Guten Mittag,
ich brauche mal wieder euren weisen Rat. Wir leben hier auf dem Dorf und unser Dorfkindergarten hat einen superguten Ruf.
Das kommt daher, dass z.B. unsere Gruppe bis Weihnachten von einer Erzieherin geleitet wurde, die eigentlich für den Kindergarten lebte (war ihre erste Stelle, hat 40+ Jahre dort gearbeitet, blieb ungewollt kinderlos), sich bis sie 65 war extrem engagierte, immer das Kind und die Gruppe im Blick hatte, nie krank war, tolle Ideen hatte, vor Motivation sprühte (und z.B. mit den Jungs oft auf den Bolzplatz ging), ein wahnsinniges Wissen hatte (Natur, Kräuter, Wald, ....) und im Dorf sehr viele Kontakte, die sie immer zum Wohl der Kinder nutzte (hatte Landwirt A viele Lämmchen, ging man halt man hin, man besuchte Bäcker X in seiner Backstube, ....), in ihrem Garten Hochbeete anlegte, die die Kinder pflegten und sehr freundlich den Eltern gegenüber war. Kurz: Ein Traum. Das einzige Problem, was man hatte, war, dass sich die Kinder nie auf die Schule freuten und dem Kindergarten monatelang nachtrauerten.
Leider ging sie zum 1.01. in den Ruhestand und stattdessen wurde einer Erzieherin herversetzt. Es war uns allen klar, dass Abstriche gemacht werden müssen, aber die neue Erzieherin meinte gleich, dass nun mit der "70er Jahre Pädagogik Schluss wäre und sie den Orientierungsplan umsetzen würde". Leider merkt man davon nicht viel, auch hat sich nun der Elternbeirat eingeschaltet, weil ein paar Dinge passiert sind, die wirklich gar nicht gehen. Es ist wohl auch so, dass es die Probleme bei der letzten Stelle auch schon alle gab.
Als Konsequenz ist die Frau nun oft krank .... Die Krankheitsvertretung hier ist sehr dünn gesäht, es gab schon mal den Fall, dass man die Gruppe beinahe hätte für eine Woche schließen müssen, da sprang dann die alte Erzieherin wieder ein (anfangs sogar kostenfrei "das mache ich doch gerne" ....). Das bringt die Sache zusätzlich noch fast zur Eskalation, kaum ist sie da, bastelt man wieder, geht in den Garten, spielt Fußball, besucht Landwirt A und die Lämmchen. Kommt die Nachfolgerin dann wieder, brechen all die Aktivitäten ab, die Kinder werden sehr unfreundlich behandelt. Wie gesagt, der Elternbeirat ist dran, der Arbeitgeber auch, uns wird es nichts mehr bringen. Für die Kinder der Gruppe hoffe ich natürlich sehr auf eine Verbesserung.
Jetzt steht der Abschied meines Jüngsten in die Schule an. Ich bin der Erzieherin in Rente von Herzen dankbar, für den gesamten Arbeitseinsatz, den sie geleistet hat und für die schönen Jahre, die meine Jungs bei ihr im Kindergarten hatte. Das haben wir ihr schon oft gesagt und sie hat auch ein rauschendes Abschiedsfest bekommen.
Mit ihrer Nachfolgerin habe ich so meine Probleme. Es ist natürlich irre schwer, in solche Fußstapfen zu treten, aber sie hat auch keinen Fettnapf ausgelassen. Ich möchte ihr ungern ein Abschiedsgeschenk machen (das wäre zu heuchlerisch, ehrlich bin ich froh, wenn Sommer ist). Es geht vielen Eltern so.
Wie macht man das mit dem Abschied, dass es doch noch irgendwie "nett für die Kinder" über die Bühne geht? Normal gab's die Kigaübernachtung und noch ein Extrafest für die Vorschulkinder, wo sich die Eltern nochmals bei der Erzieherin bedankt haben ... ehrlich wüsste ich nicht, was ich Positives über die vergangenen 6 Monate sagen soll. Was macht man da?
GLG
Miss Mary
Danke - für nichts - wie Kigaabschied sinnvoll gestalten?
Hallo,
der KiGa (und auch die Gruppe) wird ja sicherlich nicht nur von einer Person betreut.
Selbstverständlich hat die Leitung "das Heft im der Hand", muss sich aber normalerweise an die Richt- und Leitlinien des KiGas halten.
Wenn das nicht gut läuft, wird sich der Träger sicherlich bald einen Ersatz suchen müssen.
Aber:
Der KiGa-Abschied betrifft ja eigentlich die Kinder.
Bei uns gibt's auch immer einen große Übernachtungsparty und am nächsten Vormittag beim Abholen von den entsprechenden Eltern ein Geschenk für den KiGa (also hauptsächlich für die verbleibenden Kinder) und vielleicht noch Blümchen für die Erzieher.
Ich würde das jetzt nicht an der derzeitigen Leitung festmachen, sondern an dem KiGa als Institution.
Wenn die Kinder dort glücklich waren und die Eltern zufrieden, dann kann man auch ruhig der Einrichtung an sich "Danke" sagen.
Der ehemaligen Leiterin könnte man ja noch privat ein kleines Dankeschön zukommen lassen.
wer macht denn die kitaübernachtung? die neue erzieherin mit einer kollegin oder übernehmen das die eltern? ersteres würde wohl nach deiner beschreibung gar nicht erst stattfinden, nehme ich an.
das abschiedsfest sollte selbstverständlich stattfinden, schon damit die neu-schüler sich von den anderen kindern verabschieden und das ende ihrer kitazeit zelebrieren können.
wenn ich nicht dankbar bin, überreiche ich auch keine geschenke oder schreibe reden. wenn meine tochter das tun wollte, würde ich sie lassen, selbst aber nicht aktiv werden.
Einfach ein Zuckertütenfest, das reicht für die Kinder.
Oder geht geschlossen als Vorschulelternfamilien einen gemeinsamen Ausflug machen.
Wenn die Eltern sich bei den Erziehern bedanken - das interessiert die Kinder nicht und langweilt sie. Das ist zwischen Eltern und Erziehern. Für die Kinder selbst ist das letztlich irrelevant.
Ihr müsst nichts machen, nur weil "man" das macht.
Oder nicht der Erzieherin etwas schenken, sondern den Kindergartenkindern. Z,B. ein Memory mit den Bildern der Schulkinder oder ein schönes neues Spiel oder für den Spielplatz ein Nistkasten für die Vögel, damit man sie beobachten kann.