Nussallergie bei Mitschüler

Hallo,

bei uns gab es heute Morgen bereits Tränen.

Mein Kind besucht eine Ganztagsschule.
Da sie erst gegen 16:30 zu Hause ist, bekommt sie dementsprechend auch ausreichend Pausenbrot mit.
Sie darf selbstverständlich entscheiden, was sie mitnehmen möchte.

Heute hatte sie mal Lust auf "süß" und wünschte sich u.A. ein Nutella-Brot.
Gibt es nicht so oft, sie mag lieber Käse oder Wurst und Gemüsesticks.
Da sie 2 Brote mitbekommt, wollte sie das andere gern mit Erdnussbutter.
Ich hatte das Glas schon in der Hand, da meinte sie:
Ach, nein... lieber doch nicht. Ein Kind in unserer Klasse hat eine ganz schlimme Nussallergie.

Ich verstand den Zusammenhang nicht so wirklich (dachte zuerst an Pausenbrot-Tausch #klatsch ), sie erklärte es mir dann aber.
Ein Elternteil besagten Kindes wäre in der Schule gewesen und hätte die Lehrerin und alle Schüler darauf hingewiesen, dass die Nuss-Allergie wirklich sehr stark ausgeprägt wäre und schon der GERUCH eine allergische Reaktion auslösen könne.

Es wurde wohl sehr ausführlich die Reaktion beschrieben, denn meine Tochter fing bei der Brot-Diskussion an zu weinen und meinte, dem Kind würde der Hals zuschwellen und es würde ersticken - und sie wolle nicht am Tod dieses Kindes Schuld sein.

Ich erklärte ihr in ruhigem Ton, dass auch in Nutella Nüsse seien und in ganz vielen Lebensmitteln "versteckt" Spuren davon auftauchen könnten.

Jetzt weiß ich nicht, wie ich mit der Sache umgehen soll.
Kann allein der Geruch von bestimmten Lebensmitteln so eine schlimme allergische Reaktion auslösen?
Muss ich jetzt auf allen Produkten, die meine Tochter mitnimmt, auf die Inhaltsstoffe achten, damit auch ja keine Spuren von Nüssen drin sind?
Müsliriegel oder Körnerbrot würde dann ja auch wegfallen.

Wie würdet ihr mit der Sache umgehen?

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Hallo,
also in die Klasse meiner Tochter geht ein Mädchen, dass eine sehr schwere Ei-Allergie hat. Auch noch gegeben jede Menge anderer Sachen, aber am schlimmsten eben gegen Ei.

Wenn die Kinder was mit Ei essen und ihr danach die Hand geben würden, hätte sie schon einen allergischen Schock. Daher darf niemand Gebäck mit Ei, auch keine Kuchen am Geburtstag oder sonstiges mit Ei in die Klasse als Pausenbrot mitbringen. Wenn dann doch jemand was dabei hat muss er sich danach gründlichst die Hände waschen. Denn die Leherin wäre im Notfall als Ersthelfer gefragt.

Ich wäre dafür, dass die Mutter des Kindes beim Elternabend Euch hinreichend aufklärt worauf es ankommt. Dass allerdings der Geruch schon die Reaktion auslöst ist heftig.

Man gewöhnt sich dran und die Kinder achten da echt sehr genau drauf.
Gruß
Michaela

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Moin,

ja, leider gibt es so schwerwiegende Allergien. Bei uns im Kindergarten sind z.B. Luftballons verboten, ein Kind hat eine hochgradige Latex-Allergie.

Bei meiner Freundin reicht es, wenn jemand eine Kiwi gegessen hat und sich anschließend in ihrer Nähe aufhält, um einen allergischen Schock auszulösen.

Seitens der Schule wäre ein Elternabend angebracht, damit alle über die Risiken informiert sind, gerade bei Nüssen ist das wirklich schwierig für alle Beteiligten.

lg

3

Hallo tajeetah,

ja es ist erschreckend, aber leider leiden Kinder unter so schweren Allergien.
Auch in unserer Klasse ist ein Kind betroffen.

Ich bin positiv überrascht wie ernst die Mitschüler es aufnehmen und rücksichtsvoll umsetzen!

LG,belala

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Hallo!
Ich beschreibe es einfach mal aus unserer Sicht. Mein kleiner Sohn hat eine starke Erdnussallergie. Was ich schreibe, betrifft aber Baumnüsse (also Haselnüsse etc.) genauso.
Bei ganz starken Nussallergikern reicht es aus, wenn irgendwo im Raum Nüsse gegessen werden. Ein Kind im Kindergarten meines Sohnes hatte eine starke Walnussallergie, von der auch die Eltern nichts wussten. Im der Gruppe wurden im Herbst Walnüsse geknackt, das Mädchen kam in die Gruppe und hatte innerhalb kürzester Zeit einen allergischen Schock (mit Atemnot, angeschwollenem Gesicht usw). Dabei hat sie die Nüsse nicht angefasst.

Auch wenn jemand z.B. ein Nutellabrot gegessen hat (und dabei ein kleines bißchen Nutella an den Händen hat) und danach z.B. eine Türklinke anfasst, kann es bei einem starken Nuss-Allergiker zu einem allergischen Schock führen, wenn er diese Türklinke anfasst und danach aus Versehen an den Mund.

