Klassenfahrt - Heimweh, wie sehr ihr das ?!

Hallo,
meine Tochter (noch 7, seit 3 Wochen 3. Klasse ) ist heut von einer 5 tägigen Klassenreise zurückgekehrt.
Die erste überhaupt , sie schläft schon mal bei anderen ( Oma, Opa, Klassenkamereden ), aber so lange am Stück war sie noch nie weg.
Sie hat es durchgehalten, hatte aber jeden (!!) Abend heftiges Heimweh wobei sie viel geweint hat.
Sie ist eigentlich recht selbstbewusst ( hat ja auch eine 15 jährige Schwester gegen die sie sich behaupten muß ;) ), ist aber trotzdem sehr sensibel, nimmt sich viel zu Herzen und denkt unheimlich viel nach.
Jedenfalls hatte sie bereits vor der Reise mächtig Bammel . Wir haben ihr stets Mut zugesprochen und sie bestärkt.
Telefonieren mit zu Hause war verboten.
Jedenfalls habe ich ihr einen kleinen Brief mit in die Tasche gepackt, worin stand , dass die Zeit schnell vergeht und sie ganz viel Spaß haben wird ( also positive Verstärkung , nichts mit vermissen oder ähnlichem ).
Darunter habe ich die Wochentage hingeschrieben, die sie dann ankreuzen sollte / durfte wenn ein Tag vergangen war um zusehen wie schnell die Zeit vergeht.
Sie kam heut wie gesagt wieder mit den Worten sie würde nie wieder wegfahren, sie hätte jeden Abend geweint. Sie wurde nicht wirklich getröstet, eher im Gegenteil einige Kinder meinten sie solle sich schämen. Und auch die Lehrerin ( die ich eigentlich sehr schätze ), hätte sie wohl nicht getröstet. Eine andere Lehrerin meinte wohl noch am letzten Tag : "so, siehste war nicht so schlimm , ich rufe deine Eltern an und sage ihnen, dass du noch länger bleibst.... "
Meine Tochter fühlte sich etwas alleingelassen.
Der Kummer kam wohl auch immer erst Abends, unter der Dusche fing sie jedes mal an zu weinen.
Beim Abholen kam die Lehrerin auf mich zu und meinte, dass sie es extrem schwer gehabt hatte und dass unser Brief daran Schuld gewesen sei.
Nun bin ich am Grübeln, ich sehe es eigentlich nicht so, denn sie hätte sicher auch ohne den Brief von uns geweint. Um wie gesagt, er war ja nicht hochtragend oder dramatisch geschrieben .

Ich bin ein bisschen von der Lehrerin enttäuscht , denn so wie ich es erzählt bekommen habe, hat sie sich weiter nicht mit ihrem Heimweh beschäftigt. Ich erwarte sicher nicht, dass sie stundenlang an ihrem Bett sitzt , aber schon ein wenig mehr Empathie . Es wurde kurz ins Zimmer geschaut und Gute Nacht gesagt.

Letztendlich haben die Lehrer nicht viel von ihrem Kummer mitbekommen , machen aber meinen Brief dafür verantwortlich . Wie seht ihr das ?
Nicht jedes Kind steckt so was gleich gut weg.

Viele Grüße asile

1

Hallo

Ich sehe es wie die Lehrerin. Durch den Brief wurde sie immer an zuhause erinnert.
Sie hatte nur den Brief konnte euch nicht sprechen wie am Telefon.

Das Ankreuzen wann endlich die Zeit um ist bis sie wieder nach hause darf sows ist doch schrecklich für ein Kind

Für mich ist es legitim wenn ein Kind Heimweh hat das zeigt wie lieb man sich hat.

Wenn mein Sohn fragt ob ich ihn nicht vermisse sage ich ehrlich ja, aber genauso sehr freue ich mich für ihn das er soviel Spaß hat

2

Hallo,

ich glaube, die Lehrerin hat recht, das hast Du vergeigt. Heimweh ist in Ordnung, es kommt meist am Abend, ist auch o.k. Aber dann noch im Brief der Mutter die Tage abhaken zu müssen, wann denn diese schreckliche Zeit endlich vorbei ist #schock
Und ich glaube nicht, daß sich absolut niemand um Deine Tochter gekümmert haben soll.

