1.Klasse - Zeugnis deuten - wie war´s bei Euch ?

Hallo !

Bei uns gab es ja nun die Abschlusszeugnisse.

Im Großen und Ganzen läuft es ja super bei unserem Großen. Er lernt schnell, ist aber noch etwas schusselig.

Beim Zeugnis ist jedoch öfters mal geschrieben: "er bemüht sich".

Beispiele:

1. Er bemühte sich um ein gutes Verhältnis zu Mitschülern. Er wurde als Spiel- und Lernpartner von Jungen und Mädchen geachtet.

2. Er liest Texte flüssig, auch längere Wörter bereiten ihm kaum Schwierigkeiten. Er beachtet die Satzeichen und bemüht sich um einen ausdrucksvollen Vortrag.

3. Er bemüht sich sehr um eine saubere und gleichmäßige Schreibweise.

Hm - ist das jetzt eher gut oder schlecht zu werten ?

Zu 1. - er hatte anfangs oft Wutanfälle, die er inzwischen aber im griff hat. Er fühlt sich auch sehr wohl in seiner Klasse - ich würde also davon ausgehen, daß alles gut ist.

zu 3. - da muss er wirklich noch dran arbeiten. Gerade wenn er frei schreibt, sieht es doch oft noch aus wie Kraut und Rüben.

Wie liest man so ein Zeugnis nun ?

Was steht bei Euch so geschrieben ?

Danke

Ines

4

Hey - das ist kein Arbeitszeugnis.....

An Deiner Stelle würde ich die "Bewertung" als ich richtig gut hinnehmen.

Bei uns gibt es in der ersten Klasse immer noch ein abschließendes persönliches Gespräch mit dem/der KL, wo alle Fragen geklärt werden.
Wenn das bei Euch nicht die Regel ist, würde ich eines beantragen, um Fragen oder Missverständnisse abzuklären.

Aber ehrlich gesagt: Es ist die erste Klasse! Solange da nicht steht, dass er völlig fehl am Platze ist, würde ich ihm auf die Schulter klopfen, ihm ein Eis spendieren und ihm Freude auf das nächste Schuljahr vermitteln.

Locker bleiben - für meine Begriffe wäre das alles i.O.

Macht Euch schöne Ferien!
;-)

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Hi !

Danke für deine Antwort.

So direkt Redebedarf sehe ich eigentlich nicht, zumal ich ja erst beim Wandertag ein paar Worte mit der Lehrerin gewechselt habe und sie sehr zufrieden mit ihm ist.

Seine anfänglich Wutanfälle sind verschwunden, was bisschen ein Problem die ersten 2-3 Monate war. Er ist gut integriert und fühlt sich in seiner Klasse sehr wohl, er geht ja auch sehr gerne in die Schule.

So nach einigen Malen lesen der Beurteilung sehe ich es auch nicht mehr so negativ, da ich denke, daß ist auch die Art der Lehrerin. Streng und gerecht und dadurch sehr beliebt.

Nächstes Jahr gibt es ja dann Zensuren, da weiß man wo man dran ist ;-)

Ines

P.S.: Natürlich wurde er gelobt, wobei wir ihn auch auf seine Schwächen hingewiesen haben, aber die bemüht er sich ja, abzustellen ;-)

1

Hallo,

bei uns gab es bereits Noten und zwar in Deutsch/Mathe sowie Lern- und Sozialverhalten. Das macht die Einschätzung leichter;-)

Ich denke, dieses "bemüht" zeigt an, dass er weiß, was erwartet wird und worauf es ankommt, aber das Ziel noch nciht immer erreicht. Grundsätzlich scheint er aber auf einem guten Weg zu sein.
Bei uns steht z.B. "Bei seinen Mitschülern ist er angesehen und beliebt. er versteht es, eigene Ideen einzubringen und die Vorstellungen anderer zu akzeptieren."

vg, m.

2

Mmh...
1. Die Kinder achten ihn und von deren Seite ist das Verhältnis gut, dein Sohn versucht auch ein gutes Verhältnis aufzubauen...scheitert aber.

2. Hier das würde ich positiv sehen. Wenn dein Sohn am Ende der 1. Klasse schon so weit ist, dass er versuchen kann Texte betont zu lesen, ist er gut.

3. Naja ;-), ich habe hier auch so ein "Exemplar" mit einer weniger guten Handschrift. Er bemüht sich eben auch, erfolgreich ist er noch nicht...

