geht. Das sollte dem Kind und auch den Eltern klar sein.

Lernen lernen gab es hier übrigens auch ein Halbjahr für alle Hauptfächer. Viele Kinder wussten nicht, wie man lernt und das war hier dringend nötig.

Ich übe hier fast täglich mit ihm Vokabeln und frage auch nach, ob und was in der Schule so gemacht wird. Kenne ich von meinen Eltern nicht anders und es macht mir auch nichts aus. Wenn ich alles einfach "laufen lassen" würde, will ich nicht wissen, wie es dann wäre.

Man sollte also einen Mittelweg finden.

Vielleicht hat er gerade eine Phase, wo ihn alles nervt (haben wir Erwachsenen ja auch). Sprich in Ruhe mit ihm, erkläre deine Sicht der Dinge und vielleicht erklärt er sich (vielleicht hat er Stress mit Schulkameraden, Lehrern etc?!).

Wenn die Noten schlecht sind bzw. zu schlecht werden, wird man euch sicherlich spätestens in der 6. Klasse zu einem Wechsel raten. Die Frage ist, will er das oder rafft er sich auf?!

Gruss Blade

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Wir hatten erst Tag der offenen Tür einer Realschule. Die Direktorin hat ganz klar den Standpunkt, dass man Kinder nicht allein lassen sollte mit den Schulaufgaben. Ihr ist klar, dass viele ihren Standpunkt nicht teilen, aber sie sagte auch, dass man von Kindern nicht das erwarten könne, was so manch Erwachsener nicht hinbekommt. Und in der 5. Klasse reden wir eben noch von Kindern.
Ich fand das wunderbar, bei uns gibt es Tage, da macht sie alles allein und Tage, da muss man eben einfach mal daneben sitzen und mit ihr zusammen den Lernstoff lernen.

Mona