LG

3

Hallo,

ich könnte mir auch vorstellen, dass der Brief - obwohl hilfreich gemeint - evtl. doch etwas dazu beigetragen hat, das Heimweh zu verstärken.

Es tut mir leid, dass deine Tochter sich so alleine gelassen gefühlt hat mit ihrem Heimweh. ich denke aber auch, in dem Alter sind andere Kinder nicht immer die richtigen hilfreichen Partner bei so etwas. ich finde, bei dem Alter deiner Tochter hätte sich die Lehrerin mehr kümmern müssen.

Ich selber kannte als Kind kein Heimweh und war meiner Freundin auch ganz bestimmt nicht hilfreich damals #hicks. Ich konnte dieses permanente Geweine überhaupt nicht nachvollziehen und war irgendwann nur noch genervt, weil ich nicht schlafen konnte deswegen. Da waren wir allerdings auch schon in der 5. Klasse.

Meine Tochter ist da aber auch wie deine Tochter und zum Glück ist die Klassenfahrt erst im nächsten Jahr ;-)

LG Jokie

5

"Ich selber kannte als Kind kein Heimweh und war meiner Freundin auch ganz bestimmt nicht hilfreich damals"

Hi,

so ging es mir auch... ich war mit 10 Jahren zum ersten Mal zwei Wochen zur Jugendfreizeit weg - zusammen mit einer Freundin. Als wir unserem Platz im Bus hatte, hab ich einmal meinen Eltern gewunken und war dann schon geistig "im Urlaub" :-p. Meine Freundin hatte auch Heimweh und irgendwann war ich wohl auch nicht mehr sooo einfühlsam, weil ich es absolut nicht verstehen konnte. Es gab für mich keinen Grund traurig zu sein, weil ich ja wusste, ich fahre irgendwann wieder Heim und dazwischen lagen so viele aufregende Tage!

Naja, wieder zu Hause angekommen bzw. an der Bushaltestelle bekamen meine Eltern ein kurzes "Hallo" zu hören und dann habe ich unseren Bernhardiner geknuddelt - den hatte ich nämlich vermisst ;-) im Gegensatz zu meinen Eltern. Die haben es aber locker genommen und sich gefreut, dass ich viel Spaß hatte.

Gruß
Kim

4

Hi,

auch ich sehe das so, wie die Lehrerin und meine Vorschreiberinnen.

Unser Sohn ist Deiner Tochter sehr ähnlich: sehr sensibel, nachdenklich, nimmt sich vieles viel zu sehr zu Herzen, etc.

Er war mit der Klasse letztes Jahr 3 Tage weg, davor in den Sommerferien 1 Woche mit meiner Mutter in Urlaub - das erste mal, dass er länger als 1-2 Nächte nicht zu Hause war.

Ja, er hat und vermisst, aber selbst beim Urlaub mit meiner Mutter (die er aufgrund der Entfernung relativ selten sieht) haben wir weder angerufen noch irgendwas mitgegeben. Mit einem Brief von uns hätte er das Heimweh nie hinter sich lassen können. Auch im letzten Urlaub in den Sommerferien war er diesmal sogar 2 Wochen mit meiner Mutter weg.

Freitags sind sie gefahren, Samstag Abend hatte er einen heftigen Weinanfall wg Heimweh und er würde uns vermissen etc. Nun ist meine Mutter mit sowas ein klein wenig überfordert ;-) - vor allem dann, wenn wirklich gar nichts hilft: sie hat ihn in den Arm genommen, hat Verständnis gezeigt - ihm sogar gesagt, dass sie jetzt aber doch schonmal an der Nordsee sind und sowieso nicht so schnell wieder zu Hause etc. Fabian hat sich erstmal nicht beruhigen können - trotzdem hat sie uns nicht angerufen! Mit mir und erst Recht meinem Mann zu telefonieren oder ihm einen Brief von uns zu geben hätte es nur schlimmer gemacht.

Naja, meine Mutter hat ihn weinen lassen, war einfach da und hat ihr bestes getan - und irgendwann später am Abend war es vorbei und Fabian konnte seinen Urlaub endlich genießen! Er kam total glücklich nach Hause.

Du hast es gut gemeint - da gibts keine Zweifel, aber der Brief war genauso kontraproduktiv bei Heimweh wie ein Telefonat, weil die Kinder eben nicht "loslassen" können und das Heimweh nicht abflauen kann (durch Ablenkung, Aktivitäten etc).

