Grunschüler aus Bayern - wichtig

Hallo,

meine Frage wendet sich speziell an Grundschüler in Bayern.

Wir bekamen ja letzten Freitag Zwischenzeugnisse. Mein Sohnemann hatte einen Notendurchschnitt in Deutsch und HSU von einer glatten 3. Bezüglich der schriftlichen Proben, die ich ja gesehen hatte. Zusätzlich wusste ich noch von einer 1 im Gedicht.

Naja jedenfalls stand im Zeugnis in beiden Fächern eine 4.#schock Ich ging von einem Irrtum aus und befragte die Lehrerin, sie möge mir die Noten erklären.

Ich bekam zur Antwort, dass die mündlichen Noten NIE gesagt werden dürfen, auch den Eltern nicht. Das wäre eine Anweisung vom Schulamt in Nürnberg.

Unsere Grundschule ist bekannt dafür, dass die Kinder allg. sehr schlechten Klassendurchschnitt haben, denn die brauchen Nachwuchs für die Hauptschule, die im gleichen Gebäude ist.

Ist das bei Euch auch so, dass man nicht mal als Eltern die mündlichen Noten erfahren darf? Die Lehrerin erzählte nur, dass es allein in D 6-7 extra mündliche Noten gegeben hätte.

Wie ist das bei Euch? Mit dem Rektor braucht man nicht reden, den interessiert nur die Quote für seine Hauptschule.

Danke für Feedback.

Babsi mit geknicktem Sohnemann, der morgen Geburtstag hat #torte

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>>Ich bekam zur Antwort, dass die mündlichen Noten NIE gesagt werden dürfen, auch den Eltern nicht. Das wäre eine Anweisung vom Schulamt in Nürnberg.<<

Das da Schulamt Nürnberg eine solche Anweisung wohl niemals mündlich erteilen würde (wenn überhaupt), wäre meine erste Frage:

'Wo steht das, wo kann ich das nachlesen? Zeigen Sie mir bitte diese Anweisung vom Schulamt Nürnberg in schriftlicher Form.'

Will die Lehrerin das nicht, soll sie das ebenfalls schriftlich begründen. Spätestens dann kommen die meisten Leute ins Straucheln und lenken ein.

Wenn nicht, wäre als nächstes ein Anruf oder ein Brief an das Schulamt fällig (natürlich ohne die Lehrerin davon vorher in Kenntnis zu setzen), um von dort Informationen zu bekommen. Ebenfalls schriftlich.

Dann solltest Du endgültig Bescheid wissen.

Viele Grüße
Trollmama

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Auch wenn ich nicht aus Bayern bin: Ich würde auch nach der Quelle dieser Anweisung fragen. Und in der Regel erfährt man ja in Elterngespächen, wo das eigene Kind in etwa steht. Wenn die mündliche Mitarbeit so schlecht ist, kann ich nicht nachvollziehen, weshalb die Eltern dazu nicht informiert werden sollten - es ist doch im Interesse aller, dass an Schwächen gearbeitet wird!

LG
Anja

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Hallo,

um von einer glatten (!) 3 auf eine 4 abzurutschen, bräuchte man ja eine 5 im Mündlichen. Ich habe zwar hin und wieder Schüler, die das tatsächlich haben, aber das ist nicht die Regel und mit Sicherheit auch nicht in jedem Fach so. Daher würde ich schon nochmal nachfragen, warum dein Kind im Mündlichen so schlecht ist. 5 würde heißen

- kaum Beiträge,

- wenn, dann falsche Beiträge

- Schüler folgt dem Unterricht nicht und weiß nicht, worum es geht, wenn er aufgerufen wird.

Die Anzahl der mündlichen Noten ist nicht ungewöhnlich. Es sind nicht mal 2 im Monat.

Dass man die Noten aus dem Bereich nicht nennen darf, kann ich überhaupt nicht glauben. Zumindest den Notendurchschnitt sollte man sagen, damit man eben weiß, wie das Kind steht.

Diese ominöse Anweisung würde ich mir auch zeigen lassen. Ich vermute, sie existiert nicht, weil es gegen den Grundsatz der Transparenz der Notengebung verstößt.

Vorher aber nehmt ihr die Anschuldigung, dass Schüler extra an der Hauptschule gehalten werden?