Es wäre also sehr kooperativ, wenn ihr Lebensmittel, in denen Nüsse als Bestandteil/Zutat drin sind, in der Schule weglassen würdet. Wenn sich alle Klassenkameraden daran halten, würde es dem betroffenen Kind sehr helfen.
Allerdings ist es aus meiner Sicht okay, wenn dein Kind in der Schule Lebensmittel isst, in den Spuren von Nüssen sein können. Denn da durchzublicken, ist ziemlich kompliziert. Selbst wenn nach der Zutatenliste steht: "Kann Spuren von Nüssen enthalten" heißt das nicht, dass auch wirklich Spuren drin sind Andererseits können trotzdem Spuren von Nüssen in dem Lebensmittel drin sein, wenn die Aufschrift "Kann Spuren..." fehlt. Denn Spuren sind in Deutschland nicht deklarationspflichtig.
Müsliriegel oder Körnerbrot mit Nüssen würde ich daher auch weglassen, aber Körnerbrot ohne Nüsse ist doch vollkommen okay.

LG Silvia

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Verantwortungsbewusst.

Gruß

Manavgat

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Danke für eure Rückmeldungen.

Selbstverständlich werden wir auf das Kind Rücksicht nehmen und nichts offensichtliches mit Nüssen mitgeben.
Das ist klar.

Ich bin eben unsicher, in wieweit es auch Lebensmittel betrifft, die Spuren von Nüssen enthalten _können_.
Gerade bei Vollkornbrot oder so.

Ich werde wohl den ersten Elternabend abwarten müssen und da nachfragen.
Eine "offizielle" Info habe ich nämlich bislang nicht und weiß daher nicht so recht, was nun geht und was nicht.

LG,
tajeetah

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Hallo,

warum rufst du nicht einfach die Mutter an?

So habe ich es auch gemacht.

In der Kindergartengruppe meines Sohnes war ein Junge mit einer ganz schlimmen Nussallergie. Und in der Klasse meiner Tochter ist auch so ein Junge.
Beide Mütter haben beim Elternabend aufgeklärt, ich habe sie aber zwischendurch auch angerufen, als meine Kinderg Geburtstag hatten.

Ich habe dann statt Kuchen oder Muffins Wassereis mitgebracht.

Beide Mütter fanden es super, dass ich angerufen und mich mit ihnen abgesprochen habe.

Wenn du unsicher bist, würde ich nicht bis zum Elternabend warten. Frag nach!
LG

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Es handelt sich um die 5. Klasse eines Gymnasiums.
Ich kenne die anderen Kinder/Eltern nicht, es ist erst die 2. Schulwoche und ich besitze noch keine Telefonliste.

Ein persönlicher Kontakt ist im Moment also leider noch nicht drin.

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ja, allein der geruch bestimmter lebensmittel kann eine reaktion auslösen.

gut, dass diene tochter so gut aufgepasst hat.
meine mutte rist lehrerin udn hatte schon einen nussallergiker, der eine starke reaktion, die sogar das notfallmedikament erforderte auf die mitgebrachten erdnussflips einer mitschülerin hatte.

der sohn einer freundin hat das ebenfalls so stark, dass die eltern der kinder in der klasse dazu angehalten sind bstimmte dinge eben nicht mit in die schule zu geben.

bei den kleinen ist es eben noch so wichtig, dass die umwelt mit aufpasst, da sie das notfallmedikament nicht unbedingt immer alleine schon benutzen können. es handelt sich dabei um einen sog. notfall pen, der das medikament enthälz was injiziert wird. und auch reagieren die kleinen noch nicht so zielgerichtet auf ihre symptome, wie ältere kinder mit starken allergien.

lg

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Ja, gerade bei Nuessen hab ich schon von solchen extremen Reaktionen gehoert. Also auf Nutella, Erdnussbutter und auch Muesliriegel wuerde ich definitiv (bis zum Elternabend, wenn ihr genaueres erfahrt) verzichten.
Mich wundert nur, dass es bei einem so schlimmen Fall noch keine offizielle Info von der Schule gab #gruebel

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Hi,

wichtig wäre auch zu wissen, wie sich das Kind selber schützt.#kratz

Das die Klasse Rücksicht nimmt....OK....aber was ist mit den anderen Schülern mit denen sie in Verbindung kommt, die die Türklinge anfassen, etc. etc.

Bei uns werden oft die Klassenräume gewechselt, wenn Lehrer krank sind werden Kids spontan aufgeteilt, .....
Man kann ja schlecht in der ganzen Schule etwas verbieten.

lisa

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Hi,

doch, man kann es in der ganzen Schule verbieten und man macht es auch. Sogar in einer großen.

In der KiGa-Gruppe meines Sohnes ist ebenfalls ein betroffenes Kind. Neben Nüssen aller Art (insbes. Erdnüsse) ist er ebenfalls hochgradig gegen Ei allergisch.

Im ganzen KiGa sind diese Lebensmittel daher untersagt.

Nächstes Jahr werden beide eingeschult, in eine 6-zügige Grundschule mit Ganztags-Betreuung & Kantine. Auch dort werden dann diese Lebensmittel untersagt sein.

Die Eltern des Kindes sind unglaublich engagiert, sie informieren von sich aus jede Institution, die ihr Kind besucht, sie sorgen für die Schulung der Erzieher und Lehrer (sind bereits in Kontakt mit der Schule) und stehen besorgten Eltern immer mit Rat und Tat zur Seite. Ich bewundere die beiden dafür sehr, schätze aber auch die Bereitschaft der Lehrer/ Erzieher, diese Verantwortung auf sich zu nehmen.

Gruß, C.

PS: Vorteil an der Sache: da mein Sohn und der Junge etwa gleich alt sind und in die gleiche Schule gehen werden, kann ich sicher sein, dass die Lehrer/ Erzieher immer eine aktuelle Ersthelfer-Ausbildung haben #schein. Nützt ggf. jedem Kind mal.