Und klar, Deine Tochter hat das Gefühl, niemand hat ihre Sorgen Ernst genommen, aber das stimmt nicht die Lehrer haben versucht, das Heimweh zu lindern, indem sie nicht ständig darauf eingegangen sind. Dein Brief, den Deine Tochter jeden Tag gelesen hat, hat es aber immer wieder "hochgeholt" und damit verstärkt.

Es ist aber auch völlig normal, dass ein Kind so denkt, wenn es so unglücklich ist (würde uns Erwachsenen nicht anders gehen!).

Na, beim nächsten Mal wird es besser!

LG
Kim

7

Komisch nur, dass mir die Lehrerin die " Schuld " in die Schuhe stecken will. Immerhin hatte sie beim letzten Elternabend sogar vorgeschlagen , dass die Eltern den Kindern schreiben ( also Postkarte )können, wenn sie wollen.

Da aber einige Eltern meinten, dass sie evtl. keine Zeit dafür finden, wurde im Kollektiv beschlossen keine Postkarten zu schreiben, aber man könne einen Brief beilegen.
Also ich selbst bin Pädagogin und habe schon Reisen mit Kindern hinter mir, meine Erfahrung zeigt, dass es einfach Kinder gibt die sensibler als andere sind und eher zu Heimweh neigen. Das mit dem Abhaken hat damals bei meiner großen Tochter übrigens wunderbar geklappt, ihr hat es geholfen, dachte halt, dass es bei der kleinen ebenso hilfreich wäre ...

8

Hi,

ok, wenn die Lehrer sogar vorgeschlagen haben, dass man einen Brief beilegt, dann verstehe ich das ganz in der Form nicht.

Könnte es sein, dass die Lehrerin Dir einfach vermitteln wollte, dass es bei Deiner Tochter der falsche Weg / die falsche Entscheidung war? Einfach so, ohne das ganze zu werten und nur besch... rübergebracht hat? Anders kann ich es mit echt nicht erklären.

"Das mit dem Abhaken hat damals bei meiner großen Tochter übrigens wunderbar geklappt, ihr hat es geholfen, dachte halt, dass es bei der kleinen ebenso hilfreich wäre ... "

Ich denke, das ist einfach eine Typfrage. Mir hätte das als Kind auch keine Probleme bereitet, aber ich neigte und neige nicht zu Heimweh. Bei unserem Sohn hätte es genauso geendet wie bei Deiner Tochter.

Naja, hak es ab. Bei der nächsten Fahrt ist Deine Tochter älter, Du um eine Erfahrung diesbezüglich reicher - und dann klappt das schon. Und die nächste Zeit würde ich eben rücksicht darauf nehmen, dass sie nicht woanders schlafen möchte. Auch das legt sich irgendwann wieder.

LG
Kim

6

hallo asile,

ach was. daran ist nicht dein brief schuld. mein sohn war im frühjahr auch mit seiner 3. klasse 5 tage weg und da haben alle, ohne ausnahme, geweint. vielleicht nicht jeden abend, aber immer mal wieder. die kinder durften auch, wenns ganz schlimm war, zuhause anrufen.

ich finde eher das verhalten eurer lehrkräfte fraglich.

lg
blucki (ich hatte ihm übriens auch was geschrieben und mitgegeben)

9

Hallo,

ich sehe es wie meine Vorrednerinnen:
dein Brief hat das Heimweh jeden Tag wieder aufs Neue stark hochkommen lassen.

Der Sinn des Telefonverbots ist ja gerade "aus den Augen, aus dem Sinn" und mit deinem Brief, den sie noch dazu jeden (!) Tag lesen sollte, hast du das Telefonverbot ad absurdum geführt.

Klar hätte deine Tochter auch so Heimweh gehabt, aber dein Brief hat es noch mal verstärkt. Und vielleicht hätte sie "zu Hause" ja tatsächlich vergessen, wenn da nicht dein Brief gewesen wäre - man weiß es nicht.

Und mit deinem Brief hast du deiner Tochter signalisiert "du wirst so schlimmes Heimweh bekommen, dass du einen Brief von mir brauchst, um nicht durchzudrehen" - selbsterfüllende Prophezeiung gewissermaßen.

