Schlag in den Nacken - vom Lehrer

Zumindest bei uns hat jede Schule auch in den Ferien eine Art Notdienst. Erst recht in den Sommerferien wenn noch an- und Anmeldungen kommen könnten, Stundenpläne geschrieben werden...

Ich würde versuchen jemanden zu erreichen und auch dem Lehrer klar machen dass er mit seiner Gewalt aber vor allem der Lüge sämtlichen Respekt den er wahrscheinlich alleine auf Grund seiner Stellung erwartet verspielt hat. Die Lüge wiegt für mich da genauso schwer wie die körperliche Gewalt.

Zum einen bist Du nicht die Mutter des betroffenen Kerlchens und kannst wohl nicht viel tun, zum anderen kennst Du den Fall nur von der Erzählung her.
Ich sehe keinen Handlungsbedarf von Dir.
Schlagen geht nicht, das ist klar, aber evtl. hat er diesen Jungen nur im Nacken gepackt, dass er das lässt.
Wenn in meinen Quark ein fremdes Kind die Zunge reinsteckt und seine Spucke drin verteilt, hat er ganz sicher auch nicht mit einem zarten "dududu" zu rechnen. Das ist eklig und kein Späßchen. Schlechte Erziehung - vielleicht hat der Nackengriff wenigstens etwas bewirkt.
Gruß Moni

Was mich noch mehr schockt als der Schlag in den Nacken ist die Tatsache dass wieder einmal viele Eltern meinen dass sie wegschauen sollten, weil es sich ja nicht um das eigene Kind dreht.

Ich sehe das anders, umso mehr Eltern sich da einmischen desto eher wird es fruchten und der Lehrer wird es sich nächstes mal mehrmals überlegen ob er zuschlägt oder so eine dummdreiste Lüge in die Welt setzt.

Und immer dieses "Du warst nicht dabei....! " gefasel.....

Kommt mein Kind nach Hause und berichtet dass jemand sie geschlagen hat sage ich ihr auch nicht "sorry Kind, ich war ja nicht dabei also helfe ich dir auch nicht! "
Wisst ihr was das bedeutet? Die Kinder berichten von solchen Vorfällen nix mehr weil sie keine Hilfe erwarten können. Im schlimmsten Fall fressen sie also Kummer mit Lehrern in sich rein.

Ich würde da schonmal nachfragen was da los war und vor allem würde ich dem Lehrer deutlich machen, dass er mit so einer Aussage Angst schürt die Kinder nicht vor ihren Lehren haben sollten.

Mona

Hi,
ich finde auch, dass man da nicht wegschauen sollte. Da es nicht um dein eigenes Kind geht, du aber als Elternteil daran interessiert bist, dass die Kinder dort gewaltfrei betreut werden, wäre das vllt. ein Fall für die Elternvetretung der Schule. Evtl. ist der Lehrer ja schon bekannt dafür, dass er unverhältnismäßig reagiert.

Aber was ich nicht so richtig verstehe ist, ob das jetzt nun wirklich ein Lehrer der Grundschule ist oder ein städtische Betreuer. Schließlich sind Ferien und da haben ja auch die Lehrer frei.

Vlg tina

Nein, man darf natürlich kein Kind schlagen, in keiner Situation, schon gar nicht als Lehrer. Darüber muss wohl nicht weiter disskutiert werden.

Aber bei einem so absolut respektlosen, unmöglichen Verhalten, kann ich die wohl reflexartige Reaktion des Lehrers nachvollziehen und verstehen (nicht aber gutheißen). Und vielleicht bringt eine klare, schnelle Reaktion dem Kind mehr als eine weitere Strafarbeit oder das übliche ernste Gespräch.

Es hat eine Grenze überschritten und da kann es eben auch passieren, dass andere Menschen ihre Grenzen nicht mehr einhalten. Das soll nicht so sein, aber das gibt es eben und damit muss ein Kind mit einem solchen Verhalten auch mal rechnen.

