1. Klasse

Hallo Ihr,

ich hoffe ihr könnt mir helfen oder ihr könnt aus Erfahrungen berichten. Nun ist das erste Halbjahr geschafft und die Gespräche sind überstanden. Meine Großer macht sich gut in der Schule, aber mit dem Lesen und Schreiben hat er noch ein paar Schwierigkeiten. Er kennt die Buchstaben und kann sie Zusammenziehen, aber halt noch stockend, wenn die Silben markiert sind geht es besser. Beim Abschreiben oder schreiben bekannter Wörter klappt es gut, aber unbekannte Wörter fallen ihm schwer, weil er die Laute nicht immer gleich heraus hört. Nun ist die Lehrkraft der Meinung die Klasse zu wiederholen, wenn er am Ende des Schuljahres nicht flüssig lesen kann.

Ich kenne mich leider überhaupt nicht aus und war der Meinung, dass die Kinder zwei Jahre Zeit haben um richtig Lesen zu lernen. Aufgrund der Probleme und weil er ein Frühchen war sollten wir ein LRS-Test in Betracht ziehen.

Konnten eure nach einen halben Jahr schon flüssig lesen??? Sind Startschwierigkeiten immer durch eine LRS begründet??? Und wo Wende ich mich am Besten hin???

Danke #winke

PS: Schreibe mit Handy, also verzeiht mir falls sich Fehler eingeschlichen haben.

1

war das die einzige Begründung?

nach einem halben Jahr kann eigentlich noch kein Kind unbekannte Wörter flüssig lesen -- und sehr langsam/stockend bekannte, wenn sie länger sind ist doch noch normal????

wenn sonst nichts ist, -- dann ist das doch etwas, das man sehr leicht aufholen kann -- mit tollen büchern üben z.B. (star wars ist doch grad in ... -- oder eben anderes, was grad vom thema her passt) ....

ich würde übrigens genauer nachfragen -- das ist doch arg dünne, was du als begründung für das wiederholen hier schreibst --- ist da nicht noch mehr in anderen Bereichen?

lg
tanja

2

Hallo,

also das hört sich für mich nach totalem Quatsch an! Meine Tochter ist auch in der ersten Klasse. Sie ließt auch sehr stockend. Nach Aussage der Lehrerin ist das völlig normal und sie ist genau auf dem Stand den man erwarten würde. Es gibt ein paar Kinder die schon flüssiger lesen können, aber das ist die absolute Ausnahme. Uns wurde auch gesagt, daß die Kinder am Ende der 2. Klasse flüssig schrieben und lesen können sollen.

Besorg dir doch mal den Lehrplan für Euer Bundesland. Die gibt es meist irgendwo im Netz. Und dann würde ich die Lehrerin noch mal konkret darauf ansprechen wie sie ihre Meinung denn Begründet.

LG,

Bille

3

Meine Tochter liest oft auch noch recht stockend, besonders, wenn sie müde ist oder sich aus einem anderem Grund grade nicht so gut konzentrieren kann.

Inzwischen erkennt sie manche Wörter, die in einem Text sehr häufig vorkommen aber schon besser. Seit sie halbwegs lesen kann, möchte ich aber auch, dass sie mir jeden Tag ein paar Zeilen vorliest. Meist machen wir das abends im Bett, erst liest sie mir vor, dann ich ihr. Man merkt, dass sie die regelmäßige Übung braucht, es ist in den letzten Wochen deutlich besser geworden. Was sie mir vorliest, darf sie sich aber selber aussuchen. Zur Zeit bevorzugt sie Erstlesebücher, denn bei den Comics sind ihr die Buchstaben noch ein bisschen klein gedruckt.