Dass du es nur gut meintest, ist wohl allen klar, aber "gut gemeint" ist das Gegenteil von "gut gemacht".

LG,
J.

10

Hallo,

wenn meine Tochter sagt, sie will nicht auf eine Klassenfahrt mitfahren, dann müsste sie das auch nicht.

Ich persönlich finde 3. Klasse auch noch zu früh.

Hier werden in der GS gar keine Klassenfahrten gemacht.

Und dieses "nicht zu Hause anrufen dürfen" finde ich sowieso daneben.

Wir durften in der weiterführenden Schule sehr wohl einmal abends zu Hause anrufen (in der 7. Klasse gab es die erste Klassenfahrt über 4 Tage).

Die Schwestern haben stets darauf geachtet, dass da jeder dran kam, der es wollte. Wobei ich nur an den ersten beiden Abenden angerufen habe und dann darauf verzichtet habe.

GLG

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Hallo!

Das mit dem Brief: Da geb ich also den meisten Vorschreiber hier Recht. Der war Überflüssig.

Meine Tochter war 2 mal auf Klassenfahrt in der Grundschule. Das Erste mal in der 3. Klasse für 4 Tage. Sie verbrachten die Tage nicht weit weg, so das wir sie hätten auch abholen können.
Meine Tochter wußte lange von der Klassenfahrt und hat sich riesig gefreut. Darin habe ich sie bestärkt und mich mit ihr gefreut. Dann war es soweit und da kamen ihr erste Zweifel. Ich sagte nur: Mach dir keine Gedanken, ihr werdet soviel machen das du gar nicht auf die Idee kommst Heimweh zu bekommen.
Tja, so wars dann auch. Sie hatte jede Menge Spaß und keine Zeit sich da den Kopf zu machen. Ich wäre nie auf die Idee gekommen ihr einen Brief mitzugeben. Warum auch? Sie ist auf Klassenfahrt und Nachricht von Zuhause ist da Überflüssig. Da steht die Klasse im Vordergrund und nicht die Eltern.

Die Zweite Klassenfahrt war dann auf der neuen Schule ,fast direkt am Anfang. Meine Tochter kannte die Kinder also noch nicht lange und wollte trotzdem mitfahren. Ich hatte da meine Zweifel, weil sie eben die 'Neue' war. Das waren dann 3 Tage, wo sie weiter weg waren.
Am Bus ( vor der Abfahrt) liefen Dramen hab, das kann man sich gar nicht vorstellen. Das Theater haben wirklich die Eltern gemacht. Ich fand das furchbar: Wir werden dich vermissen....bla bla.
Die Kinder fuhren nur 3 Tage weg. Meine Tochter hat kurz Tschüss gesagt, ist eingestiegen und ich hab ihr nur noch hinterher gerufen sie solle sich benehmen.
Natürlich gibt es welche die Heimweh hatten, aber diese wurden einfach abgelenkt. Meist durch die Klassenkameraden. Wenn es dann gar nicht ging, wurden sie von den Eltern abgeholt. Das kam jetzt aber in den Klassen nicht vor.

Und 5 Tage sind nun wirklich nicht lang. Ich ging damals in der Grundschule 2 Wochen auf Klassenfahrt, die nun wirklich recht weit weg war. So einfach abholen war da nicht und ich hatte Heimweh. Hätte ich dann noch so einen Brief gehabt. Oje, dann wäre ich aus der 'Trauer' gar nicht mehr rausgekommen. So war es, das ich Tagsüber wirklich Beschäftigt war und Abends dann zu Müde. Es kam also recht selten vor, das ich traurig war.
Ich kann mich noch erinnern, das damals meine Lehrerin sich auch nicht eingehend damit beschäftigt hat. Sie nahm es zur Kenntnis, sprach mit mir auch mal und dann wars gut. Hätte ich weiter den Trauerkloss gespielt, kann ich mir vorstellen das sie meine Eltern angerufen hätte. Aber durch die anderen Kinder wurde ich so abgelenkt, das die 2 Wochen recht schnell vergingen.
Man ist ja nicht komplett fremd, sondern in der Klasse hat man ja auch Freunde.