Ich wüsste ehrlich gesagt auch nicht, wie ich mich in deiner Situation verhalten würde. Es ist immer schwierig, wenn man von der geschichte nur Version der 5jährigen Tochter weiß, weder Lehrer noch Schüler groß kennt.
Aber warum solltst du den entsprechenden Lehrer nicht ansprechen? Du musst ihn ja nicht gleich als prügelnden Lehrer hinstellen, sondern kannst beim Abholen einfach mal neutral fragen, was los war, weil es deine Tochter offensichtlich sehr beschäftigt.
Und warum sollte deine Tochter so " ins Visier des Lehrers " kommen, bzw was wäre daran so schlimm?

Also da wäre ich auch sehr, sehr vorsichtig...

Ich schilder dir mal zwei Situationen, die weder schwarz noch weiß sind und daher auch nicht leicht zu bewerten sind.

Ein Kind, 3, dreht eine Woche lang am Rad. Es bockt, schimpft, verweigert usw. Es handelte sich dabei um eine klare Wesensänderung. Nach einer klaren Ansage der Mutter und der Frage, was eigentlich los ist, erzählt das Kind, dass die Erzeiherin im Kindergarten kneift.

Nach wenigen Tagen steht die Entscheidung, dass das Kind den Kindergarten wechselt. Kind freut sich schon.

In diesem Zeitraum spielt ein Verwandter mit dem Kind, sie jagen sich durch den Raum. Der Verwandte packt das Kind an der Taille und sagt: "Hab dich!" Kind fängt an zu heulen, rennt zu Mama und sagt: "Der hat gekniffen!"

Handelt es sich hier also um ein leicht traumatisiertes Kind, das Gewalt durch Erzieher erfahren hat? Oder handelt es sich um einen 3Jährigen in der Trotzphase, der gerade merkt, dass er selbst Einfluss auf Situationen hat und diesen in vollen Zügen geltend macht? Ich vermag es nicht einzuschätzen und bin gespannt, wie es im neuen Kindergarten läuft und wann der nächste Wechsel ansteht...

Zweite Situation:

Ein paar Schulkinder (4. Klasse) kennen keine Grenzen und Regeln. Sie setzen sich permanent darüber hinweg. Unter anderem gehen sie regelmäßig den Hausmeister an, irgendwann auch körperlich. Als es diesem (groß, breit, Bär) zu viel wird, klappt sein Ellenbogen raus und schubst dabei einen der Jungs von ihm weg.

Kündigung! Gewalt gegen Kinder!

Ich hoffe, deine Tochter mit hohem Gerechtigkeitssinn hat auch das Kind gefragt, wieso es sowas Dämliches macht!

bei euch machen die lehrer die ferienbetreuung?

bei uns übernehmen das erzieher.

in diesem fall ist wohl einiges schief gelaufen. ein kind, das sich erdreistet, die zunge in den quark eines anderen (und dann auch noch eines erwachsenen) zu stecken, muss schon ganz schön gestört sein. an der baustelle kannst du aber nichts machen.

trotzdem hat kein erwachsener das recht, kinder zu schlagen, auch nicht aus reflex, es sei denn, es geht um selbstverteidigung. quarkverteidigung ist durchaus strafbar.

ich würde auf jeden fall und dringend das gespräch suchen. ob das nun ein "ordentlicher" schlag war oder nicht, was ist derjenige für ein vorbild, wenn er zulangt, wenn sich jemand daneben benimmt? da hat er sich doch selbst disqualifiziert. mal ganz davon abgesehen, dass so jemand nicht auf kinder losgelassen werden darf.

dazu dann noch die aussage, er dürfe das, ist definitiv ein grund für eine fristlose entlassung.

selbst wenn deine tochter etwas falsch verstanden hätte (wobei ich mir jetzt nicht vorstellen, wie das bei schlägen sein soll), wäre es im interesse des lehrers, dieses grossflächig aufzuklären, damit nicht hängen bleibt, er würde schüler schlagen.

Teilweise verstehe ich hier die Reaktionen von Eltern auf Deinen post überhaupt nicht.
Die Frage, was das "böse" Kind gemacht hat braucht man nicht zu diskutieren, die Sachlage ist klar.
Ich wäre stolz auf mein Kind, wenn es sich einmischt, wenn ein Lehrer/Erzieher oder was auch immer ein Kind körperlich maßregelt. Diese ewige wegschaun, geht mich nichts an, hat schon viel Unheil angerichtet.
Schön, dass es andere Menschen gibt, die sich einmischen.

Gruß Bernd