Das ist eine heftige Unterstellung, denn es impliziert, dass GUTE Schüler absichtlich schlecht gemacht werden. Habt ihr eure Probearbeiten mal mit denen anderer Schulen verglichen? Objektiv verglichen? Und selbst das reicht eigentlich nicht unbedingt aus, denn um Probearbeiten beurteilen zu können muss man die Hefteinträge kennen und den dazu gehaltenen Unterricht.
Wie viele Aufgaben zu welchem Anforderungsniveau kommen denn in euren Tests vor? Sind es unverhältnismäßig viele Fragen zu den Bereichen Problemlösen und Transfer?

Die Punkteverteilung liegt zwar zu einem kleinen Prozentsatz im Ermessen der Schule/ des Lehrers, aber auch hier gibt es Richtlinien. Man kann nicht festlegen, dass es bereits bei weniger als 80% der zu erreichenden Punkte eine 4 gibt. Es gibt einfach leistungsschwache und leistungsstarke Klassen, da muss nichts "gedreht" werden.

Wenn ihr der Ansicht seid, dass das gemacht wird, dann geht zum Schulamt und bringt euer Anliegen vor. Lasst alle Schüler den Probeunterricht mitmachen. Wenn sie dort dann wirklich alle deutlich besser abschneiden als die Noten aus den Klassenarbeiten das ahnen ließen, dann habt ihr einen "Beweis" und die Schüler können auch auf Realschule und Gymnasium wechseln.

Nachdem du schreibst, dass es jetzt Zeugnisse gab, gehe ich davon aus, dass dein Sohn in der 3. Klasse ist. Insgesamt ist es meist so, dass es in der 3. Klasse erstmal ein "böses" Erwachen gibt und die Noten oft erstmal abrutschen.

Natürlich ist jeder Hauptschulrektor froh, wenn er Schüler hat, aber dass absichtlich Schüler schlecht gemacht werden, das kann ich mir einfach nicht vorstellen. Vielleicht handelt es sich einfach um eine Grundschule, an der so bewertet wird, dass nicht jeder, der seinen Namen richtig schreiben kann, an eine "weiterführende" Schule wechseln kann. Sorry, dass ist jetzt sehr überzogen ausgedrückt, aber sprich mal mit Realschul- und Gymnasiallehrern. Die sagen, dass in den letzten Jahren GEHÄUFT Schüler an ihren Schulen sind, die dort eigentlich überfordert sind.

Wenn ihr die Anschuldigungen belegen könnt, dann nix wie ab zum Schulamt, denn das kann und darf nicht sein, dass Schülern, die geeignet sind, der Übertritt verweigert wird, nur weil die Hauptschule Schüler braucht.

Wie geschrieben: Glaubt ihr, dass eure Kinder grundsätzlich unterbewertet werden, lasst sie am Probeunterricht teilnehmen und beweist dann das Gegenteil. Dann hättet ihr auch zusätzlich etwas, dass eure Vermutung stützt.

Insgesamt gibt es aber Schulen, die aufgrund der Schülerschaft bessere Notendurchschnitte haben. Ist hier in der Kleinstadt auch so, dass die Kinder, die aus den einzelnen Stadtteilen kommen, häufiger übertreten als die, die direkt aus der Stadt sind, wo die Klassen oft einen Migrationsanteil von 70% haben und darunter wirklich viele Kinder, sie Deutsch nur mangelhaft sprechen und verstehen können.

Liebe Grüße,
delfinchen

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Also wenn es eine entsprechende Anweisung gibt, verstoßen unsere Lehrkräfte an der Grundschule regelmäßig dagegen. Die Lehrkraft meines Drittklässlers hat mir seine Notenseite in der Sprechstunde gezeigt mit dem Hinweis: "Hier sehen Sie, auch mündlich, alles bestens."

Mein Ältester geht aufs Gymnasium in Bayern, bei ihm stehen die mündlichen Noten sofort nach Vergaben - wie alle anderen auch - im Leitbuch. Kinder und Eltern haben also jederzeit einen genauen Überblick über die erbrachten Leistungen.

Ich würde erstmal beim Schulamt nachfragen, ob das so stimmt. Entsprechend sparst du dir entweder den Weg zur Lehrkraft oder kannst gleich damit kontern, dass das so ja nicht stimmt.