Wenn die Kinder in dem Fall so reagiert haben, läuft da was falsch. Das ist sozial gesehen einer der untersten Schubladen. Darüber würde ich mit der Lehrerin sprechen.
Heimweh ist eine Sache, so 'beschimpft' zu werden eine Andere. Bei uns haben Kinder getröstet, bzw. abgelenkt.
Diese andere Leherin hätte sich auch diesen Spruch schenken können. Bei uns wäre es so gelaufen: Wenns gar nicht geht, hätten die Lehrer die Eltern zum Abholen angerufen und fertig. Aber gut, das ist so passiert. Kann man eh nicht mehr ändern.

Was ich also ansprechen würde ist das Sozialverhalten der anderen Kinder. Ein wenig mehr 'Mitgefühl' kann man da schon erwarten.
Aber eines solltest du noch bedenken: Dein Kind kann auch viel Dramatisieren. Sie hat sich wohl Abends sehr schlecht gefühlt und da kann es sein das sie viele Dinge einfach anders wahrgenommen hat. Daher mal umhören ob das wirklich alles so sein kann.
Rede mit der Lehrerin.
Aber das mit dem Brief: Den Schuh solltest du dir schon anziehen. Der hat sicherlich auch was mit dem Heimweh deiner Tochter zutun.

Lg Sonja

12

Hallo!

Du schreibst, dass Deine kleine Tochter ansonsten sehr selbstbewusst ist. In dem Fall würde ich wirklich hauptsächlich den Brief- auch wenn gut gemeint- als Auslöser für das extreme Heimweh sehen, der erinnerte sie ja jeden Abend an zu Hause ( und ich erinnere mich aus eigener Kindheit, dass bei Zeltlager und Co, gerade die Abende mit Gedanken an zu Hause verstrichen sind...den ganzen Tag war so viel los, dass ich nicht dazu gekommen bin)

Ich fand auch schwer, dass meine Tochter vor der Klassenfahrt schon geweint hat :" Was macht ihr ohne mich?" #herzlich " Ihr seid bestimmt traurig, wenn ich weg bin..."

Rührend, aber auch wahr. Sie hat es ganz genau erfasst, aber unsere Aufgabe als Eltern ist es auch sie selbständig werden zu lassen- und da haben wir UNS gezwungen alles so zu machen, wie empfohlen: keine Anrufe, kein Handy, keine rührige Abschiedsszenen mit viel Gedrücke und Geküsse und kein unterschwelliges Mitleid. " Hab Spaß, wir sind froh, wenn Du mal 5 Tage bist um xyz und freuen uns, wenn Du Spaß hast und nach der Zeit wieder da bist." Und zu Hause heimlich jeden Tag an sie gedacht #schein

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Hallo,

ja selbstbewusst in bestimmten Situationen, ansonsten ist sie extrem sensibel und sehr ängstlich und vorsichtig im Alltag.

Sie hatte auch kein so schönes Jahr, Tod des Opas und Erkrankung des Vaters, der mehrere Wochen im Krankenhaus lag. Das alles hat sie sehr mitgenommen. Sie hat sich viele Gedanken um den Sinn des Lebens gemacht und wurde doppelt so anhänglich.
Neulich hat ihr ein Freund von ihr eine Gruselgeschichte erzählt, was dazu führte dass sie jede Nacht zu uns ins Bett kam, weil sie extreme Angst hatte. Anfangs wollte sie nicht mal mehr oben allein in ihrem Zimmer spielen...
Fakt ist, dass sie starke Bedenken hatte überhaupt mitzufahren und ich deshalb den Brief zu Ermutigung mit eingepackt hatte.
Ich weiß auch , dass sie ohne Brief sehr gelitten und jeden Abend geweint hätte.
Ich werde jedenfalls mit der Lehrerin nächste Woche beim Elternabend noch einmal kurz darüber reden.
Ich finde die These ziemlich hart, dass die Kinder möglichst nicht an zu Hause erinnert werden sollen.
Jede aktuelle Kleinkindpädagogik schlägt grad auch in der Eingewöhnung der Kinder in der Kita vor, die Trennung sanft ablaufen zu lassen und den Kindern beim Verlassen des Raumes ein Teil von den Eltern dazulassen ( Tuch, Schlüssel, Tasche etc. ).
Gut, aus diesem Alter ist sie raus , was ich sagen will ist, dass Kinder super individuell sind, der eine verspührt eher Heimweh und der andere weniger. Und ich denke, dass man Kinder die eher weniger Heimweh haben auch schneller ablenken kann und Kinder, die anhänglicher sind , eben nicht. Ist auch Typbedingt. ( eben wie bei der Eingewöhnung , manche halten sich an den Dingen der Eltern fest, andere beachten sie nicht mal ).