10

Hi !

Vielen Dank für Deine Antwort.

Ich kenne ja auch seine Schwächen, die auch die Lehrerin gut einschätzt.

Er ist vom Typ her eher der stillere Typ, der sich nicht so hervortut. Er hat auch seine Freunde in der Klasse und ich denke, unbeliebt ist er nicht, da er nicht streitsüchtig ist und einer, der keiner Fliege was zuleide tut (O-Ton eines älteren Schülers auf dem Pausenhof).

An der Schrift werden wir die Ferien über feilen. Er ist da schon ziemlich schludrig, daß muss weg, da ich sonst in Deutsch bissl Schiss habe, daß er sich dann seine Noten durch unleserliche Buchstaben versaut - das muss ja nicht sein.

Lesen kann er wirklich sehr gut, habe aber keinen Vergleich, wie so ein 1.Klässler am Ende des Schuljahres so lesen kann (ist mein ersten Schulkind ;-) ),

Ich finde es eben komisch, daß so ein richtiges Lob nicht im Zeugnis steht. Das ist dann eher so formuliert wie:

Er beherrscht die Grundrechenaufgaben und löst die Aufgaben im 20-er Bereich schnell und sicher. Er kann seine Kenntnisse in Rechengeschichten, bei Knobeleien und teilweise schon im Zahlenraum bis 100 anwenden.

oder

Mit Freude und Ideenreichtrum verfasst er eigene kleine Geschichten und beachtet auch da eingeführte Regel.

Aber ich denke, daß ist auch so der Stil der Lehrerin - eine vom alten Schlag. Sehr erfahren, gerecht und auch dolle beliebt.

Elterngespräch gab es erst eines, nach etwa 2 Monaten.

Andererseits denke ich, daß so alles gut läuft. So klang es jedenfalls beim Wandertag, da meinte sie nur, daß er seine Schusseligkeit abstellen muss, wobei 1 Fehler bei 40 Aufgaben geht ja noch.

Ines

3

Hallo,

unsere Lehrerin hatte damals gesagt, das Zeugnis ist kein Arbeitszeugnis bei dem man "zwischen den Zeilen" lesen muss sondern es ist so gemeint wie es geschrieben ist.

Wenn es heißt er bemüht sich ist das dann durchaus positiv. Kinder in dem Alter können und müssen auch ncht alles können, deswegen gehen sie ja in die Schule um zu lernen. Wichtig ist eben, dass sie sich bemühen und das macht dein Sohn.

Allerdngs dieses "wurde geachtet" finde ich sehr durchschnittlich (aber auch das ist ja nichts schlechtes). Für mich hört es sich so an, als ob die anderen Kinder deinen Sohn gerne mitspielen lassen etc., aber er nicht zu den beliebtesten Kindern, mit denen man unbedint spielen will gehört. Aber auch positiv: es gibt keine Probleme mit ihm.

Auch den Rest finde ich positiv. Er hat den "Sinn" der Schule verstanden und versucht sein Bestes zu geben und sitzt nicht nur den Unterricht ab.

LG janamausi

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Diese "wurde geachtet" klingt wirklich bisschen eigenartig.

Er ist halt nicht der Typ, der sich hervortut. Klassensprecher wird er sicher mal nie ;-)

Er hat auch eine blühende Phantasie, die vielleicht nicht jedem so liegt.

Aber wie ich schon geschrieben habe, er hat seine 3-4 guten Freunde in der Klasse und das ist schon gut, weil er früher eher der Einzelgänger war.

Ich denke, er legt es auch nicht unbedingt so drauf an, unbedingt dazuzugehören, macht einfach sein Ding, was ich gut finde. Verbiegen soll er sich jedenfalls nicht.

Ines

5

Ich persönlich mag diese "Verbalbeurteilungen" genau DESWEGEN - VOR ALLEM bei den Kleinen - absolut nicht...

Vor allem hört man ja öfter (wurde hier auch geschrieben): "Ist kein Arbeitszeugnis. Muss so gelesen werden, wie es da steht. Keine Interpretationen!"

Wenn das so ist und unangefochten stimmt, dann sind die 1.Klasse-Zeugnisse meiner Kinder FALSCH (nicht, dass das jemanden interessiert, aber sie sind dann eben falsch).