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Hallo,

Schreib das Schulamt an, und lass dir den Erlass oder wie auch immer das heisst schicken.

Wenn du von vorne herein weißt das die Schule so schlecht ist, warum hast du dich nach einer Alternativen umgeschaut? Oder habt ihr keine Wahlfreiheit?

Lg

Soul73

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"warum hast du dich nach einer Alternativen umgeschaut? Oder habt ihr keine Wahlfreiheit?"

Das sagt sich immer so einfach liebe Soul! Bei uns wäre z.B. die Alternative jeden Morgen mehr als eine halbe Stunde mit dem Auto durch den Berufsverkehr, wo der Weg sonst in 10 Minuten mit Auto zu schaffen wäre oder aber das Kind geht auf eine "Ich-lerne-meinen-Namen-tanzen-Schule".
Meine geht auch auf eine Dorfschule und obwohl sie meistens 1er nach Haus schafft, hat sie im Zeugnis lauter zweier stehen. (jammern auf hohem Niveau) .

Unsere Schule hat auch den Ruf, die Hauptschule zu beliefern. Trotzdem kommt keine andere Schule in Frage bei uns....wir leben halt ländlich!

Mona

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Ok,dann habt keine große auswahl:-(

Schreib auf jeden Fall das Schulamt an, und lass dir die Aussage von der Lehrerin bestätigen. Falls so ein Erlass garnicht besteht, dann die Lehrerin damit konfrontieren am besten mit dem Schulleiter zusammen.

Du stehst nicht alleine da, folgende Bereiche können dir helfen

Schulamt
Schulpflegschaft
Elternschaft
Öffentlichkeit

Der Weg wird ziemlich lang und zäh, mit Ausdauer u. Geduld wird ihr zu eurem Recht kommen, wenn nicht für eurer Kind, dann für zahlreiche andere, die euer Problem wohl noch vor sich haben.

Viel Glück

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Geheimnoten gibt es nicht solange das Kind noch keine 18 Jahre alt ist (DU bist die Vertreterin deines Kindes vor dem Gesetz) - da hat die Lehrerin dir einen Baeren aufgebunden. Vielleicht hat sie gar keine Mitarbeitsnoten und nur mal so nach Himmelsrichtung entschieden? Lass dich nicht abwimmeln, entweder willst du die Noten sehen (mit Datum, was wurde getestet/bewertet) oder aber diese ominoese Anweisung des Schulamtes. Falls sie nicht mitzieht, gleich ans Schulamt wenden.

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Wir sind auch aus Bayern hier gibt es auch viele "mündliche Noten". Diese sind aber größtenteils nachvollziehbar d.h. es werden in Deutsch oft:

In Deutsch werden folgende mündliche Noten gemacht:

Schleichdiktat
Nachschriften
Schönschrift
Mitarbeit
Ausdrucksweise
Lesen

Diese Kurztests, Übungsdiktate bekommen wir Eltern auch nicht zu Gesicht (vielleicht im Elternsprechtag?). Aber die Kinder wissen schon: bin ich fertig geworden, wieviele Fehler hatte ich bei der Kontrolle? Heftführung kann man als Eltern auch selber gut beurteilen, sind viele Fehler im Heft, ordentliche Schrift, Eselsohren? und zu Mitarbeit: stört das Kind oft, träumt es zu viel?

In Deutsch zählt soviel mehr: wie liest das Kind? kann es klar und verständlich Erzählungen wiedergeben? Schriftbild? Die Deutschnote ist in Bayern in 4 Bereicht unterteilt:

Lesen
Aufsätze
Richtig schreiben
Grammatik

In jedem dieser Bereiche wird ein Durchschnitt ermittelt. Dieser wird dann eventuell auf- bzw. abgrundet zusammengezählt und die Note ermittelt

Hier ein Beispiel:

Lesetest 3, lautes vorlesen 4
Aufsatz 3
Richtig schreiben: Diktat: 4, Nachschriften 3, Schleichdiktat 4
Grammatik: 3

Lesen Durchschnitt 3,5 gerundet auf 4, da schlechte Mitarbeit
Aufsatz 3,0
Richtig schreiben: 4
Grammatik 3

Ist ein Schnitt von 3,5. Durch unsaubere Heftführung und schlechte Mitarbeit wurde eine 4 gegeben.