Fakt ist, dass sie sich offensichtlich 5 Tage lang gequält hat und nun die Lust an weiteren Reisen vorläufig verloren hat.

Schade nur, dass mir das von der Lehrerin angehangen wird.
Sind ja eh immer die Eltern Schuld, wenn Kinder anhänglicher oder sensibler sind .
Ich kann jedenfalls von mit behaupten, dass ich meine Kinder nicht übermäßig " verpimper" und trotzdem sind sie beide eher der "häusliche Typ".
Und obwohl ich beide nahezu gleich erzogen habe, hat die große trotzdem eher weniger Probleme damit und kurvt allein durch Berlin , macht Klassenfahrten ins Ausland ( letztes Jahr im Flieger ), nächste Woche 10 Tage durch England usw. Und hatte damals in der Grundschule auf Amrum auch keinerlei Probleme oder Heimweh ( und sie hatte auch so einen Brief dabei) .
Jeder ist eben anders .... !!

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Hallo!

Das mit dem nicht Anrufen: Man hat die Erfahrung gemacht das Telefonate Zuhause Kontraproduktiv sind. Mag sein das sie deinem Kind geholfen hätten, aber Fakt ist auch, das jeder dann Zuhause anrufen möchte, weil deiner Tochter das ja auch darf. Was meinste was dann los ist?!

Ich weiss nicht wie weit weg die Kleine war. Wenn es so schlimm gewesen ist, wie du beschrieben hast, hätte man euch doch angerufen. Keinem ist geholfen wenn sich das Kind durch die Tage 'quält'. Daher gehe ich eher davon aus, das sie das Heimweh nur Abends hatte, aber den Tag über keine Probleme. Ich finde das ist ein Unterschied. Abends ist es klar das ein Kind das Heimweh hat, dann da etwas weint. Da fällt ihr eben alles ein.

Kleinkind ist Kleinkind, dein Kind ist kein Kleinkind mehr. Mit 3 oder 4 Jahren ist das was ganz anders als mit 7, wo das Kind schon wesentlich mehr versteht. Ich finde das kann man nicht vergleichen.

Das deine Tochter soviel mitgemacht hat, tut mir Leid. Das sie da sensibler geworden ist, kann ich mir gut vorstellen.
Vielleicht wäre es unter den Umständen wirklich besser gewesen sie nicht mitfahren zu lassen. Andererseits hat sie auch gesehen das sich ihr Zuhause während ihrer Abwesenheit nichts verändert hat.

Das mit der Gruselgeschichte: Sorry, das kann jedem Kind so gehen. Meine ist auch so drauf und sie ist 10 Jahre alt.
Ob der Brief jetzt daran Schuld ist, Mitschuld oder Schuldlos wird man eh nicht Feststellen können. Klar ist, das ich mit der Lehrer über die Tage reden würde. Wie sie meine Tochter wahrgenommen hat, ob sie Tagsüber auch Probleme hatte.
Wenn ja, wäre ich sauer das man mich nicht angerufen hat, wenn nein, dann kann es auch sein, das deine Tochter etwas in ihren Empfindungen übertrieben hat.

Sicherlich ist vieles auch eine Typfrage, aber normalerweise kennen Lehrer ihre Schüler und wissen sie auch einzuschätzen. Bei uns sind die Lehrer über den Familienstand informiert. Wenn also jemand gestorben ist, Scheidungen usw.
Wie deine Tochter ist, weiss sicherlich auch die Lehrerin. Warum sollte sie das Mädchen also 'Quälen' wollen?! Wenns nicht geklappt hätte, wärst du sicher angerufen worden. Aber es hat ja anscheinend einigermaßen geklappt.
Rede einfach mit der Lehrerin. Dann bist du Schlauer. :-)
Kannst ja mal Berichten wie das Gespräch gelaufen ist.

Übrigens: Meine Tochter hatte nach den Klassenfahrten auch keinen Bock mehr auf weitere 'Reisen'. Sie war auch froh dann wieder Zuhause zu sein.
Achso, frag deine Tochter mal, was ihr gefallen hat an der Klassenfahrt.........

LG Sonja

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