Da steht bei meiner Großen zum Beispiel:

"Im Umgang mit dem Ball kann sie im nächsten Jahr noch mehr Sicherheit gewinnen."

#kratz Äh, nee. Sie hat sich noch NIE, NIE, NIE für Bälle interessiert. Wenn sie irgendwas so gar nicht abkann und schon gar nicht kann, dann sind es Ballspiele. Natürlich kann sie "üben" und "ackern". Wir haben sie im Kleinkindalter auch motiviert und auch später den Ball immer mal wieder schmackhaft gemacht. Nein, sie kann es nicht.

Wenn da gestanden hätte: "Sie hat erhebliche Probleme bei Ballspielen beziehungsweise im Umgang mit dem Ball." (in Noten 7-), dann JA! Das ist ehrlich, da gibt es nichts zu interpretieren!

Wenn man sich jetzt einen ähnlichen Satz in Mathe vorstellt: "Im Umgang mit dem Zahlenraum bis 20 kann er/sie im nächsten Jahr noch mehr Sicherheit erlangen.", klingt das für mich als Elternteil erst einmal nach: "Kleine Lücken, die aber nächstes Jahr geschlossen werden". Tatsächlich meint der Lehrer damit: "Oh mein Gott! Mathe ist eine Katastrophe!!!" Das KANN nicht gesund sein.

Bei meiner Kleinen stand ein ähnlicher Satz, auch in Sport: "Bei Gruppenspielen fehlt ihr noch ein wenig die Ausdauer."

Genauso falsch!!! Auch dieses Kind hat schon IMMER Gruppenspiele gehasst. Seit sie 4 ist (sie ist jetzt 7) war sie im Leichtathletikverein. IMMER, wenn Gruppenspiele anstanden, hat meine Tochter sich "weggestohlen" und musste mal dringend Grashalme auf der Fußballwiese zählen gehen...

Also nein, ihr fehlt nicht die Ausdauer! Sie hat darauf keinen Bock und verweigert. Ebenfalls eine 7-. Ist für mich so aus dem Zeugnis aber überhaupt nicht zu lesen! Finde ich jetzt in diesen Fällen auch gar nicht schlimm. Aber es ist falsch und eben doch interpretierbar. Und das stelle man sich jetzt (jahrelang) in Mathe und Deutsch vor.

7

Hab mich schlapp gelacht bei deinem Beitrag und stimme Dir absolut zu - tja, leider, so ist's. Lehrer sind angehalten, bei mündlichen Beurteilungen zumindest ein Feigenblättchen vor den Mund zu nehmen um nicht gleich richtig reinzuknallen. Deshalb kommen dann eben so verdruckste Ausdrücke wie "bemüht sich" oder "kann noch mehr Sicherheit erlangen". Wenn nämlich alles paletti ist stehen da ganz andere Dinge - zum Beispiel eben wirklich "war sehr fleissig und beliebt bei allen Mitschülern, Sozialverhalten sehr gut...blablabla". Wir waren eigentlich auch froh, als es endlich Zeugnisse mit Noten gab, dahinter konnte sich wenigstens niemand mehr verstecken und man wusste woran man ist. Den Kindern war das allemal lieber!:-p

Gruß, evi

9

Diese Formulierungen sind aber auch wirklich komisch! Sowas hätte ich von meiner Rektorin postwendend zurückbekommen. Begründung: Spekulationen à la: "Nächstes Jahr wird sie..." sind auf dem Zeugnis nicht erlaubt!

Aber ne andere Frage: Wärst du denn jetzt als Mutter froh gewesen, wenn statt der Kommentare in den betreffenden Fächern sechsen auf dem Zeugnis gestanden hätten? #kratz

LG

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6

Ganz ehrlich? Klar, stimmt - es wird immer gebetsmühlenartig heruntergebetet, dass ein Schulzeugnis kein Arbeitszeugnis ist blablabla.....ICH würde das definitiv auch so erwarten wollen. Realität ist aber (laut mehrerer Lehrerfreunde) leider anders. "Bemüht sich" ist in einem Erst-Klasszeugnis keine gute Note, vor allem auf das Sozialverhalten bezogen. "Geachtet" tönt fürchterlich, aber vielleicht ist die Lehrerin so drauf. Die anderen Punkte würde ich positiver bewerten, wenn Dein Sohn am Ende der 1. Klasse bereits flüssig liest ist das toll, da liegt er mit Sicherheit eher über dem Durchschnitt. Desgleichen bei der Schreibweise - "bemüht sich" ist auch da nicht dolle, aber immerhin - mehr erwartet man wohl bei einem Schulanfänger nicht. Ich würd's jetzt einfach alles mal so stehen lassen und abwarten, wie sich das alles entwickelt. Sozialverhalten finde ich wichtig, da ist bei Euch garantiert noch Raum nach oben. Bleib doch einfach mit der Lehrerin in Kontakt, normalerweise reden Lehrer in den Sprechstunden freier weg von der Leber als im Zeugnis.