D.h. es können nicht einfach alle Noten addiert werden und dann der Durchschnitt ermittelt werden sondern jeder Teilbereich muss einzeln betrachtet werden.

Vielleicht liegt es ja daran?

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Hallo,

danke für die Antwort.

Mein Problem ist, dass wir als Eltern mündliche Noten nicht erfahren dürfen, d.h. wir wissen gar nicht, wo es hapert etc. Von der Lehrerin hört man nichts.

Bei 2 Vierern im Zeugnis in der 3.Klasse hätte die schon mal eher was sagen können, oder? Ich weiss nur, dass mein Sohn Probleme mit Aufsatz schreiben hat. Aber ich sehe nie, dass das in der Schule geübt wurde und es wurde auch kein Aufsatz benotet. Zumindest war keiner zum Unterschreiben da.

#herzlich

Babsi

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Hallo,

mündliche Noten erfährt man gar nicht.

GLG

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Mündliche Noten erfahre ich auch nicht, will ich auch gar nicht...

Auch bei uns (3. Klasse) gibt es im Zeugnis einige Fragezeichen. Nichts Schlimmes. Aber ich weiß halt nicht, wie die Noten zustande kommen oder welche Tendenz sie tragen.

Bestes Beispiel: Musik. Ich habe zwei Tests gesehen (3- und 2-), hin und wieder hat meine Tochter erzählt, dass sie ein Lied lernen sollen. Mehr hab ich nicht mitbekommen.

Im Zeugnis steht eine 1. Meine Tochter kann nicht besonders gut singen. Gelernt hat sie nie. Ich habe also wirklich keine Ahnung, wie das kommt. Ich kann mir nur vorstellen (das hat sie auch am Range erwähnt), dass sie mündliche Notenlehre machen und Xylophon spielen und meine Tochter mir immer die Notenfolge der aktuellen Lieder aufsagt (beim Spazierengehen #augen)... dass sie diesen Teil eben besonders gut absolviert hat...

Bei Musik ist mir das persönlich schnuppe. Bei den Hauptfachnoten möchte ich im nächsten Gespräch aber die Tendenzen wissen. Das wäre mir schon wichtig. Verbunden mit der Frage, wie sich meine Tochter verbessern kann (aber eigentlich wissen wir, dass es an der Mitarbeit liegt, da geben sich aber ALLE Mühe, sie, wir als Eltern und die Lehrerin!!!).

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Naja,

bei einer 1 fragt man ja auch nicht nach...hätte sie eine 6#schein sehe es sicherlich auch wieder anders aus, oder?

Naja, unsere Zwillinge haben sooo unterschiedliche Bermerkung im Zeuigniss, obwohl sie in manchen Sachen 1:1 das gleiche gemacht haben....
oder mein Sohn ist beim Lesen 50% besser als seine Schwester....sie bekommt ein Lob ins Zeugniss, er nicht....

Naja, es ist wohl immer noch Sache des Lehrers WIE er mündlich benotet.

Unsere Hass-Lehrerin zieht ihre Schüler bewußt zu bestimmten Thema an die Tafel, um eine schlechte Note zu erzielen.

Lisa

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"bei einer 1 fragt man ja auch nicht nach...hätte sie eine 6#schein sehe es sicherlich auch wieder anders aus, oder?"

Nein. Das wäre eine Doppelmoral und das liegt mir gänzlich fern. Entweder es interessiert mich, WIE die Note zustande gekommen ist, obwohl die Tests doch was ganz anderes sagen, oder eben nicht... Im Fall Musik interessiert es mich nicht, nicht bei einer 1, nicht bei einer 4 und auch nicht bei einer 6.

In den Hauptfächern interessiert es mich. Nicht dringend, nicht gestern und auch nicht morgen. Aber bei der nächsten Gelegenheit wüsste ich gern Tendenzen und Verbesserungsmöglichkeiten...

"Naja, es ist wohl immer noch Sache des Lehrers WIE er mündlich benotet."

Und genau da liegt der Hase begraben. Im Grunde ist es doch "willkürlich". Da kann man fünf mal nachfragen, wie die Note zustande gekommen ist. Wenn der Lehrer WILL, dass da eine 4 steht, dann steht da auch eine 4 (und eine Begründung findet er auch noch irgendwo!).

Ich wünsche dir noch einen schönen Tag! #winke

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