Ihr Klassenlehrer hatte am Elternsprechtag nichts auszusetzen, alle Lernerfolge sind im grünen Bereich und sie arbeitet ordentlich mit. Auch von den Eltern, deren Kinder größere Schwierigkeiten mit dem Lesen lernen haben, habe ich nicht gehört, dass der Lehrer da jetzt schon die Versetzung in Frage stellen würde.

lg

4

Hallo,

offiziell haben die Kinder wirklich zwei Jahre Zeit für den "Leselernprozess". Ich beobachte aber in den letzten Jahren, dass die Lehrer immer mehr dazu tendieren, das schon am Ende des ersten Schuljahres zu erwarten.
Das liegt zum einen daran, dass immer mehr Kinder schon vor dem Schulbeginn lesen können bzw. die Buchstaben alle kennen. Zum anderen liegt es auch daran, dass mit der Einführung der Methode nach Reichen ("Lesen durch Schreiben") tatsächlich schon viele Kinder um Weihnachten herum anfangen, flüssig zu lesen. Für die Lehrer schleicht sich da meines Erachtens so eine ziemliche Erwartungshaltung ein, die bei den Kindern immer früheres Lesen-Können einfordert.

Meine Tochter konnte vor Schulbeginn ihren Namen schreiben und kannte vielleicht fünf Buchstaben. Mit der Anlauttabelle kam sie sehr gut zurecht und schrieb nach zwei Schulwochen ihren ersten "Brief" an die Oma. Sie hörte auch ziemlich schnell alle Laute. Das mit dem "Laute nicht hören" kann schon ein Hinweis auf eine etwaige LRS sein, muss aber nicht. Ich habe zum Beispiel mit meiner Tochter daraus ein "Spiel" gemacht, immer wenn wir unterwegs waren. So habe ich gesagt: "G-u-k m-a-l, d-a, i-s-t ei-n H-au-s!" und sie musste raten, was ich meinte. Und dann umgekehrt. Das hat ihr unglaublich viel Spaß gemacht, und sie lernte so ziemlich schnell, wass "Laute" eigentlich sind. Unser 4jähriger so ganz nebenbei übrigens auch:-p

Buchstaben zusammenziehen konnte sie erst deutlich später, nämlich nach Weihnachten des ersten Schuljahres. Sie wehrte sich aber immer mehr gegen das Lesen und wollte nach drei, vier Wörtern nicht mehr weiterlesen. Wir konnten nicht verstehen, warum. Ein Besuch beim Augenarzt wegen gleichzeitig einsetzendem, starken Augenblinzeln ergab dann, dass sie weitsichig ist und eine Brille benötigt. Jetzt hat sie die Brille seit vier Wochen und ja, jetzt liest sie flüssig und sehr gerne. Schließlich kann sie die Buchstaben jetzt auch erst ohne Anstrengung erkennen....
Ein Klassenkamerad von ihr war übrigens um Weihnachten herum bei einer LRS-Diagnostik. Die Fachleute dort waren sich nicht sicher, und rieten, die Augen zu überprüfen. Auch dieser Junge ist weitsichtig und braucht eine Brille. Von LRS ist jetzt nicht mehr die Rede.
Vielleicht ist der Besuch beim Augenarzt auch für Euch ein Tipp?
Auf der anderen Seite kenne ich einige Kinder, welche auch auf freiwilliger Basis die erste Klasse wiederholt haben, und bei einigen hing es mit am "Laute nicht hören". Für diese Kinder war das ok, und da sie anfangs ja sogar einen "Vorsprung" den anderen Erstklässlern gegenüber hatten, half oft schon dieses Erfolgserlebnis, sich weiter anzustrengen, und gab endlich auch mal Selbstbewusstsein. Man muss aber gut abwägen, ob dieser Schritt wirklich notwendig ist... wenn tatsächlich eine getestete LRS vorliegt, bringt Wiederholen auch nichts - da brauch das Kind dann zusätzliche Förderung.