Lg und schöne Ferien!, evi

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Hi !

Danke auch Dir für Deine Antwort.

Ja, dieses bemüht sich, klingt immer so negativ behaftet, wobei es ja aber nunmal so ist. Seine Schrift ist nicht die beste, aber wenn ich so die Anfänge sehe, ist wirklich eine Verbesserung zu sehen und die gibt es nunmal nicht ohne Bemühungen.

Sozialverhalten ist halt so ´ne Sache. Er ist ein eher zurückhaltender, erst beobachtender Typ, der nie hervorsticht. Dafür tut er keine was, verteidigt aber auch Andere. Er hat seine Freunde in der Klasse, wird auch zu Geburtstagen eingeladen.

Im Kindergarten war er da noch zurückhaltender, daher schon ein Schritt nach vor.

Auch die Selbstsicherheit ist viel besser geworden, ich habe mein Kind beim Vortragen von Gedicht / Geschichte beim Klassenprogramm gar nicht wiedererkannt *freu*.

Und Luft nach oben ist immer ....

Ines

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Hallo,

ich halte es als Lehrerin auch so: Alles ist so gemeint, wie es da steht!

Insofern sind alle drei Kommentare positiv, denn dass sich ein Kind bemüht, ist sehr wichtig. Dann wird es auch weiter Fortschritte machen. ;-)

Die Leseleistung deines Kindes ist für einen Erstklässler schon richtig gut! Betontes Lesen ist doch schon ein hoher Anspruch im ersten Lernjahr!

LG

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Danke Dir für Deine Antwort.

Vor allem mal von einer Lehrerin etwas Aufklärung zu erhalten ist viel wert.

Inzwischen finde ich das Zeugnis auch gar nicht mehr so übel, es steht ja auch sehr viel Positives drin, was aber nicht so gelobhudelt, sondern eher nur festgestellt wird. Dadurch geht es bisschen unter.

Aber ich denke, das liegt auch etwas an der Art der Lehrerin, mit der wir übrigens sehr zufrieden sind und unser Sohn mag sie auch ganz doll.

Sie ist schon sehr erfahren, gerecht, engagiert und weiß, ihre Pappenheimer zu nehmen. Seine anfänglichen Wutanfälle hat sie ganz fix im Griff gehabt, ohne großes Theater - fand ich toll.

Ines

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es gib (leider) keine zertifizierten Zeugnistexte...

Du weißt doch wie dein Sohn ist und hast bestimmt auch Gespräche (oder ein Gespräch) mit der Lehrerin gehabt.

Da ist doch piepegal was im Zeugnis steht.

Er lernt schnell und ist noch schusselig, sagst du selbst. Dann weißt du es ja!

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bemüht.... hat immer eine negative Anhaftung...ich bin Elternvertreter und ich habe erst gerde die Zeugnisskonferenzen der 3. Klasse durch...und bemüht ist nicht immer gut.....

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Hm, und z.B, im Zusammenhang mit dem Lesen ?

"er bemüht sich um einen ausdrucksvollen Vortrag".

Wie es einige hier schreiben, ist das am Ende der 1. Klasse wohl noch gar nicht so gefordert. Von daher wäre es ja schon als etwas Positives anzusehen, oder ?

Ist halt immer so eine Auslegungssache.

Nächstes Jahr gibt´s ja Zensuren und da sollten solche Unklarheiten ja bereinigt sein.

Ines

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Wenn ich das formuliert hätte, uns das ausdrucksvolle Vortragen noch nicht gefordert ist, hätte ich ein "bereits" eingebaut: bemühte sich bereits um einen ausdrucksvollen Vortrag.

Bei mir ist "bemühte sich" so zu verstehen: er hat es versucht, kann es aber nicht.

Das ist besser als: mit wenig Ehrgeiz.

LG
delfinchen

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