LG
Mavie

5

Ich weiß nicht - irgendwie kann ich mir nicht vorstellen, dass Deine Darstellung so ganz komplett ist.............ist das stockende Lesen und Lautieren wirklich der einzige Grund, warum die Lehrerin vorschlägt, die Klasse zu wiederholen? Hattest Du ein längeres Gespräch? Wo genau liegt denn der Haken? Natürlich können noch nicht alle Kinder nach einem halben Jahr lesen, auch nach einem Jahr hapert's bei manchen Schülern noch, das stimmt schon. Die meisten Kinder (so kenne ich das) kommen allerdings mindestens bis Ostern schon sehr gut mit Texten zurecht, mein Sohn war flüssig zu dem Zeitpunkt. Nur, wie gesagt: stockendes Lesen kann ich mir als einzigen Grund für den Vorschlage einer Rückstellung nicht so ganz erklären. Ein LRS-Test ist sicher sinnvoll - da reagieren viele Eltern meiner Erfahrung nach zu spät. Ist ja auch kein Beinbruch mehr heute, da kann man gezielt fördern - je eher desto besser. In der Klasse meines Sohnes ist auch ein LRS-Kind, er geht ab nächstem Jahr auf's Gymnasium, obwohl er sich anfangs wahnsinnig schwer getan hat mit dem Lesen und Schreiben und sehr lange gebraucht hat, bis er wirklich flüssig Texte lesen und verfassen konnte. Die Rechtschreibung ist natürlich immer noch schlecht, aber das wird ja bei der Notengebung berücksichtigt. Kurzum: ich würde nochmal das Gespräch mit der Lehrerin suchen, ich denke, wir hier können Dir sehr schlecht raten. Dazu kennen wir Dein Kind zu wenig. Hast Du denn Vertrauen in die Lehrerin? Sonst hole Dir doch eine Zweitmeinung, vielleicht vom Schulpsychologen?

LG, evi

6

Hallo !

Ich habe das Glück, daß mein Sohn mit dem Lesen keine Probleme hat, inzwischen liest er Bücher wie Drache Kokosnuss auch schon flüssig (na, ja - das Wort "Expedition" hat er nicht wirklich gleich rausbekommen ;-) ).

Lt. seiner Lehrerin liest er aber schon sehr gut im Vergleich zum Rest der Klasse, das ist also nicht die Regel.

Wie ich zu dem Thema immer wieder lesen konnte, sollen die 1.Klässler am Ende der ersten Klasse generell das Leseprinzip verstanden haben und gegen Ende der 2.Klasse dann wohl flüssig lesen können, Wobei das auch immer eine Frage der Definition ist.

Wir haben auch von Anfang an immer ein paar Minuten am Tag gelesen, meistens abends kuschelnd im Bett. Inzwischen macht es ihm großen Spaß, uns seine Lieblingsbücher vorzulesen - für mich immer ein schöner Ausklang am Tag :-).

Das war aber anfangs auch immer ein kleiner Kampf, weil es ihm noch nicht wirklich Spaß gemacht hat, weil es eben extrem anstrengend war.

Man muss wirklich dranbleiben und sie ich mitbekommen habe, macht es bei dem Einen eher klick und bei Anderen eben erst später. Irgendwann sind alle auf einem Stand.

Der Sohn meiner Schwägerin hatte sich übrigens anfangs auch schwer getan, sie dachte schon, er muß in eine Sonderschule - nun kommt er bald aufs Gymi - soviel dazu.

Das mit der LRS kann man ja im Hinterkopf behalten, wobei das, glaube ich, erst ab der 2. oder 3. Klasse getestet wird.

Ich würde auf jeden Fall weiter üben und mich noch nicht verrückt machen lassen.

Ines

7

Hallo,

"Konnten eure nach einen halben Jahr schon flüssig lesen???"

Nein, da konnten die Kinder nur ungefähr die Hälfte aller Buchstaben.

Bei meiner Tochter ist der Knoten in der 2. Klasse geplatzt.

GLG

8

Aus eigener Erfahrung kann ich nicht mitreden, weil mein Sohn schon vor Schulbeginn lesen konnte, aber nur vom "stockenden Lesen" darauf zu schließen, dass Dein Kind LRS haben könnte und vielleicht die Klasse wiederholen muss, kann ich nicht nachvollziehen.
Frag die Lehrerin doch konkret, wie Du Dein Kind unterstützen kannst - gerade lesen kann man ja auch spielerisch üben -, bei vielen Kindern platzt der Knoten wirklich erst später. Und wenn es wirklich Auffälligkeiten bei Deinem Kind gibt, sollten die auch klar benannt werden, damit man handeln kann.

LG
Anja

9

Hi,

wir haben noch Zweitklässler, die nicht flüssig lesen können, kommen aber ansonsten im Unterricht recht gut mit.

lisa